2003
So wird der Familienabend ein Erfolg
Juni 2003


So wird der Familienabend ein Erfolg

Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln zu Evangeliumsthemen, anhand derer man einen einfachen und doch wirksamen Unterricht beim Familienabend gestalten kann.

Ist Ihre erste Frage bei der Planung des Familienabends: „Wie soll ich die Lektion gestalten?“ Wenn das so ist, dann lesen Sie bitte weiter.

Die Zeitschriften der Kirche haben ihre Leser um Anregungen für einen guten Familienabend gebeten. Im Folgenden finden Sie mehrere einfache Anregungen zur Lektion bzw. zum Ablauf des Familienabends, die hilfreich sein können.

Sagen, dass man dankbar ist

Wenn man einfach für das Gute im Leben Dank sagt, dann ist das schon ein schöner Familienabend. Dies kann man mehrmals im Jahr machen. James und Kelly Peterson aus der Gemeinde Burley 10 im Pfahl Burley, Idaho, haben einen solchen Familienabend gehalten. „In einer bestimmten Woche hatten wir unerwartete Probleme zu bewältigen und empfingen auch außergewöhnliche Segnungen“, schreibt Schwester Peterson. „Also hat sich die ganze Familie zusammengesetzt und darüber gesprochen, wofür wir dankbar sind. Wir haben mit so einfachen Punkten wie ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen angefangen. Dann sind uns viele weitere Punkte bewusst geworden, die wir für selbstverständlich gehalten hatten, und uns wurde klar, wie sehr der Herr uns segnet. Als wir dann unserer Dankbarkeit dafür Ausdruck gaben, wurde unser Zuhause von Wärme erfüllt, vom Geist der Dankbarkeit und von Trost und Frieden. An jenem Abend fühlten wir uns dem himmlischen Vater und einander sehr nahe. Dieser Familienabend gehört zu den denkwürdigsten überhaupt.“

Eine Schriftstelle lesen

Wenn wir sowohl in der heiligen Schrift lesen als auch durch eigene Erlebnisse Zeugnis dazu geben, dann ist das immer ein inspirierender Familienabend. Jules und Judith Kon Bofanga aus der Gemeinde Ngaba im Pfahl Masina, Kinshasa, Demokratische Republik Kongo, ist es gelungen, mit Hilfe der heiligen Schrift Einigkeit in ihre Familie zu bringen. „Gerade zu Hause haben wir den himmlischen Vater besser kennen gelernt, und zwar dank des Familienabends“ schreibt Schwester Bofanga. „Und weil doch immer wieder Herausforderungen auftreten, wenden wir uns durch Beten und durch Lesen in der Schrift dem himmlischen Vater zu. Dadurch erlangen wir Erkenntnis und lernen, einander zu lieben und zu dienen.“

Gemeinsam Lieder singen

Ein allen bekanntes Kirchenlied kann gut die Grundlage einer Familienabendlektion bilden. Wenn die Familie gemeinsam das Lied gesungen hat, kann sie den Text und die dazu angeführten Schriftstellen lesen und besprechen. Musikkassetten mit Liedern der Kirche (Bestellnummer 52175 150 oder 52052 150) können beim Versand bezogen werden. So kann man die Lieder leicht lernen und singen.

Wendy M. Mitosinka aus der Gemeinde Bradshaw im Pfahl Prescott in Arizona erinnert sich noch aus ihrer Kindheit an eine solche Lektion. „Meine Mutter spielte Klavier und wir sangen und sangen. Als wir das Lied ‚Der Herr ist mein Hirte‘ sangen, spürte ich den Geist ganz deutlich. Tränen traten mir in die Augen. Die Melodie dieses Liedes ist mir stets im Ohr geblieben, und später lernte ich es auf der Gitarre spielen. Wenn ich heute Probleme habe, dann stimmen die Lieder, die ich als Kind gelernt habe, mich friedlich und glücklich.“

Über Tagebucheintragungen sprechen

Jeder profitiert von erbaulichen Erlebnissen und Zeugnissen, die im Tagebuch von Angehörigen und Vorfahren zu finden sind. Der Familienabend kann auch genutzt werden, um selbst Tagebuch zu schreiben und, sofern dies angebracht ist, einander Eintragungen vorzulesen.

