2017
Alleinerziehend: Vom Herrn geschult
February 2017


Alleinerziehend: Vom Herrn geschult

Ich war nicht darauf vorbereitet, mit Mitte zwanzig alleinerziehende Mutter von vier Kindern zu werden. Ich fühlte mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich hatte ein bescheidenes Haus, vier kleine Kinder, um die ich mich kümmern musste, und hatte außer dem Schulabschluss keine weitere Ausbildung. Ich fragte mich, wie ich finanziell für meine kleinen Kinder sorgen sollte. Die Antworten erhielt ich nicht innerhalb von Tagen oder Monaten, sondern erst im Verlauf vieler Jahre, in denen ich eine Eingebung nach der anderen befolgte.

Zum Glück hatte ich es mir zur Gewohnheit gemacht, mich in schwierigen Zeiten an den Herrn zu wenden. Eines Nachts erhielt ich ganz klar die Eingebung: „Absolviere ein Studium.“ Ich fragte mich, wie das angesichts meiner finanziellen Verpflichtungen gehen sollte, also sprach ich mit meinen Eltern und meinem Bischof. Sie stimmten darin überein, dass ein Studium der richtige Weg war, und innerhalb weniger Wochen hatte ich mich an einer Universität am Ort eingeschrieben. Dort erwarb ich einen Abschluss als Grundschullehrerin mit der Zusatzqualifikation Sonderpädagogik.

Als Lehrerin verdiente ich immer noch nicht genug Geld, um den finanziellen Erfordernissen für meine heranwachsenden Kinder gerecht zu werden. Ich wandte mich mit meinen finanziellen Sorgen weiterhin an den Herrn. Als ich mit meinem Bischof sprach, empfahl er mir, an die Universität zurückzugehen und meinen Masterabschluss zu machen. Ich ging nach Hause, betete darüber und schrieb mich für das kommende Semester wieder an der Universität ein.

Mehrere Jahre später erhielt ich erneut die Eingebung, mich weiterzubilden. Ich meldete mich für die notwendigen Prüfungen an, erkundigte mich nach Studiengängen im Bereich Bildungsmanagement und war bald erneut in einem Masterprogramm an einer anderen Universität am Ort eingeschrieben. Nach dem Abschluss eröffneten sich mir neue berufliche Möglichkeiten, die mein Leben bereichert haben. Ich konnte neue Kontakte knüpfen, mich weiterentwickeln und neue Talente entdecken.

Eines Abends im Tempel erzählte ich dem Herrn, wie enttäuscht ich war, dass ich es trotz all meiner Anstrengungen immer noch nicht schaffte, durchweg über die Runden zu kommen. Ich fühlte mich geborgen, als mich der himmlische Vater liebevoll daran erinnerte, dass meine Familie doch immer alles bekommen hatte, was sie brauchte – entweder durch meine eigene Arbeit oder durch die Großzügigkeit anderer –, und dass für uns gesorgt werde, solange ich gehorsam blieb. Und „ich weiß, in der Kraft des Herrn [kann ich] alles tun“, wie es in Alma 20:4 heißt.

Ich bin dem himmlischen Vater sehr dankbar für die Eingebungen, die ich erhielt, meine Ausbildung zu vervollständigen, und für die Arbeitsstellen, die sich daraus ergeben haben. Ich bin auch all denjenigen dankbar, die im Laufe der Jahre so fürsorglich waren. Ich weiß jetzt, dass ich mit der Hilfe des himmlischen Vaters mehr erreichen kann, als ich je für möglich gehalten hätte. Ebenso wichtig ist, dass ich gelernt habe, dankbar Hilfe anzunehmen und auch selbst großzügig zu geben.