2005
Gleichwertige Partner
Oktober 2005


Zur Stärkung der Familie

Gleichwertige Partner

Diese Artikelserie soll Ihnen behilflich sein, wenn Sie sich mit der Proklamation an die Welt zur Familie beschäftigen und sie umsetzen.

„Gott hat es so vorgesehen, dass der Vater in Liebe und Rechtschaffenheit über die Familie präsidiert und dass er die Pflicht hat, dafür zu sorgen, dass die Familie alles hat, was sie zum Leben und für ihren Schutz braucht. Die Mutter ist in erster Linie für das Umsorgen und die Erziehung der Kinder zuständig. Vater und Mutter müssen einander in diesen heiligen Aufgaben als gleichwertige Partner zur Seite stehen.“1

Präsidieren, für den Lebensunterhalt sorgen, schützen

Der Vater präsidiert, doch präsidieren bedeutet nicht, dass der Mann der Herrscher ist oder dass er Frau und Kinder unterdrücken darf. Der Heiland hat den Aposteln gesagt, dass die Mächtigen unter den Andern ihre Untertanen unterdrücken. Aber „bei euch soll es nicht so sein“, wies er sie an, „sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein“ (siehe Matthäus 20:25-27). Präsidieren bedeutet folglich: lieben, dienen und Opfer bringen. Der Apostel Paulus schreibt: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat.“ (Epheser 5:25.) Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hat gesagt: „Brüder, ich sage Ihnen deutlich: [Jesus Christus] ist das Vorbild, dem wir folgen müssen, wenn wir in unserer Familie die geistige Führung übernehmen wollen. Das gilt ganz besonders für die Beziehung zu Ihrer Frau.“2

Der Herr hat gesagt: „Ein jeder, der verpflichtet ist, selbst für seine Familie zu sorgen, soll für sie sorgen, und er wird keineswegs seiner Krone verlustig gehen.“ (LuB 75:28.) Dass der Vater in der Lage ist, für seine Familie zu sorgen, hängt heutzutage vielfach davon ab, ob er gewillt ist und die Möglichkeit hat, sich genügend Ausbildung anzueignen. Aber wenn man eine Ausbildung und eine entsprechende Arbeit hat, sodass man für den Lebensunterhalt der Familie sorgen kann, bedeutet das noch lange nicht, dass man übermäßig viel Zeit bei der Arbeit verbringt, um einen hohen Lebensstandard möglich zu machen. Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) hat warnend darauf hingewiesen, dass es Väter gibt, die so viel Zeit darauf verwenden, weit über das Lebensnotwendige hinaus Besitztümer anzuhäufen, dass ihr Besitz zu einem Götzen wird und sie kaum Zeit haben, in Liebe und Rechtschaffenheit über ihre Familie zu präsidieren.3

Die Pflicht, die Familie zu schützen, geht weit über das Dach über dem Kopf und die materielle Sicherheit hinaus, für die der Vater Sorge zu tragen hat. Präsident Howard W. Hunter (1907–1995) hat gesagt: „Ein rechtschaffener Vater schützt seine Kinder, indem er sich Zeit nimmt und bei ihren gesellschaftlichen, schulischen und geistigen Aktivitäten und Aufgaben anwesend ist.“4 Ein Vater kann seine Kinder schützen, indem er sie lehrt, sich im Hinblick auf die Medien und auf ihre Freunde klug zu entscheiden.

Die Kinder umsorgen und erziehen

1942 hat die Erste Präsidentschaft verkündet: „Die Mutterschaft wird somit zur heiligen Berufung, zum heiligen Engagement darin, dass der Plan des Herrn verwirklicht wird. Eine Mutter widmet sich der Erziehung und Fürsorge; sie nährt diejenigen, die ihren ersten Stand bewahrt haben und … nun lernen sollen, sich den zweiten Stand zu bewahren, an Körper, Verstand und Geist. … Mutterschaft ist dem göttlichen Wesen nahe. Sie ist der höchste und heiligste Dienst, den ein Mensch verrichten kann. Sie stellt eine Frau, die diese heilige Berufung, diesen Dienst ehrt, auf eine Stufe mit den Engeln.“5

Eine der wirksamsten Täuschungen des Satans besteht darin, die Aufgabe der Ehefrau und Mutter in der Familie herabzuwürdigen. Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Das ist ein Angriff auf den Wesenskern des Planes Gottes … Lassen Sie sich nicht vom Plan unseres Gottes abbringen und zu den Wegen der Welt verleiten, wo die Mutterschaft herabgesetzt, das weibliche Wesen verlacht und die von Gott vorgegebene Rolle der Ehefrau und Mutter verspottet wird.“6

Die Propheten heben immer wieder hervor, wie wichtig es ist, dass die Mutter ihre ganze Zeit der Aufgabe widmet, die Kinder zu umsorgen und zu erziehen. Den Müttern jedoch, die arbeiten gehen müssen, um den Lebensunterhalt für die Familie zu bestreiten, sagt Präsident Gordon B. Hinckley: „Tun Sie Ihr Bestes. Wenn Sie ganztags arbeiten, dann tun Sie das hoffentlich, um grundlegende Bedürfnisse zu decken und nicht einfach nur, um sich ein besonders schönes Haus, ein teures Auto und anderen Luxus leisten zu können.“7

Einander als gleichwertige Partner unterstützen

Die Mutter hat in erster Linie die Pflicht, die Kinder zu erziehen und zu umsorgen, und der Vater präsidiert, sorgt für den Lebensunterhalt und schützt die Familie. Diese Aufgabenverteilung ist aber nicht starr. Mann und Frau müssen ihre Aufgaben als Eltern wie gleichwertige Partner angehen und einander selbstlos und opferbereit unterstützen.

Dass Mutter und Vater gemäß den Absichten Gottes unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte in der Familie zufallen, spiegelt gewisse ewige Unterschiede zwischen Mann und Frau wider. In der Veröffentlichung „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“ heißt es: „Das Geschlecht ist ein wesentliches Merkmal der individuellen, irdischen und ewigen Identität und Lebensbestimmung.“8 Diese angeborenen Unterschiede und einzigartigen Aufgaben versetzen Mann und Frau in die Lage, eins zu werden, die Gaben und Stärken des anderen zu ergänzen und eine Beziehung aufzubauen, durch die eine ewige Familie möglich wird.

Anmerkungen

  1. „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, Oktober 2004, Seite 49

  2. „To the Fathers in Israel“, Ensign, November 1987, Seite 50

  3. Siehe „The False Gods We Worship“, Ensign, August 1977, Seite 2f.

  4. „Ein rechtschaffener Ehemann und Vater sein“, Der Stern, Januar 1995, Seite 46

  5. Generalkonferenz, Oktober 1942

  6. „Die Freude, die das Leben nach dem großen Plan des Glücklichseins bereitet“, Der Stern, Januar 1997, Seite 71f.

  7. „Die Frauen der Kirche“, Der Stern, Januar 1997, Seite 66

  8. Liahona, Oktober 2004, Seite 49