2004
Ein Volk, das gern in den Tempel geht
März 2004


Klassiker des Evangeliums

Ein Volk, das gern in den Tempel geht

Das Evangelium, das die Heiligen der Letzten Tage der Welt verkündigen, ist das Evangelium Jesu Christi, wie es in dieser Evangeliumszeit auf der Erde wiederhergestellt worden ist, damit alle Menschen erlöst werden können. Der Herr selbst hat offenbart, was für die Erlösung und Erhöhung seiner Kinder notwendig ist. Dazu gehört, dass Tempel errichtet werden, in denen heilige Handlungen vollzogen werden, die an keinem anderen Ort vollzogen werden können.

Wenn wir das den Besuchern aus aller Welt erklären, die unsere Tempel besichtigen wollen, wird häufig die Frage gestellt: „Was sind das für heilige Handlungen, die im Tempel vollzogen werden?“

Als Antwort auf diese Frage erklären wir meistens zuerst eine heilige Handlung, die wir als Taufe für Verstorbene bezeichnen.

Wir wissen, dass viele Christen glauben, mit dem Tod sei unser Stand vor dem Herrn für alle Ewigkeit besiegelt, denn Christus sagte ja zu Nikodemus: „Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“ (Johannes 3:5.) Aber wir wissen auch, dass viele Menschen gestorben sind, ohne jemals getauft worden zu sein, und nach dem, was Christus zu Nikodemus gesagt hat, dürften sie niemals ins Reich Gottes eingehen. Daraus ergibt sich aber die Frage: Ist Gott gerecht?

Die Antwort lautet: Ja, natürlich ist Gott gerecht. Es ist offensichtlich, dass die Aussage des Erretters voraussetzt, dass die Taufe für diejenigen vollzogen werden kann, die gestorben sind, ohne getauft worden zu sein. Neuzeitliche Propheten haben uns erklärt, dass die Taufe eine irdische heilige Handlung ist, die nur von den Lebenden vollzogen werden kann. Wie aber können diejenigen getauft werden, die schon gestorben sind, wenn nur die Lebenden diese heilige Handlung vollziehen können? Darum ging es auch in einem Brief des Apostels Paulus an die Korinther, denen er die Frage stellt:

„Wie kämen sonst einige dazu, sich für die Toten taufen zu lassen? Wenn Tote gar nicht auferweckt werden, warum lässt man sich dann taufen für sie?“ (1 Korinther 15:29.)

Wenn wir uns mit der Kirchengeschichte näher beschäftigen, stellen wir tatsächlich fest, dass die ersten Christen Taufen für die Toten vollzogen haben. Es hat damals stellvertretende Arbeit für die Toten gegeben, und es gibt sie heute. Diese stellvertretende Arbeit ist nämlich weder neu noch eigenartig. Denken wir daran, dass der Erretter selbst stellvertretend für die Sünden aller Menschen gesühnt hat. Heute werden wiederum von den Lebenden Taufen für diejenigen vollzogen, die gestorben sind, ebenso wird das Händeauflegen zur Gabe des Heiligen Geistes stellvertretend für diese Verstorbenen vollzogen. Die heiligen Handlungen für die Verstorbenen werden jedoch nur im Haus des Herrn vollzogen.

Die Begabung ist eine weitere heilige Handlung, die in unseren Tempeln vollzogen wird. Sie besteht aus zwei Teilen: Zuerst erfolgt eine Reihe von Unterweisungen, und dann gibt derjenige, der die Begabung empfängt, bestimmte Versprechen, das heißt, er geht Bündnisse ein. So gelobt er beispielsweise, rechtschaffen zu leben und sich an die Weisungen des Evangeliums Jesu Christi zu halten. Die Begabung ist eine heilige Handlung, die für die Mitglieder – ob lebend oder verstorben – ein großer Segen ist. Somit gehört sie zu den heiligen Handlungen, die von den Lebenden stellvertretend für Verstorbene vollzogen werden; sie wird für diejenigen vollzogen, für die bereits die Taufe vollzogen wurde.

