Frauen
Durch Bündnisse mit Gott eins werden


Durch Bündnisse mit Gott eins werden

Weltweite Andacht der Frauenhilfsvereinigung 2024

Sonntag, 17. März 2024

Liebe Schwestern, jede von uns hat die Gelegenheit, durch ihre Bündnisse auf machtvolle Weise mit dem Herrn zusammenzuarbeiten. Präsident Russell M. Nelson hat erklärt: „Auf dem Weg der Bündnisse geht es einzig und allein um unsere Beziehung zu Gott.“1 Diese Beziehung ist immerwährend und mit entscheidenden Segnungen verbunden.

Zu diesen Segnungen gehört, dass unser Erretter Jesus Christus uns bei allem, was wir tun, tröstend und beständig beisteht. Wir sind niemals allein. Wir müssen die Schwierigkeiten, die Ungewissheiten und die Schwächen des Lebens nicht allein bewältigen. Er ist an unserer Seite. Diese Verheißung und Segnung geht mit unseren Bündnissen einher. Er liebt Sie und möchte Teil Ihres Lebens, Ihrer Sorgen, Ihres Glücks und Ihrer Entscheidungen sein. Jesus Christus möchte Ihnen seine Hilfe zukommen lassen.

Als noch ledige Schwester räume ich dieser Bündnisbeziehung mit Gott einen sehr großen Platz in meinem Leben ein. Sie ist für mich die Quelle des Friedens, der Sicherheit und der Freude und weist mir den Weg. Der Vater im Himmel und der Erretter wünschen sich diese Segnungen für eine jede von uns – ungeachtet unserer Umstände. Sie sehen Sie, und Ihr Weg ist ihnen bekannt.

Manchmal möchte ich am Ende eines Tages mit jemandem darüber sprechen, wie mir der Herr liebevolle Barmherzigkeit erwiesen hat, oder auch über eine schwierige Situation, die mir zu schaffen macht. Manchmal schickt mir der Herr voller Barmherzigkeit Freunde, Angehörige oder andere Menschen, und manchmal gibt er mir ein, dass ich auf sie zugehen soll. Aber oft hatte ich auch den segensreichen Vorzug, dass ich mit meinem Vater im Himmel über meinen Tag und meine innersten Gefühle sprechen konnte. Dadurch habe ich Gott besser kennengelernt und bin besser darin geworden, mich mit ihm zu beraten. Ich fühle mich ihm nahe und spüre seine beständige Liebe. Und in dieser Beziehung fühle ich mich in seiner Liebe und Weisheit und der Gewissheit sicher, dass er mich und meine Bedürfnisse vollkommen versteht. Ich habe tiefe Liebe und Dankbarkeit für ihn und seine göttliche Gegenwart in meinem Leben entwickelt. Diese Partnerschaft durch unsere Bündnisse ist echt. Jesus Christus lebt. Und er möchte Ihnen beistehen und seine heilende Liebe und Hilfe zukommen lassen. Wir sind niemals allein.

In 3 Nephi betet der Erretter für die Treuen – so auch für Sie und mich – zum Vater: „Vater, ich bete nicht für die Welt, sondern für jene, die du mir aus der Welt gegeben hast, wegen ihres Glaubens, damit sie in mir rein gemacht werden, damit ich in ihnen sei, wie du, Vater, in mir bist, damit wir eins seien.“2

Wir sind dazu bestimmt, durch unsere Bündnisse mit Gott eins zu werden. Wenn wir uns dafür entscheiden, eine Bündnisbeziehung mit ihm einzugehen, entscheiden wir uns dafür, uns zu ändern, umzukehren und erneut zu versuchen, rein zu werden, so wie er rein ist. Diese Wandlung ist durch Jesus Christus und sein Sühnopfer möglich. Wenn wir unseren Bündnissen gemäß leben, verändert sich unser Wesen – wir werden wie er und durch seinen Geist immer mehr eins mit ihm. Welch ein Trost und welch ein Geschenk dies doch ist! Wenn wir unsere Bündnisbeziehung mit Gott vertiefen, werden alle andere Beziehungen in unserem Leben auf eine höhere Ebene geführt.

Tun Sie etwas für diese liebevolle Beziehung. Leben Sie gemäß Ihren Bündnissen und verbringen Sie Zeit mit unserem Erretter Jesus Christus – in seinem heiligen Haus, im Gebet, beim Studium und indem Sie so dienen wie er. Lernen Sie auch so viel wie möglich darüber, wie Sie dank Ihrer Bündnisse auf die Macht des Priestertums zugreifen können.