Ramona Morreale aus der Gemeinde Cannonville im Pfahl Escalante in Utah erzählt von einem Familienabend, wo sie aus ihrem Tagebuch vorgelesen hat: „Ich habe Eintragungen zu unseren Kindern gefunden und lustige Sprüche und Begebenheiten aus der Zeit, als sie noch kleiner waren. Es dauerte gar nicht lange, bis wir alle etwas zu lachen hatten. Unsere Kinder bitten oft um einen weiteren ‚Tagebuchunterricht‘. Manchmal lesen wir auch geistige Eintragungen aus dem Tagebuch eines Vorfahren vor. Dies macht uns große Freude und hilft uns, unsere Vorfahren kennen zu lernen.“

Die Zeitschriften der Kirche nutzen

In den Zeitschriften der Kirche finden sich viel Material zum Evangelium und Anregungen für die Familienabendlektion. „Die Botschaft von der Ersten Präsidentschaft und die Besuchslehrbotschaft mit ihren vielen Zitaten und Fragen eignen sich hervorragend als Lektion“, schreibt eine Leserin. „Unsere Familie liest und bespricht auch gerne die Geschichten in der Rubrik ‚Stimmen von Heiligen der Letzten Tage‘ und diskutiert über die Fragen in der Rubrik ‚Ich habe eine Frage‘.“

In jeder Zeitschrift gibt es hinten ein Themenverzeichnis. Die Familie kann sich für ein Thema entscheiden und dann Artikel dazu lesen und besprechen. Anregungen für Familien mit kleinen Kindern finden sich auch in der Rubrik „Das Miteinander“. Teenager wiederum können Poster entwerfen, wie sie im Liahona abgedruckt sind, und denselben Text auf eigene Weise veranschaulichen.

Geschichten erzählen

Kathryn Marrett aus der Gemeinde Camp Hill im Pfahl Brisbane in Australien hat entdeckt, was eine Geschichte bewirken kann. „Ich habe mehrere kleine Kinder und es ist immer schwierig gewesen, ihr Interesse während des Familienabends wach zu halten“, schreibt Schwester Marrett. „Dann betete ich um Inspiration und nahm mir vor, mich jeden Monat auf ein anderes Ideal zu konzentrieren. Als erstes Thema wählte ich Ehrlichkeit. Schon bald sprudelten die Ideen nur so und wir fingen gemeinsam an, uns Geschichten zu diesem Thema auszudenken. Wir dachten uns imaginäre Kinder aus und ließen sie in jeder Geschichte agieren. Es machte Spaß, sich unterschiedliche Situationen auszudenken und die Folgen guter bzw. schlechter Entscheidungen durchzuspielen.

Wenn es heute mal etwas zu besprechen gibt – beispielsweise ein im Regen stehen gelassenes Fahrrad oder unangebrachte Ausdrücke –, dann reden wir über das entsprechende Ideal und denken uns dazu Geschichten mit unseren imaginären Kindern aus. Natürlich sind diese Geschichten nur eine Methode unter mehreren, wie wir gute Ideale vermitteln. Die heiligen Schriften und weiteres Material der Kirche bilden bei uns zu Hause die Grundlage der Unterweisung im Evangelium.“

Sich abwechseln

Victor und Susana Mendoza aus dem spanischsprachigen Zweig Ramona im Pfahl Hemet in Kalifornien haben festgestellt: Wenn jeder reihum den Unterricht übernimmt, kommen sehr interessante Lektionen zustande. „Unser Familienabend ist wirklich immer spannend“, schreibt Schwester Mendoza. „Die Kinder wechseln sich ab und überlegen sich immer wieder etwas Neues, um den Familieabend abwechslungsreich und interessant zu gestalten. Victor Daniel beispielsweise schreibt Einladungen und gibt sie uns im Voraus, damit auch jeder pünktlich da ist. Wenn Jasmin ihre Lektion beendet hat, gibt sie uns eine Urkunde dafür, dass wir aufmerksam gewesen sind. Melissa erzählt interessante Geschichten, die sie im Seminar gelernt hat.