Eine weitere heilige Handlung des Tempels ist die celestiale Ehe; hier wird die Frau an ihren Mann und der Mann an seine Frau gesiegelt, und zwar für alle Ewigkeit. Wir wissen ja, dass die von einem Standesbeamten geschlossene Ehe mit dem Tod endet, doch die ewige Ehe, die im Tempel geschlossen wird, kann für immer bestehen. Kinder, die nach der Siegelung ihrer Eltern geboren werden, sind automatisch für die Ewigkeit an ihre Eltern gesiegelt. Kinder, die vor der Siegelung ihrer Eltern geboren wurden, können im Tempel für die Ewigkeit an ihre Eltern gesiegelt werden. Auf diese Weise können Kinder auch stellvertretend an ihre verstorbenen Eltern gesiegelt werden.

Die siegelnden heiligen Handlungen, die im Tempel vollzogen werden, schaffen die Grundlage für die ewige Familie. Die Kirche hat die Aufgabe – und auch die Vollmacht –, die Familie, die Grundlage der Gesellschaft, zu bewahren und zu schützen.

Alle diese heiligen Handlungen, die durch das Priestertum im Tempel vollzogen werden, sind für die Errettung und Erhöhung der Kinder des himmlischen Vaters notwendig.

In Abschnitt 137 des Buches Lehre und Bündnisse ist eine Vision wiedergegeben, die dem Propheten Joseph Smith im Kirtland-Tempel zuteil wurde. In dieser Vision sah er seinen Bruder Alvin, der bereits gestorben war, und seine Eltern. Da erging die Stimme des Herrn an ihn und sagte: „Alle, die gestorben sind, ohne von diesem Evangelium zu wissen, die es aber angenommen hätten, wenn sie hätten verweilen dürfen, werden Erben des celestialen Reiches Gottes sein.“ (LuB 137:7.)

In Abschnitt 138 ist eine göttliche Kundgebung niedergeschrieben, die Präsident Joseph F. Smith [1838–1918] empfing; auch darin geht es um die Erlösung der Toten. Präsident Smith sann über den Besuch des Herrn in der Geisterwelt nach, als er im ersten Brief des Petrus las, und er dachte über den Vers nach, in dem es heißt: „Denn auch Toten ist das Evangelium dazu verkündet worden, dass sie wie Menschen gerichtet werden im Fleisch, aber wie Gott das Leben haben im Geist.“ (1 Petrus 4:6.)

Daraufhin enthüllte sich Präsident Smith eine Vision, und diese Vision ist in Abschnitt 138 festgehalten. Präsident Smith sah, „dass der Herr nicht in eigener Person zu den Schlechten und den Ungehorsamen, die die Wahrheit verworfen hatten, hinging, um sie zu belehren, sondern siehe, aus den Rechtschaffenen stellte er seine Kräfte zusammen und bestimmte Boten, angetan mit Macht und Vollmacht, und gab ihnen den Auftrag, hinzugehen und das Licht des Evangeliums denen zu bringen, die in Finsternis waren, ja, zu allen Menschengeistern; und so wurde den Toten das Evangelium gepredigt.“ (LuB 138:29,30.)

Wir auf unserer Seite des Schleiers haben also gewiss ein großes Werk zu tun. Denn angesichts der eben angeführten Fakten über die heiligen Handlungen des Tempels können wir sehen, dass der Bau von Tempeln für uns selbst und für die Menschheit von großer Bedeutung ist. Und auch unsere Aufgabe wird deutlich: Wir müssen im Tempel die heiligen Handlungen des Priestertums vollziehen, die für unsere eigene Erhöhung notwendig sind, und dann müssen wir die notwendige Arbeit für diejenigen tun, die nicht die Möglichkeit hatten, in diesem Leben das Evangelium anzunehmen. Die Arbeit, die wir für andere tun, wird in zwei Schritten ausgeführt: Zuerst betreiben wir genealogische Forschung, um unsere Vorfahren zu ermitteln, und dann vollziehen wir für sie die heiligen Handlungen des Tempels, damit ihnen die gleichen Möglichkeiten offen stehen wie den Lebenden.

