Handbücher und Berufungen
23. Das Evangelium verbreiten und neue und zurückkehrende Mitglieder stärken


„23. Das Evangelium verbreiten und neue und zurückkehrende Mitglieder stärken“, Allgemeines Handbuch: Wie man in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage dient, 2025

„23. Das Evangelium verbreiten und neue und zurückkehrende Mitglieder stärken“, Allgemeines Handbuch: Wie man in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage dient.

Menschen schauen auf ein Handy

23.

Das Evangelium verbreiten und neue und zurückkehrende Mitglieder stärken

23.0

Einleitung

Alle Menschen einzuladen, das Evangelium anzunehmen, ist ein Teil von Gottes Werk der Errettung und Erhöhung (siehe 1.2 in diesem Handbuch; Matthäus 28:19,20). Dazu gehört, dass wir:

  • uns an der Missionsarbeit beteiligen und uns als Missionar oder Missionarin betätigen

  • neuen und zurückkehrenden Mitgliedern der Kirche helfen, auf dem Weg der Bündnisse Fortschritt zu machen

23.1

Das Evangelium verbreiten

Jesus Christus liebt uns. Er vermittelt uns sein Evangelium und lädt alle Menschen ein, zu ihm zu kommen. Das können auch wir.

2:33

23.1.1

Lieben

Wir alle sind Kinder des himmlischen Vaters, der seine Kinder voll und ganz liebt. Er bietet jedem die Gelegenheit, durch Jesus Christus und dessen Evangelium von seiner Liebe erfüllt zu werden (siehe Johannes 3:16; 2 Nephi 26:24-28; Alma 26:37; 3. Glaubensartikel).

Wir zeigen unsere Liebe zu Gott unter anderem dadurch, dass wir seine Kinder lieben und ihnen dienen, wie Jesus Christus es getan hat (siehe Matthäus 22:36-39; 25:40). Aus dieser Liebe heraus begegnen wir unseren Mitmenschen und gehen ungeachtet ihrer Herkunft, Kultur oder Überzeugungen auf sie zu (siehe Apostelgeschichte 10:34; 2 Nephi 26:33; Jakob 2:17). Wir beten um Gelegenheiten, anderen vom Evangelium zu erzählen, und halten danach Ausschau (siehe Alma 6:6; 8:10).

23.1.2

Weitergeben

Weil wir Gott und seine Kinder lieben, ist es nur natürlich, dass wir andere an den Segnungen, die er uns gegeben hat, teilhaben lassen (siehe Johannes 13:34,35) und bei der Sammlung Israels mithelfen möchten. Wir möchten den Menschen helfen, die Freude zu verspüren, die wir verspüren (siehe Alma 36:24). Als Jüngerinnen und Jünger Jesu Christi halten wir sein Licht hoch (siehe 3 Nephi 18:24,25). Wir sprechen offen über den Erretter und seinen Einfluss in unserem Leben (siehe Lehre und Bündnisse 60:2).

Wir geben von unserer Liebe und unserer Zeit, sprechen über Evangeliumswahrheiten, teilen unsere Erfahrungen mit und bieten die Programme der Kirche an, um Gottes Kindern ein Segen zu sein und ihnen zu helfen, dem Erretter näherzukommen. Dies geschieht auf ganz natürliche Weise in unserem Kontakt zu anderen – sei es im persönlichen Gespräch, online oder anderweitig.

Die Gemeinden und Pfähle können den Mitgliedern Gelegenheiten verschaffen, auf ganz natürliche Weise etwas an andere weiterzugeben. Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht in der Ausrichtung von Veranstaltungen und Aktivitäten. Näheres dazu ist unter „Share Ward Activities“ [Über Gemeindeaktivitäten informieren] im Gospel Library zu finden.

Darüber hinaus beraten sich die Führungsverantwortlichen in Gemeinde und Pfahl, um festzustellen, 1.) was in der Umgebung gebraucht wird und 2.) welche Angebote der Kirche sie bereitstellen können, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Näheres dazu ist unter „Angebote der Kirche bereitstellen“ im Archiv Kirchenliteratur zu finden.

