Liahona
Die Alltagskultur hinter sich lassen und den „Geist Christi“ erkennen
März 2024


Botschaft von der Gebietsführerschaft

Die Alltagskultur hinter sich lassen und den „Geist Christi“ erkennen

Obwohl sie Tage voller Wunder erlebt haben und gezielt belehrt wurden, findet Jesus seine Jünger im Streit miteinander vor. Kurz zuvor sind Petrus, Jakobus und Johannes der Einladung Jesu gefolgt und mit ihm auf einen hohen Berg gestiegen, wo sie Mose und Elija sehen und Jesus vor ihnen verklärt wird. Jesus und diese erwählten Schüler steigen den Berg wieder hinab und treffen auf chaotische Zustände. Andere Jünger sind nicht in der Lage gewesen, der Bitte eines besorgten Vaters um Heilung für seinen dahinsiechenden Sohn nachzukommen. Jesus beruhigt den Vater, heilt den kleinen Jungen und versichert seinen Jüngern später, als sie unter sich sind, dass auch sie dazu in der Lage seien, wenn sie sich verstärkt dem Gebet und Fasten weihen.1

Nach all dem, nachdem sie gemeinsam in Galiläa umhergereist und in Kafarnaum angekommen sind, fragt Jesus seine Schüler: „Worüber habt ihr auf dem Weg gesprochen?“2 Sie werden aus ihren belanglosen Rangeleien herausgerissen und sollen dem Wunder vollbringenden Menschensohn Rede und Antwort stehen. Die Jünger sagen nichts. Sie können sich nicht einmal dazu überwinden, das Thema ihres Streits entlang des Weges, nämlich „wer der Größte sei“3, auch nur im Flüsterton herauszubringen.

Obgleich sie mit Jesus zusammen sind, gelingt es diesen Jüngern nicht, seine Gedanken zu erfassen oder die gleichen Taten zu vollbringen wie er. Ohne sie zu tadeln, setzt Jesus sich ruhig hin, ruft die Zwölf zu sich und erklärt: „Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.“4 Während der Reise erschien es klar, was den „Größten“ ausmacht – oder zumindest klar genug, um die treuen Jünger, die Jesus nachfolgten, in einen ebensolchen Streit darüber zu verwickeln, wer das Sagen habe, wie er die Brüder Josefs, Laman und Lemuel und viele andere in den heiligen Schriften und im täglichen Leben befiel.5 Doch als Jesus sein Licht auf ihren Wettstreit richtet, ändern sich die Parameter. Was wichtig schien, ist nicht mehr von Belang, und was nicht sichtbar war, erstrahlt plötzlich.

Den Korinthern bekräftigt Paulus: „Euer Glaube [stütze sich] nicht auf … Weisheit dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden“, sondern „auf die Kraft Gottes“.6 Als Anhänger des wiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi verstehen wir, dass „die Welt“ an sich nicht das Problem ist. Die Mitglieder der Kirche Jesu Christi nehmen „alle Wahrheit an, die Gott seinen Kindern mitteilt, ob diese nun in einem Laboratorium festgestellt wird oder durch direkte Offenbarung von ihm ergeht“7. Wie im 13. Glaubensartikel und in der Ermahnung des Paulus erwähnt, glauben und hoffen wir alles.

Doch Jesu Austausch mit seinen Jüngern zeigt, dass wir uns von unseren natürlichen Annahmen lösen müssen, damit er uns neue Lebensweisen, eine neue Kultur beibringen kann. „Der irdisch gesinnte Mensch aber“, erklärt Paulus, „erfasst nicht, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn und er kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann. … Denn wer begreift den Geist des Herrn? Wer kann ihn belehren? Wir aber haben den Geist Christi.“8

In jeder Generation haben wir lebende Propheten, die uns führen und uns nahebringen, wie wir unseren Geist vom Alltäglichen lösen und „den Geist des Herrn“ haben können. Genau dies macht unser heutiger lebender Prophet, Präsident Russell M. Nelson. Diejenigen, die auf ihn hören und seinen Rat umsetzen, stellen fest, dass sie einschränkende Sichtweisen ab- und den Geist des Herrn anlegen, wenn sie Frieden stiften,9 sich geistig in Schwung halten,10 sich Zeit für den Herrn nehmen,11 in den Tempel gehen,12 Gott in ihrem Leben siegen lassen,13 den Herrn hören,14 umkehren,15 nach Offenbarung streben und diese empfangen16 und celestial denken (was ja bedeutet, geistig gesinnt zu sein). Unser Selbst und unser Geist werden erneuert, wenn wir im Werk der Errettung und Erhöhung mitwirken, Jesus Christus kennenlernen und ins Herz schließen, uns der Bedürfnisse anderer annehmen, alle einladen, das Evangelium Jesu Christi zu empfangen, und die Arbeit verrichten, um alle Kinder Gottes für die Ewigkeit zu vereinen.

Anmerkungen

  1. Siehe Schlachter-Bibel, Markus 9:2-29

  2. Markus 9:33

  3. Markus 9:34

  4. Markus 9:35

  5. Siehe zum Beispiel Genesis 37, 2 Nephi 5:3

  6. 1 Korinther 2:5,6

  7. Russell M. Nelson, „Was ist wahr?“, Herbst-Generalkonferenz 2022; Hervorhebung hinzugefügt

  8. 1 Korinther 2:14,16

  9. Siehe Russell M. Nelson, „Geistige Schwungkraft“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2022

  10. Siehe Russell M. Nelson, „Nehmen Sie sich Zeit für den Herrn“, Herbst-Generalkonferenz 2021

  11. Siehe Russell M. Nelson, „Der Tempel und Ihr geistiges Fundament“, Herbst-Generalkonferenz 2021

  12. Siehe Russell M. Nelson, „Lassen Sie Gott siegen“, Herbst-Generalkonferenz 2020

  13. Siehe Russell M. Nelson, „Ihn höre!“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2020

  14. Siehe Russell M. Nelson, „Wir können besser handeln und besser sein“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2019

  15. Siehe Russell M. Nelson, „Offenbarung für die Kirche, Offenbarung für unser Leben“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2018

  16. Siehe Russell M. Nelson, „Denken Sie celestial!“, Herbst-Generalkonferenz 2023