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Lektion 8: Lehre und Bündnisse 19


Lektion 8

Lehre und Bündnisse 19

Einführung und zeitlicher Überblick

Als sich die Übersetzung des Buches Mormon im Juni 1829 dem Ende nähert, beauftragen der Prophet Joseph Smith und Martin Harris den Drucker Egbert B. Grandin, für 3000 Dollar 5000 Exemplare des Buches zu drucken. Grandin will jedoch erst mit dem Druck beginnen, wenn die Bezahlung gewährleistet ist. Martin Harris macht mündlich die Zusage, er werde für den Druck bezahlen und dafür eine Hypothek auf seine Farm aufnehmen.

Einige Zeit nach dieser ursprünglichen Vereinbarung kommen Martin Harris wegen der Hypothek auf seine Farm Bedenken. In der Offenbarung in Lehre und Bündnisse 19, die wahrscheinlich im Sommer 1829 gegeben wird, gebietet der Herr Martin Harris, einen Teil seines Eigentums hinzugeben und die Schulden zu bezahlen, die er beim Drucker gemacht hat (siehe LuB 19:34,35). Der Herr offenbart auch wichtige Lehren über sein Sühnopfer und spricht über die Umkehr.

Anfang Juni 1829Joseph Smith und Martin Harris erteilen Egbert Grandin den Auftrag, 5000 Exemplare des Buches Mormon zu drucken.

1. Juli 1829Joseph Smith stellt die Übersetzung des Buches Mormon fertig.

Sommer 1829Lehre und Bündnisse 19 wird empfangen.

25. August 1829Martin Harris nimmt eine Hypothek in Höhe von 3000 Dollar auf seine Farm auf, um für die Druckkosten des Buches Mormon aufzukommen.

26. März 1830Das Buch Mormon wird zum Verkauf angeboten.

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 19:1-20

Der Herr erklärt, welche Folgen es hat, wenn man nicht umkehrt; er beschreibt sein Leiden für Sünde

Schreiben Sie vor dem Unterricht an die Tafel: Was hat der Herr schon von euch verlangt, was vielleicht schwer für euch gewesen ist?

Erörtern Sie diese Frage kurz mit der Klasse. Erklären Sie, dass Martin Harris einem solchen Problem gegenüberstand. Der Herr teilte ihm einige eindringliche Lehren mit, die ihm Führung geben sollten. Die Schüler sollen beim Lesen von Lehre und Bündnisse 19 nach diesen Lehren Ausschau halten und sie bei ihrer Antwort auf die Frage, was der Herr von ihnen erwartet, berücksichtigen.

Erklären Sie: Als sich die Übersetzung des Buches Mormon im Juni 1829 der Vollendung näherte, verhandelten Joseph Smith und Martin Harris mit dem Drucker Egbert B. Grandin in Palmyra über den möglichen Druck von 5000 Exemplaren des Buches. Grandin und seinem Schriftsetzer John H. Gilbert zufolge sollte der Druck dieser Anzahl an Büchern 3000 Dollar kosten. Als Bedingung bei diesen Verhandlungen wurde festgelegt, dass Martin Harris für den Druck eine Hypothek auf den größten Teil seiner Farm aufnehmen sollte. Es scheint aber, dass damals keine Einzelheiten zur Bezahlung ausgemacht wurden. Grandin gab zu verstehen, dass er das erforderliche Material erst kaufen und erst mit der Arbeit beginnen werde, wenn Martin Harris die Bezahlung der Druckarbeiten gewährleistet habe (siehe The Joseph Smith Papers, Documents, Volume 1: July 1828–June 1831, Hg. Michael Hubbard MacKay et al., 2013, Seite 86).

Nach den ersten Verhandlungen kamen Martin Harris irgendwann Bedenken wegen der Hypothek auf seine Farm. Als Antwort auf diese Bedenken empfing Joseph Smith im Sommer 1829 eine Offenbarung, die später als Lehre und Bündnisse 19 aufgezeichnet wurde. Wenn sich die Schüler nun mit Lehre und Bündnisse 19 befassen, sollen sie herausfinden, was der Herr zu Martin Harris sagt, um ihn dabei zu unterstützen, sich zu so einem großen Opfer bereitzuerklären.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 19:1-3 vorzulesen. Die Schüler sollen herausfinden, welche Lehre der Erretter hier Martin Harris vermittelt.

  • Was lehrt der Herr in Vers 2 über sich selbst? (Jesus Christus vollbrachte den Willen des Vaters. Sie könnten den Schülern vorschlagen, diese Lehre zu markieren.)

  • Auf welche Weise hat Jesus Christus den Willen des Vaters vollbracht?

  • Welche Macht hat der Erretter laut Vers 2 und 3, weil er den Willen des Vaters im Himmel vollbracht hat?

  • In Vers 3 legt der Erretter seine Aufgabe dar, am Jüngsten Tag die ganze Menschheit zu richten. Was ist dem Erretter zufolge die Grundlage für das Jüngste Gericht? (Wir werden nach unseren Werken und unseren Taten gerichtet.)