23.1.3

Einladen

Der Erretter lädt alle Menschen ein, sein Evangelium anzunehmen und sich auf das ewige Leben vorzubereiten (siehe Alma 5:33,34). Als seine Jüngerinnen und Jünger folgen wir seinem Beispiel und laden alle ein, zu Christus zu kommen und in ihm vollkommen zu werden (siehe Moroni 10:32).

Wir beten um Inspiration und Führung, wie wir andere einladen können:

  • zu kommen und die Segnungen zu sehen, die uns durch Jesus Christus, sein Evangelium und seine Kirche offenstehen (siehe Johannes 1:37-39,45,46)

  • zu kommen und Menschen in Not zu dienen

  • zu kommen und der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi anzugehören

Einladen bedeutet oft einfach, dass man seine Angehörigen, Verwandten, Freunde, Bekannten und Nachbarn in das einbezieht, was man bereits tut. Zum Beispiel könnte man sie entsprechend ihren Bedürfnissen und Interessen einladen:

  • die Abendmahlsversammlung und weitere Versammlungen am Sonntag zu besuchen; zu den kostbarsten Erfahrungen, die wir anderen anbieten können, gehört es, gemeinsam mit ihnen die Abendmahlsversammlung zu besuchen und dazu beizutragen, dass sie sich freundlich aufgenommen fühlen und es für sie ein geistiges Erlebnis ist (siehe 3 Nephi 18:22,23)

  • besondere Veranstaltungen in der Kirche zu besuchen, etwa eine Kindessegnung oder eine Taufversammlung

  • an Gemeinde- und Pfahlaktivitäten teilzunehmen, darunter PV- und Jugendaktivitäten (siehe „Share Ward Activities“ [Über Gemeindeaktivitäten informieren] im Gospel Library)

  • bei Aktivitäten bei uns zuhause dabei zu sein

  • Programme der Kirche zu nutzen, zum Beispiel Seminar, Institut, familiengeschichtliche Forschung, Kurse zur Eigenständigkeitsförderung und JustServe.org-Projekte (wo verfügbar)

  • die Lektionen der Missionaren in Anspruch zu nehmen

Weitere Anregungen sowie einschlägiges Material findet man hier:

Wenn wir die Grundsätze „Lieben, weitergeben und einladen“ anwenden, wie Christus es getan hat, gibt Gott uns entsprechende Gelegenheiten (siehe Lehre und Bündnisse 11:3-5,8). Jede Anstrengung, die Grundsätze „Lieben, weitergeben und einladen“ umzusetzen, ist etwas Positives, unabhängig davon, ob sich jemand daraufhin mit den Missionaren trifft oder sich der Kirche anschließt.

Die Grundsätze „Lieben, weitergeben und einladen“ gelten auch bei der Stärkung neuer und zurückkehrender Mitglieder.

2:46

23.2

Neue Mitglieder stärken

Sich der Kirche anzuschließen ist für viele gleichermaßen schön wie schwierig. Es bringt große Segnungen mit sich, aber es erfordert auch, dass man sich an neue Glaubensansichten anpasst und sich auf neue Gewohnheiten und neue Beziehungen einstellt (siehe 1 Thessalonicher 1:6).

Jedes neue Mitglied braucht Freundschaft, Gelegenheiten zu dienen sowie geistige Nahrung. Als Mitglieder der Kirche schenken wir neuen Mitgliedern unsere Liebe und Unterstützung (siehe Mosia 18:8-10). Wir helfen ihnen, sich in der Kirche zugehörig zu fühlen. Wir helfen ihnen, auf dem Weg der Bündnisse (siehe 23.4.1) voranzukommen und sich inniger zum Herrn zu bekehren (siehe Alma 23:6). Wir helfen ihnen, „durch das gute Wort Gottes genährt [zu werden], um sie auf dem rechten Weg zu halten, … sich allein auf die Verdienste Christi verlassend“ (Moroni 6:4).

Wir können neuen Mitgliedern auch helfen:

  • zu lernen, welche Freude damit verbunden ist, ein Jünger oder eine Jüngerin Jesu Christi zu sein, und diese Freude zu erfahren

  • zu lernen, wie man Eingebungen des Geistes erkennt

  • es sich zur Gewohnheit zu machen, für sich und mit der Familie zu beten und in den heiligen Schriften zu lesen

  • Angehörigen, Verwandten, Freunden und Bekannten vom Evangelium zu erzählen

  • Namen von Vorfahren herauszusuchen und sich darauf vorzubereiten, die heiligen Handlungen des Tempels für sie zu empfangen (siehe 25.4).

