Lehren der Präsidenten der Kirche
Das Leben und das geistliche Wirken von Ezra Taft Benson


Das Leben und das geistliche Wirken von Ezra Taft Benson

Wer am 4. Juni 1994 auf der Schnellstraße zwischen Logan in Utah und Whitney in Idaho unterwegs war, wurde Zeuge von etwas Außergewöhnlichem. Überall verteilt an diesem etwa 40 Kilometer langen Straßenabschnitt standen Leute. Am nächsten Tag erklärte Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel, warum die Menschen sich dort versammelt hatten. Sie hatten auf einen Trauerzug gewartet, der den Leichnam von Präsident Ezra Taft Benson nach dem Trauergottesdienst in Salt Lake City zum Friedhof in seiner Heimatstadt bringen sollte. Elder Hales beschrieb das Geschehen:

„Der Trauerzug nach Whitney in Idaho war eine bewegende Würdigung eines Propheten Gottes.

Die Mitglieder der Kirche, die sich entlang der Schnellstraße an den Überführungen aufstellten, zollten ihm Tribut. Einige hatten am Samstagnachmittag ihre Sonntagskleidung angezogen. Andere hielten respektvoll inne, hielten mit dem Auto an und standen andächtig da, bis der Trauerzug mit dem Propheten vorbeigefahren war. Die Farmer standen auf dem Feld, den Hut ans Herz gelegt. Vielleicht noch bedeutender war, dass die kleinen Jungen ihre Baseball-Kappen abnahmen und sie sich an das Herz legten. Auch Fahnen wurden zum Abschied geschwenkt, als der Prophet vorbeizog. Man sah Schilder, auf denen stand: ‚Wir lieben Präsident Benson.‘ Auf anderen stand: ‚Lesen Sie das Buch Mormon!‘“1

Diese Woge der Zuneigung war in der Tat ein Tribut, aber sie war noch mehr. Sie war der sichtbare Beweis dafür, dass sich die Menschen verändert hatten, weil sie den Rat eines Propheten beherzigt hatten. Und die Leute, die sich entlang der Schnellstraße versammelt hatten, standen für viele weitere. In der Zeit, die seit der Geburt von Ezra Taft Benson in der Nähe von Whitney in Idaho verstrich, bis dort seine sterblichen Überreste beigesetzt wurden, ist er ein Werkzeug in der Hand des Herrn gewesen. Er hat die Welt bereist und Millionen von Menschen zu Christus gebracht.

Lektionen, die er auf der Farm der Familie lernte

Am 4. August 1899 hießen Sarah Benson, geb. Dunkley, und George Taft Benson Jr. ihr erstes Kind in ihrer Familie willkommen. Sie nannten es Ezra Taft Benson, nach seinem Urgroßvater, Elder Ezra T. Benson, der Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel gewesen war.

Ezra wurde in dem Farmhaus geboren, das sein Vater im Jahr zuvor gebaut hatte. Es bestand aus nur zwei Räumen. Die Geburt war lang und schwierig und der anwesende Arzt dachte schon, das gut zehn Pfund schwere Kind würde nicht überleben. Doch die beiden Großmütter sahen das anders. Sie füllten zwei Schüsseln mit Wasser – eine mit warmem, die andere mit kaltem – und tauchten ihren Enkel so lange abwechselnd hinein, bis er anfing zu schreien.

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Ezra Taft Benson at three months old.

Ezra Taft Benson als Baby, 1900

Der junge Ezra Taft Benson, der von Angehörigen und Freunden oft einfach nur „T“ genannt wurde, genoss eine schöne Kindheit auf dem Farmgelände, das sein Geburtshaus umgab. Präsident Gordon B. Hinckley, der fast 33 Jahre gemeinsam mit Präsident Benson im Kollegium der Zwölf Apostel und in der Ersten Präsidentschaft zusammengearbeitet hat, hat von den Lektionen erzählt, die der junge Ezra gelernt hatte:

„Er war ein Bauernjunge durch und durch – mit Latzhose und sonnenverbranntem Gesicht –, der schon sehr früh das Gesetz der Ernte kennenlernte: ‚Was der Mensch sät, wird er ernten.‘ (Galater 6:7.)

In diesen mageren Jahren lernte er, dass ohne harte Arbeit nur Unkraut wächst. Es bedarf der Arbeit, unablässiger und ständiger Arbeit, wenn es eine Ernte geben soll. Und so pflügte man im Herbst und im Frühling. Es war eine schweißtreibende Arbeit, den ganzen Tag lang in einer Furche hinter einem starken Pferdegespann herzugehen. In jenen Tagen verwendete man einen Handpflug, und man musste die Griffe an dem sich drehenden und rüttelnden Pflug ständig festhalten, während die scharfe Pflugscharte in die Erde schnitt und sie ordentlich umpflügte. Nach einem solchen Tag war man als Junge erschöpft und schlief gut. Aber der Morgen ließ nicht lange auf sich warten.