Überdies warten die Toten sehnsüchtig darauf, dass die Heiligen der Letzten Tage ihre Namen ausfindig machen und dann in den Tempel gehen, um für sie zu amtieren, damit sie aus ihrem Gefängnis in der Geisterwelt befreit werden.

Wie herrlich es doch ist, dass wir in den Tempel gehen dürfen, um diese Segnungen für uns zu empfangen. Und wenn wir selbst diese Segnungen im Tempel empfangen haben, dürfen wir das großartige Werk für diejenigen tun, die uns vorausgegangen sind. Dieser Bereich der Tempelarbeit ist eine selbstlose Arbeit. Und doch werden auch wir jedes Mal gesegnet, wenn wir die Tempelarbeit für andere Menschen tun. Daher sollte es uns nicht überraschen, dass der Herr möchte, dass sein Volk gern in den Tempel geht.

Das große Symbol unserer Mitgliedschaft

Der Herr selbst hat in seinen Offenbarungen an uns den Tempel zum großen Symbol für die Mitglieder der Kirche gemacht. Denken Sie nur an das rechtschaffene Verhalten und die Einstellung, auf die der Herr in dem Rat hingewiesen hat, den er den Heiligen in Kirtland durch den Propheten Joseph Smith gab, als sie sich vorbereiteten, einen Tempel zu bauen. Dieser Rat gilt auch heute noch:

„Organisiert euch; bereitet alles vor, was nötig ist; und errichtet ein Haus, nämlich ein Haus des Betens, ein Haus des Fastens, ein Haus des Glaubens, ein Haus des Lernens, ein Haus der Herrlichkeit, ein Haus der Ordnung, ein Haus Gottes.“ (LuB 88:119.) Beschreiben diese Einstellung und dieses Verhalten wirklich das, wonach jeder von uns trachtet und strebt?

Es gibt keinen Bericht darüber, dass in der Alten oder der Neuen Welt während des langen Zeitraums des Abfalls vom Glauben, also bevor das Evangelium Jesu Christi in den Letzten Tagen wiederhergestellt wurde, Tempel gebaut wurden. Das Priestertum, das für die heiligen Handlungen des Tempels erforderlich ist, war nicht auf der Erde. Nach der Wiederherstellung des Evangeliums durch einen Propheten des Herrn, der eigens zu diesem Zweck erweckt wurde, und der Gründung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wurden wieder auf ein göttliches Gebot hin Tempel errichtet.

Elder Bruce R. McConkie [1915–1985] vom Kollegium der Zwölf Apostel sagte einmal:

„Der inspirierte Bau und die richtige Nutzung von Tempeln ist einer der überzeugenden Beweise für die Göttlichkeit des Werkes des Herrn. … Wo es Tempel gibt und der Geist der Offenbarung auf denen ruht, die darin dienen, da ist das Volk des Herrn zu finden. Wo es sie nicht gibt, da gibt es auch die Kirche und das Reich und die Wahrheit des Himmels nicht.“ ( Mormon Doctrine, 2. Ausgabe, 1966, Seite 781.)

Betrachten wir einmal einige der Verheißungen, die der Herr uns im Zusammenhang mit dem Tempel gegeben hat. Beachten Sie, was für ein Leben wir führen müssen, um in den Genuss dieser Verheißungen zu kommen:

„Und insofern mir mein Volk im Namen des Herrn ein Haus baut und nicht zulässt, dass etwas Unreines hineingelangt, damit es nicht entweiht werde, wird meine Herrlichkeit darauf ruhen;

ja, und meine Gegenwart wird da sein, denn ich werde dorthin kommen; und alle, die im Herzen rein sind, dorthin kommen, werden Gott sehen.

Aber wenn es entweiht wird, werde ich nicht dorthin kommen, und meine Herrlichkeit wird nicht da sein; denn ich komme nicht in unheilige Tempel.

Und nun, siehe, wenn Zion dies tut, so wird es gedeihen und sich ausbreiten und sehr herrlich werden, sehr groß und sehr schrecklich.