  • zu wachsen, indem sie Aufgaben in der Kirche erfüllen und die vielen weiteren Gelegenheiten nutzen, die die Kirche bietet

23.3

Zurückkehrende Mitglieder stärken

Einige Mitglieder entscheiden sich dafür, nicht mehr in der Kirche mitzuwirken. „Solchen Menschen“, so die Worte des Erretters, „sollt ihr auch weiterhin dienen; denn ihr wisst nicht, ob sie nicht zurückkommen und umkehren und mit voller Herzensabsicht zu mir kommen und ich sie heilen werde; und ihr werdet das Mittel sein, um ihnen die Errettung zu bringen.“ (3 Nephi 18:32.) Diese Worte gelten für alle, die – aus welchem Grund auch immer – darauf angewiesen sind, dass man ihnen weiterhin geistlich dient.

Mitglieder, die sich nicht voll und ganz beteiligen, kehren eher zurück, wenn sie gefestigte Beziehungen zu Mitgliedern der Kirche haben. Unsere Liebe und Unterstützung können ihnen helfen, Schwierigkeiten zu überwinden. Wie neue Mitglieder brauchen sie Freundschaft, Gelegenheiten zu dienen und geistige Nahrung. Wenn wir ihre Lebensumstände und ihre Probleme verstehen, können wir uns mit Feingefühl und Liebe um sie kümmern.

23.4

Die wöchentliche Koordinierungssitzung abhalten

Jede Woche wird eine kurze informelle Sitzung abgehalten, um die Bemühungen zu koordinieren, das Evangelium zu verbreiten. Der Zweck dieser Versammlungen besteht darin, denjenigen, die unterwiesen werden, sowie neuen und zurückkehrenden Mitgliedern zu helfen, Bündnisse einzugehen und zu halten. Wenn ein Gemeindemissionsleiter berufen ist, leitet er diese Sitzung. Andernfalls übernimmt das Mitglied der ÄK-Präsidentschaft die Leitung, das als Gemeindemissionsleiter fungiert.

Zu den Besprechungen eingeladen werden auch:

  • das jeweilige beauftragte Mitglied der FHV-Präsidentschaft, der ÄK-Präsidentschaft und der PV-Präsidentschaft

  • die Gemeindemissionare

  • ein Assistent im Priesterkollegium (oder der Präsident des Lehrer- oder des Diakonskollegiums, falls es in der Gemeinde keine Priester gibt)

  • ein Mitglied der Präsidentschaft der ältesten JD-Klasse

  • die Vollzeitmissionare

In der wöchentlichen Koordinierungssitzung zur Missionsarbeit stehen die Bedürfnisse des Einzelnen im Mittelpunkt. Die Tagesordnung umfasst normalerweise folgende Punkte:

  • wie man denjenigen helfen kann, die von den Missionaren unterwiesen werden

  • wie man Neugetauften helfen kann

  • wie man Familien helfen kann, in denen nicht alle der Kirche angehören, und wie man zurückkehrende Mitglieder unterstützen kann

  • wie man mehr interessierte Menschen finden kann

Der Bericht „Fortschritt auf dem Weg der Bündnisse“, die Vorschläge im Abschnitt „Die wöchentliche Koordinierungssitzung“ in Kapitel 13 der Anleitung Verkündet mein Evangelium! und die unten aufgeführten Fragen können als Richtschnur für die wöchentliche Planung dienen.

  • Wie können wir dem Einzelnen dabei helfen, zur Kirche zu gehen, dort erbauliche Erfahrungen zu machen und Freundschaften aufzubauen?

  • Wie können wir den Gemeindeplan zur Verbreitung des Evangeliums unterstützen?

  • Wie kann der Gemeinderat helfen, und wer stimmt sich mit ihm ab?

Die Sitzungen können mit Anwesenheit vor Ort oder online abgehalten werden, die Koordinierung ist aber auch auf andere Weise möglich, etwa über Telefon oder Gruppen-Textnachrichten.

