Service-Missionar
4. Körperliche und seelische Gesundheit


„4. Körperliche und seelische Gesundheit“, Maßstäbe für die Missionsarbeit für Jünger Jesu Christi – Service-Missionen, 2021

„4. Körperliche und seelisches Gesundheit“, Maßstäbe für die Missionsarbeit für Jünger Jesu Christi – Service-Missionen

Bild
Heilung, Gemälde von J. Kirk Richards

4

Körperliche und seelische Gesundheit

4.0

Einleitung

Eine Mission kann sowohl Freude bringen als auch Stress verursachen. Die Grundsätze in diesem Abschnitt und in der Eingewöhnungshilfe Das Leben als Service-Missionar helfen Ihnen, sich geistig und körperlich bereitzumachen, dem Herrn in seinem Werk noch besser zu dienen. Lesen Sie diese Grundsätze in Ihrer gesamten Missionszeit immer wieder durch.

4.1

Körperliche Gesundheit

Ihre Gesundheit und Sicherheit sind wichtig. Bewahren Sie sich Ihre Gesundheit, damit Sie mit ganzem Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft dienen können.

Sie selbst und Ihre Familie müssen für jegliche medizinische Kosten aufkommen. Termine für den Besuch bei Ärzten oder sonstigen medizinischen Fachleuten müssen im Voraus mit den Vorgesetzten geklärt werden.

4.1.1

Allgemeine Ernährungsrichtlinien

Bitte beachten Sie die folgenden allgemeinen Ernährungsrichtlinien, die bei Bedarf individuell angepasst werden können:

  • Trinken Sie täglich ausreichend Wasser. Wenn Sie Sport treiben oder tagsüber viel schwitzen, müssen Sie gegebenenfalls mehr Wasser und Salz zu sich nehmen.

  • Nehmen Sie ausgewogene Mahlzeiten zu sich, die Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, gesunde Fette und Proteine enthalten.

  • Schränken Sie den Konsum von ungesundem Essen, kohlensäurehaltigen Getränken, Fertigprodukten und Fast Food ein.

  • Befolgen Sie die Ratschläge Ihres Arztes, was eine spezielle Ernährungsweise, Medikamente oder sonstige für Sie notwendige Gesundheitsmaßnahmen anbelangt.

4.2

Sport

Sport trägt dazu bei, dass Sie gesund bleiben, und baut Stress ab. Machen Sie Sport zu einem Bestandteil Ihres Tagesablaufs, sofern Ihre Umstände es zulassen.

4.3

Seelische Gesundheit

Die Missionsarbeit ist anspruchsvoll. Es ist ganz normal, wenn man mitunter gestresst ist. Sie können Körper und Geist besser auf Stress einstellen, wenn Sie die Unterstützung Ihrer Familie in Anspruch nehmen. Sie können sich auch vorbereiten, indem Sie sich gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, regelmäßigen Schlaf, Entspannung und geistige Aktivitäten (einschließlich Beten, Nachdenken und Schriftstudium) zur Gewohnheit machen.

Schlagen Sie im Laufe Ihrer gesamten Mission immer wieder in der Eingewöhnungshilfe Das Leben als Service-Missionar nach, um Anregungen dafür zu finden, wie man Stress bewältigt. Sprechen Sie die Leiter für Service-Missionen an, wenn es Ihnen schwerfällt, mit Stress umzugehen, oder wenn Sie in seelischer Not sind.

Falls Ihnen Medikamente zur Angstbewältigung oder wegen einer Krankheit verschrieben wurden, nehmen Sie sie so ein, wie Ihr Arzt es angeordnet hat.

4.4

Medizinische Versorgung

Nehmen Sie Ihre körperliche und seelische Gesundheit ernst. Lassen Sie sich bei allen medizinischen Belangen und Fragen von Ihren Eltern oder den gesetzlich Verantwortlichen unterstützen (etwa was verschriebene Medikamente oder Allergien anbelangt oder welche Aktivitäten Sie vermeiden sollten). Bestimmte medizinische Informationen können Sie bei Bedarf auch den Leitern für Service-Missionen oder Ihrem Vorgesetzten mitteilen.

