Unterricht für Jugendliche und junge Erwachsene
Wahrheit verbleibt


Wahrheit verbleibt

Ein Abend mit Elder D. Todd Christofferson

Ansprache vor Religionslehrern des Bildungswesens der Kirche • 26. Januar 2018 • Tabernakel in Salt Lake City

Ich danke meinem Vater im Himmel dafür, dass ich heute Abend bei Ihnen sein darf. Ich bin dankbar für Elder Kim B. Clark und Bruder Chad H. Webb. Meine tiefe Bewunderung gilt all jenen, die heute Abend erwähnt wurden oder im Programm aufgeführt werden. Ich schätze auch das Bildungswesen der Kirche, das Seminar und das Institut sehr. Ich empfinde tiefe Bewunderung für alle, die darin dienen – die Mitarbeiter, die Ehrenamtlichen, einfach alle, die einen Beitrag leisten. Ich finde, was Sie vollbringen, ist für die Mitglieder der Kirche ungemein wichtig und wertvoll; insbesondere für jede heranwachsende Generation. Ich bin Ihnen dankbar.

Heute Abend möchte ich zu Ihnen über das Thema Wahrheit sprechen. Das Bildungswesen der Kirche widmet sich der Aufgabe, Wahrheit zu lehren und tief einzuprägen, insbesondere jene herausragenden und grundlegenden Wahrheiten, die das Fundament des ewigen Lebens bilden. Schon immer war es wichtig, Wahrheit nicht nur zu lehren, sondern auch zu verteidigen, und in unserer Zeit scheint das immer dringlicher zu werden.

Wir alle kennen das Gespräch im Johannes-Evangelium, als Jesus vor Pilatus angeklagt wurde und verkündete, dass er in die Welt gekommen sei, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen. „Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme“, sagte Jesus.1 Pilatus fragte daraufhin eher zynisch: „Was ist Wahrheit?“2 Es war offensichtlich eine rhetorische Frage. Vielleicht glaubte er nicht, dass es Wahrheit gibt, oder er hatte womöglich durch ein Leben voller politischer Ränkespiele die Hoffnung verloren, jemals dahinterzukommen, was wirklich wahr ist. Dennoch stellte er eine gute Frage, eine, über die wir nachdenken sollten.

In seiner wunderbaren Fürbitte beim Abschiedsmahl bestätigte der Herr, dass das Wort des Vaters Wahrheit ist.3 Er verkündete, dass das Zeugnis des Heiligen Geistes wahr ist und dass „die Wahrheit … für immer und immer [verbleibt]“4. Über den Vater und den Sohn wird gesagt, dass sie „voller Gnade und Wahrheit“5 sind. Durch Offenbarung an den Propheten Joseph Smith gab der Erretter die wohl präziseste Definition von Wahrheit, die möglich ist: „Wahrheit ist Kenntnis von etwas, wie es ist und wie es war und wie es kommen wird.“6

Diese Definition ist zwar eindeutig, doch ergibt sich aus ihr, dass der Mensch ohne göttliche Hilfe Wahrheit nur sehr begrenzt begreifen kann. Der mittlerweile emeritierte BYU-Professor Chauncey C. Riddle hat dies so erklärt:

„Kein sterbliches Wesen kann mehr als nur ein kleines Stückchen der Wahrheit erkennen, wie etwas ist und war und sein wird. Und weil wir erst durch Zusammenhänge zu Einsichten gelangen, können wir Sterbliche dieses Stückchen [Wahrheit], das wir verstehen, nicht vollständig begreifen, denn die gesamte Bedeutung des Stückchens zeigt sich erst im Zusammenhang mit allem anderen und mit der Vergangenheit, [Gegenwart] und Zukunft von allem anderen.

Wahrheit ist daher etwas, was nur von den Göttern vollständig erfasst werden kann, denjenigen, die allwissend sind und die alles Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige sehen und wissen.“7

Professor Riddle führt weiter aus:

„Um die Menschheit von ihrer begrenzten Befähigung, Wahrheit zu erkennen, zu erlösen, hat der Vater uns den Erretter Jesus Christus und den Heiligen Geist gegeben. Der Erretter gibt allen Menschen, die in diese Welt geboren werden, das Licht Christi, durch das sie Gut von Böse unterscheiden können. … Wenn jemand das Licht Christi empfängt, es schätzt und lernt, es beständig einzusetzen, um Gut von Böse zu unterscheiden, ist er bereit, das Zeugnis des Heiligen Geistes zu empfangen. … Wer mit [der Gabe des Heiligen Geistes] ausgestattet ist, der hat ein Anrecht auf ständige Begleitung durch den Heiligen Geist. Jeder, der diese ständige Begleitung hat, hat Zugang zu aller Wahrheit. ‚Und durch die Macht des Heiligen Geistes könnt ihr von allem wissen, ob es wahr ist.‘ [Moroni 10:5.]“8