Man sollte bestrebt sein, die Grundsätze für Maßnahmen und Verantwortlichkeit in 4.4.5 zu befolgen. Ein Sitzungsteilnehmer kann gebeten werden, geplante Maßnahmen zu notieren und die Gruppe daran zu erinnern.

Symbol: Richtlinien für AnpassungenKleine Zweige können die wöchentliche Koordinierung im Zweigrat vornehmen.

Ein Beispiel für eine Tagesordnung und weitere Beispiele zur Koordinierung sind unter „Gute Koordinierung mit den Missionaren“ im Archiv Kirchenliteratur zu finden.

23.4.1

Die Anleitung Mein Weg der Bündnisse und der Bericht „Fortschritt auf dem Weg der Bündnisse“

Das folgende Material kann als Richtschnur für den Austausch in der wöchentlichen Koordinierungssitzung dienen:

  • Die Anleitung Mein Weg der Bündnisse. Mithilfe dieser Anleitung können neue und zurückkehrende Mitglieder auf dem Weg der Bündnisse vorankommen – in den ersten 12 bis 24 Monaten nach der Taufe bzw. wenn sich ein Mitglied wieder am Evangelium beteiligt. Die Anleitung Mein Weg der Bündnisse steht im Archiv Kirchenliteratur bereit.

  • Der Bericht „Fortschritt auf dem Weg der Bündnisse“. Die Führungsverantwortlichen in der Gemeinde verwenden diesen Bericht, um den Fortschritt der neuen und zurückkehrenden Mitglieder sowie derjenigen, die von den Missionaren unterwiesen werden, zu erfassen und einzusehen. Der Bericht „Fortschritt auf dem Weg der Bündnisse“ kann von den Führungsverantwortlichen in der Gemeinde über die App Tools für Mitglieder und in LCR eingesehen und aktualisiert werden. Die Vollzeitmissionare können über die App Verkündet mein Evangelium! auf den Bericht „Fortschritt auf dem Weg der Bündnisse“ zugreifen und diesen aktualisieren.

2:10

23.5

Die Führungsverantwortlichen im Pfahl

23.5.1

Die Pfahlpräsidentschaft

Der Pfahlpräsident hat im Pfahl die Schlüssel dafür inne, das Evangelium zu verbreiten und neue und zurückkehrende Mitglieder zu stärken. Er und seine Ratgeber geben für diese Bemühungen die allgemeine Richtung vor. Er sorgt dafür, dass diese Arbeit regelmäßig in den Sitzungen auf Pfahlebene besprochen wird.

In der Regel kommt der Pfahlpräsident monatlich mit dem Missionspräsidenten zusammen, um die Bemühungen zwischen den Führungsverantwortlichen von Pfahl und Gemeinde und den Vollzeitmissionaren zu koordinieren. Weitere mögliche Teilnehmer sind:

  • die Ratgeber in der Pfahl- und in der Missionspräsidentschaft

  • die beauftragten Hohen Räte

  • die Pfahl-FHV-Präsidentin

  • vom Missionspräsidenten beauftragte Missionare

23.5.2

Das Pfahlführungskomitee für die Erwachsenen

Zum Pfahlführungskomitee für die Erwachsenen gehören:

  • die Pfahlpräsidentschaft

  • die Pfahl-FHV-Präsidentschaft

  • die den Ältestenkollegien zugeteilten Hohen Räte

Diese Führungsverantwortlichen schulen und unterstützen die ÄK-Präsidentschaften und die Gemeinde-FHV-Präsidentschaften bei ihren Bemühungen, das Evangelium zu verbreiten und neue und zurückkehrende Mitglieder zu stärken (siehe 23.6.2). Schulungen können in Gruppen oder einzeln erfolgen. Die Gemeindemissionsleiter können dazu eingeladen werden.

Näheres zu den Sitzungen dieses Komitees ist in 29.3.8 zu finden.

23.5.3

Die Hohen Räte

Die Pfahlpräsidentschaft kann Hohe Räte damit beauftragen, die ÄK-Präsidentschaften und die Gemeindemissionsleiter zu schulen und zu unterstützen. Einer oder mehrere Hohe Räte können beauftragt werden, diese Bemühungen zu leiten. In den ihm zugewiesenen Gemeinden und Kollegien hat jedoch jeder Hohe Rat diese Aufgabe.

