Seminar
1 Thessalonicher 1 bis 3


1 Thessalonicher 1 bis 3

Jesus Christus nachfolgen, indem man liebevoll seinem Nächsten dient

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Ein Mädchen verbringt Zeit mit anderen Jugendlichen

Wann hat dich etwas, was jemand anderes für dich getan hat, schon einmal an Jesus Christus erinnert? Paulus und seine Begleiter dienten den Heiligen in Thessalonich geistlich und motivierten sie, trotz Verfolgung weiterhin treu nach dem Evangelium zu leben. Diese Lektion kann dir helfen, anderen ein Segen zu sein und einen guten Einfluss auf sie auszuüben, wenn du dich bemühst, so zu dienen, wie unser Erretter Jesus Christus es getan hat.

Das Beispiel Jesu Christi

Schau dir diese Bilder von Jesus Christus an oder denk an andere Begebenheiten aus den heiligen Schriften, die seinen Umgang mit anderen schildern. Schreib Wörter und Formulierungen in dein Studientagebuch, aus denen hervorgeht, was der Erretter für die Menschen getan hat, mit denen er zu tun hatte.

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Jesus sitzt neben einem Jungen
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Ein Blinder wird geheilt
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Jesus Christus lehrt im Tempel und wird von den Hohepriestern, Ältesten und Schriftgelehrten gefragt, woher seine Vollmacht stamme. Christus fragt sie darauf, ob die Taufe durch Johannes den Täufer vom Himmel oder von den Menschen stamme.
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Jesus und die Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde; beide knien und sie hält seine Hand
  • Wenn du einer dieser Menschen gewesen wärst , was hättest du bei dem, was der Erretter getan hat, wohl empfunden? Warum?

  • Welche Wörter oder Formulierungen aus der Liste wären dir wichtig, wenn es um deine guten Taten für andere geht? (Du kannst Stellen markieren oder hervorheben, die du als wichtig erachtest.)

In der Kirche bezeichnen wir solche Handlungen oft als dienen oder betreuen.

David L. Beck, Präsident der Jungen Männer, hat gesagt:

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David L. Beck, Präsident der Jungen Männer, 2009

Dienen heißt, andere zu lieben und sich um sie zu kümmern. Man nimmt sich ihrer leiblichen und geistigen Bedürfnisse an. Einfach ausgedrückt: Man tut das, was der Heiland tun würde, wäre er hier.

(David L. Beck, „Eure heilige Pflicht zu dienen“, Liahona, Mai 2013, Seite 56)

  • Was findest du an Bruder Becks Aussage besonders wichtig?

  • Wie gut dienst du laut der Aussage von Bruder Beck und laut den Begriffen, die du auf deiner Liste markiert hast?

Vielleicht hast du Fragen oder Bedenken zum Thema, wie man eigentlich dient oder jemanden betreut. Du kannst sie in dein Studientagebuch schreiben und heute beim Studium von 1 Thessalonicher 1 bis 3 nach Antworten suchen. Du kannst auch darum bitten, dass der Heilige Geist dir hilft, darauf zu achten, wie du anderen ein Segen sein und einen guten Einfluss auf sie haben kannst, wenn du dich bemühst, so zu dienen, wie unser Erretter Jesus Christus es getan hat. Notiere deine Gedanken und Eindrücke, damit du gebeterfüllt entsprechend handeln kannst.

Paulus dient den Thessalonichern

Auf seiner zweiten Missionsreise hatten der Apostel Paulus und seine Mitarbeiter auf Mission Erfolg, als sie den Menschen in Thessalonich predigten, doch die führenden Juden dort zwangen sie, die Stadt zu verlassen (siehe Apostelgeschichte 17:1-9). Später hörte Paulus, dass die Heiligen in Thessalonich treu geblieben waren und die Botschaft des Evangeliums weitergaben, selbst wenn sie dafür verfolgt wurden (siehe 1 Thessalonicher 1:6-8). Voller Dankbarkeit für ihren Glauben und ihre Hoffnung auf Jesus Christus schrieb Paulus seinen ersten Brief an die Thessalonicher (siehe 1 Thessalonicher 1:2,3).