Diese Aussage wird durch die Worte des Erretters beim Abschiedsmahl bekräftigt: „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen.“9 Gegenüber Joseph Smith fügte er hinzu: „Wer [meine] Gebote hält, empfängt Wahrheit und Licht, bis er in der Wahrheit verherrlicht ist und alles weiß.“10

Zunächst müssen wir hinsichtlich Wahrheit also verstehen, dass jegliches nennenswerte Maß an Erkenntnis der Wahrheit göttlicher Hilfe bedarf, sei es durch das Licht Christi oder durch die Hilfe des Heiligen Geistes. Angesichts unserer begrenzten Aufnahmefähigkeit als Sterbliche sowie begrenzter Informationsquellen können wir ohne Hilfe von Offenbarung schlichtweg zu keiner umfassenden Erkenntnis darüber gelangen, wie etwas war, ist und sein wird, und wie etwas damit in Zusammenhang steht, wie alles andere war, ist und sein wird.

Dennoch riet der Herr dem Propheten Joseph Smith, zu „studieren und [zu] lernen und mit allen guten Büchern und mit Sprachen, Zungen und Völkern bekannt [zu] werden“11. Und er erweitert diesen Ratschlag und sagt uns allen: „Sucht Worte der Weisheit [wir könnten auch sagen ‚der Wahrheit‘] aus den besten Büchern; trachtet nach Wissen, ja, durch Studium und auch durch Glauben.“12 Und wir sollen dies „eifrig“13 tun, erklärt er. Wir müssen dabei unserer Bestes geben, und zu unserem Besten gehört es, Glauben auszuüben – aktiv zu bitten, zu suchen und anzuklopfen, damit sich uns die Wahrheit und das Licht, die von Gott kommen, eröffnen.14  Das ist tiefergehendes Lernen, wie es Elder Clark heute Abend beschrieben hat.

Ich glaube, dass uns die meiste, wenn nicht gar alle Wahrheit, die wir entdecken können, durch göttliche Hilfe zuteilwird, ob uns das bewusst ist oder nicht. Präsident Boyd K. Packer hat über das Licht Christi oder den Geist Christi geschrieben und festgestellt:

„Der Geist Christi kann alle erleuchten – den Erfinder, den Wissenschaftler, den Maler, den Bildhauer, den Komponisten, den Schauspieler, den Architekten, den Schriftsteller –, sodass sie Großes und Inspiriertes schaffen, was der Menschheit zum Nutzen und zum Segen gereicht.

Der Geist kann dem Bauern auf dem Feld und dem Fischer im Boot Eingebungen zuteilwerden lassen. Er kann den Lehrer im Unterricht erleuchten und den Missionar bei der Unterweisung. Er kann den Schüler inspirieren, der im Unterricht zuhört. Und er kann – das ist besonders wichtig – Mann und Frau, Vater und Mutter Eingebungen zukommen lassen.“15

Gerade wir Mitglieder sollten vor allen anderen demütig und realistisch genug sein, um anzuerkennen, dass uns nicht nur die Errettung „nach allem, was wir tun können“, durch Gnade zuteilwird. Gleichermaßen wird uns unser Verständnis der Wahrheit „nach allem, was wir tun können“, durch Gnade zuteil.16 „Denn das Wort des Herrn ist Wahrheit, und was auch immer Wahrheit ist, das ist Licht, und was auch immer Licht ist, das ist Geist, ja, der Geist Jesu Christi.“17

Ich gehe nun auf die Aussage des Erretters ein, dass „die Wahrheit … für immer und immer [verbleibt]“18. In Abschnitt 93 des Buches Lehre und Bündnisse verkündet der Herr: „Alle Wahrheit ist unabhängig in dem Bereich, worein Gott sie gestellt hat, und kann für sich selbst handeln, wie auch alle Intelligenz; anders gibt es kein Dasein.“19 Ich verstehe darunter, dass alle Wahrheit, darunter die Wahrheit, die unsere gegenwärtige Sphäre regiert, unabhängig und für sich existiert. Sie bleibt unberührt von dem, was ich bevorzuge oder was Sie meinen. Sie gilt unabhängig von allen Bemühungen, sie einzuschränken oder zu ändern. Sie lässt sich von nichts und niemandem beeinflussen. Sie ist eine unveränderliche Realität.

