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Kapitel 38: Die ewige Ehe


Kapitel 38

Die ewige Ehe

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An African couple on the grounds of the Accra Ghana Temple. Taken in Ghana, West Africa.

Die Ehe ist von Gott verordnet

Die Ehe zwischen Mann und Frau ist ein wesentlicher Bestandteil von Gottes Plan. Der Herr hat gesagt: „Wer verbietet zu heiraten, ist nicht von Gott verordnet, denn die Ehe ist dem Menschen von Gott verordnet.“ (LuB 49:15.) Seit Anbeginn war die Ehe ein Gesetz des Evangeliums. Die Ehe ist dafür vorgesehen, für immer fortzubestehen und nicht nur für das irdische Leben.

Gott schloss die Ehe zwischen Adam und Eva, bevor es den Tod auf der Welt gab. Es war eine ewige Ehe. Adam und Eva lehrten ihre Kinder und Kindeskinder das Gesetz der ewigen Ehe. Im Laufe der Zeit zog Schlechtigkeit in das Herz der Menschen ein und die Vollmacht, diese heilige Handlung zu vollziehen, wurde von der Erde genommen. Durch die Wiederherstellung des Evangeliums wurde auch die ewige Ehe auf der Erde wiederhergestellt.

  • Warum ist die Erkenntnis wichtig, dass die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott verordnet ist?

Die ewige Ehe ist Voraussetzung für die Erhöhung

  • Was sagt der Herr über die Ehe, und inwiefern unterscheidet sich dies von den Ansichten der Welt?

Viele Menschen betrachten die Ehe lediglich als einen Brauch unserer Gesellschaft, als eine rechtliche Vereinbarung zwischen Mann und Frau, dass sie gemeinsam leben möchten. Für Heilige der Letzten Tage bedeutet die Ehe wesentlich mehr. Unsere Erhöhung hängt von der Ehe ab, wie auch von anderen Grundsätzen und Verordnungen wie Glaube, Umkehr, Taufe und Gabe des Heiligen Geistes. Wir glauben, dass die Ehe die heiligste Verbindung ist, die es zwischen Mann und Frau geben kann. Unser Glück in diesem Leben und in aller Ewigkeit hängt von dieser heiligen Verbindung ab.

Der himmlische Vater hat uns das Gesetz der ewigen Ehe gegeben, damit wir so werden können wie er. Der Herr hat gesagt:

„In der celestialen Herrlichkeit gibt es drei Himmel oder Grade,

und um den höchsten zu erlangen, muss man in diese Ordnung des Priestertums [nämlich den neuen und immerwährenden Bund der Ehe] eintreten;

und wenn jemand das nicht tut, so kann er ihn nicht erlangen.“ (LuB 131:1-3.)

Eine Eheschließung für die Ewigkeit muss mit der richtigen Vollmacht im Tempel vollzogen werden

  • Warum muss eine Eheschließung mit der richtigen Vollmacht im Tempel vollzogen werden, um in Ewigkeit gültig zu sein?

Die Eheschließung für die Ewigkeit muss von jemandem vollzogen werden, der die Siegelungsvollmacht hat. Der Herr hat verheißen: „Wenn ein Mann eine Frau heiratet, durch … den neuen und immerwährenden Bund, … durch den, der gesalbt ist …, und wenn sie [im] Bund [des Herrn] verbleiben …, dann … wird [er] in voller Kraft sein, wenn sie außerhalb der Welt sind.“ (LuB 132:19.)

Eine Eheschließung für die Ewigkeit muss nicht nur mit der richtigen Priestertumsvollmacht vollzogen werden, sondern auch in einem heiligen Tempel des Herrn. Nur im Tempel kann diese heilige Handlung vollzogen werden.

Im Tempel kniet das Brautpaar in Gegenwart von Familie und Freunden, die das Endowment bereits empfangen haben, an einem heiligen Altar. Das Paar geht vor Gott die Ehebündnisse ein. Sie werden für Zeit und alle Ewigkeit als Mann und Frau verbunden. Dies geschieht durch einen Mann, der das heilige Priestertum Gottes trägt und die Vollmacht erhalten hat, diese heilige Handlung zu vollziehen. Er handelt gemäß der Weisung des Herrn und verheißt dem Paar die Segnungen der Erhöhung. Er sagt ihnen, was sie tun müssen, um diese Segnungen zu erlangen. Er erinnert sie daran, dass alle Segnungen davon abhängen, dass wir Gottes Gesetze befolgen.

Heiratet jemand durch eine andere Vollmacht als die des Priestertums in einem Tempel, so gilt die Ehe nur für dieses Leben. Nach dem Tod haben die Ehepartner keinen Anspruch darauf, beisammen zu sein oder ihre Kinder bei sich zu haben. Eine ewige Ehe gibt uns die Möglichkeit, auch nach dem Tod als Familie zusammenzuleben.

Die Vorteile der ewigen Ehe

  • Welche Segnungen bringt eine ewige Ehe in diesem Leben und in der Ewigkeit?

Als Heilige der Letzten Tage leben wir mit einer ewigen Sichtweise und nicht nur für den Augenblick. Wir können aber auch schon in diesem Leben Segnungen genießen, wenn wir die Ehe für die Ewigkeit geschlossen haben. Dazu gehören:

  1. Das Bewusstsein, dass die Ehe für immer dauern kann. Der Tod kann die Ehepartner nur vorübergehend trennen. Nichts kann uns für immer trennen, außer unserem eigenen Ungehorsam. Diese Gewissheit spornt an, sich um eine glückliche und erfolgreiche Ehe zu bemühen.