Benutzen Sie in einem gesundheitlichen Notfall Ihren gesunden Menschenverstand und treffen Sie unverzüglich Maßnahmen zu Ihrer Sicherheit. Wählen Sie den Notruf (wie etwa die 112 in Deutschland, Österreich und der Schweiz), es sei denn, Sie haben anderslautende Anweisungen erhalten. Setzen Sie sich so bald wie möglich mit den Leitern für Service-Missionen in Verbindung.

Wenn Sie während eines Einsatzes medizinisch versorgt werden müssen und es sich nicht um einen Notfall handelt, rufen Sie sofort Ihre Eltern oder die gesetzlich Verantwortlichen an. Sie werden Ihnen sagen, was zu tun ist. Bemühen Sie sich, planbare medizinische Behandlungen so zu terminieren, dass sie nicht mit Ihren Dienstaufträgen oder Ihrem Tagesplan kollidieren.

4.5

Gefährliche Situationen und Bedrohungen

Viele mögliche Gefahren lassen sich mit gesundem Menschenverstand und dadurch, dass Sie sich an die Verhaltensmaßstäbe für Service-Missionare halten, vermeiden. Doch selbst wenn Sie auf Ihre Sicherheit achten, kann es vorkommen, dass Menschen versuchen, Ihnen zu schaden. Falls ein Problem auftritt, melden Sie es sofort den Leitern für Service-Missionen.

Gehen Sie sofort weg, wenn Sie sich an einem Ort, in Gegenwart eines bestimmten Menschen oder in einer Situation unbehaglich fühlen. Achten Sie auf Eingebungen des Heiligen Geistes.

4.6

Unterkunft

Helfen Sie zuhause mit und leisten Sie Ihren Beitrag zur Hausarbeit. Halten Sie Ihr Zimmer ordentlich und sauber. Halten Sie Ihre persönlichen Besitztümer, einschließlich elektronischer Geräte, in gutem Zustand.

4.7

Fahrt zum Arbeitsplatz

Halten Sie sich im Straßenverkehr stets an die örtlichen Gesetze, Regeln und Gepflogenheiten. Wenn Sie ein Fahrzeug lenken, fahren Sie defensiv.

Öffentliche Verkehrsmittel sind in der Regel preiswerter als das Auto. Ziehen Sie in Erwägung, öffentliche Verkehrsmittel für die Fahrt zum und vom Einsatzort zu benutzen.

Nutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand, nehmen Sie wahr, was in Ihrem Umfeld geschieht, und machen Sie sich mit Ihrem Gebiet vertraut. Befolgen Sie die allgemeinen Sicherheitsrichtlinien in diesem Handbuch.

4.7.1

Führen von Fahrzeugen

Wenn die familiären Umstände es zulassen, können Sie mit dem eigenen Auto oder dem der Familie zu Ihren Missionseinsätzen und -aktivitäten fahren. Service-Missionare tragen alle Fahrkosten, einschließlich Kraftstoff, Wartung und Versicherung.

Service-Missionare und ihre Familie übernehmen alle persönlichen und haftungsrechtlichen Risiken beim Fahren. Service-Missionare fahren im Dienst keine kircheneigenen Fahrzeuge. Falls Sie im Dienst Fahrzeuge der sozialen Einrichtung, in der Sie tätig sind, fahren, sind Pläne zur Einweisung und Schulung erforderlich.

4.8

Private Geldmittel oder Ersparnisse

Planen Sie Ihr Budget und Ihre Ausgaben umsichtig. Denken Sie an das Zahlen des Zehnten und sonstiger Spenden und den Aufbau eigener Ersparnisse.

Für das Geld, das Sie während Ihrer Mission ausgeben, haben Sie selbst, Ihre Familie und andere Opfer gebracht. Bitten Sie nicht um Geld für den eigenen Unterhalt oder für die Einrichtung, in der Sie tätig sind.