Der Erretter hat gesagt, dass es ohne diese unveränderliche Realität der Wahrheit „kein Dasein [gibt]“20. Und ich glaube, dass Lehi genau daran dachte, als er erklärte:

„Wenn ihr sagt, es gebe kein Gesetz [Gesetz wird hier als Synonym für Wahrheit verwendet – Wahrheit, die ‚in dem Bereich, worein Gott sie gestellt hat‘, unabhängig ist], so sagt ihr auch, dass es keine Sünde gibt [wobei Sünde Ungehorsam gegenüber dem Gesetz ist]. Wenn ihr sagt, es gebe keine Sünde, so sagt ihr auch, dass es keine Rechtschaffenheit gibt [wobei Rechtschaffenheit Gehorsam gegenüber dem Gesetz ist; mit anderen Worten gibt es ohne Gesetz oder Wahrheit nichts, was man befolgen oder nicht befolgen kann]. Und wenn es keine Rechtschaffenheit gäbe, so gäbe es kein Glücklichsein [wobei Glücklichsein die Folge von Rechtschaffenheit ist]. Und wenn es weder Rechtschaffenheit noch Glücklichsein gäbe, so gäbe es weder Strafe noch Elend [wobei Strafe und Elend die Folgen von Sünde sind]. Und wenn es all dies nicht gibt, so gibt es keinen Gott. Und wenn es keinen Gott gibt, so gibt es uns nicht, auch die Erde nicht; denn es hätte keine Erschaffung geben können, weder dessen, was handelt, noch dessen, worauf eingewirkt wird; darum hätte alles vergehen müssen.“21

Aus all dem wissen wir nun also, dass es Wahrheit gibt, dass sie eine unveränderliche und unbestreitbare Realität darstellt, dass das Maß an Wahrheit, das sterbliche Menschen ohne Hilfe erkennen können, relativ gering ist, dass wir auf die Hilfe göttlicher Offenbarung angewiesen sind, um die Wahrheit von allem22 zu erkennen, und dass Gott und wir auf Wahrheit angewiesen sind, um zu handeln und zu erschaffen – „anders gibt es kein Dasein“23. Und an anderer Stelle erfahren wir auch, dass Wahrheit und Wahrheit einander nicht widersprechen, sondern dass sich vielmehr alle Wahrheit zu einem großen Ganzen zusammenfügen lässt.

Wo stehen wir nun in der heutigen Welt in unserem Bemühen, Wahrheit zu lehren und zu bekräftigen, insbesondere geistige Wahrheit?

In einem Großteil der Welt sind relativistische Ansichten zur vorherrschenden Philosophie geworden. Mit Relativismus meine ich die Vorstellung, dass ethische und moralische Wahrheiten relativ seien, dass sie von den Standpunkten und Gefühlen derer abhingen, die sie für gültig halten, und dass niemand über die Gültigkeit der „Wahrheit“ eines anderen urteilen dürfe. Heutzutage hört man viel Gerede über „meine Wahrheit“, „seine Wahrheit“ oder „ihre Wahrheit“. Diese Denkweise wird von dem Kolumnisten David Brooks in seiner Besprechung des Buches Lost in Transition beschrieben, das der Soziologe Christian Smith von der University of Notre Dame und andere verfasst haben. Brooks berichtet:

„Die Grundeinstellung, auf die die meisten [der von Smith Befragten] immer wieder zurückkamen, war die, dass moralische Festlegungen lediglich eine Frage des persönlichen Geschmacks seien. ,Das ist Privatsache‘, war die typische Antwort. ,Das muss jeder selber wissen. Was soll ich dazu schon sagen?‘

In ihrer Ablehnung, sich Autoritäten blind zu unterwerfen, sind viele junge Menschen ins andere Extrem verfallen: ,Ich würde mich für das entscheiden, was mich wahrscheinlich glücklich macht oder meinem Gefühl entspricht. Was ich machen soll, kann ich doch nur daran festmachen, wie ich mich dabei fühle.‘

Viele waren schnell dabei, über ihre Gefühle in Fragen der Moral zu sprechen, zögerten dann aber, mit diesen Gefühlen auch weiter gefasste Ansichten über einen gemeinsamen moralischen Rahmen oder allgemeine moralische Pflichten zu verknüpfen. So sagte einer: ‚Ich meine, ob etwas richtig ist, hängt wohl davon ab, was ich dabei empfinde. Aber jeder Mensch empfindet anders, und so könnte ich nicht für andere sprechen, wenn es darum geht, was richtig und was falsch ist.‘“24

Sicher stimmen Sie mir zu, dass die Philosophie des moralischen Relativismus in der heutigen Zeit viele Fürsprecher hat. „Nicht zu urteilen“ ist zu einer fast unanfechtbaren Gesprächs- und Verhaltensnorm geworden. In Wirklichkeit jedoch urteilen wir alle darüber, was richtig und was falsch ist, und dies nicht nur in Bezug auf uns selbst, sondern auch in Bezug auf unsere Mitmenschen und unsere Gesellschaft. Gesetze, Rechtsordnungen und auch politische Systeme sind ein Ausdruck moralischer Werte und erkannter Wahrheiten. In einer pluralistischen Gesellschaft können wir darüber debattieren, welche Werte sich in Gesetzen und Bestimmungen niederschlagen sollen und was richtig oder falsch oder wahr ist. Am Ende jedoch setzt sich in jeder beliebigen Frage die Wahrheitsauffassung eines Einzelnen oder einer Gruppe durch, und alle sind dann daran gebunden.