Jetzt war die Egge dran – wieder von Pferden gezogen –, um die Erdschollen aufzubrechen und das Saatbeet zu bestellen. Das Anpflanzen war eine mühsame und zermürbende Arbeit. Und dann war da noch die Bewässerung. Die Farm der Familie Benson befand sich auf trockenem Land, das erst durch Bewässerung fruchtbar gemacht wurde. Aber das Wasser musste im Auge behalten werden, und zwar nicht nur am Tag, sondern auch in der Nacht. Es gab damals keine Taschenlampen oder Gaslaternen. Die Laternen wurden mit Kerosin befüllt und warfen nur ein schwaches, gelbliches Licht. Das Wasser musste unbedingt bis ans Ende jeder Reihe gelangen. Das war eine Lektion, die er nie vergessen sollte.

Ich kann vor meinem geistigen Auge den kleinen Jungen sehen, wie er mit der Schaufel auf der Schulter die Gräben und Felder entlangging, um der ausgetrockneten Erde die lebenspendende Feuchtigkeit zu bringen.

Dann kam schon bald die Zeit, wo weite, ausgedehnte Flächen von Heu gemäht werden mussten. Das Gespann wurde vor die Mähmaschine gespannt, der Junge kletterte auf den alten Stahlsitz und die Mähbalken flogen hin und her und mähten einen Streifen von 1,50 Meter Breite, während das Gespann vorwärts trottete. Wegen der Fliegen und Moskitos, des Staubs und der sengenden Hitze war es eine schwere Arbeit. Anschließend musste das Heu zusammengeharkt und mit einer Forke zum Trocknen zu Haufen aufgeworfen werden. Der richtige Zeitpunkt war wichtig. Wenn es soweit war, wurde das Heu auf einen Heuwagen geladen. Auf dem Stapelplatz hob man dann mit einem pferdebetriebenen Ladebaum das Heu vom Wagen, sodass ein riesiger Heuhaufen entstand. Damals wurde das Heu noch nicht in Ballen zusammengepresst und es gab auch keine mechanischen Schaufellader. Man hatte nur Heugabeln und seine Muskelkraft.

Wen wundert es da, dass er groß und kräftig wurde. Wer ihn in späteren Jahren kannte, witzelte über den Umfang seiner Handgelenke. Eine gute Gesundheit, deren Grundlage in seiner Jugend gelegt wurde, war eine der großen Segnungen in seinem Leben. Abgesehen von den letzten paar Jahren hatte er immer sehr viel Energie.

Und auch als Erwachsener, als er mit Präsidenten und Königen zu tun hatte, haftete ihm doch immer noch ein Hauch jener Jugendjahre auf der Farm an. Er verlor nie seine Fähigkeit zu arbeiten. Ihn verließ nie der Wille, bei Tagesanbruch aufzustehen und bis in die Nacht hinein zu arbeiten.

Doch diese enorme Arbeitsethik war nicht alles, was er aus seinem Elternhaus mitbrachte. Ihm haftete eine gewisse Kraft an, die ihren Ursprung im Ackerboden hatte. Er wurde ständig an das erinnert, was Adam und Eva gesagt wurde, als sie aus dem Garten vertrieben wurden: ‚Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden.‘ (Genesis 3:19.) Für jemanden, der den Acker bestellte, war es selbstverständlich, für sich selbst zu sorgen. Damals gab es keine staatlichen Hilfsprogramme für die Landwirtschaft, keine Subventionen irgendwelcher Art. Man musste die Launen der Jahreszeiten hinnehmen. Verheerender Frost, für die Jahreszeit untypische Stürme, Wind und Trockenheit wurden allesamt als Risiken des Lebens akzeptiert, gegen die es keine Versicherung gab. Vorrat für Notzeiten war eine Notwendigkeit, wenn man nicht hungern wollte. Das einzige beständige Hilfsmittel gegen die Risiken des Lebens war das Gebet – das Gebet zu unserem ewigen, liebevollen Vater, dem allmächtigen Gott des Universums.

In diesem kleinen Haus in Whitney in Idaho wurde viel gebetet. Es gab ein Familiengebet am Abend und eines am Morgen, in dem man seinen Dank für das Leben mit all seinen Herausforderungen und Gelegenheiten zum Ausdruck brachte und Kraft für das Tagewerk erflehte. Man dachte auch an die Bedürftigen, und wenn sich die Familie von den Knien erhob, ließ die Mutter, die die FHV-Leiterin der Gemeinde war, den Pferdewagen beladen, um den Bedürftigen Essen zu bringen. Ihr ältester Sohn lenkte dann das Gefährt. Diese Lektionen hat er nie vergessen.“2

Was er von seinen treuen Eltern gelernt hat

Was er über harte Arbeit, Einigkeit in der Familie und darüber, das Evangelium zu leben, gelernt hatte, verstärkte sich eines Tages noch in seiner Wirkung, als die Eltern des 12-jährigen Ezra mit unerwarteten Neuigkeiten von einer Versammlung der Kirche nach Hause kamen. Präsident Benson sagte später rückblickend:

„Vater lenkte den Pferdewagen nach Hause und Mutter öffnete währenddessen die Post. Zu ihrer Überraschung war ein Brief aus Salt Lake City dabei. Es war eine Missionsberufung. Damals fragte niemand, ob man vorbereitet, bereit oder dazu in der Lage war. Man ging davon aus, dass der Bischof es wusste, und der Bischof war Großvater George T. Benson, der Vater meines Vaters.

