2015
Wer samstags schläft, kann sonntags lächeln
März 2015


Für kleinere Kinder

Wer samstags schläft, kann sonntags lächeln

Die Verfasserin lebt in Utah.

„Wie bin ich glücklich, wenn zur Kirch ich geh!“ (Liederbuch für Kinder, Seite 142)

Mara brachte andere gern zum Lächeln. Ihre Lehrerin in der Schule lächelte, als Mara sich meldete, um eine Frage zu stellen. Ihre Schwester Marcella lächelte, als Mara etwas Nettes zu ihr sagte.

Wenn Mara andere zum Lächeln brachte, lächelte sie auch. Es tat gut, andere fröhlich zu machen.

Aber zu einer bestimmten Zeit in der Woche lächelte Mara fast nie, nämlich am Sonntagmorgen. Am Sonntagmorgen waren Mara und Marcella fast immer schrecklich müde. Und wenn sie sich dann auch noch beeilen und sich für die Kirche bereitmachen mussten, waren sie erst recht mürrisch. Außerdem mussten sie auch noch zu Fuß zur Kirche gehen, fast zwei Kilometer! Mara und Marcella kamen sonntags oft zu spät. Folglich verpassten sie den ersten Teil der PV.

„Ihr fehlt uns, wenn ihr nicht von Anfang an dabei seid“, sagte Schwester Lima eines Tages. Sie war die PV-Leiterin ihrer Gemeinde in Brasilien.

Mara wusste ja, dass sie pünktlich zur Kirche kommen sollte. Aber wie? Da kam ihr eine Idee. Am nächsten Samstagabend wollte Mara etwas ausprobieren.

Anstatt nach dem Abendessen noch ein Betthupferl zu stibitzen, putzte sich Mara die Zähne. Normalerweise musste Mama die Mädchen ermahnen, den Fernseher auszuschalten und schlafen zu gehen. Meist spielten die Mädchen dann noch unter der Bettdecke und flüsterten miteinander bis spät am Abend. Manchmal blieben sie so lange wach, dass sie kaum noch die Augen offen halten konnten. Sie warfen sich im Bett hin und her, damit sie nicht einschliefen.

Aber an diesem Abend zog Mara den Schlafanzug an und hüpfte sofort ins Bett. Mama musste überhaupt nichts sagen! Mara schaute sich die Bilder vorne im Buch Mormon an.

„Was machst du?“, fragte Marcella.

„Einen Versuch“, antwortete Mara. Viele gute Gedanken gingen ihr im Kopf herum. Und sie war auch schon ein bisschen schläfrig.

Ehe sie sich versah, blinzelte schon die Sonne durchs Fenster. Es war fast an der Zeit, sich für die Kirche bereitzumachen. Mara war kein bisschen müde, sondern putzmunter. Sie fühlte sich nicht benommen. Sie fühlte sich kein bisschen schlapp.

Sie war sogar früher in der PV als manche der Erwachsenen.

„Danke, dass du den anderen Kindern ein so gutes Beispiel gibst“, sagte Schwester Lima.

Das brachte Mara zum Lächeln. Sie beschloss, samstags immer früh schlafen zu gehen. So konnte sie den ganzen Sonntag lang andere zum Lächeln bringen.