Lies 1 Thessalonicher 2:7-14 und 3:9-13 aufmerksam durch. Markiere Wörter und Formulierungen, die dich an die Liebe und Fürsorge erinnern, die auch der Erretter selbst gezeigt hätte. Vielleicht möchtest du deine Erkenntnisse deiner Liste hinzufügen.

1. Beantworte die folgenden Fragen in deinem Studientagebuch:

  • Inwiefern dienten Paulus und andere auf die gleiche Weise wie der Erretter?

  • Was für Segnungen kannst du dadurch erhalten, dass du anderen so dienst, wie Jesus Christus es getan hat? Was für Segnungen kann es den Menschen bringen, denen du dienst?

Segnungen des Dienens

Aus diesen Versen über das Dienen können wir unter anderem diese Wahrheit lernen: Wenn wir anderen liebevoll dienen, können wir ihnen helfen, bessere Nachfolger Jesu Christi zu werden (siehe 1 Thessalonicher 2:10-14).

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Foto des Schauspielers, der Jesus Christus in den Videos zur Bibel darstellt

2. Beantworte die folgenden Fragen in deinem Studientagebuch:

Denk daran zurück, wie dir schon einmal jemand liebevoll gedient hat.

  • Inwiefern ist der Betreffende dabei dem Beispiel Jesu Christi gefolgt?

  • Wie hat dir das geholfen, Jesus Christus besser nachzufolgen?

Voll Glauben und Liebe dienen

Manchmal erhältst du durch Aufträge in der Kirche ganz offiziell die Gelegenheit, anderen zu dienen. Häufiger aber hast du im täglichen Umgang mit Angehörigen, Freunden und anderen Menschen die Gelegenheit, jemandem beizustehen.

Jean B. Bingham, die Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung der Kirche, hat einige Punkte angeführt, wie man auf ähnliche Weise dienen kann wie Jesus Christus. Schau dir das Video „Anderen dienen, wie der Erretter es tut“ von Minute 0:45 bis 1:54 an oder lies die Worte von Präsidentin Bingham. Vielleicht möchtest du deiner Liste einige ihrer Vorschläge hinzufügen.

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Jean B. Bingham, 2017

Manchmal glauben wir, wir müssten etwas Großes und Heldenhaftes tun, damit es als Dienst am Nächsten „zählt“. Einfache gute Taten können jedoch eine tiefgreifende Wirkung auf andere haben – und auf uns selbst. Was hat der Erretter getan? Dank des Sühnopfers und der Auferstehung … hatte „niemand sonst … so weitreichenden Einfluss auf alle Menschen, die schon gelebt haben, jetzt leben und noch leben werden“ [„Der lebendige Christus“, ChurchofJesusChrist.org]. Er lächelte andere aber auch an, redete und ging mit ihnen, hörte ihnen zu, nahm sich Zeit für sie, ermutigte, lehrte und speiste sie und vergab ihnen. Er diente Angehörigen und Freunden, Nachbarn und Fremden gleichermaßen, und er lud Bekannte sowie geliebte Menschen ein, sich an den reichen Segnungen seines Evangeliums zu erfreuen. Diese „einfachen“ guten und liebevollen Taten bieten eine Vorlage dafür, wie wir uns heute um andere kümmern können.

(Jean B. Bingham, „Anderen dienen, wie der Erretter es tut“, Liahona, Mai 2018, Seite 104)

  • Was lernst du aus Schwester Binghams Worten darüber, wie man so dient, wie Jesus Christus es getan hat?

  • Warum ist es wohl wichtig, sich daran zu erinnern, dass man anderen durch schlichte gute Taten dienen kann?