Als Vater und Mutter in den Hof fuhren, weinten beide, und das hatten wir noch nie erlebt. Wir versammelten uns um den Pferdewagen – wir waren damals sieben – und fragten, was denn los sei.

Sie meinten: ‚Alles in Ordnung.‘

‚Warum weint ihr dann?‘, wollten wir wissen.

‚Kommt ins Wohnzimmer, wir erklären es euch.‘

Wir drängten uns um das alte Sofa im Wohnzimmer, und Vater teilte uns mit, dass er auf Mission berufen worden war. Dann meinte Mutter: ‚Wir sind stolz, dass Vater für würdig erachtet wird, auf Mission zu gehen. Wir haben ein bisschen geweint, weil wir zwei Jahre getrennt sein werden. Wisst ihr, Vater und ich waren seit unserer Heirat nie länger als zwei Nächte voneinander getrennt, und das war immer dann, wenn Vater im Canyon Holzstämme, Pfähle und Feuerholz geholt hat.‘“3

Als sein Vater auf Mission war, übernahm Ezra als ältester Sohn einen großen Teil der Verantwortung für die Farm. Er „verrichtete die Arbeit eines Mannes, obwohl er noch ein Junge war“, erinnerte sich seine Schwester Margaret später. „Fast zwei Jahre lang nahm er Vaters Platz ein.“4 Unter der Führung der Mutter arbeiteten Ezra und seine Geschwister zusammen, beteten zusammen und lasen gemeinsam Briefe von ihrem Vater. 75 Jahre später sprach Präsident Benson über die Segnungen, die seiner Familie beschert wurden, weil sein Vater eine Mission erfüllt hatte:

„Ich nehme an, dass einige in der Welt sagen würden, dass die Tatsache, dass er diese Berufung annahm, ein Beweis dafür war, dass er seine Familie nicht wirklich liebte. Sieben Kinder und eine schwangere Frau zwei Jahre lang allein zu Hause zu lassen – wie konnte das wahre Liebe sein?

Doch mein Vater hatte eine größere Vision von Liebe. Er wusste, ‚dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt‘ (Römer 8:28). Er wusste, dass das Beste, was er für seine Familie tun konnte, darin bestand, Gott zu gehorchen.

Wir vermissten ihn sehr in diesen Jahren und seine Abwesenheit brachte für unsere Familie viele Herausforderungen mit sich, aber dass er diese Berufung angenommen hatte, erwies sich als ein Geschenk, das auf Nächstenliebe beruhte. Vater ging auf Mission und ließ Mutter mit sieben Kindern allein zurück. (Das achte kam vier Monate nach seiner Ankunft im Missionsgebiet zur Welt.) Doch in die Familie hielt eine Begeisterung für die Missionsarbeit Einzug, die uns nie wieder verließ. Das ging nicht gänzlich ohne Opfer. Vater musste unsere alte trockene Farm verkaufen, um seine Mission finanzieren zu können. Er musste einem Ehepaar in unserem Haus Unterkunft geben, dass sich um die angebauten Feldfrüchte kümmerte. Seinen Söhnen und seiner Frau überließ er die Verantwortung für das Heuland, die Weiden und eine kleine Herde Milchkühe.

Vaters Briefe waren unserer Familie ein großer Segen. Für uns Kinder schienen sie vom anderen Ende der Welt zu kommen, aber sie kamen nur aus Springfield in Massachusetts, aus Chicago in Illinois und aus Cedar Rapids und Marshalltown in Iowa. Ja, infolge der Mission unseres Vaters hielt in diese Familie eine Begeisterung für die Missionsarbeit Einzug, die uns nie wieder verließ.

Später wuchs die Familie auf elf Kinder an – sieben Söhne und vier Töchter. Alle sieben Söhne erfüllten eine Mission, manche sogar zwei oder drei Missionen. Später erfüllten auch zwei Töchter mit ihren Ehemännern eine Vollzeitmission. Die beiden anderen Schwestern, beides Witwen – die eine hatte acht Kinder, die andere zehn – erfüllten gemeinsam eine Mission in Birmingham in England.