23.5.4

Die Pfahl-FHV-Präsidentschaft

Unter der Leitung des Pfahlpräsidenten schult und unterstützt die Pfahl-FHV-Präsidentschaft die Gemeinde-FHV-Präsidentschaften in ihren Aufgaben, das Evangelium zu verbreiten und neue und zurückkehrende Mitglieder zu stärken.

Nachbarn unterhalten sich

23.6

Die Führungsverantwortlichen in der Gemeinde

23.6.1

Die Bischofschaft

Die Bischofschaft stimmt sich mit der ÄK-Präsidentschaft und der FHV-Präsidentschaft ab, wenn diese die Bemühungen der Gemeinde leiten, das Evangelium zu verbreiten und neue und zurückkehrende Mitglieder zu stärken. Diese Führungsverantwortlichen beraten sich regelmäßig.

Die Bischofschaft sorgt dafür, dass diese Bemühungen im Gemeinderat und im Gemeinde-Jugendrat besprochen und koordiniert werden. Die Bischofschaft prüft und genehmigt auch den Gemeindeplan für die Verbreitung des Evangeliums und die Stärkung neuer und zurückkehrender Mitglieder (siehe 23.6.6).

Symbol: Richtlinien für Anpassungen Die Bischofschaft hält mit dem Pfahlpräsidenten Rücksprache, um zu entscheiden, ob ein Gemeindemissionsleiter berufen werden soll (Näheres dazu steht in 23.6.3).

Der Bischof führt mit neuen Mitgliedern, die alt genug sind, ein Interview für einen Tempelschein, damit diese Taufen und Konfirmierungen für Verstorbene durchführen können (siehe 26.5.1). Er führt auch mit Brüdern, die alt genug sind, das Aaronische Priestertum zu empfangen, ein Interview (siehe 38.2.9.1). Er kann beide Themen im selben Interview besprechen. Normalerweise führt er dieses Interview innerhalb einer Woche nach der Konfirmierung des jeweiligen Mitglieds. Der Bischof oder Zweigpräsident kann einen seiner Ratgeber beauftragen, dieses Interview zu führen. Danach kann der Bischof dem neuen Mitglied anbieten, über den die Funktion „Assistent für Namen der Familie“ den Namen eines verstorbenen Angehörigen auszudrucken, für den das neue Mitglied heilige Handlungen des Tempels durchführen kann (siehe „Assistent für Namen der Familie“ in 25.4.1).

Die Bischofschaft sorgt in Abstimmung mit anderen Führungsverantwortlichen dafür, dass neue und zurückkehrende Mitglieder Gelegenheiten erhalten, zu dienen. Solche Gelegenheiten können diesen Mitgliedern helfen, geistig zu wachsen und die Macht des Herrn in ihrem Leben wahrzunehmen. Das Dienen kann dazu beitragen, dass die Mitglieder Freude haben und eine enge Beziehung zu anderen in der Gemeinde aufbauen.

Bei Dienstmöglichkeiten soll darauf geachtet werden, was das jeweilige Mitglied braucht und was es leisten kann. In manchen Fällen empfiehlt sich eine Berufung. In anderen ist ein weniger formeller Auftrag am besten geeignet.

23.6.2

Die Präsidentschaften des Ältestenkollegiums und der FHV

Die Ältestenkollegiumspräsidentschaft und die FHV-Präsidentschaft leiten die täglichen Bemühungen der Gemeinde, das Evangelium zu verbreiten und neue und zurückkehrende Mitglieder zu stärken (siehe 8.2.3 und 9.2.3). Die ÄK-Präsidentschaft leitet diese Bemühungen unter den Mitgliedern des Ältestenkollegiums; die FHV-Präsidentschaft leitet sie unter den Mitgliedern der Frauenhilfsvereinigung. In Abstimmung mit dem Bischof arbeiten beide Präsidentschaften bei der Leitung dieser Bemühungen im Gemeinderat Hand in Hand.

Diese Führungsverantwortlichen haben die folgenden Aufgaben:

  • Sie bestärken die Mitglieder darin, Gottes Kinder zu lieben, das Evangelium zu verbreiten und andere einzuladen, die Segnungen des Erretters zu empfangen (siehe 23.1).