Lassen Sie Lehre und Bündnisse 19:4,5 vorlesen, damit die Schüler besser verstehen, inwiefern sich unsere Werke und Taten auf das Gericht auswirken. Die Klasse soll mitlesen und auf weitere Einzelheiten achten, die der Herr über das Gericht, das er halten wird, mitgeteilt hat.

  • Was werden laut Vers 4 und 5 diejenigen erleben, die nicht umkehren? (Vielleicht müssen Sie erklären, dass sich der Ausdruck „sondern Weh wird kommen“ in Vers 5 auf das Leiden bezieht, das über diejenigen kommt, die nicht umkehren.)

Schreiben Sie endlose Strafe und ewige Strafe an die Tafel. Mit diesen und ähnlichen Formulierungen wird in den heiligen Schriften mitunter die Strafe beschrieben, die über all jene kommt, die nicht umkehren. Die Schüler sollen für sich Lehre und Bündnisse 19:6-12 lesen und darauf achten, wie der Herr endlose oder ewige Strafe definiert. Wenn die Schüler genügend Zeit hatten, lassen Sie einige von ihnen erklären, was sie der Definition des Herrn entnommen haben. (Machen Sie den Schülern verständlich, dass sich die Begriffe endlose Strafe und ewige Strafe nicht darauf beziehen, wie lange jemand für seine Sünden leiden muss. Der Erretter ist endlos und ewig. Daher beziehen sich diese Ausdrücke vielmehr auf die Strafe, die er in Übereinstimmung mit dem göttlichen Gesetz der Gerechtigkeit verhängt.)

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 19:13-15 vorzulesen. Die anderen sollen auf das achten, was der Herr, nachdem er endlose und ewige Strafe definiert hat, Martin Harris gebietet.

  • Welchen Grund führt der Herr dafür an, dass er Martin Harris gebietet, umzukehren?

Ein Schüler soll Lehre und Bündnisse 19:16,17 vorlesen, während die anderen darauf achten, was dem Herrn zufolge mit denen geschieht, die sich entscheiden, umzukehren, und mit denen, die nicht umkehren wollen.

  • Welche Grundsätze können wir Vers 16 und 17 hinsichtlich derjenigen entnehmen, die sich entscheiden, umzukehren, und hinsichtlich jener, die nicht umkehren wollen? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diese Grundsätze in den Worten der Schüler an die Tafel: Jesus Christus hat für unsere Sünden gelitten, damit wir umkehren können und nicht leiden müssen. Wenn wir nicht umkehren wollen, müssen wir so leiden, wie Christus gelitten hat.)

Bild
Jesus betet in Getsemani

Zeigen Sie das Bild „Jesus betet in Getsemani“ (Bildband zum Evangelium, Nr. 56; siehe auch lds.org/media-library). Damit die Schüler das Ausmaß des Leidens Jesu besser verstehen, erklären Sie, dass Lehre und Bündnisse 19:18,19 die einzige Schriftstelle ist, in der er sein Leiden selbst schildert. Weitere Berichte über das Leiden Jesu Christi beim Sühnopfer stammen von anderen (siehe Matthäus 26:36-39; Lukas 22:39-44; Markus 14:32-41; Mosia 3:7). Die Schüler sollen für sich Lehre und Bündnisse 19:18,19 lesen und auf die Wörter und Formulierungen achten, mit denen der Erretter sein Leiden beschreibt. Sie können ihnen vorschlagen, das zu markieren, was sie herausfinden.

  • Welche Wörter und Formulierungen fallen euch besonders auf? Weshalb?

  • Was sagen diese Wörter und Formulierungen über die Bereitschaft des Erretters aus, für unsere Sünden zu leiden?

  • Wie ist euch zumute, wenn ihr über das Leiden nachdenkt, das der Erretter für eure Sünden ertragen hat?

Erklären Sie: Der Satz: „Ich wollte den bitteren Kelch nicht trinken“ (LuB 19:18) weist auf das Gebet des Erretters im Garten Getsemani hin, dass er, so es möglich sei, ein solches Leiden nicht durchmachen müsse. Der Satz: „Doch … ich trank davon und vollendete meine Vorbereitungen für die Menschenkinder“ (LuB 19:19) bedeutet, dass sich Jesus Christus trotz des unbegreiflich hohen Preises dem Willen des himmlischen Vaters untergeordnet und das Sühnopfer vollendet hat.

  • Was könnte das Wissen, dass der Erretter seinen Willen dem Vater im Himmel untergeordnet hat, in Martin Harris bewirkt haben, als er vor der Frage stand, ob er seine Farm verpfänden solle, um die Druckkosten für das Buch Mormon zu bezahlen?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 19:20 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr zu Martin Harris sagt, nachdem er sein Leiden für Sünde beschrieben hat.

  • Was gebietet der Herr erneut Martin Harris? Weshalb?

