2004
Susanna Ståhle Aus Turku In Finnland
Februar 2004


Neue Freunde

Susanna Ståhle Aus Turku In Finnland

Die elfjährige Susanna Ståhle aus Turku in Finnland hat großen Mut. Schon mit fünf Jahren konnte sie reiten und sie springt gern mit den Pferden über Hindernisse. Sie sagt, dass man dafür ein gutes Gleichgewichtsgefühl braucht und die Schritte des Pferdes richtig einschätzen muss. Doch am wichtigsten ist der Mut, das Pferd zum Sprung anzustacheln. Wenn der Reiter Angst hat, kann das Pferd das spüren und weigert sich vielleicht zu springen.

Susanna zeigt auch in anderen Lebensbereichen Mut. Eine gute Freundin brachte ihr das Spring-reiten bei. Die Freundin wollte, dass Susanna in Sprungwettbewerben antrat, die am Sonntag stattfanden, doch Susanna lehnte das ab.

Als älteste Tochter der Familie Ståhle weiß Susanna, dass sie ihren jüngeren Geschwistern – Daniel, zwei Jahre alt, Sofia, acht und Emilia, sechs – ein gutes Beispiel geben muss. Sie ist unter anderem dadurch Vorbild, dass sie ihrer Mutter dabei hilft, das Abendessen vorzubereiten. Doch für Susanna ist das keine lästige Pflicht. Sie kocht gern!

„Ich lerne jede Woche etwas Neues“, erzählt Susanna. „Lasagne ist eins meiner Lieblingsgerichte.“ Sie sagt, dass sie sich gut dabei fühlt, wenn sie ihrer Familie hilft. „Wenn man dient, sieht man, wie gut sich andere dadurch fühlen. Das macht einen glücklich und weckt den Wunsch, mehr zu tun.“

Susanna hilft auch, indem sie auf ihren Bruder Daniel aufpasst. Sie sagt, dass er sehr schnell für große Unordnung sorgen kann. Einmal beschloss Daniel, alle Spiegel im Haus und sogar seinen Kopf mit einer Fußsalbe zu „waschen“! Susanna half beim Saubermachen. Das dauerte fast eine Stunde.

Doch Daniel sorgt nicht immer für Chaos. „Daniel lässt sich auch gern Geschichten erzählen und manchmal schläft er in meinen Armen ein, wenn ich etwas vorlese“, berichtet Susanna.

Ihre zweitliebste Beschäftigung nach dem Springreiten ist es, sich auf das Sofa zu kuscheln und ein gutes Buch zu lesen. Am liebsten liest sie Abenteuerbücher. Als sie gerade mal zwei Jahre alt war, saß sie oft lange da und hörte sich Geschichten aus dem Buch Mormon an. Jetzt schreibt Susanna ihre eigenen Geschichten. Manche ihrer Geschichten gehen so zu Herzen, dass ihre Mutti davon zu Tränen gerührt war. Sie schreibt gerne über Ponys und Pferde.

Susannas Schwester Sofia malt gern und hofft, dass sie eines Tages eine Künstlerin wird. Sie möchte, dass ihre Werke in der Bibliothek ihres Heimatortes ausgestellt werden. Sie geht auch gern schwimmen und Rad fahren. Ihre Aktivitäten nehmen zwar viel Zeit in Anspruch, doch sie nimmt sich trotzdem Zeit, mit Daniel und Emilia zu spielen.

Emilias Lieblingsbeschäftigungen sind Singen und Klavierspielen. Wenn sie im Garten umhergeht oder auf den Hügel hinter dem Haus steigt, singt sie dabei die ganze Zeit. Viele der Lieder, die sie singt, entspringen ihrer eigenen Fantasie – Lieder über den Vater im Himmel und Jesus.

Familie Ståhle gehört zur Gemeinde Turku 2 im Pfahl Tampere in Finnland. Der nächstgelegenste Tempel steht in Schweden. Man ist zwölf Stunden mit dem Auto und dem Schiff dorthin unterwegs. Doch im Jahr 2000 gab die Erste Präsidentschaft bekannt, dass ein Tempel in Helsinki gebaut werden soll. Die Familie Ståhle freut sich schon sehr auf seine Fertigstellung. Dieser Tempel wird dann bloß drei Stunden von zu Hause entfernt sein, und sie wissen, dass er schön aussehen wird. „Wir haben Bilder von unserer ewigen Familie vor dem Tempel in Schweden“, erzählt Susanna. „Ich möchte im Tempel heiraten. Unsere PV-Lehrerin hat uns vom Tempel erzählt und wie wir dort dienen können.“

Wenn Susannas Eltern zum Tempel in Schweden reisen, bringen sie von dort oft Videos der Kirche mit, die sich die Familie dann zum Familienabend ansieht. Familie Ståhle geht auch gerne zusammen Skifahren, Eislaufen oder im See in der Nähe ihres Hauses schwimmen. Sie kochen auch gerne zusammen. Die Spezialität von Mikael, Susannas älterem, 17-jährigem Bruder, ist eine Nachspeise – Schokoladenkuchen mit Schlagsahne.

Susannas liebstes Kirchenlied ist „Auserwählt zu dienen“ ( Gesangbuch , Nr. 163), das sie in der PV gelernt hat. Ihr Vorbild ist Mikael, der eine Mission erfüllen wird, sobald er seinen Militärdienst beendet hat.

Susannas Mutter, Eeva, schloss sich 1989, noch vor Susannas Geburt, der Kirche an. Schwester Ståhle hatte eine gute Freundin, die der Kirche angehörte, doch sie sprachen nie über Religion, bis Eevas Schwester einen schlimmen Autounfall erlitt. Kurz darauf ging Schwester Ståhle mit ihrer Freundin zur Kirche. Sie hatte sofort das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein. Einen Monat später wurde sie getauft und Susannas Vater, Sven, ließ sich ein paar Jahre später taufen.

Jetzt helfen Susanna und die Familie Sofia, sich auf die Taufe vorzubereiten. Unter anderem helfen sie Sofia dadurch, dass sie die Missionare zu sich nach Hause einladen. Sofia bereitet sich auch vor, indem sie das Buch Mormon liest, ein Ziel, das sie sich selbst gesteckt hat.

Susanna erinnert sich noch an die guten Gefühle, die sie bei ihrer Taufe hatte. Eine Woche davor hatte sie einen Traum, an den sie sich noch genau erinnern kann. In dem Traum sah sie vor sich einen großen Berg und einen Weg, der geradewegs auf den Gipfel des Bergs führte. Sie sah auch einen anderen Weg, der den Rand des Berges entlangführte, aber gut beleuchtet zu sein schien. Sie entschied sich für den Weg am Rand und geriet bald in tiefe Finsternis. Sie wurde traurig und kehrte um.

„Manchmal wählen wir den falschen Weg“, erklärt sie, „doch wir können immer umkehren und den Weg zum Vater im Himmel finden.“ Susanna hat immer den Mut, sich ihren Weg zu suchen!

Eeva Ståhle gehört zur Gemeinde Turku 2 im Pfahl Tampere in Finnland. Tiffany E. Lewis ist Mitglied der Gemeinde Miami Shores im Pfahl Fort Lauderdale in Florida.