Vorbereitung auf den Tempel
Wir lernen vom Herrn durch Symbole


Wir lernen vom Herrn durch Symbole

„Ich werde den Menschenkindern Zeile um Zeile geben, Weisung um Weisung – hier ein wenig und dort ein wenig; und gesegnet sind, die auf meine Lehren hören und meinem Rat ihr Ohr leihen.“ (2 Nephi 28:30.)

Ziel der Lektion

Die Teilnehmer sollen die Verwendung von Symbolen im Tempel verstehen und zu schätzen wissen.

Vorbereitung

  1. Nehmen Sie die Flagge Ihres Landes oder ein Bild mit der Flagge mit in den Unterricht.

  2. Bitten Sie einen Teilnehmer, die Geschichte darüber, wie einer der führenden Brüder eine Frage über das Garment beantwortet hat, zusammenzufassen. Diese Geschichte steht auf Seite 21ff. in der Broschüre Vorbereitung auf den heiligen Tempel.

Hinweis für den Lehrer: Die heiligen Handlungen und Bündnisse im Tempel sind heilig, und es darf nur im Tempel darüber gesprochen werden. Das Unterrichtsgespräch ist daher auf die in diesem Leitfaden gegebenen Ausführungen zu beschränken.

Gestaltung des Unterrichts

Bitten Sie jemanden um das Anfangsgebet.

Stellen Sie fest, ob es Fragen gibt. Nehmen Sie sich die Zeit, die Fragen so gut es geht und wie der Geist des Herrn es Ihnen eingibt, zu beantworten. Vergessen Sie nicht, dass einige Aspekte der Tempelarbeit außerhalb des Tempels nicht besprochen werden dürfen.

Symbole sind im Alltag sehr wichtig

Erklären Sie, dass wir jeden Tag mit Symbolen zu tun haben. Zeichnen Sie die folgenden Symbole (oder andere, die sich für den Unterricht eignen) an die Tafel. Lassen Sie die Teilnehmer die Bedeutung der einzelnen Symbole erklären.

Zeigen Sie den Teilnehmern die Flagge Ihres Landes oder ein Bild davon, und bitten Sie sie zu sagen, was ihnen die Flagge bedeutet.

• Welche anderen Gegenstände oder Verhaltensweisen drücken Patriotismus aus? (Ein Lied, eine Uniform, ein Kleidungsstück, ein Feiertag oder eine Feier.)

Erklären Sie, dass dies Symbole sind, die für Patriotismus stehen bzw. ihn darstellen.

• Was sind Symbole für Liebe und Wertschätzung? (Ein Geschenk oder ein Ring, ein Kuss oder eine Umarmung, das Herz.)

• Haben Symbole für alle Menschen dieselbe Bedeutung? Warum oder warum nicht?

• Warum verwenden wir Symbole?

Die Teilnehmer sollen sich darüber unterhalten. Es könnten die folgenden Gedanken geäußert werden:

  1. Symbole können uns helfen, Wichtiges in Erinnerung zu behalten.

  2. Symbole können uns abstrakte Wahrheiten begreiflich machen, die auf andere Weise nur schwer zu verstehen sind.

  3. Durch Symbole können Gefühle ausgedrückt werden.

  4. Symbole können verschiedene Grundsätze vermitteln, je nachdem, wie bereit man ist zu lernen.

Erklären Sie, dass wir Symbole, die sich wiederholen, besser verstehen lernen.

Jesus Christus und seine Propheten haben Symbole verwendet

Erläutern Sie, dass der Erretter oft Symbole verwendete, wenn er gelehrt hat.

• Können Sie einige Beispiele dafür nennen, wie der Herr durch Symbole oder Gleichnisse gelehrt hat?

Die Teilnehmer werden vielleicht das verirrte Schaf (siehe Matthäus 18:12-14), das Senfkorn (siehe Matthäus 13:31,32) oder die wertvolle Perle (siehe Matthäus 13:45,46) nennen.

• Warum hat der Herr wohl durch Symbole und Gleichnisse gelehrt?

Die Teilnehmer sollen sich darüber unterhalten. Besprechen Sie dann das folgende Zitat:

„Der Herr selbst, der beste Lehrer, belehrte seine Jünger beständig in Gleichnissen, wobei ein Sachverhalt, der sonst schwierig zu verstehen gewesen wäre, durch Worte symbolisch dargestellt wurde. Er sprach über die alltäglichen Erfahrungen aus dem Leben seiner Jünger, er redete von Hühnern und Küken, von Vögeln, Blumen, Füchsen, Bäumen, Einbrechern, Räubern, vom Sonnenuntergang, von Reichen und Armen. … Er sprach über das Senfkorn und über die Perle. Er wollte seine Zuhörer belehren, und deshalb sprach er von einfachen Dingen auf eine symbolische Weise. Nichts davon ist dunkel oder geheimnisvoll, aber alles ist symbolisch.“ (Vorbereitung auf den heiligen Tempel, Seite 8,10.)