Zuerst war es nicht so einfach, aber wir haben auf den Herrn vertraut, und er hat uns geholfen. Ich bezeuge, dass es unserer Ehe und unserer ganzen Familie gut tut, dass wir den Familienabend halten. Das Band der Liebe wird mit jeder Woche fester. Wir sind Jesus Christus dankbar dafür, dass er uns den Weg zeigt und uns seinen Geist in die Familie und ins Herz gibt.“

Jede Woche zusammenkommen

Die Eintracht innerhalb der Familie wird dadurch gefördert, dass man oft zusammenkommt. Alfredo und Tita Obial aus der Gemeinde Quirino 2 im Pfahl Quezon-Stadt auf den Philippinen haben fünf Söhne. „Wir möchten, dass unsere Familie für immer zusammen sein kann“, schreibt Schwester Obial. „Wir halten regelmäßig den Familienabend, um unsere Talente vorzuführen, Evangeliumsgrundsätze zu lernen und Spaß zu haben. Manchmal halten wir auch einen Familienrat, um über Bedürfnisse zu sprechen und Entscheidungen zu treffen, die die gesamte Familie betreffen. Wir sind dankbar für das Familienabendprogramm der Kirche, das unsere Familie nicht nur enger aneinander bindet, sondern uns auch näher zum himmlischen Vater führt.“

Der Familienabend kann sich für uns alle segensreich auswirken, so wie es in den genannten Familien der Fall war. Dazu müssen wir aber um Inspiration beten, um „guten Mutes“ (LuB 78:18) zu sein. Wir müssen regelmäßig zusammenkommen und durch Musik, Gebet und Zeugnis den Geist einladen. Vor allem aber darf die Vorbereitung des Unterrichts uns nicht davon abschrecken, den Familienabend zu halten. Manchmal ist die einfachste Lektion die beste.

Leicht Vorzubereiten Leicht Durchzuführen

Aus jedem Evangeliumsthema lässt sich eine Lektion für den Familienabend machen, wenn man drei einfache Punkte beachtet:

  1. Wählen Sie etwas von dem Evangeliumsmaterial in Spalte A aus.

  2. Konzentrieren Sie sich auf ein einziges Thema bzw. einen einzigen Gedanken, damit die Lektion einfach gehalten wird.

  3. Wählen Sie eine der Unterrichtsmethoden aus Spalte B; so entsteht aus dem Thema eine Lektion.

A

Die folgenden Veröffentlichungen sowie weiteres Material zum Evangelium sind beim Versand der Kirche erhältlich:

  1. Heilige Schriften

  2. Generalkonferenzansprachen (siehe Zeitschriften der Kirche und www.lds.org )

  3. Artikel in den Zeitschriften der Kirche

  4. Gesangbuch (Bestellnummer 34832 150)

  5. „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“ (siehe Liahona , Oktober 1998, Seite 24)

  6. Die Erklärung der Frauenhilfsvereinigung (siehe Liahona , Januar 2000, Seite 112)

  7. Für eine starke Jugend (Bestellnummer 36550 150)

  8. Der JD-Leitgedanke (Bestellnummer 35224 150)

  9. Anleitung Pflicht vor Gott – Diakon, Anleitung Pflicht vor Gott – Lehrer, Anleitung Pflicht vor Gott – Priester (Bestellnummer 36676 150, 36677 150, 36678 150)

  10. „Meine Evangeliumsmaßstäbe“ in Meine Leistungstage (Bestellnummer 35317 150; siehe auch Der Stern , April 1999; Kinderstern , Seite 8f.)

B

Weitere Anregungen finden Sie in Lehren – die größte Berufung (Bestellnummer 36123 150) oder Anleitung für das Unterrichten (Bestellnummer 34595 150).

  1. Stellen Sie Fragen (wer, was, wo, wann, warum, wie).

  2. Zeigen Sie ein Bild, eine Übersicht oder einen Gegenstand.

  3. Singen Sie ein Lied.

  4. Erteilen Sie Schreibaufträge.

  5. Geben Sie Zeugnis oder erzählen Sie ein eigenes Erlebnis.

  6. Schreiben Sie wichtige Punkte an die Tafel oder auf ein Blatt Papier und besprechen Sie sie.

  7. Lernen Sie eine Schriftstelle auswendig.

  8. Zeichnen Sie ein Bild.

  9. Stellen Sie eine Geschichte dar.

  10. Zeigen Sie ein Video der Kirche.