  • Sie beraten sich mit den Mitgliedern des Kollegiums bzw. der FHV darüber, wie das Evangelium verbreitet werden kann. Dazu besprechen sie, wie man Menschen findet, die von den Missionaren unterwiesen werden können, und wie man diejenigen unterstützen kann, die sich unterweisen lassen. Sie beraten gemeinsam, was neue und zurückkehrende Mitglieder brauchen und wie sie unterstützt werden können.

  • Sie weisen neuen und zurückkehrenden Mitgliedern betreuende Brüder und Schwestern zu (siehe 21.2.1). Betreuende Brüder und Schwestern können auch denjenigen zugewiesen werden, die von den Missionaren unterwiesen werden (dies geschieht in Abstimmung mit den Missionaren). Wenn möglich, teilen die Führungsverantwortlichen Mitglieder ein, die bereits eine enge Freundschaft mit den Betreffenden verbindet oder die eine solche aufbauen können. Die Führungsverantwortlichen halten die betreuenden Brüder und Schwestern zu christlicher Liebe und Unterstützung an.

  • Sie geben neuen und zurückkehrenden Mitgliedern die Gelegenheit, sich als betreuende Schwestern oder Brüder anderer anzunehmen. Näheres zur Betreuung steht in Kapitel 21.

  • Sie helfen dem Gemeinderat, einen Plan aufzustellen, wie man das Evangelium verbreiten und neue und zurückkehrende Mitglieder stärken kann (siehe 23.6.6).

  • Sie leiten den Gemeindemissionsleiter in seiner Aufgabe an. Wenn keiner berufen ist, übernimmt ein Mitglied der ÄK-Präsidentschaft diese Aufgabe (siehe 23.6.3).

Der Ältestenkollegiumspräsident und die FHV-Präsidentin beauftragen jeweils ein Mitglied ihrer Präsidentschaft, sich an der Leitung dieser Bemühungen zu beteiligen. Diese beiden Präsidentschaftsmitglieder arbeiten zusammen. Sie nehmen an der wöchentlichen Koordinierungssitzung teil (siehe 23.4).

23.6.3

Symbol: Richtlinien für Anpassungen
Der Gemeindemissionsleiter

Die Bischofschaft hält mit dem Pfahlpräsidenten Rücksprache, um zu entscheiden, ob ein Gemeindemissionsleiter berufen werden soll. Wenn die Bischofschaft beschließt, diese Berufung auszusprechen, berät sie sich mit dem Ältestenkollegiumspräsidenten und der FHV-Präsidentin darüber, wer berufen wird.

Der Gemeindemissionsleiter muss ein Träger des Melchisedekischen Priestertums sein. Wird kein Gemeindemissionsleiter berufen, übernimmt ein Mitglied der ÄK-Präsidentschaft diese Aufgabe.

Der Gemeindemissionsleiter unterstützt die ÄK-Präsidentschaft und die FHV-Präsidentschaft in ihren missionarischen Aufgaben. Außerdem hat er folgende Aufgaben:

  • Er koordiniert die Arbeit der Mitglieder und Führungsverantwortlichen der Gemeinde, der Gemeindemissionare und der Vollzeitmissionare. Das Koordinieren kann umfassen: wer wann und von wem unterwiesen wird, Taufgottesdienste und wie neue Mitglieder gestärkt werden sollen. Ein weiterer Bestandteil kann sein, zu planen, wie man den Mitgliedern der Gemeinde helfen kann, das Evangelium zu verbreiten.

  • Er leitet die wöchentliche Koordinierungssitzung (siehe 23.4).

  • Er nimmt auf Einladung an Gemeinderatssitzungen teil.

  • Er hilft dem Gemeinderat, den Gemeindeplan für die Verbreitung des Evangeliums und die Stärkung neuer und zurückkehrender Mitglieder aufzustellen und auszuführen (siehe 23.6.6).

  • Er bemüht sich um Gelegenheiten, den Vollzeitmissionaren bei der Erfüllung ihres Auftrags zu helfen, indem diese das Evangelium verbreiten und eine Beziehung zu den Mitgliedern aufbauen können. Sofern genehmigt, können dazu auch Mahlzeiten mit Mitgliedern gehören (vorzugsweise und nach Möglichkeit mit Familien, in denen nicht alle der Kirche angehören, sowie mit neuen oder zurückkehrenden Mitgliedern; siehe 24.6.2.3).