Erklären Sie, dass die Propheten und Apostel oft anhand von Symbolen über Jesus Christus und sein Sühnopfer gesprochen haben. Das Sühnopfer Jesu Christi ist die Grundlage des Evangeliums und aller Segnungen, die wir empfangen. Das Sühnopfer ermöglicht uns die Errettung. Die meisten Symbole in den heiligen Schriften sagen daher etwas über den Erretter und sein Opfer aus.

Lassen Sie die Teilnehmer Mose 6:63 lesen.

• Was gibt auf der Erde Zeugnis vom Erretter?

Bitten Sie die Schüler, Alma 13:16 zu lesen.

• Inwiefern geben die heiligen Handlungen des Priestertums Zeugnis vom Erretter?

Arbeiten Sie heraus, dass das Bundesvolk des Herrn, ehe Jesus Christus das Sühnopfer darbrachte, Tiere als Symbol für sein Sühnopfer opferte (siehe Mose 5:4-8). Dieser Brauch wurde mit dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi abgeschafft. Jetzt gebietet uns der Herr, wir sollen ihm „als Opfer ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist darbringen“ (3 Nephi 9:20). Die heiligen Handlungen des Priestertums helfen uns, das Sühnopfer des Erretters im Gedächtnis zu behalten. Elder Russell M. Nelson hat gesagt:

„Die grundlegenden Verordnungen des Evangeliums symbolisieren das Sühnopfer. Die Taufe durch Untertauchen ist ein Sinnbild für den Tod, die Grablegung und die Auferstehung des Erlösers. Wer das Abendmahl nimmt, erneuert den Taufbund und gleichzeitig auch das Andenken an das geschundene Fleisch des Erretters und an das Blut, das er für uns vergossen hat. Die heiligen Handlungen des Tempels versinnbildlichen unsere Versöhnung mit dem Herrn und siegeln die Familie für immer aneinander.“ (Der Stern, Januar 1997, Seite 34.)

Symbole lehren uns die Wahrheit, wenn wir geistig aufnahmebereit sind

Als der Erretter noch auf der Erde war, wurde er von seinen Jüngern gefragt, warum er in Gleichnissen lehre. Gleichnisse sind Geschichten, die wichtige Wahrheiten vermitteln und sich dabei oft einer symbolträchtigen Sprache bedienen. Lassen Sie die Teilnehmer Matthäus 13:10-12 lesen und feststellen, was der Erretter da sagt.

• Was hat der Erretter wohl damit gemeint?

Erklären Sie, dass der Herr demjenigen Wahrheit offenbart, der geistig bereit ist, sie anzunehmen. Wer die Wahrheit gläubig und gehorsam empfängt, dem wird noch mehr Wahrheit zuteil. Wer geistig nicht bereit ist und die Wahrheit nicht oder nur mit Zweifeln empfängt, wird nach und nach auch die Wahrheit verlieren, die er schon kennt.

Geschichten mit Symbolen stellen die Wahrheit so dar, dass diejenigen, die geistig bereit sind, die Bedeutung dieser Symbole verstehen. Wer nicht bereit ist, versteht ihre Bedeutung nicht.

Einige Zeitgenossen des Erretters verstanden, was er mit seinen Gleichnissen sagen wollte, viele andere hingegen nicht. So ist es auch heute. Unter den rechtschaffenen Mitgliedern der Kirche gibt es viele Grade des geistigen Verstehens.

Lassen Sie die Teilnehmer 2 Nephi 28:30 und Lehre und Bündnisse 42:49,50 lesen.

• Was sagen diese Verse darüber aus, wie wir Wahrheit von Gott erfahren?

Erläutern Sie, dass es jedem von uns möglich ist, eine geistige Stufe zu erreichen, wo wir die Bedeutung der Symbole verstehen können, die im Evangelium, in den heiligen Schriften und besonders im Tempel verwendet werden.

Die heiligsten Lehren werden im Tempel anhand von Symbolen vermittelt

Erläutern Sie, dass im Tempel die heiligsten Lehren auf Erden anhand von Symbolen vermittelt werden. Die Lehren und Zeremonien im Tempel führen uns symbolisch hinauf zum ewigen Leben, und am Ende treten wir symbolisch in die Gegenwart Gottes ein. Die dargestellten Personen, die Umgebung, die Kleidung, die gegebenen Zeichen und alles, was im Tempel geschieht, sind Symbole. Wenn wir diese Symbole verstehen, helfen sie jedem von uns, Wahrheit zu erkennen und geistig Fortschritt zu machen.

