2004
Die Kirche wird stärker
Mai 2004


Die Kirche wird stärker

Es gibt noch viel mehr zu tun, aber was bereits erreicht wurde, ist phänomenal.

Meine lieben Brüder und Schwestern, wir begrüßen Sie herzlich zu einer weiteren weltweiten Konferenz der Kirche. Wir sind inzwischen eine große internationale Familie, leben in vielen Ländern und sprechen viele Sprachen. Ich finde es erstaunlich und wunderbar, dass Sie uns in aller Welt sehen und hören können.

In meiner Zeit als Generalautorität habe ich noch die Tage erlebt, da wir es für bemerkenswert hielten, dass wir im Tabernakel in Salt Lake City sprechen und über Rundfunk im ganzen Bundesstaat Utah gehört werden konnten. Heute versammeln wir uns in diesem großen, prächtigen Konferenzzentrum, und 95 Prozent der Mitglieder können uns in Bild und Ton empfangen.

Neue Technologien erschlossen sich uns, während die Kirche immer größer und stärker wurde. Wir haben nun fast 12 Millionen Mitglieder, wobei mehr Mitglieder außerhalb als innerhalb Nordamerikas leben. Es gab eine Zeit, in der wir als regionale Kirche aus Utah galten. Mittlerweile sind wir eine große, internationale Organisation geworden.

Es war ein sehr weiter Weg, bis wir die Länder der Welt erreicht haben. Es gibt noch viel mehr zu tun, aber was bereits erreicht wurde, ist phänomenal.

Es stimmt, dass wir manche verlieren, viel zu viele. Jeder Organisation, die ich kenne, geht es so. Aber ich bin überzeugt, dass ein größerer Prozentsatz unserer Mitglieder treu und aktiv bleibt als in jeder anderen großen Kirche, die ich kenne.

Überall stößt man auf großes Engagement und große Begeisterung. Wir haben auf der ganzen Welt starke und fähige Führer, die von ihrer Zeit und ihren Mitteln geben, um das Werk voranzubringen.

Es ist so wohltuend zu sehen, wie glaubensvoll und treu unser Nachwuchs ist. Er lebt in einer Zeit, in der eine gewaltige Flut des Bösen die Erde überschwemmt. Sie scheint überall zu sein. Alte Maßstäbe werden fallen gelassen. Grundsätze der Tugend und Redlichkeit werden verworfen. Und doch gibt es buchstäblich hunderttausende unserer jungen Leute, die sich an die hohen Maßstäbe des Evangeliums halten. Sie haben fröhlichen und erbaulichen Umgang mit ihresgleichen. Sie schulen ihren Verstand durch Ausbildung und verbessern ihre Fähigkeiten durch Disziplin, und ihr guter Einfluss ist mehr und mehr zu spüren.

Ich freue mich, berichten zu können, meine Brüder und Schwestern, dass sich die Kirche in gutem Zustand befindet. Wir bauen weiterhin Tempel und Versammlungshäuser und führen viele Bauprojekte und Renovierungen durch, was nur durch den Glauben unserer Mitglieder möglich ist.

Die Kirche leistet umfangreiche humanitäre Hilfe, die vielen zugute kommt, denen es nicht so gut geht oder die Opfer von Naturkatastrophen geworden sind.

Wir freuen uns sehr, dass am 1. April dieses Jahres das Abgeordnetenhaus des Staates Illinois einstimmig eine Resolution verabschiedet hat, in der es sein Bedauern über die Vertreibung unserer Mitglieder aus Nauvoo im Jahr 1846 ausdrückt. Diese großmütige Geste erinnert an die Maßnahme des früheren Gouverneurs von Missouri, Christopher S. Bond, der 1976 den grausamen und verfassungswidrigen Ausrottungsbefehl gegen unsere Mitglieder aufhob, den Gouverneur Lilburn W. Boggs 1838 erlassen hatte.

Diese und andere Entwicklungen zeigen einen bedeutsamen Wandel in der Einstellung gegenüber den Heiligen der Letzten Tage.

Wie dankbar bin ich doch jedem von Ihnen und Ihnen allen für Ihren engagierten und hingebungsvollen Dienst. Ich danke Ihnen für die Wohltaten, die Sie mir erweisen, wohin ich auch komme. Ich bin Ihr Diener, bereit und willens, Ihnen auf jede erdenkliche Weise zu helfen.

Gott segne Sie, meine lieben Weggefährten. Wie lieb ich Sie doch habe, wie innig ich für Sie bete, wie dankbar ich Ihnen bin!

Möge der Himmel auf Sie herablächeln. Mögen bei Ihnen zu Hause Liebe und Harmonie, Frieden und Güte herrschen. Mögen Sie vor Schaden und vor Bösem bewahrt bleiben. Möge der große „Plan des Glücklichseins“ (Alma 42:8) unseres Himmlischen Vaters die Richtschnur für Ihr Leben sein. Das erbitte ich demütig und dankbar im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.

Nun freuen wir uns, von unserem lieben Bruder, Elder David B. Haight vom Kollegium der Zwölf Apostel, zu hören, der 97 Jahre alt ist. Elder Haight, kommen Sie bitte und sprechen Sie zu Ihren zahlreichen Freunden.