Als ich einen Auftrag erledigte, fragte eine liebe alleinstehende Schwester, wie man das Zuhause zu einem heiligen Ort machen könne, wenn man alleinstehend sei. Zwar reden wir oft darüber, ein Zuhause zu schaffen, aber wie geht das eigentlich?

Ich möchte über einige der Wahrheiten sprechen, die mir in den Sinn kamen und die für uns alle gelten – ungeachtet unserer Umstände.

  • Als Töchter Gottes gehören wir alle zu seiner liebevollen ewigen Familie. Ich bin zwar derzeit nicht verheiratet, aber ich betrachte mich selbst nicht unbedingt als alleinstehend. Es gibt viel mehr, was Sie und mich als Töchter Gottes ausmacht, als unseren Familienstand oder eine demografische Bezeichnung.

    Wir alle stammen auch aus einem irdischen Zuhause, daher haben wir die Aufgabe, unsere Angehörigen zu unterstützen und ihnen zu helfen – unserer unmittelbaren Familie, unseren Verwandten und denjenigen auf der anderen Seite des Schleiers. Wir alle haben in einer ewigen Kette der Familienbeziehungen eine wichtige, stärkende Rolle inne. Wir Frauen in der FHV haben Bündnisse geschlossen und haben daher die Aufgabe, unserer Familie und allen Kindern Gottes die Hilfe des Erretters zukommen zu lassen. Wir helfen dabei, sie zu Christus zu bringen.

  • Wir können ein „Zuhause“ schaffen, in dem der Geist wohnt, und andere an diesen heiligen Ort einladen, wo sie geliebt und genährt werden. Ihr Haus, Ihre Wohnung, Ihr Zimmer ist von dem Geist erfüllt, den Sie einladen. Wir können Orte schaffen, an denen wir geborgen und vor der Welt sicher sind, an denen Ewiges siegt und an denen man Ruhe finden kann. Jede von uns hat das segensreiche Anrecht auf diese Treuhandschaft – die Treuhandschaft, ein Zuhause zu schaffen, in dem die Liebe und Hilfe Jesu Christi wohnen.

  • Wir machen stets Fortschritt. Wir brauchen nicht darauf zu warten. Ganz gleich, welchen Familienstand wir haben oder wie unsere Umstände aussehen: Wenn wir bereit sind, dem Erretter zu folgen, bietet er uns reichlich Gelegenheiten, zu lernen und zu wachsen, zu kommunizieren und Beziehungen aufzubauen, umzukehren und zu vergeben, zu lieben und für andere da zu sein, zu Christus zu kommen und Wandlung zu erfahren.

  • Liebe Schwestern, Ihr Einfluss ist groß und Ihre Gaben werden gebraucht. Achten Sie auf die Menschen in Ihrem Umfeld und auf diejenigen, die der Herr in Ihren Einflussbereich gesandt hat. Ich fühle mich inspiriert, Zeit mit meinen Nichten und Neffen zu verbringen, sie liebzuhaben und ihnen verständlich zu machen, wer sie als Kinder Gottes wirklich sind. Außerdem möchte ich den Jugendlichen und Familien in meiner Nachbarschaft Mut machen und ihnen Liebe entgegenbringen. Und ich fühle mich gedrängt, meiner Familie aus Vergangenheit und Gegenwart durch Familienforschung und Tempelarbeit zu Heilung zu verhelfen. Wir können für alle in unserem Einflussbereich da sein. Wie sieht Ihr Einflussbereich und Ihre damit verbundene Treuhandschaft aus? Wen hat Jesus Christus in Ihr Leben geschickt, den Sie liebhaben und aufrichten können? Wem können Sie seine Hilfe bringen?

Ich weiß, dass Jesus Christus lebt und dass er Sie liebt. Er wird wiederkommen. Er ist der langersehnte Bräutigam, und wir sind die zehn Jungfrauen – die mit Bündnissen ausgestatteten Frauen in seiner Kirche. Wir sind damit gesegnet, unsere Lampen mit dem herrlichen Öl einer Bündnisbeziehung mit Christus füllen zu können. Wir brauchen nicht zu warten, bis er wiederkommt, um ihn kennenzulernen. Wir können uns schon heute dafür entscheiden, ihn kennenzulernen, und schon jetzt durch unsere Bündnisse seine heilende Liebe, Macht und Hilfe empfangen. Und wenn er wiederkommt, werden wir „ihm gleich sein …, denn wir werden ihn sehen, wie er ist“3, denn wir werden eins sein mit ihm.