1 Nephi 2

Du hast mich eifrig gesucht

Nephi betet an einem Bach

Der Herr gebietet uns manchmal, etwas zu tun, was wir nicht ganz verstehen oder was uns schwerfällt. Nachdem Lehi das Volk in Jerusalem zur Umkehr gerufen hatte, gehorchte er einer Offenbarung und zog mit seiner Familie in die Wildnis. Anstatt wie Laman und Lemuel zu murren, wandte sich Nephi an den Herrn, um tieferes Verständnis zu erlangen, und sein Herz wurde erweicht. Diese Lektion soll dir dabei helfen, noch mehr den Wunsch zu verspüren, dich dem Herrn zuzuwenden, wenn er dich auffordert, etwas Schwieriges zu tun.

Dem Rat des Herrn folgen

Stell dir vor, du hörst bei der Generalkonferenz zu und der Präsident der Kirche gibt Ratschläge, die deiner Meinung nach schwer zu befolgen sind. Nach der Konferenz hörst du, dass sich andere Mitglieder über seinen Rat beklagen und sich fragen, warum der Prophet uns zu so etwas auffordert. Du hörst dir ihre Argumente an und fragst dich, was du jetzt tun sollst.

• Was wäre beispielsweise eine negative Reaktion auf die Beschwerden und Kritikpunkte der Mitglieder?

• Wie könnte man positiv darauf reagieren? Was würde dem Herrn gefallen?

In 1 Nephi 2 siehst du, dass Lehis Kinder ganz unterschiedlich auf ein schwieriges Gebot reagierten, das Gott ihnen durch seinen Propheten gegeben hatte. Achte beim Studium auf Grundsätze, die dir helfen können, falls es dir einmal schwerfällt, dem Propheten zu folgen.

Der Herr gebietet Lehi, Jerusalem zu verlassen

Vielleicht erinnerst du dich daran, dass Lehi vom Herrn geboten wurde, die Menschen in Jerusalem zu warnen, dass sie vernichtet würden, wenn sie nicht umkehrten. Lies 1 Nephi 2:1-5 und achte auf den Rat des Herrn, den er Lehi gab, nachdem dieser Umkehr gepredigt hatte. Vielleicht möchtest du auch das Video „Lehi spricht mit seiner Familie darüber, Jerusalem zu verlassen“ (2:27) anschauen, verfügbar auf ChurchofJesusChrist.org.

Karte der möglichen Route von Lehis Reise durch die Wildnis

Die Entfernung, die Lehis Familie von Jerusalem bis an das Ufer des Roten Meeres wahrscheinlich zurückgelegt hat, betrug ungefähr 320 Kilometer. Ihre Reise muss viele Tage gedauert und sie durch heißes und unfruchtbares Land geführt haben, wo Reisende bekanntlich auch von Räubern aufgelauert und ausgeraubt wurden.

• Wenn du eines von Lehis Kindern wärst, wie hättest du wohl in dieser Situation reagiert? Warum?

• Welche Fragen könnten dich bewegt haben?

• Wie zeigt sich die Barmherzigkeit des Herrn in seinem Gebot, Jerusalem zu verlassen?

In diesem schwierigen Augenblick in der Geschichte von Lehis Familie sehen wir unterschiedliche Reaktionen seiner Kinder. Menschen in den heiligen Schriften zu vergleichen und gegenüberstellen ist eine Fertigkeit für das Schriftstudium, die dir hilft, besser zu verinnerlichen, wie du auf bestimmte Situationen angemessen reagierst. Nimm dir einen Moment Zeit, diese Fertigkeit zu üben, indem du in deinem Studientagebuch eine Tabelle ähnlich der folgenden erstellst, die Verse für jede Spalte liest und deine Ergebnisse in die Tabelle einträgst.

Lamans und Lemuels Reaktion	Nephis und Sams Reaktion
Lamans und Lemuels Reaktion 1 Nephi 2:11-13	Nephis und Sams Reaktion 1 Nephi 2:16-21

Du kannst dir auch das Video „Nephi betet für Laman und Lemuel“ (6:02) ansehen, das auf ChurchofJesusChrist.org verfügbar ist, und darin auf weitere Erkenntnisse achten, die du deiner Übersicht hinzufügen kannst.

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1. Beantworte die folgenden Fragen:

   • Was ist dir aufgefallen, als du das Verhalten von Laman und Lemuel mit dem Verhalten von Nephi und Sam verglichen hast?

   • Wie würdest du in einem Satz zusammenfassen, was du aus dem Beispiel Lamans und Lemuels gelernt hast? Wie würdest du zusammenfassen, was du aus dem Beispiel Nephis und Sams gelernt hast?

Nimm dir einen Moment Zeit, nochmals durchzugehen, was du geschrieben hast. Überlege dir, welche Handlungen oder Motive deinen eigenen am ähnlichsten sind. Welche Wünsche, Gedanken oder Gefühle kommen in dir auf, wenn du diesen Vergleich anstellst?