4.9

Unfälle

Wenn Sie auf der Fahrt zum Einsatzort, zu einer Versammlung oder einer Konferenz oder auf der Rückfahrt in einen Unfall verwickelt werden, rufen Sie bei Bedarf die Polizei oder den Notdienst. Setzen Sie sich so bald wie möglich mit Ihrer Familie in Verbindung. Informieren Sie dann die Leiter für Service-Missionen und Ihren Vorgesetzten.

Wenn Sie im Dienst in einen Unfall verwickelt werden, informieren Sie Ihren Vorgesetzten am Einsatzort. Er wird dann bei Bedarf die Polizei oder den Notarzt verständigen. Informieren Sie so bald wie möglich die Leiter für Service-Missionen und Ihre Familie. Ihr Pfahlpräsident wird sich auch mit Ihrer Familie in Verbindung setzen.

4.10

Äußere Erscheinung

Die Art und Weise, wie Sie als Missionar oder Missionarin auftreten, hat einen Einfluss darauf, was andere von Ihnen und der Kirche des Herrn halten, und kann Sie vor Unheil bewahren. Ihr Äußeres ist häufig die erste Botschaft, die Sie bei anderen hinterlassen – es soll das, was Sie sagen und tun, unterstreichen.

Sich angemessen zu kleiden und zu pflegen ist eine wichtige Lebenskompetenz, die Ihnen auch nach Ihrer Mission von Nutzen sein wird. Kleiden Sie sich daher so, wie es für Ihren Dienstauftrag angemessen ist und wie es Ihrer heiligen Berufung entspricht.

4.10.1

Für alle Missionare

Halten Sie sich ordentlich und sauber. Duschen oder baden Sie täglich. Putzen Sie sich regelmäßig die Zähne. Benutzen Sie ein Deodorant. Waschen Sie sich regelmäßig gründlich die Hände, vor allem, nachdem Sie eine Toilette benutzt haben. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kleidung sauber und stets in gutem Zustand ist. Ihr Äußeres oder Ihr Verhalten dürfen niemals von Ihrer Berufung ablenken.

Wahren Sie höchstmöglichen Anstand. Ihre Kleidung darf:

  • weder zu eng noch zu weit sein

  • in keiner Weise durchsichtig oder freizügig sein

  • die Aufmerksamkeit nicht auf irgendeinen Körperteil lenken

  • nicht salopp oder zu trendig sein

Zeigen Sie Achtung vor dem Herrn und sich selbst, indem Sie sich für Versammlungen und Aktivitäten in der Kirche angemessen kleiden, vor allem für die Abendmahlsversammlung.

4.10.2

Für Brüder

  • Haarschnitt. Waschen Sie sich häufig die Haare. Tragen Sie Ihr Haar relativ kurz und gleichmäßig abgestuft. Extreme oder auffällige Frisuren wie zum Beispiel Spikes, Dauerwellen oder gebleichtes Haar sind nicht angebracht. Koteletten dürfen nur bis zur Ohrmitte reichen Sie sollten jeden Tag glatt rasiert und ohne Gesichtsbehaarung sein, es sei denn, medizinische Gründe sprechen dagegen.

  • Schmuck. Tragen Sie keine Ohrringe oder Halsketten. Nasenringe und Körperpiercings sind nicht akzeptabel. Wenn Sie Tätowierungen haben, sollen diese nach Möglichkeit abgedeckt werden.

4.10.3

Für Schwestern

  • Haarschnitt. Waschen Sie sich häufig die Haare. Frisur, Haarfarbe und Haarlänge sollen unauffällig sein.

  • Accessoires. Schmuck und weitere Accessoires sollen schlicht und dezent sein. Tragen Sie nur einen Ohrring pro Ohr. Nasenringe und Körperpiercings sind nicht akzeptabel. Wenn Sie Tätowierungen haben, sollen diese nach Möglichkeit abgedeckt werden. Makeup, Haarschmuck und Nagellack sollen unauffällig sein.