Dies ist ein Vermächtnis, das der Familie Benson noch immer ein Segen ist – selbst in der dritten und vierten Generation. War das nicht wahrhaftig ein Geschenk aus Liebe?“5

Dienst in der Kirche als junger Mann

Inspiriert durch das Beispiel seiner Eltern und angetrieben von seinem eigenen Wunsch, mitzuhelfen, das Reich des Herrn auf der Erde aufzubauen, nahm Ezra Taft Benson Berufungen zu dienen bereitwillig an. Als er 19 war, bat ihn der Bischof, der zugleich sein Großvater war, die Aufgabe als einer der erwachsenen Führer der 24 Jungen Männer in der Gemeinde zu übernehmen. Die Jungen Männer gehörten der Pfadfinderorganisation Boy Scouts of America an, und Ezra war stellvertretender Scoutführer.

In dieser Berufung bestand eine der vielen Aufgaben Ezras darin, mit den Jungen Männern einen Chor zu bilden. Unter seiner Führung gewannen die Jungen Männer einen Wettbewerb mit anderen Gemeindechören im Pfahl und qualifizierten sich für einen regionalen Wettbewerb. Um seine Truppe zu motivieren, versprach Ezra ihnen, dass er sie, vorausgesetzt sie gewinnen den Regionalwettbewerb, auf einer 56 Kilometer langen Wanderung durch die Berge zu einem See anführen würde. Der Plan ging auf – die Jungen Männer aus Whitney gewannen.

„Wir begannen, unsere Wanderung zu planen“, erzählte Präsident Benson. „Während der Besprechung hob ein Zwölfjähriger die Hand und sagte ganz förmlich: ‚Ich möchte einen Antrag stellen.‘ … Ich erwiderte: ‚In Ordnung, worum geht es?‘ Daraufhin meinte er: ‚Ich beantrage, dass wir uns alle die Haare ganz kurz schneiden lassen, damit wir uns auf dem Ausflug nicht mit Kämmen oder Bürsten herumplagen müssen.‘“

Schließlich erklärten sich alle Jungen dazu bereit, sich die Haare in Vorbereitung auf ihre Wanderung kurz schneiden zu lassen. Sie waren von diesem Vorschlag noch mehr begeistert, als einer von ihnen vorschlug, dass sich auch die Scoutführer die Haare schneiden lassen sollten. Präsident Benson berichtete weiter:

„Zwei Scoutführer setzten sich also beim Friseur auf den Stuhl und der Friseur machte sich vergnügt an die Arbeit. Als er fast fertig war, meinte er: ‚Wisst Sie, wenn ich Ihnen beiden den Kopf kahlscheren darf, dann mache ich es umsonst.‘ Und so gingen wir auf diese Wanderung – 24 Jungen mit kurzgeschorenen Haaren und zwei kahlrasierte Scoutführer.“

Rückblickend auf seine Erlebnisse mit den Jungen Männern seiner Gemeinde sagte Präsident Benson: „Eine große Freude bei der Arbeit mit Jungen besteht darin, dass man seinen Lohn erhält, während man gemeinsam mit ihnen den Weg geht. Man hat die Gelegenheit, die Ergebnisse seiner Führung täglich zu beobachten, wenn man sie durch diese Jahre begleitet und zusieht, wie sie zu standhaften Männern heranwachsen und sich den damit verbundenen Herausforderungen und Aufgaben bereitwillig stellen. Diese Art von Erfüllung lässt sich nicht käuflich erwerben; man muss sie sich verdienen, indem man anderen dient und sich einsetzt.‘ Wie herrlich ist es doch, auch nur einen kleinen Teil dazu beizutragen, aus Jungen Männer zu machen – richtige Männer.“6

Präsident Benson hat diese Jungen nie vergessen und sich bemüht, mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Viele Jahre nach dieser 56 Kilometer langen Wanderung besuchte er als Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel die Gemeinde Whitney und sprach mit einer kleinen Gruppe von ihnen. Sie konnten ihm sagen, dass 22 der 24 in der Kirche treu geblieben waren. Zu den anderen beiden hatten sie den Kontakt verloren. Präsident Benson machte diese beiden Männer schließlich ausfindig, half ihnen, in der Kirche wieder aktiv zu werden, und siegelte sie im Tempel.7

Seine große Liebe – Flora

Im Herbst 1920 ging Ezra nach Logan, Utah, das etwa 40 Kilometer von Whitney entfernt lag, um sich an der Agrarhochschule von Utah (aus der die heutige Utah State University hervorgegangen ist) einzuschreiben. Er war gerade mit einigen Freunden zusammen, als sein Blick auf eine junge Frau fiel. Später berichtete er:

„Wir waren draußen bei den Milchställen, als eine junge Frau − sehr attraktiv und hübsch − in ihrem kleinen Wagen vorbeifuhr. Sie war auf dem Weg zur Molkerei, um etwas Milch zu holen. Als die jungen Männer ihr zuwinkten, winkte sie zurück. Ich fragte: ‚Wer ist dieses Mädchen?‘ Sie sagten: ‚Das ist Flora Amussen.‘

Und ich sagte ihnen: ‚Wisst ihr, ich hatte soeben die Eingebung, dass ich sie heiraten werde.‘“

Seine Freunde lachten darüber und sagten: „Die ist so beliebt, die würde sich doch nicht mit einem Jungen vom Land abgeben.“ Ezra ließ sich davon aber nicht beirren. „Das macht es umso interessanter“, erwiderte er.

