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Dank meiner Ausbildung konnte ich ein Leben des Lernens und Dienens wählen
August 2025


Aus Neu für junge Erwachsene

Dank meiner Ausbildung konnte ich ein Leben des Lernens und Dienens wählen

Um zu studieren, habe ich meine Heimatinsel verlassen. Das war stressig und hat mich bis an meine Grenzen gebracht, doch es hat sich gelohnt.

Studentin an einem Tisch mit Computer und Notizblock

Es gab Tage, da dachte ich, meine Ausbildung wäre das alles nicht wert.

Ich war von meiner Familie weggezogen, um die Universität zu besuchen. Ich wohnte in einem ziemlich heruntergekommenen Stadtteil. Und jenseits aller Sorgen, die ich mir um meine Sicherheit und wegen meiner finanziellen Lage machte, beschlich mich mitunter das Gefühl, ich würde an der Uni eigentlich gar nicht so sehr viel lernen.

Aber ein Gedanke drängte sich mir dann auf: Ich tat das ja nicht bloß für mich allein. Bei meinem Studium ging es um mehr als bloß um mich und meine Wahrnehmung.

Meine Verantwortung erkennen

Ich bin auf den Camotes-Inseln groß geworden, einer philippinischen Inselgruppe. Wegen meines Pädagogikstudiums zog ich nach Cebu, einer größeren Insel, die etwa zwei Stunden Bootsfahrt entfernt liegt.

Eine Zeit lang fürchtete ich dort wirklich um meine Sicherheit. In meinem Wohnviertel gab es in großem Ausmaß Drogenkonsum und Kriminalität. Der tägliche Weg zur Universität war folglich stressig und mitunter gefährlich. Mir fehlte der Schutz durch meine Angehörigen.

Damals veränderte eine Aussage von Präsident Thomas S. Monson (1927–2018) meine Einstellung zu dieser Lage: „Unsere Entscheidungen bestimmen unser Schicksal.“

All das Schwierige, was mir widerfuhr und was doch außerhalb meines Einflussbereichs lag, war mir bis dahin immer wieder durch den Sinn gegangen. Doch allmählich begriff ich, dass ich selbst ja diese Entscheidung getroffen hatte: Ich hatte von daheim wegziehen und studieren wollen.

Die Entscheidung für ein Leben des Lernens und Dienens

Diese Erkenntnis ließ mich über die Gründe nachdenken, weshalb ich das getan hatte. Die Antwort kam mir umgehend in den Sinn: Ich wollte in meinem Heimatzweig Führungsverantwortung tragen können. Ich wollte mit mehr Wissen auf meine Insel zurückkehren. Ich wollte auf Camotes Kinder unterrichten und ihnen Mut machen, Lernmöglichkeiten wahrzunehmen, wodurch sie später ihr Umfeld ebenfalls positiv beeinflussen könnten. Das war das Ziel, auf das ich hinarbeitete.

Präsident Russell M. Nelson hat einmal gesagt: „Haben Sie keine Angst, Ihre Ziele zu verwirklichen – oder gar Ihre Träume! Es gibt keine Abkürzung auf dem Weg zu hervorragender Leistung und Kompetenz. Die Ausbildung macht den Unterschied aus zwischen dem Wunsch, anderen von Nutzen zu sein, und der Befähigung, ihnen zu helfen.“

Jetzt habe ich mein Studium abgeschlossen und bin zurück auf Camotes. Ich unterrichte die erste und die zweite Klasse und bin in meinem Zweig auch Erste Ratgeberin in der Präsidentschaft der Primarvereinigung, wodurch ich meine Kenntnisse noch stärker umsetzen kann, als ich erwartet hatte. Ich weiß, wie man geduldig bleibt und den Kindern die Evangeliumsgrundsätze so vermittelt, dass sie sie begreifen. Jeden Tag bin ich dankbar, dass ich mich für eine Ausbildung entschieden habe, auch wenn es manchmal schwierig war.

Wenn du Schwierigkeiten mit der Schule hast oder dir deine Lebensumstände bisweilen Angst einjagen, so denke daran, dem Vater im Himmel und Jesus Christus nahe zu bleiben. Sie können dich zu Lernmöglichkeiten führen, die dir selber zum Segen gereichen und dir zudem auch helfen, anderen Gutes zu tun. Denke daran, dass du nicht allein bist. Gott versteht dich, und mehr junge Erwachsene, als du meinst, haben solche Probleme und empfinden ähnlich.

Halte dir vor Augen, dass deine Entscheidungen dein Schicksal bestimmen. Es steht in deiner Macht, dich für ein Leben des Lernens und Dienens zu entscheiden.