Und die Nationen der Erde werden es ehren und werden sagen: Gewisslich ist Zion die Stadt unseres Gottes, und gewisslich kann Zion nicht stürzen noch von seinem Platz entfernt werden, denn Gott ist da, und die Hand des Herrn ist da;

und er hat bei der Gewalt seiner Macht geschworen, er werde Zions Errettung und hoher Turm sein. Darum wahrlich, so spricht der Herr:

Lasst Zion sich freuen, denn dies ist Zion -- DIE IM HERZEN REINEN; darum lasst Zion sich freuen.“ (LuB 97:15-21.)

Welch großartige Verheißungen an uns als Volk der Kirche! Welch ein Symbol für uns – als Einzelne, als Familie und als Volk –, dem Herrn als diejenigen bekannt zu sein, die im Herzen rein sind!

Betrachten wir einmal die erhabenen Lehren in dem großartigen Weihungsgebet für den Kirtland-Tempel, ein Gebet, von dem der Prophet Joseph Smith sagt, dass es ihm durch Offenbarung gegeben wurde. Es ist ein Gebet, das sich heute noch auf uns als Einzelne, auf uns als Familien und auf uns als Volk auswirkt, und zwar wegen der Priestertumsvollmacht, die der Herr uns gegeben hat, damit wir sie in seinen heiligen Tempeln anwenden.

„Und so bitten wird dich nun, Heiliger Vater“, flehte der Prophet Joseph Smith, „stehe uns, deinem Volk, mit deiner Gnade bei, … dass wir in deinen Augen für würdig befunden werden, uns die Erfüllung der Verheißungen zu sichern, die du uns, deinem Volk, in den uns erteilten Offenbarungen gegeben hast,

damit deine Herrlichkeit sich niederlasse auf dein Volk …

Und wir bitten dich, Heiliger Vater: Mögen deine Knechte, wenn sie von diesem Haus hinausgehen, mit deiner Macht ausgerüstet sein, und möge dein Name auf ihnen sein und deine Herrlichkeit rings um sie sein und deine Engel Verantwortung über sie haben;

und mögen sie von dieser Stätte überaus große und herrliche Nachricht in Wahrheit hinaustragen bis an die Enden der Erde, damit sie wissen, dass dies dein Werk ist und dass du deine Hand ausgestreckt hast, um das zu erfüllen, was du durch den Mund der Propheten in Bezug auf die letzten Tage gesprochen hast. …

Wir bitten dich, für Zion noch weitere Pfähle zu bestimmen …, damit die Sammlung deines Volkes mit großer Macht und Erhabenheit voranschreite und damit dein Werk in Rechtschaffenheit abgekürzt werde.

Und mögen alle die zerstreuten Überreste Israels, die bis an die Enden der Erde gejagt worden sind, zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, an den Messias glauben und aus der Unterdrückung erlöst werden und sich vor dir freuen. …

Gedenke, o Herr, deiner gesamten Kirche, mit all ihren Familien und all ihren unmittelbaren Verwandten, mit all ihren Kranken und Bedrängten, mit allen Armen und Sanftmütigen der Erde, damit das Reich, das du ohne das Zutun von Händen errichtet hast, ein großer Berg werde und die ganze Erde erfülle, …

damit wir, wenn die Posaune für die Toten ertönt, in der Wolke entrückt werden, dir entgegen, damit wir für immer beim Herrn seien.“ (LuB 109:10-12,22,23,59,67,72,75.)

Hat es je ein Volk gegeben, das solche bewegende und wunderbare Verheißungen erhalten hat? Kein Wunder, dass der Herr möchte, dass sich seine Jünger an seinem Beispiel und am Tempel ausrichten. Kein Wunder, dass er gesagt hat: „Ich werde mich meinem Volk mit Barmherzigkeit in diesem Haus kundtun.“ (LuB 110:7.)

All unser Bemühen, das Evangelium zu verkündigen, die Heiligen zu vervollkommnen und die Toten zu erlösen, führen letztlich zum heiligen Tempel. Das liegt daran, dass die heiligen Handlungen des Tempels absolut entscheidend sind, denn ohne sie können wir nicht in die Gegenwart Gottes zurückkehren.