Moralischer Relativismus funktioniert einfach nicht, wenn es in der Gesellschaft Ordnung und Gerechtigkeit geben soll. Kann Mord für die meisten falsch, aber für einige richtig sein? Hat ein Dieb ein Recht darauf, zu behalten, was er stiehlt, und dann weiterhin zu stehlen, weil er glaubt, Raub sei für ihn richtig, insbesondere, weil er in benachteiligten Verhältnissen aufgewachsen ist? Oder, um etwas aufzugreifen, was heutzutage in den Nachrichten sehr häufig angesprochen wird, hat ein Mann ein Recht darauf, eine Frau zu belästigen, weil er findet, dass es mit seinem persönlichen Empfinden von Richtig und Falsch vereinbar ist?

„Nun gut“, könnte man jetzt sagen, „Sie sprechen über Dinge, die allgemein als falsch angesehen werden. Es gibt einige aus sich selbst heraus existierende, dem menschlichen Dasein inhärente Werte, welche die Grundlage für Gesetze gegen Mord, Vergewaltigung, Diebstahl und andere Handlungen bilden, die Menschen Schaden zufügen oder ihr rechtmäßiges Streben nach Glück beeinträchtigen. Dies sind grundlegende und allgemeingültige Menschenrechte, durch die jedes Recht eines Einzelnen, das zu ihnen im Widerspruch steht, aufgehoben wird. Nur außerhalb dieser anerkannten Menschenrechte ist moralischer Relativismus anwendbar und darf jeder Mensch selbst definieren, was richtig und was falsch ist.“ Aber bei diesem Gedankengang wird argumentiert, dass es in der Tat unumstößliche moralische Maßstäbe gibt, ob man sie nun allgemeingültige Menschenrechte oder anders nennt. Zumindest existieren einige Wahrheiten und moralische Wertvorstellungen unabhängig von individuellen Launen und Vorlieben. Das Einzige, was es zu erörtern gilt, ist also, welche es sind und wie weit sie gefasst sind. Was wir als moralischen Relativismus bezeichnen, ist genau genommen eine ständige Debatte über Toleranz: Welche Handlungen und Unterschiede müssen in der Gesellschaft und in zwischenmenschlichen Beziehungen toleriert werden?

Unsere Aufgabe, und sie wird in diesem Umfeld immer dringlicher, besteht darin, die Wahrheit über moralische Wertvorstellungen zu verkünden – welche es sind und wie weit sie gefasst sind. Wir schätzen die Wahrheit in allen Fragen und aus allen Quellen, aber ewige Wahrheit, insbesondere, wenn sie sich auf den Sinn und Zweck des Lebens und die Lebensführung bezieht, müssen wir von Gott erlangen. Für die Vertreter des moralischen Relativismus spielt Gott bei dieser Erörterung im Allgemeinen keine Rolle oder er ist für sie nicht relevant. Üblicherweise bezweifeln sie, dass es ihn überhaupt gibt. Es wäre für sie höchst unbequem, wenn es ihn gibt, und dies umso mehr, wenn er zu den Menschen spricht. Man kann Wahrheit nur dann als relativ betrachten, wenn es keinen Gott gibt.

Das Pew-Forschungszentrum berichtete kürzlich, dass zum ersten Mal die Mehrheit der Amerikaner (56 Prozent) angibt, dass man nicht religiös sein müsse, um ein guter Mensch zu sein. „‚Gott ist keine Voraussetzung für gute Werte und Moral‘, sagte Greg Smith, stellvertretender Forschungsleiter, in seinem Bericht über die Ergebnisse.“25

Sicherlich sind wir uns darüber einig, dass Menschen, die Atheisten sind oder sich zu sonst keiner anerkannten Religion oder religiösen Ansichten bekennen, gute und redliche Menschen sein können und es meistens auch sind. Aber wir würden nicht zustimmen, dass dies ohne Gott geschieht. Wie schon erwähnt, ob es jemandem gefällt oder nicht, ob er es glaubt oder nicht oder es ihm überhaupt bewusst ist oder nicht, er ist vom Licht Christi erfüllt und besitzt daher einen gesunden Menschenverstand, der ihm sagt, was richtig und was falsch ist, und den wir manchmal Gewissen nennen. Der Erretter hat gesagt: „Ich [bin] das wahre Licht …, das jedem Menschen leuchtet, der in die Welt kommt.“26 Außerdem lesen wir: „Und der Geist gibt jedem Menschen, der in die Welt kommt, Licht; und der Geist erleuchtet jeden Menschen auf der Welt, der auf die Stimme des Geistes hört.“27

Präsident Boyd K. Packer sagt in dem Artikel, aus dem ich bereits zitiert habe:

„Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind aus jedem Land, von jeglichem Glaubensbekenntnis und jedweder Hautfarbe – einfach ein jeder, ganz gleich, wo er lebt, woran er glaubt und was er tut – trägt in sich das unvergängliche Licht Christi. In dieser Hinsicht sind alle Menschen gleich. Das Licht Christi, das in jedem Menschen ist, ist ein Zeugnis dafür, dass Gott nicht auf die Person sieht (siehe LuB 1:35). Er behandelt alle gleich, indem er sie mit dem Licht Christi ausstattet.“28

Das Licht Christi, das in jedem Menschen gegenwärtig ist, hatte auch Lehi im Sinn, als er verkündete: „Und die Menschen sind genügend unterwiesen, um Gut von Böse zu unterscheiden. … Und weil sie vom Fall erlöst sind, so sind sie für immer frei geworden und können Gut von Böse unterscheiden; sie können für sich selbst handeln.“29 Mormon hat uns ermahnt: „[Forscht eifrig] im Licht Christi …, damit ihr Gut von Böse unterscheiden könnt; und wenn ihr alles Gute ergreift und es nicht verwerft, dann seid ihr gewiss ein Kind Christi.“30

Moralischer Relativismus richtet echten Schaden an, weil er das Gewissen schwächt. Wenn man das Gewissen anerkennt und ihm folgt, führt es einen zu immer mehr Licht und Wahrheit. Das Gewissen zu missachten oder zu unterdrücken, führt einen natürlich weg von Licht und Wahrheit und hin zu Verleugnung, Irrtum und Bedauern. So zu tun, als gäbe es keine unveränderliche, objektive Wahrheit, ist nichts anderes als der Versuch, Verantwortung und Verantwortlichkeit zu meiden. Dies ist kein Rezept, wie man glücklich wird.

Vor 20 Jahren schrieb J. Budziszewski, Professor für Staatsführung und Philosophie an der University of Texas in Austin, für die katholische Zeitschrift First Things einen interessanten Artikel mit dem Titel „The Revenge of Conscience“ – die Rache des Gewissens. Er nannte das Gewissen einen Teil der Naturgesetze, „ein Gesetz, das allen Menschen ins Herz geschrieben ist“. Wir würden es natürlich als das Licht Christi bezeichnen. Auf jeden Fall sind seine Beobachtungen, wie versucht wird, das Gewissen zu unterdrücken, aufschlussreich.

Er schreibt, dass „unsere Erkenntnis von den elementaren Grundsätzen [wie etwa denjenigen, die in den Zehn Geboten enthalten sind] unauslöschlich [ist]. Dies sind Gesetze, die wir unmöglich nicht kennen können.“31 Die Vertreter des moralischen Relativismus leugnen, dass es diese elementaren Grundsätze gibt oder dass sie für jeden richtig sind, falls es sie gibt. Die Vertreter des moralischen Realismus behaupten, dass wir die Wahrheit eigentlich nicht kennen, aber aufrichtig nach ihr suchen und unser Bestes geben und sozusagen versuchen, in nebliger Nacht etwas zu sehen. Budziszewski sagt: „Wir wissen es besser; wir geben nicht einfach nur unser Bestes. … Im Großen und Ganzen können wir richtig und falsch auseinanderhalten, wünschten aber, wir könnten es nicht. Wir geben nur vor, dass wir die Wahrheit suchen – damit wir etwas Falsches tun oder gutheißen können oder unser schlechtes Gewissen wegen etwas, was wir in der Vergangenheit getan haben, unterdrücken können. Unser Niedergang ist nicht unserer Unkenntnis der Moral zuzuschreiben, sondern der Unterdrückung der Moral. Wir sind nicht etwa ungebildet, sondern verschließen die Augen vor der Wahrheit. Es fehlt uns nicht an moralischer Erkenntnis, vielmehr halten wir sie nieder.“32

Was Alma seinem Sohn Korianton als „Gewissensqual“33 beschrieb, gibt es wirklich, und Budziszewski weist darauf hin, dass es letztlich nicht zum Erfolg führt, wenn man versucht, das Gewissen zu unterdrücken oder dem schlechten Gewissen abzuhelfen, ohne Umkehr zu üben. Wir sehen dies bei Menschen, die so tun, als sei das, was sie als falsch erkannt haben, nicht falsch. Vielleicht wiederholen sie eine Sünde bewusst wieder und wieder, um die Stimme des Gewissens zu übertönen. Einige jagen vielleicht ständig Ablenkungen nach und tauchen in soziale Medien oder Videospiele ab oder haben dauernd Musik in den Ohren, um jede ruhige Minute zu vermeiden, in der das Gewissen etwas sagen könnte. Wir sehen es an Ausflüchten, deren Anzahl und Einfallsreichtum offenbar keine Grenzen gesetzt sind. Budziszewski führt dieses Beispiel an: „‚Ich sage mir, dass Sex [außerhalb der Ehe] in Ordnung ist, weil ich meinen Partner ja heiraten werde, weil ich möchte, dass mein Partner mich heiratet, oder weil ich herausfinden muss, ob wir glücklich verheiratet sein könnten.‘“ Und auch dieses: „‚Wir müssen einander nichts versprechen, weil wir uns lieben.‘ Daraus ergibt sich natürlich, dass diejenigen, die einander etwas versprechen [wollen oder] müssen, keine reine Liebe empfinden.“34