  • Gemeinsam mit dem Gemeindeleiter und den Gemeindeberatern für Tempel und Familiengeschichte spornt er diejenigen an, die das Evangelium gerade erst kennenlernen oder die als Mitglied noch neu sind oder zurückkehren, einen Teil ihrer Zeit der Tempelarbeit und ihrer Familiengeschichte zu widmen.

23.6.4

Die Gemeindemissionare

Die Gemeindemissionare helfen den Mitgliedern der Gemeinde, die Freude zu verspüren, die damit verbunden ist, das Evangelium so zu verbreiten, wie es in 23.1 beschrieben wird. Sie unterstehen dem Gemeindemissionsleiter oder dem Mitglied der ÄK-Präsidentschaft, das diese Aufgabe ausführt. Der Ältestenkollegiumspräsident und die FHV-Präsidentin können Mitglieder vorschlagen, die als Gemeindemissionare in Frage kommen.

Die Gemeindemissionare lehren durch Wort und Tat, wie man andere liebt, tragen ihren Glauben weiter und laden andere ein, die Segnungen des Evangeliums zu empfangen. Sie helfen den Mitgliedern der Gemeinde auch, sich um neue und zurückkehrende Mitglieder zu kümmern.

Die Gemeindemissionare nehmen an der wöchentlichen Koordinierungssitzung teil (siehe 23.4).

23.6.5

Der Gemeinderat und der Gemeinde-Jugendrat

Die Verbreitung des Evangeliums und die Stärkung neuer und zurückkehrender Mitglieder werden regelmäßig im Gemeinderat besprochen. Der Bischof kann den Gemeindemissionsleiter (oder das Mitglied der ÄK-Präsidentschaft, das als solcher fungiert), den Ältestenkollegiumspräsidenten oder die FHV-Präsidentin bitten, diese Gespräche zu leiten (siehe 23.4).

Der Rat kann den Gemeindeplan zur Verbreitung des Evangeliums und zur Stärkung neuer und zurückkehrender Mitglieder besprechen. Er koordiniert organisationsübergreifende Aufträge.

Material wie die Anleitung Mein Weg der Bündnisse oder der Bericht „Fortschritt auf dem Weg der Bündnisse“ kann dabei hilfreich sein (siehe 23.4.1).

Näheres zum Gemeinderat ist in 29.2.5 zu finden.

Der Gemeinde-Jugendrat schenkt Jugendlichen besondere Aufmerksamkeit, die:

  • neue oder zurückkehrende Mitglieder sind

  • in einer Familie leben, in der nicht alle der Kirche angehören

  • von den Missionaren unterwiesen werden

  • Freunde sind, die einer anderen Glaubensgemeinschaft oder -richtung angehören

23.6.6

Der Gemeindeplan zur Verbreitung des Evangeliums und zur Stärkung neuer und zurückkehrender Mitglieder

Jede Gemeinde soll einen einfachen Plan haben, wie man das Evangelium verbreiten und neue und zurückkehrende Mitglieder stärken kann. Dieser Plan kann als Richtschnur für Versammlungen und Sitzungen, Dienstprojekte und Aktivitäten dienen. Er kann Pläne und Anregungen zu folgenden Punkten enthalten:

  • einen jeden bei Versammlungen und Aktivitäten in der Gemeinde spüren lassen, dass er willkommen ist

  • den Mitgliedern helfen, die Freude zu verspüren, die damit verbunden ist, das Evangelium zu verbreiten

  • diejenigen unterstützen, die von den Missionaren unterwiesen werden

  • neuen und zurückkehrenden Mitgliedern helfen, geistig Fortschritt zu machen

Der Ältestenkollegiumspräsident und die FHV-Präsidentin helfen dem Gemeinderat, den Plan aufzustellen. Der Gemeindemissionsleiter hilft ebenfalls. Der Bischof sieht den Plan durch und genehmigt ihn.

Die Mitglieder des Gemeinderats übernehmen bei der Umsetzung des Plans die Führung und berichten in den Gemeinderatssitzungen über Fortschritte. Bei Bedarf aktualisieren sie den Plan.