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Flora Smith Amussen at college graduation Mrs. Ezra Taft Benson

Flora Amussen vor der Ehe mit Ezra Taft Benson

Kurz darauf begegneten sich Flora und Ezra das erste Mal in Whitney. Sie war eingeladen worden, bei einem von Ezras Cousins zu wohnen. Bald darauf lud Ezra sie zu einer Tanzveranstaltung ein. Sie nahm die Einladung an und weitere Verabredungen führten zu einer wunderbaren Zeit des Werbens, wie sie es später nannten. Doch diese Zeit wurde unterbrochen – und in vielerlei Hinsicht bereichert –, als Ezra als Vollzeitmissionar in die Britische Mission berufen wurde.

In Vorbereitung auf seine Mission sprachen er und Flora über ihre Beziehung. Sie wollten ihre Freundschaft fortsetzen, ihnen war aber auch bewusst, dass Ezra sich voll und ganz auf seine Mission konzentrieren musste. „Bevor ich abreiste, hatten Flora und ich beschlossen, dass wir einander nur einmal im Monat schreiben würden“, berichtete er. „Wir beschlossen auch, dass unsere Briefe von Ermutigung und Zuversicht geprägt sein sollten und wir einander darin von Neuigkeiten berichten wollten. Und genau das taten wir auch.“8

Zwei Missionare

Die Britische Mission, die für die frühen Missionare der Kirche ein so fruchtbares Gebiet war, stellte sich für Elder Benson und seine Mitarbeiter ganz anders dar. Die Gegner auf den Britischen Inseln, darunter auch einige Geistliche, hatten weitverbreiteten Hass gegen die Heiligen der Letzten Tage geschürt und veröffentlichten Artikel, Romane, Theaterstücke und Filme, die gegen die Mormonen gerichtet waren. Elder Benson war zweifellos traurig über die negativen Gefühle der Menschen in Bezug auf das wiederhergestellte Evangelium, aber er ließ nicht zu, dass derartige Prüfungen seinen Glauben schwächten. So schrieb er in sein Tagebuch, dass einige Jugendliche im Ort ihn und seine Mitarbeiter schmähten, indem sie ihnen hinterherliefen und immer wieder „Mormonen“ riefen. Seine nicht ausgesprochene Antwort lautete: „Ich danke dem Herrn, dass ich einer bin.“9

Darüber hinaus, dass er den Menschen, die nicht der Kirche angehörten, vom Evangelium erzählte, diente Elder Benson unter den Heiligen der Letzten Tage in Großbritannien als Priestertumsführer und Sekretär. Diese unterschiedlichen Gelegenheiten, zu dienen, verschafften ihm schöne Erlebnisse, die in krassem Gegensatz zu den Schwierigkeiten standen, denen er sich oft gegenübersah. Elder Benson taufte und konfirmierte einige Menschen und half noch vielen weiteren, dem Herrn näherzukommen. Beispielsweise erzählte er, wie der Geist ihn bei einer besonderen Versammlung, die von treuen Mitgliedern der Kirche organisiert worden war, dazu veranlasst hatte, auf eine Weise zu sprechen, die den Freunden der Mitglieder half, ein Zeugnis davon zu erlangen, dass Joseph Smith ein Prophet Gottes war.10 Er hielt auch schriftlich fest, wie er und ein Mitarbeiter einmal einer schwerkranken Frau einen Priestertumssegen gespendet hatten und die Frau zehn Minuten später wieder gesund war.11 Er freute sich sehr, als er bei seiner Tätigkeit als Sekretär auf Mitglieder stieß, deren Namen zwar in den Büchern der Kirche verzeichnet waren, die den Führern der Kirche vor Ort aber nicht bekannt waren.12 Er erhielt wertvolle Einblicke darin, wie man in der Kirche führt, als er unter der Leitung von zwei Missionspräsidenten diente, die zugleich Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel waren: Elder Orson F. Whitney und Elder David O. McKay.