Manchen reicht es nicht, etwas vorzugeben, von etwas abzulenken oder Ausflüchte zu suchen. Zu ihrer eigenen Rechtfertigung versuchen sie zudem, andere dazu zu bringen, sich an falschem Verhalten zu beteiligen. Sie „sündigen nicht für sich allein, sie werben andere an“35. Man könnte sagen, dass der Satan der Meister darin ist, andere anzuwerben, „denn er trachtet danach, dass alle Menschen so elend seien wie er selbst“36. Am beunruhigendsten sind jene, die beharrlich behaupten, dass „die Gesellschaft umgewandelt werden müsse, damit sie nicht mehr unter einem furchtbaren Schuldspruch stehe. So kommt es, dass sie die Gesetze ändern, die Schulen unterwandern und einen Beamtenapparat schaffen, der sich mit Sozialfürsorge aufdrängt.“37 Jesaja warnte zu Recht: „Weh denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen, die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen, die das Bittere süß und das Süße bitter machen.“38

Budziszewski kommt daher zu dem Schluss, dass es unsere Bemühungen sind, die machtvollen Kräfte des Gewissens zu unterdrücken und Ausflüchte für Schuld zu finden, die die Gesellschaft moralisch immer tiefer in den Abgrund treiben.39 Ich möchte hinzufügen, dass sich daraus auch die Wutausbrüche erklären, zu denen es immer häufiger kommt, wenn man ein Gespräch über gesellschaftliche Maßstäbe und Normen führen will.

An Nikodemus gewandt, sagte Jesus:

„Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.

Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.“40

Das Gewissen unterdrücken zu wollen, ist nicht nur vergeblich. Würde jedermann alles im rechten Licht erkennen, dann würde niemand auch nur den Versuch unternehmen. Ich erwähnte anfangs ja, was Lehi über den Versuch gesagt hat, Strafe und Elend zu entgehen, indem man die Existenz der Sünde leugnet: „Wenn ihr sagt, es gebe kein Gesetz, so sagt ihr …, dass es keine Sünde gibt.“41 Wenn wir das Gesetz, oder die Wahrheit, auslöschen könnten – so wie jene, die das Gewissen bekämpfen, es versuchen –, könnten wir in der Tat der Schuld oder der Strafe oder dem Elend entgehen. Denken Sie aber daran, dass unser Dasein, wie Lehi warnte, ohne das Gesetz keinen Wert hätte. Wir würden die Aussicht auf Rechtschaffenheit und Glücklichsein auslöschen. Wir würden die Schöpfung und das Dasein auslöschen. Die Vorstellung, man könnte Wahrheit auslöschen oder beseitigen, ist natürlich Unsinn, aber es gibt eine Möglichkeit, das Elend zu beseitigen und dabei die Chance zu wahren, dass man glücklich wird. Sie wird die Lehre oder das Evangelium Christi genannt – Glaube an Christus, Umkehr und Taufe mit Wasser und mit dem Heiligen Geist.42

Wir müssen unseren Unterrichtsteilnehmern helfen, wie der Erretter es ausdrückt, „die Wahrheit [zu tun]“43 – also von ganzem Herzen das Licht Christi anzunehmen, das in ihnen ist, und zusätzlich das Licht und die Wahrheit aufzunehmen, die man durch den Heiligen Geist empfängt. Sich zu widersetzen, Ausflüchte zu finden und etwas nur vorzugeben, führt nicht zum Erfolg. Nur Umkehr und Gehorsam gegenüber der Wahrheit können zu der „Authentizität“ führen, die viele so sehr begehren. Nur Umkehr und Gehorsam gegenüber der Wahrheit können unser Glücklichsein und unsere Freiheit aufrechterhalten und ausweiten.