Geh deine Liste der Möglichkeiten zum Dienen durch und füge aus dem, was du heute dazugelernt hast, noch weitere Gedanken hinzu. Suche zwei, drei Wörter heraus, die dir helfen können, deinen Mitmenschen mehr wie Jesus Christus zu dienen.

Bitte den Vater im Himmel gebeterfüllt um Hilfe, damit du weißt, wem du heute dienen sollst und wie du das tun kannst. Vielleicht hast du bereits Eingebungen vom Heiligen Geist erhalten, die du jetzt gleich umsetzen kannst.

Wenn dir kein konkreter Name in den Sinn kommt, könntest du darum beten, dass der Vater im Himmel dir hilft, eine Gelegenheit zu erkennen, jemandem zu dienen, und dann auch entsprechend zu handeln. Vertrau darauf, dass er dich führt, wenn du dich bemühst, so zu dienen, wie der Erretter es getan hat.

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Was ist, wenn ich nicht sicher bin, wie ich meinen Mitmenschen dienen soll?

Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:

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Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel, 2010

Jeder gutherzige Mensch kann einem anderen bei einer Reifenpanne helfen, einen Mitbewohner zum Arzt bringen, sich zu jemandem setzen, der traurig ist, oder auch jemanden aufmunternd anlächeln und ihm Hallo sagen.

Doch wer das erste Gebot befolgt [also Gott von ganzem Herzen liebt], vollbringt neben diesen wesentlichen guten Taten ganz von sich aus noch mehr. Er motiviert denjenigen, der die Gebote bereits hält. Er gibt weisen Rat und stärkt den Glauben desjenigen, der strauchelt oder Hilfe dabei braucht, wieder auf den Weg zu gelangen, den er einstmals schon beschritten hat.

(Neil L. Andersen, „A Holier Approach to Ministering“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, 10. April 2018, Seite 3, speeches.byu.edu)

Bischof W. Christopher Waddell von der Präsidierenden Bischofschaft hat gesagt:

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Bischof W. Christopher Waddell, Zweiter Ratgeber in der Präsidierenden Bischofschaft, 2017

Wir fragen uns vielleicht, wie wir einem anderen am besten dienen können. Der Herr weiß es, und durch seinen Geist werden wir in unseren Bemühungen geleitet[,] … wenn wir uns bemühen, ein Werkzeug in der Hand des Herrn zu sein, um seinen Kindern Gutes zu tun. Wenn wir uns um Führung durch den Geist bemühen und auf den Herrn vertrauen, werden sich Situationen und Umstände ergeben, in denen wir handeln und für andere ein Segen sein können. Das ist mit Betreuen gemeint.

(W. Christopher Waddell, „So wie der Herr es getan hat“, Liahona, Mai 2019, Seite 21)

David L. Beck, ehemaliger Präsident der Jungen Männer der Kirche, hat uns daran erinnert:

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David L. Beck, Präsident der Jungen Männer, 2009

Dienen ist nicht nur etwas, was wir tun – es definiert, wer wir sind.

Dient jeden Tag. Es gibt überall Gelegenheiten dazu. Haltet nach ihnen Ausschau. Bittet den Herrn, dass ihr sie erkennen könnt. Meistens sind es kleine Taten, die von Herzen kommen und bewirken, dass ein anderer ein Nachfolger Jesu Christi wird.

(David L. Beck, „Eure heilige Pflicht zu dienen“, Liahona, Mai 2013, Seite 57)

Weitere Anregungen oder Beispiele zur Betreuung und zum Dienen findest du in diesen beiden Artikeln aus Zeitschriften der Kirche:

  • „Worum es uns bei der Betreuung eigentlich gehen sollte“, Liahona, Januar 2019, Seite 8–11

  • Eric B. Murdock, „Geistlich dienen, wie der Erretter es tat“, Liahona, Dezember 2018, Seite 52–55

Du kannst dir auch die Seite „So sieht Betreuung aus“ auf ChurchofJesusChrist.org näher ansehen.