Einige Symbole sind leicht zu verstehen und ihre Bedeutung ist offensichtlich. Der Tempel selbst ist ein Symbol:

„Wenn Sie einen Tempel bei Nacht gesehen haben, voll angestrahlt, dann wissen Sie, wie eindrucksvoll der Anblick sein kann. Das Haus des Herrn, in Licht gebadet, sticht aus der Dunkelheit hervor und wird dadurch zum Symbol der Macht und Inspiration des Evangeliums Jesu Christi, das in einer Welt, die immer tiefer in geistiger Finsternis versinkt, wie ein Leuchtfeuer dasteht.“ (Vorbereitung auf den heiligen Tempel, Seite 10.)

Auch die Tempelkleidung ist symbolträchtig. Wenn wir in den Tempel gehen, legen wir dort unsere Alltagskleidung ab und ziehen weiße Tempelkleidung an. Dies symbolisiert Reinheit. Präsident James E. Faust hat gesagt:

„Der Gottesverehrung im Tempel liegt das Prinzip zugrunde, dass Gott nicht auf die Person sieht. [Siehe Apostelgeschichte 10:34.] Innerhalb der geheiligten Mauern des Tempels wird niemand aufgrund seiner angesehenen Stellung, seines Reichtums, seines Standes, seiner Rasse oder seiner Bildung bevorzugt. Alle tragen weiße Kleidung. Alle erhalten die gleiche Unterweisung, alle schließen dieselben Bündnisse und geben die gleichen Versprechen, alle empfangen die gleichen erhabenen ewigen Segnungen, wenn sie sich ihrer würdig erweisen. Alle sind vor ihrem Schöpfer gleich.“ (Der Stern, Juli 1997, Seite 18.)

Erklären Sie, dass Mitglieder der Kirche, die die heiligen Handlungen des Tempels empfangen und mit Gott Bündnisse geschlossen haben, ihr ganzes Leben lang Garments (besondere Unterbekleidung) tragen. Lesen Sie die folgende Aussage vor:

„Das Garment versinnbildlicht heilige Bündnisse. Es fördert die Schicklichkeit und ist demjenigen, der es trägt, ein Schutzschild. … Das Garment, das den Körper bedeckt, ist eine sichtbare und greifbare Erinnerung an [die im Tempel geschlossenen Bündnisse]. Vielen Mitgliedern wurde das Garment zu einem Schutzwall, wenn sie von Versuchungen bedrängt wurden. Unter anderem symbolisiert es unsere hohe Achtung vor den Gesetzen Gottes – besonders dem sittlichen Maßstab.“ (Vorbereitung auf den heiligen Tempel, Seite 20, 23.)

Bitten Sie den vorbereiteten Teilnehmer zusammenzufassen, wie einer der führenden Brüder den Zweck des Garments beschrieb (siehe Vorbereitung auf den heiligen Tempel, Seite 21, 23).

Erklären Sie, dass nahezu die gesamte Tempelzeremonie symbolisch zu verstehen ist. Jeder muss sich also in geistiger Hinsicht so empfänglich wie möglich machen, um den symbolischen Gehalt der Begabung im Tempel zu verstehen.

• Was kann einen Menschen davon abhalten, im Tempel geistig aufnahmebereit zu sein?

Die Teilnehmer könnten beispielsweise antworten:

  1. Der Betreffende ist vielleicht nicht würdig. Wer nicht aufrichtig umgekehrt ist und sich nicht demütig und gebeterfüllt auf den Tempel vorbereitet hat, wird die Symbole als leer empfinden und ihre Bedeutung nicht verstehen.

  2. Der Betreffende hat vielleicht nicht genügend Glauben. Wer keinen Glauben an Jesus Christus und an die Tempelzeremonie hat, wird durch den Heiligen Geist nicht die Inspiration empfangen, die man braucht, um die Begabung zu verstehen.

  3. Jemand kann sich so sehr auf die Äußerlichkeiten der Zeremonie konzentrieren, dass er die machtvolle Lehre nicht erkennt, die durch die Symbole dargestellt wird.

• Wie können wir uns darauf vorbereiten, im Tempel geistig aufnahmebereit zu sein?

„Alles hat sein Gleiches, und alles ist von mir erschaffen und gemacht worden, dass es von mir Zeugnis gebe, sowohl das, was zeitlich ist, als auch das, was geistig ist.“ (Mose 6:63.)

Zum Abschluss

Heben Sie hervor, dass jemand, der zum ersten Mal in den Tempel geht, davon ausgehen kann, dass er viel Neues lernen und die Macht des Geistes des Herrn spüren wird. Fordern Sie die Teilnehmer auf, sich geistig auf ihr Erlebnis im Tempel vorzubereiten. Halten Sie ihnen vor Augen, dass man nicht alles, was dargeboten wird, während eines einzigen Besuchs verstehen kann. Die Teilnehmer sollen so oft wie möglich zum Tempel zurückkehren, damit sie noch mehr erfahren und den Geist erneut spüren können.

Bitten Sie jemanden um das Schlussgebet.