Elder Benson war dankbar für den Schutz des Herrn, als er das Evangelium predigte. Eines Abends waren er und sein Mitarbeiter von einem Mob umzingelt, der damit drohte, sie in den Fluss zu werfen. Er betete im Stillen um Hilfe. Wie er später berichtete, bahnte sich in diesem Augenblick „ein großer, kräftiger Fremder einen Weg zu mir. Er sah mir geradewegs in die Augen und sagte mit fester, klarer Stimme: ‚Junger Mann, ich glaube jedes Wort, das Sie heute Abend gesagt haben.‘ Als er sprach, wurde ein kleiner Kreis um mich herum frei. Für mich war das eine unmittelbare Gebetserhörung. Dann erschien ein britischer Polizist.“13

Wenn Elder Benson nicht aktiv damit beschäftigt war, anderen zu dienen, dann „blieb er bei der Sache, indem er ‚das Buch Mormon regelrecht verschlang‘, vor allem die missionarischen Erlebnisse der Söhne Mosias“14. Er empfing auch Trost und Unterstützung durch Briefe von zu Hause, die er, wie er sagte, „immer wieder las“. Zurückblickend auf seine Mission sagte er: „Mutter und Vater schütteten mir in ihren Briefen das Herz aus und waren mir als jungem Mann wirklich eine große Stütze. Floras [Briefe] waren durchweg geistig und ermutigend. Sie schrieb nie einfach nur sentimentale Sachen. Ich glaube, das vergrößerte meine Liebe und Wertschätzung für sie mehr als alles andere.“15

Elder Benson wurde am 2. November 1923 aus seinem Dienst als Vollzeitmissionar entlassen. Er verabschiedete sich nur zögerlich und sagte, den „lieben, guten Heiligen“ in England Lebewohl zu sagen, sei „der schwierigste Teil [seiner] Mission“ gewesen16. Er war aber auch glücklich angesichts der Aussicht, wieder mit seiner Familie vereint zu sein, und er freute sich darauf, Flora zu sehen.

Auch Flora freute sich auf das Wiedersehen. Aber es war mehr als die Vorfreude darauf, Zeit mit ihm zu verbringen. Sie blickte wirklich voraus – auf seine Zukunft und auf sein Potenzial. Seit ihren Jugendtagen hatte sie an dem Gedanken festgehalten, dass sie „gern einen Farmer heiraten würde“17, und sie war glücklich darüber, dass Ezra sich offensichtlich auf der Farm der Familie in Whitney in Idaho niederlassen wollte. Allerdings war sie der Ansicht, er müsse zuerst seine Ausbildung abschließen. Später sagte sie: „[Ich] betete und fastete, der Herr möge mich wissen lassen, wie ich [Ezra] helfen könne, für seine Mitmenschen von größtem Nutzen zu sein. Mir kam der Gedanke, dass der Bischof mich, wenn er mich für würdig hielt, auf Mission berufen würde. Die Kirche kam bei Ezra an erster Stelle, daher wusste ich, dass er keine Einwände dagegen erheben würde.“18

Ezra war überrascht, als sie ihm, nachdem sie ihre Beziehung wieder vertieft hatten, mitteilte, sie habe eine Missionsberufung auf die Hawaii-Inseln angenommen. Sie wurde am 25. August 1924 eingesetzt und begab sich am darauffolgenden Tag auf die Reise. Gleich nach ihrer Abreise schrieb Ezra in sein Tagebuch: „Wir waren beide glücklich, weil wir das Gefühl hatten, dass die Zukunft viel für uns bereithielt und dass wir später für diese Trennung entschädigt werden würden. Trotzdem ist es nicht leicht, seine Hoffnungen zerschlagen zu sehen. Aber wenn wir auch manchmal darüber weinten, erhielten wir doch die Zusicherung vom Herrn, dass es zu unserem Besten sein würde.“19

Und so war es wahrhaftig. Flora war laut Aussage ihres Missionspräsidenten „eine sehr gute und tatkräftige Missionarin“20, die „dem Werk des Herrn Herz, Seele, Zeit und Talente widmete“21. Sie beaufsichtigte in einigen Gebieten der Mission die Primarvereinigung, unterrichtete Kinder an einer Grundschule, diente im Tempel und beteiligte sich an den Bemühungen, die Heiligen der Letzten Tage vor Ort zu stärken. Eine Zeit lang war sie sogar Mitarbeiterin ihrer verwitweten Mutter, Barbara Amussen, die auf eine Kurzzeitmission berufen worden war. Als Mitarbeiterinnen stießen Mutter und Tochter auf einen Mann, der sich vor Jahren dank der Bemühungen von Floras Vater, Carl Amussen, in den Vereinigten Staaten der Kirche angeschlossen hatte. Der Bekehrte war später inaktiv geworden, aber Flora und ihre Mutter kümmerten sich um ihn und halfen ihm, zur Kirche zurückzukehren.22

Während Flora fort war, hatte Ezra jede Menge zu tun. Er und sein Bruder Orval kauften die Farm der Familie und setzten ihre Ausbildung fort. Einige Zeit besuchte Ezra die Brigham-Young-Universität in Provo, während Orval in Whitney blieb und sich um die Farm kümmerte. Sie kamen überein, dass Ezra, sobald er mit der Studium fertig war, auf die Farm zurückkehren würde, während Orval dann auf Mission gehen und seine Ausbildung abschließen würde. Entschlossen, sein Studium an der BYU schnell abzuschließen, stellte Ezra für sich einen anspruchsvollen Stundenplan zusammen. Er beteiligte sich an der Universität auch an geselligen Veranstaltungen, darunter Tanzveranstaltungen, Partys und Theateraufführungen.