  • Warum erinnert ihn der Herr an eine Zeit, als der Geist sich von ihm zurückgezogen hat? (Näheres zu dieser Frage finden Sie im Schülerleitfaden im Kommentar zu Lehre und Bündnisse 19:20.)

  • Wenn ihr euch des Leidens des Erretters bewusst seid, welchen Einfluss hat dies dann auf euren Wunsch, umzukehren und alles zu tun, was er gebietet, wie schwierig es auch sein mag?

Ermuntern Sie die Schüler, sich zum Ziel zu setzen, das Opfer des Erretters zu ehren und regelmäßig Umkehr zu üben.

Lehre und Bündnisse 19:21-41

Der Herr gibt Martin Harris mehrere Gebote und gebietet ihm, für den Druck des Buches Mormon einen Teil seiner Farm herzugeben

Erklären Sie: Nachdem der Herr Martin Harris geboten hat, umzukehren, erteilt er ihm weitere Gebote und Ratschläge. Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 19:21-24 vorzulesen. Die übrigen Schüler sollen auf das achten, was der Herr hier Martin Harris gebietet. Bitten Sie einige Schüler, zu berichten, was sie herausgefunden haben.

  • Was werden wir, ausgehend von den Worten des Herrn an Martin Harris in Vers 23, empfangen, wenn wir von Christus lernen, auf seine Worte hören und in der Sanftmut seines Geistes wandeln? (Wenn wir von Christus lernen, auf seine Worte hören und in der Sanftmut seines Geistes wandeln, werden wir Frieden haben. Sie können diesen Grundsatz auch an die Tafel schreiben.)

  • Was können wir tun, damit wir von Christus lernen?

  • Welche Möglichkeiten haben wir, auf seine Worte zu hören?

  • Was bedeutet es, sanftmütig zu sein? (Erklären Sie gegebenenfalls, dass Sanftmut bedeutet, „im Leid gottesfürchtig, rechtschaffen, demütig, belehrbar und geduldig [zu] sein. Die Sanftmütigen sind bereit, die Lehren des Evangeliums zu befolgen.“ [Schriftenführer, „Sanftmut, sanftmütig“, scriptures.lds.org].)

  • Wann habt ihr schon Frieden gefunden, weil ihr in der Sanftmut des Geistes des Erretters gewandelt seid?

  • Wie haben die Grundsätze in Lehre und Bündnisse 19:23 Martin Harris wohl geholfen, als er die Entscheidung getroffen hat, seine Farm zu verpfänden?

Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 19:25-35 durchsehen und auf weitere Gebote und Ratschläge achten, die Martin Harris vom Herrn erhielt. Sie könnten vorschlagen, dass sie die Wörter „gebiete ich dir“ und „du sollst“ markieren. Geben Sie den Schülern ausreichend Zeit und lassen Sie sie anschließend berichten, was sie herausgefunden haben.

  • Welches Gebot wurde Martin Harris vom Herrn bezüglich seiner Farm gegeben?

  • Wie kann man seinen eigenen Besitz begehren?

  • Warum war es laut Lehre und Bündnisse 19:26,27 so wichtig, dass das Buch Mormon gedruckt wurde?

  • Was würde Vers 33 zufolge gemäß den Worten des Herrn geschehen, sollte Martin Harris Gottes Ratschläge missachten?

Die Schüler sollen sich in Zweiergruppen zusammentun und gemeinsam Lehre und Bündnisse 19:36-41 lesen. Dabei sollen sie darauf achten, welche weiteren Grundsätze Martin Harris vielleicht noch geholfen haben, den Geboten des Herrn gehorsam zu sein. Lassen Sie sie berichten, was sie herausgefunden haben.

  • Was empfangen wir, von der Verheißung des Herrn an Martin Harris in Vers 38 ausgehend, wenn wir den Willen des Herrn tun? (Die Schüler drücken sich wahrscheinlich anders aus, sie sollen aber einen Grundsatz wie diesen nennen: Wenn wir den Willen des Herrn tun, werden uns Segnungen zuteil, die mehr wert sind als die Schätze der Erde.)

  • Welche Segnungen haben für euch größeren Wert als die Schätze der Erde?

  • Inwiefern ist das Buch Mormon wertvoller als Martin Harrisʼ Farm?

Erklären Sie, dass Martin Harris am 25. August 1829 das Gebot des Herrn befolgt hat, sein Eigentum zu verpfänden, um für die Druckkosten des Buches Mormon aufzukommen. Egbert Grandin sah sich zur Gänze bezahlt, und kurz darauf wurde mit dem Druck begonnen.

Verweisen Sie auf die Frage an der Tafel, über die Sie zu Unterrichtsbeginn gesprochen haben. Ermuntern Sie die Schüler, dem Herrn zu gehorchen, auch wenn es schwierig ist, und erinnern Sie sie daran, dass sie Segnungen erhalten können, die größeren Wert haben als die Schätze der Erde.