Ja, der Herr möchte wirklich, dass sein Volk gern in den Tempel geht. Es wäre mein innigster Herzenswunsch, dass jedes Mitglied der Kirche tempelwürdig ist. Ich wünschte, jedes erwachsene Mitglied wäre für den Tempelschein würdig und hätte auch einen gültigen Tempelschein, selbst wenn die Entfernung zum Tempel es nicht zulässt, dass er sofort oder häufig gebraucht wird.

Wir wollen ein Volk sein, das gern und oft in den Tempel geht. Eilen wir doch so oft zum Tempel, wie Zeit und Mittel und unsere Lebensumstände es erlauben. Gehen wir doch nicht nur für unsere Vorfahren, sondern auch, um selbst die Segnungen zu empfangen, die der Tempeldienst mit sich bringt, und um die Heiligkeit und Geborgenheit in diesen geheiligten und geweihten Mauern zu genießen. Der Tempel ist ein Ort der Schönheit, ein Ort der Offenbarung, ein Ort des Friedens. Er ist das Haus des Herrn, und er ist dem Herrn heilig. Er sollte auch uns heilig sein.

Erzählen wir doch unseren Kindern von den geistigen Gefühlen, die wir im Tempel erleben. Erklären wir ihnen ernsthafter und ungezwungener, was wir über den Zweck des Hauses des Herrn sagen dürfen. Hängen Sie bei sich zu Hause ein Bild von einem Tempel auf, sodass Ihre Kinder es immer sehen. Lehren Sie sie, welchen Zweck das Haus des Herrn erfüllt. Sie sollen sich von klein auf vornehmen, einmal in den Tempel zu gehen und dieser Segnung immer würdig zu sein.

Es gefällt dem Herrn, wenn unsere Jugend würdig in den Tempel geht und sich stellvertretend für diejenigen taufen lässt, die nicht die Möglichkeit hatten, getauft zu werden. Es gefällt dem Herrn, wenn wir würdig in den Tempel gehen, um selbst Bündnisse mit ihm zu schließen und als Ehepaar und als Familie gesiegelt zu werden. Und es gefällt dem Herrn, wenn wir würdig in den Tempel gehen, um die gleichen errettenden heiligen Handlungen für die Verstorbenen zu vollziehen, von denen viele sehnsüchtig darauf warten, dass diese heiligen Handlungen für sie vollendet werden.

Wenn der Tempel wirklich ein Symbol für uns werden soll, müssen wir das auch wollen. Wir müssen würdig leben, um in den Tempel gehen zu können. Wir müssen die Gebote unseres Herrn halten. Wenn wir uns in unserem Leben nach dem Herrn richten und uns seine Lehren und sein Beispiel zum Vorbild nehmen, fällt es uns nicht schwer, für den Tempel würdig zu sein und in jedem Bereich unseres Lebens beständig und treu zu sein, denn dann gilt für uns nur ein einziger heiliger Maßstab, was unser Verhalten und unseren Glauben angeht. Ob zu Hause oder auf dem Marktplatz, ob in der Schule oder wenn die Schule schon lange hinter uns liegt, ob wir ganz allein sind oder mit einer großen Gruppe von Menschen zusammen sind – unser Kurs steht fest und unsere Grundsätze sind offensichtlich.

Die Fähigkeit, zu unseren Prinzipien zu stehen, aufrichtig und glaubensvoll nach unserer Religion zu leben, nur darauf kommt es an. Diese Hingabe an wahre Grundsätze – in unserem eigenen Leben, zu Hause in unserer Familie und an allen Orten, wo wir anderen Menschen begegnen und Einfluss ausüben – diese Hingabe ist das, was Gott letztlich von uns verlangt. Sie erfordert, dass wir uns den Grundsätzen, die wir in den von Gott gegebenen Geboten als wahr erkannt haben, verpflichten – eine Verpflichtung, die von ganzer Seele kommen, aufrichtig sein und für immer in Ehren gehalten werden muss. Wenn wir uns treu an die Grundsätze des Herrn halten, sind wir immer für den Tempel würdig, und der Herr und seine heiligen Tempel werden zum großen Symbol dafür, dass wir ihm nachfolgen.

Dieser Artikel wurde der Veröffentlichung Tempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (35863 150) entnommen; siehe auch Der Stern, Mai 1995, Seite 2-7.