Brücken bauen
Vor vielen hundert Jahren fragte ein strenger Gesetzeslehrer den Erretter:
„Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken.
Das ist das wichtigste und erste Gebot.
Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“1
Diese Weisung wurde dem Propheten Joseph Smith noch einmal 1831 offenbart, als der Herr sagte: „Und lasst jedermann seinen Bruder achten wie sich selbst und Tugend und Heiligkeit vor mir üben.“
Dann fügte er mit Nachdruck hinzu: „Und abermals sage ich euch: Lasst jedermann seinen Bruder achten wie sich selbst.“2
In der Mitte der Zeiten und auch in den Letzten Tagen hat der Herr seine grundlegende Lehre von der Chancengleichheit für seine Kinder hervorgehoben. Und Präsident Oaks hat uns an diese Lehre im Buch Mormon erinnert: „[Der Herr] weist niemanden ab, der zu ihm kommt, schwarz und weiß, geknechtet und frei, männlich und weiblich; … alle sind vor Gott gleich.“3
Auf jedem Kontinent und überall auf den Inseln des Meeres werden die Gläubigen in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gesammelt. Unterschiede in Kultur, Sprache, Geschlecht, Hautfarbe und Nationalität werden bedeutungslos, wenn die Gläubigen den von Bündnissen vorgezeichneten Weg einschlagen und zu unserem geliebten Erlöser kommen.
Letztlich erkennen wir: Nur wenn uns klar ist, dass Gott wirklich unser Vater ist, können wir voll und ganz verstehen, dass alle Menschen Brüder und Schwestern sind. Dieses Verstehen erweckt in uns den brennenden Wunsch, statt trennender Mauern lieber Brücken zu bauen und zusammenzuarbeiten.
Ich segne alle, die zuhören, und bete darum: Mögen wir alle belastenden Vorurteile überwinden und untadelig mit Gott – und miteinander – in vollkommenem Frieden und Einklang wandeln. ◼