Zu Beginn meiner juristischen Laufbahn sah ich aus nächster Nähe, welch tragische Folgen es hat, wenn man das Gewissen missachtet. Ich war Rechtsreferendar des obersten Richters am Bezirksgericht in Washington, D. C., John J. Sirica. Der als Watergate bekannte Skandal in den Vereinigten Staaten hatte seinen Anfang kurz vor Beginn meines Referendariats genommen, und der mit Watergate zusammenhängende Gerichtsprozess nahm in den darauffolgenden gut zweieinhalb Jahren Richter Siricas Zeit, und damit auch meine, fast vollständig in Anspruch. Ohne die Einzelheiten zu wiederholen, will ich nur sagen, dass 1972 Spione aus dem für die Wiederwahl von Präsident Richard Nixon zuständigen Komitee versuchten, mithilfe von Einbrüchen und Abhöraktionen dem Nationalkomitee der Demokratischen Partei Informationen zu stehlen. Es kam zu Verhaftungen, und fast umgehend unternahm man dann Anstrengungen, jegliche Verbindung dieser rechtswidrigen Aktivitäten zu Präsident Nixons Kampagne oder irgendwelchen Mitarbeitern im Weißen Haus zu vertuschen. Diese Vertuschung stellte eine widerrechtliche Behinderung der Justiz dar, und am Ende war sogar Präsident Nixon daran beteiligt.

Ich hatte den Eindruck, dass es im Laufe der nächsten zwei Jahre bis zu seinem Rücktritt etliche Gelegenheiten gab, zu denen Nixon bei wachem Gewissen dem Ganzen hätte Einhalt gebieten und sagen können: „Das ist nicht richtig, wir machen so nicht weiter, was auch geschieht.“ Gut möglich, dass er die politische Schmach und die unvermeidliche Kritik überlebt hätte und seine Amtszeit zu Ende geführt hätte. Aber er sagte zu keinem Zeitpunkt Stopp. Stattdessen verstrickte er sich noch tiefer in die Verschwörung, mit der die Sache verschleiert werden sollte. Der Tiefpunkt war für mich, als Richter Sirica und ich uns eine Aufnahme von einem Gespräch anhörten, das am 21. März 1973 zwischen dem Präsidenten und John Dean, Rechtsberater des Weißen Hauses, im Oval Office stattgefunden hatte.

Dean leitete die Vertuschung im Weißen Haus und hatte den Eindruck, dass sie allmählich ans Licht kam. Er war nun gekommen, um Nixon um Weisung zu bitten. Bei diesem aufgezeichneten Gespräch legte Dean dar, was während der vorangegangenen Monate unternommen worden war. Unter anderem hatte man veranlasst, dass den Familien derer, die sich des Watergate-Einbruchs schuldig bekannt hatten, Geld zukam. Mit dem Geld sollte ihr Stillschweigen über hochrangige Mitglieder des Komitees für die Wiederwahl des Präsidenten erkauft werden, die den Einbruch geplant und angeordnet hatten. Jetzt aber drohten sie damit, zu reden, weil das Geld für ihre Familien nicht ankam oder es nicht so viel war, wie nach ihrem Dafürhalten versprochen worden war.

Richter Sirica und ich waren erschüttert, als wir hörten, wie Nixon in aller Ruhe fragte: „Wie viel Geld wäre erforderlich?“ Dem Tonfall nach war Dean über diese Reaktion selbst überrascht. Offenbar war die Summe völlig aus der Luft gegriffen, als er dann antwortete: „Eine Million Dollar.“ Nixon entgegnete, es sei kein Problem, den Betrag aufzubringen, aber er machte sich Sorgen, wie man das Geld überbringen könne, ohne zurückverfolgt zu werden. Der Richter und ich konnten nicht glauben – wir wollten nicht glauben –, was wir da hörten. Er reichte mir einen Zettel mit dem Vorschlag, das Tonband zurückzuspulen und noch einmal anzuhören. Wir hörten uns das Gespräch bis zum Ende an, steckten das Tonband dann ohne viele Worte weg und gingen früher nach Hause. Auch jetzt noch erinnere ich mich an das Gefühl der Ernüchterung und Traurigkeit. Dies war einige Monate vor Nixons Rücktritt, aber uns war bereits klar, dass der Präsident angeklagt werden würde, sollte er nicht zuvor zurücktreten.

Ich fragte mich damals und frage mich seither immer wieder, warum Nixon es so weit kommen ließ, dass dieser Skandal immer größer und schlimmer wurde. Ich bin immer noch überrascht, dass sein Gewissen im Laufe der Zeit so stumpf werden konnte, dass nicht einmal die versuchte Erpressung des Präsidenten der Vereinigten Staaten durch die Watergate-Einbrecher bei ihm Empörung auslöste. Die Lektion fürs Leben, die ich aus dieser Erfahrung mitgenommen habe, lautet, dass ich darauf hoffen kann, der Möglichkeit einer ähnlichen Katastrophe in meinem eigenen Leben zu entgehen, wenn ich niemals eine Ausnahme mache – wenn ich mich immer und ausnahmslos dem füge, was das Gewissen gebietet. Wenn man seine Redlichkeit preisgibt, sei es auch nur für eine scheinbar unbedeutende Tat in einer scheinbar unbedeutenden Angelegenheit, läuft man Gefahr, den Nutzen und Schutz seines Gewissens gänzlich zu verlieren. Ich bin mir sicher, dass manche „davongekommen sind“ in dem Sinne, dass sie sich im Geschäfts- oder Berufsleben oder in der Politik unehrlich oder rechtswidrig verhalten haben und dafür nie zur Verantwortung gezogen wurden (zumindest nicht in diesem Leben). Aber ein schwaches Gewissen, und ganz gewiss ein stumpfes Gewissen, macht uns anfällig für „Watergates“, ob klein oder groß, ob gemeinschaftlich oder allein verübt – Katastrophen, die sowohl die Schuldigen als auch die Unschuldigen treffen und vernichten können.