Über Laman und Lemuel hast du vielleicht herausgefunden: Wenn wir das Walten des Herrn nicht kennen und seinen Propheten nicht glauben, kann uns das dazu bringen, zu murren. Von Nephi hast du vielleicht gelernt: Wenn wir eifrig danach streben, die Gebote des Herrn zu verstehen, kann er unser Herz erweichen und uns helfen, zu glauben und gehorsam zu sein.

Nephis Aussage, dass der Herr sein Herz „erweichte“ (1 Nephi 2:16), deutet darauf hin, dass es auch ihm, ähnlich wie Laman und Lemuel, nicht leichtfiel, diesem Gebot zu gehorchen. Denk darüber nach, wie Nephis Entscheidung, sich in dieser Situation an den Herrn zu wenden, den Rest seines Lebens beeinflusst haben könnte. Denk darüber nach, wie das Leben von Laman und Lemuel anders verlaufen hätte können, wenn sie Nephis Beispiel gefolgt wären.

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2. Beantworte die folgenden Fragen:

   • In welchen Situationen, in denen du dich befindest oder befinden könntest, würde es dir nützen, wenn du Nephis Beispiel folgen würdest?

   • Wie könnte es dein Leben jetzt und in Zukunft beeinflussen, wenn du dich in einer solchen Situation an den Herrn wendest, anstatt ungläubig zu sein und zu murren?

   • Was weißt du von Gott, was dich davon abhalten kann, zu murren, wenn er dich auffordert, etwas Schwieriges zu tun?

Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel erklärte, was wir tun können, wenn wir den Rat des Propheten des Herrn zunächst nicht verstehen oder ihm nicht zustimmen.

Elder Neil L. Andersen

Seien Sie nicht überrascht, wenn zuweilen Ihre persönlichen Ansichten anfangs nicht mit dem übereinstimmen, was der Prophet des Herrn sagt. Dies sind Momente, in denen wir lernen, uns in Demut üben und im Gebet auf die Knie gehen. Wir gehen im Glauben vorwärts, vertrauen auf Gott und wissen, dass wir mit der Zeit von unserem Vater im Himmel mehr geistige Klarheit erhalten werden. Ein Prophet hat die unvergleichliche Gabe des Erretters so beschrieben: „Der Wille des Sohnes wird im Willen des Vaters verschlungen.“ [Mosia 15:7.] Wenn wir unseren Willen dem Willen Gottes unterwerfen, ist dies keineswegs eine Kapitulation, sondern der Beginn eines herrlichen Sieges. (Neil L. Andersen, „Der Prophet Gottes“, Liahona, Mai 2018, Seite 26)

• Welche Segnungen hast du schon erhalten, als du dich bemüht hast, deinen Willen dem himmlischen Vater unterzuordnen, wie es Jesus und Nephi getan haben?

Nimm dir einen Moment Zeit, deine Gedanken und geistigen Eindrücke festzuhalten. Was hast du gelernt, woran du dich erinnern möchtest? Zu welchen Änderungen in deinem Leben fühlst du dich inspiriert, wenn du an das denkst, womit du dich heute befasst hast?

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Wie kann es sich darauf auswirken, wie ich in schwierigen Situationen reagiere, wenn ich meine Beziehung zum Erretter vertiefe?

Elder Craig C. Christensen von den Siebzigern hat gesagt:

Elder Craig C. Christensen

Nachdem Nephi seinen Vater von dessen vielen geistigen Erlebnissen hatte sprechen hören, wollte er wissen, was sein Vater wusste. Das war mehr als bloße Neugier – er hungerte und dürstete danach. Obwohl er „noch sehr jung“ war, hatte er „großes Verlangen, von den Geheimnissen Gottes zu wissen“ [1 Nephi 2:16]. Er sehnte sich danach, durch die Macht des Heiligen Geistes, „alles sehen und vernehmen und wissen“ [1 Nephi 10:17] zu können. …

Weil Nephi starken Glauben hatte und sich eifrig bemühte, wurde ihm ein wunderbares Erlebnis gewährt: Er erhielt ein Zeugnis von der Geburt, dem Leben und der Kreuzigung des Erretters Jesus Christus, die noch bevorstanden; er sah das Hervorkommen des Buches Mormon und die Wiederherstellung des Evangeliums in den Letzten Tagen – all dies wurde ihm gezeigt, weil er den aufrichtigen Wunsch hatte, es für sich selbst zu wissen.

Diese persönlichen Erfahrungen mit dem Herrn bereiteten Nephi auf die Widrigkeiten und die Schwierigkeiten vor, mit denen er es bald zu tun bekommen sollte. Sie versetzten ihn in die Lage, standhaft zu bleiben, auch wenn andere in seiner Familie Mühe hatten. Dazu war er imstande, weil er es für sich selbst erfahren hatte und weil er es für sich selbst wusste. Er war mit seinem ganz eigenen Zeugnis gesegnet worden. (Craig C. Christensen, „Ich weiß dies alles selbst“, Liahona, November 2014, Seite 50f.)

Die heiligen Schriften veranschaulichen

Um dir die heiligen Schriften besser vorstellen zu können, kannst du dir zusätzlich zum Studium des Textes auch das Video „Lehis Familie zieht in die Wildnis“ (3:47 Minuten) anschauen.