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President Ezra Taft Benson in cap and gown, graduation

Ezra Taft Benson 1926 bei seinem Abschluss an der Brigham-Young-Universität

Obwohl Ezra in seinem letzten Studienjahr zum „beliebtesten Mann an der BYU“ gewählt wurde, gelang es niemandem, seine Aufmerksamkeit von Flora abzulenken. Später sagte er, dass er, als sie ihre Mission im Juni 1926 beendet hatte, schon sehr darauf „erpicht“ war, sie zu sehen. Allerdings beharrte er darauf, dass er nicht darauf „gewartet“ habe, dass sie zurückkäme.23 Nur wenige Monate vor ihrer Rückkehr machte er seinen Abschluss mit Auszeichnung.

Der Beginn eines gemeinsamen Lebens

Einen Monat nach Floras Rückkehr von Mission gaben sie und Ezra ihre Verlobung bekannt. Einige zweifelten dennoch an Floras Urteilsvermögen. Sie konnten nicht begreifen, wie jemand, der so fähig, wohlhabend und gefragt war, sich für einen Bauernjungen entscheiden konnte. Aber sie wurde nicht müde zu sagen, dass sie „schon immer einen Landwirt heiraten wollte“24. Ezra sei „praktisch veranlagt, vernünftig und zuverlässig“, sagte sie. Außerdem stellte sie fest: „Er war gut zu seinen Eltern, und ich wusste, wenn er sie respektierte, dann würde er auch mich respektieren.“25 Sie erkannte, dass er „ein Diamant im Rohzustand“ war, und sagte: „Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit er bekannt und als guter Mensch angesehen wird, und das nicht nur in diesem kleinen Ort. Die ganze Welt soll ihn kennen.“26

Flora und Ezra wurden am 10. September 1926 im Salt-Lake-Tempel von Elder Orson F. Whitney vom Kollegium der Zwölf Apostel gesiegelt. Die einzige Festlichkeit nach der Trauung war ein Frühstück für die Familie und Freunde. Danach fuhr das frisch vermählte Paar in seinem Ford T Pickup nach Ames in Iowa, wo Ezra zu einem Master-Studiengang in Agrarwirtschaft an der Hochschule für Agrarwirtschaft und Mechanik in Iowa zugelassen worden war.

Ein Großteil der Reise führte über unbefestigte Straßen und dünn besiedeltes Land. Unterwegs verbrachten sie acht Nächte in einem undichten Zelt. Als sie in Ames ankamen, mieteten sie eine Wohnung, die nur ein paar Straßen vom Universitätsgelände entfernt lag. Die Wohnung war klein und voller Kakerlaken, aber Ezra sagte, dass „sie schon bald so gemütlich aussah, wie man es sich nur vorstellen konnte“27. Ezra verschrieb sich erneut seiner Ausbildung. Nach weniger als einem Jahr – und nach zahllosen Stunden des Lernens, der Vorlesungen und des Schreibens – erlangte er seinen Master-Abschluss. Das Paar, das jetzt das erste Kind erwartete, kehrte nach Whitney auf die Farm der Familie Benson zurück.

Ausgewogenheit zwischen beruflichen Chancen und Berufungen in der Kirche

Als das Ehepaar Benson nach Whitney zurückkehrte, widmete sich Ezra voll und ganz den täglichen Aufgaben auf der Farm: dem Kühemelken, der Aufzucht von Schweinen und Hühnern, dem Anbau von Zuckerrüben, Getreide, Alfalfa und anderen Feldfrüchten. Orval wurde auf Mission nach Dänemark berufen.

Keine zwei Jahre später wurde Ezra von der Kreisverwaltung eine Stelle als Landwirtschaftsbeauftragter angeboten. Mit Floras Zuspruch nahm Ezra die Stelle an, obwohl dies bedeutete, dass sie die Farm verlassen und in die nahegelegene Stadt Preston ziehen mussten. Er stellte einen Farmer aus der Gegend an, der die Farm betrieb, bis Orval zurückkehrte.