Johannes berichtet von der machtvollen Verheißung des Erretters, die er den Juden machte, „die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch befreien.“44 Die Wahrheit zu erkennen und zu befolgen, befreit uns ganz gewiss – zunächst von der Knechtschaft der Unwissenheit und Sünde,45 und dann sind wir frei, nach allem Guten zu streben, bis wir das Reich des Vaters und alles, was er uns geben kann, empfangen.46 Da wir ja wissen, dass Jesus selbst „der Weg und die Wahrheit und das Leben“47 ist, ist wohl die wichtigste Bedeutung dieser Befreiung durch die Wahrheit die, dass Christus uns durch seine Gnade von Tod und Hölle befreit.48

Der Herr hat verkündet: „Licht und Wahrheit verlassen jenen Bösen [und beenden die Knechtschaft der Sünde. Aber] jener Schlechte kommt und nimmt von den Menschenkindern infolge von Ungehorsam und wegen der Überlieferung ihrer Väter Licht und Wahrheit weg.“49

Im Buch Mormon finden wir ein tiefgründiges Beispiel dafür, dass der Böse Licht und Wahrheit durch falsche Überlieferungen und Ungehorsam wegnimmt. Über das Volk der Lamaniten etwa anderthalb Jahrhunderte vor dem Kommen Christi heißt es dort, dass falsche Überlieferungen sie belasteten und dass sie nichts vom Herrn wussten.50 Erst als die Söhne Mosias ihre bemerkenswerte Mission unternahmen, hörte eine beträchtliche Anzahl Lamaniten den Erlösungsplan und erfuhr die Wahrheit.51

Für König Lamoni war die Freude, aus der Finsternis der Unwahrheit ins wunderbare Licht der Wahrheit hervorzukommen, überwältigend. „Und das Licht, das seinen Sinn erleuchtete, nämlich das Licht der Herrlichkeit Gottes, … hatte ihm solche Freude in die Seele gegossen, und die Wolke der Finsternis war zerstreut worden, und dass das Licht des immerwährenden Lebens in seiner Seele angezündet war, ja, [dies hatte] seinen natürlichen Leib überwältigt [und er war] in Gott entrückt.“52

Tatsächlich gibt es nur zwei Möglichkeiten. Eine besteht darin, nach Wahrheit zu streben, indem man den Worten Christi Beachtung schenkt: „Wer seine Gebote hält, empfängt Wahrheit und Licht, bis er in der Wahrheit verherrlicht ist und alles weiß.“53 Die andere besteht darin, sich vom Widersacher täuschen zu lassen und das Unmögliche zu versuchen: Glück in dessen Lügen zu finden. Man kann weder dieses noch das nächste Leben meistern, wenn man missachtet, dass es Wahrheit wirklich gibt. Aber manche, genau genommen sogar viele Menschen versuchen dies – es erscheint einfach so viel leichter, als umzukehren. Doch nur Umkehr und Gehorsam gegenüber der Wahrheit Gottes befreien uns von einer Fantasiewelt, die zum Scheitern verurteilt ist, „und [diese wird] völlig zerstört“54.

Die elementaren Wahrheiten, die zentralen Tatsachen unseres Daseins, die wir mit reiner Überzeugung und all der Macht, die Gott uns gibt, vermitteln und erneut vermitteln müssen, sind diese:55

  1. Gott, unser Vater im Himmel, lebt, der einzige wahre und lebendige Gott.

  2. Jesus Christus ist der einziggezeugte Sohn Gottes.

  3. Jesus Christus ist auf die Erde gekommen, um sein Volk zu erlösen; er litt und starb, um für dessen Sünden zu sühnen.

  4. Er ist von den Toten auferstanden und hat dadurch die Auferstehung zustande gebracht.

  5. Alle werden am Letzten Tag, dem Tag des Gerichts, vor ihm stehen, um gemäß ihren Werken gerichtet zu werden.

Mögen wir diese Wahrheiten wertschätzen und danach leben. Ich gebe feierlich Zeugnis, dass es sich hierbei um Wahrheit handelt. Mögen wir aktiv und voller Begeisterung nach Wahrheit streben, sie vermitteln und nach ihr leben, das ist mein Gebet. Im Namen Jesu Christi. Amen.