  2. Das Bewusstsein, dass unsere Familienbeziehungen in alle Ewigkeit andauern können. Diese Gewissheit trägt dazu bei, dass man seine Kinder sorgfältig unterweist und schult. Es hilft, geduldiger mit ihnen zu sein und sie liebevoller zu behandeln. Das führt dazu, dass unsere Familie glücklicher ist.

  3. Da wir auf die Weise geheiratet haben, die Gott vorgesehen hat, haben wir ein Anrecht darauf, dass der Heilige Geist in unserer Ehe in reichem Maße bei uns ist, wenn wir würdig bleiben.

Zu den Segnungen, die wir in der Ewigkeit genießen können, gehören:

  1. Wir können im höchsten Grad des celestialen Reiches leben.

  2. Wir können wie Gott erhöht werden und eine Fülle der Freude erlangen.

  • Wie wirkt sich eine ewige Sichtweise auf unsere Einstellung zu Ehe und Familie aus?

Für die ewige Ehe müssen wir uns bereit machen

  • Was können wir tun, um den Jugendlichen zu helfen, sich für eine ewige Ehe bereit zu machen?

Präsident Spencer W. Kimball hat erklärt: Die Eheschließung „ist vielleicht die wichtigste Entscheidung überhaupt; sie hat weitreichende Auswirkungen, denn davon hängt nicht nur ab, ob man in diesem Leben glücklich wird, sondern auch, ob man ewige Freude erlangt. Diese Entscheidung wirkt sich nicht nur auf die beiden unmittelbar betroffenen Menschen aus, sondern auch auf ihre Familien und vor allem – über viele Generationen hinweg – auf ihre Kinder und Kindeskinder. Bei der Auswahl des Lebensgefährten für das irdische Dasein und für die Ewigkeit ist es ganz gewiss unerlässlich, gründlich zu planen und nachzudenken, zu beten und zu fasten, damit man gerade bei dieser Entscheidung zuverlässig zum richtigen Ergebnis kommt.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Spencer W. Kimball, Seite 231.)

Die ewige Ehe muss das Ziel eines jeden Heiligen der Letzten Tage sein. Das gilt auch für Ehepaare, die bereits standesamtlich verheiratet sind. Die Vorbereitung auf die ewige Ehe erfordert viel Nachdenken und Beten. Nur Mitglieder der Kirche, die rechtschaffen leben, dürfen den Tempel betreten (siehe LuB 97:15-17). Man fasst nicht über Nacht den Entschluss, im Tempel zu heiraten, geht dann am gleichen Tag einfach in den Tempel und heiratet. Es müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt werden.

Bevor man in den Tempel gehen kann, muss man mindestens ein Jahr lang ein aktives und würdiges Mitglied der Kirche gewesen sein. Ein Mann muss das Melchisedekische Priestertum tragen. Man muss mit dem Zweigpräsidenten oder Bischof eine Unterredung haben. Wenn dieser den Betreffenden als würdig erachtet, erhält er einen Tempelschein. Ist man nicht würdig, so berät einen der Bischof und hilft dabei, Ziele zu setzen, damit man würdig wird, in den Tempel zu gehen.

Nachdem man vom Bischof oder Zweigpräsidenten einen Tempelschein bekommen hat, muss man auch mit dem Pfahl- oder Missionspräsidenten eine Unterredung führen. Bei diesem Tempelinterview werden unter anderem folgende Fragen gestellt:

  1. Haben Sie festen Glauben an Gott, den ewigen Vater, an seinen Sohn, Jesus Christus, und an den Heiligen Geist, und haben Sie diesbezüglich ein Zeugnis? Haben Sie ein Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium?

  2. Erkennen Sie den Präsidenten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage als den Propheten, Seher und Offenbarer an? Erkennen Sie ihn als den einzigen Menschen auf der Erde an, der alle Schlüssel des Priestertums innehat und ermächtigt ist, sie auszuüben?

  3. Leben Sie das Gesetz der Keuschheit?

  4. Zahlen Sie den vollen Zehnten?

  5. Befolgen Sie das Wort der Weisheit?

  6. Sind Sie im Umgang mit Ihren Mitmenschen ehrlich?

  7. Sind Sie bestrebt, die Bündnisse, die Sie eingegangen sind, zu halten, an Ihrer Abendmahlsversammlung und Ihrer Priestertumsversammlung teilzunehmen und im Einklang mit den Gesetzen und Geboten des Evangeliums zu leben?

Wenn man einen Tempelschein haben will, darf man nicht vergessen, dass es ein heiliges Vorrecht ist, den Tempel zu betreten. Es ist etwas sehr Ernstes und darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Man muss sich ernsthaft darum bemühen, jedes Bündnis, das man im Tempel schließt, einzuhalten. Der Herr hat gesagt, dass wir in unsere Erhöhung eingehen werden, wenn wir wahrhaftig und treu sind. Wir können wie der Vater im Himmel werden (siehe LuB 132:19,20). Eine Eheschließung im Tempel ist jedes Opfer wert. Man erlangt dadurch unermessliche ewige Segnungen.

  • Was können wir tun, um junge Menschen zu ermutigen, sich eine Tempelehe zum Ziel zu setzen? Wie können wir ihnen helfen, sich darauf vorzubereiten?

Zusätzliche Schriftstellen