2004
Vatis Segen
Februar 2004


Vatis Segen

“Wir glauben, dass man durch Prophezeiung und das Händeauflegen derer, die Vollmacht haben, von Gott berufen werden muss.“ (5. Glaubensartikel.)

K ati saß mit ihren Eltern im Büro des Bischofs. Der Bischof, seine Ratgeber und Präsident Barlow unterhielten sich mit Vati und Mutti. Präsident Barlow gehörte der Pfahlpräsidentschaft an. Opa und Oma Chadwick, Vatis Eltern, waren auch da.

Vati wurde als der Ältestenkollegiumspräsident der Gemeinde eingesetzt. Die fünfjährige Kati verstand nicht, was es bedeutete, eingesetzt zu werden.

Mutti hatte ihr erklärt, wenn jemand zu einem Amt in der Kirche berufen wird, möchte der himmlische Vater, dass der Betreffende von Männern mit Priestertumsvollmacht einen besonderen Segen empfängt.

Vati saß mitten im Raum auf einem Stuhl. „Vater, willst du bei der Einsetzung mitwirken?“, fragte er Opa.

Opa traten Tränen in die Augen. „Es wäre mir eine Ehre“, sagte er.

Opa stellte sich zu den anderen Männern im Kreis um den Stuhl herum, auf dem Vati saß. Sie legten ihm die Hände auf den Kopf.

Kati sah, wie Mutti und Oma Chadwick die Augen schlossen und die Arme verschränkten. Kati schloss auch ihre Augen und verschränkte die Arme.

Präsident Barlow sprach ein Gebet, doch es war anders als die Gebete, die Kati sonst immer hörte. Er bat den himmlischen Vater, ihren Vati dabei zu segnen, wenn er seine Aufgaben erfüllte.

Am Ende des Segens sagten alle „Amen“. Kati sagte auch „Amen“.

Ihr Vati stand auf und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Danke“, sagte er zu den Männern. „Ich werde mein Bestes geben, um den Ältesten in unserer Gemeinde zu helfen.“

Die Männer im Kreis gaben ihm alle die Hand.

Kati saß auf ihrem Stuhl und verschränkte die Arme. „Ich bin bereit, Vati.“

„Für was bist du denn bereit, mein Schatz?“, fragte Vati.

“Ich möchte auch einen Segen haben“, gab sie zur Antwort.

Ihre Eltern sahen sich an. Die anderen Leute im Raum lächelten.

„Ich glaube, das ist eine gute Idee“, sagte Vati. „Du wirst zwar nicht eingesetzt, aber du kannst einen Väterlichen Segen bekommen.“ Dann legte er seine Hände auf Katis Kopf. Er segnete sie, dass sie in der Lage sein möge, das Rechte zu wählen und ihren Eltern zu gehorchen. Am Ende des Segens sagten alle „Amen“.

Kati rutschte von ihrem Stuhl und streckte ihre Hand aus. Vati gab ihr die Hand. Kati hatte in ihrem Inneren ein warmes Gefühl und war glücklich.

Jane McBride Choate gehört zur Gemeinde Big Thompson im Pfahl Loveland in Colorado.