Zu Ezras neuen Aufgaben gehörte es, die ortsansässigen Farmer in Angelegenheiten zu beraten, die sich auf ihre Produktivität auswirkten. Vor allem hatte er den Eindruck, dass die Farmer lernen mussten, ihre Produkte besser zu vermarkten – etwas, was mit Beginn der großen Wirtschaftskrise immer wichtiger wurde und wobei er ihnen mit seiner Ausbildung in Agrarwirtschaft helfen konnte. Er regte sie dazu an, sich in landwirtschaftlichen Genossenschaften zusammenzuschließen, was ihnen helfen würde, Kosten zu senken und die besten Preise für Arbeit zu erzielen.28

Ezras Führungsqualitäten und landwirtschaftliche Kompetenz eröffneten ihm weitere Aufstiegschancen. Von 1930 bis 1939 arbeitete er als Agrarökonom und -fachmann in der Nebenstelle der University of Idaho in Boise, der Hauptstadt des Bundesstaates Idaho. Diese Aufgaben wurden zwischen August 1936 und Juni 1937 unterbrochen, als das Ehepaar Benson nach Kalifornien zog, damit Ezra Agrarwirtschaft an der University of California in Berkeley studieren konnte.

Selbst angesichts der dringenden Aufgaben bei der Arbeit und zu Hause fanden Ezra und seine Frau Zeit, in der Kirche zu dienen. In Whitney, Preston und Boise waren sie berufen, die Jugendlichen zu unterweisen und zu führen.29 Sie nahmen diese Berufungen in dem Glauben, dass „die Jugend … unsere Zukunft [ist]“, begeistert an30. Ezra erhielt auch die Gelegenheit, bei der Missionsarbeit vor Ort mitzuhelfen. In Boise wurde Ezra als Ratgeber in die Pfahlpräsidentschaft berufen.31 Dieses Amt übte er sogar in der Zeit, als er mit seiner Familie in Kalifornien lebte, weiter aus. Der Pfahl Boise wuchs schnell und im November 1938 teilte Elder Melvin J. Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel den Pfahl in drei Pfähle. Ezra Taft Benson wurde als einer der Pfahlpräsidenten berufen.

Im Januar 1939 wurde Ezra überraschend eine Stelle als Geschäftsführer des Nationalen Rates der Farmgenossenschaften in Washington, D.C. angeboten. Er beriet sich mit Flora darüber. Da er erst zwei Monate zuvor als Pfahlpräsident eingesetzt worden war, setzte er sich auch mit der Ersten Präsidentschaft in Verbindung und erbat ihren Rat. Sie bestärkten ihn darin, die Stelle anzunehmen, und so verabschiedeten er und seine Familie sich im März 1939 von ihren Freunden in Boise und zogen nach Bethesda in Maryland in der Nähe von Washington, D.C. Im Juni 1940 wurde er erneut als Pfahlpräsident berufen – diesmal im neu gegründeten Pfahl Washington in Washington, D.C.

Eine liebevolle, vereinte Familie

Ezra und seine Frau dachten immer an die ewige Tragweite ihrer Beziehung und der Beziehung zu ihren Kindern, zu den älter werdenden Eltern und zu ihren Geschwistern. Der Nachdruck, den sie auf eine vereinte Familie legten, war mehr als nur Pflichtgefühl; sie liebten einander aufrichtig und wollten zusammen sein – in diesem Leben und in alle Ewigkeit.

Ezras viele Aufgaben im Rahmen seiner Berufungen in der Kirche und seiner beruflichen Aufträge führten ihn oft von zu Hause fort. Manchmal wurde dies in den Äußerungen seiner kleinen Kinder deutlich. Seine Tochter Barbara sagte beispielsweise, als er eines Sonntags zu einer Versammlung der Kirche aufbrach: „Auf Wiedersehen, Vati, und besuch uns mal wieder.“32 Für Flora war es eine Herausforderung, ihre sechs Kinder großzuziehen, während ihr Mann so häufig fort war, und gelegentlich gab sie auch zu, dass sie sich „ein wenig einsam und entmutigt“33 fühlte. Dennoch schätzte sie ihre Rolle als Ehefrau und Mutter und freute sich über die Ergebenheit ihres Mannes dem Herrn und der Familie gegenüber. In einem Brief an Ezra schrieb sie: „Wie immer erscheinen mir die Tage wie Monate, seit du fort bist. … [Doch] wenn alle Männer … ihre Religion so liebten und lebten wie du, würde es nur sehr wenig Kummer [und] Leid geben. … Du bist deiner Familie immer so treu ergeben und immer bereit, anderen in Not zu helfen.“34

Ezra zeigte diese Ergebenheit, wann immer er zu Hause war. Er nahm sich Zeit, mit seinen sechs Kindern zu lachen und zu spielen, ihnen zuzuhören, sie nach ihrer Meinung zu wichtigen Themen zu fragen, das Evangelium zu lehren, bei der Hausarbeit zu helfen und mit jedem auch Zeit allein zu verbringen. Die Kinder fanden Trost und Kraft in der vereinten Liebe, die ihre Eltern ihnen entgegenbrachten. (Weil die Familie für Ezra Taft Benson so wichtig war, sind in diesem Buch zwei Kapitel mit seinen Lehren zu diesem Thema enthalten. Diese Kapitel mit der Überschrift „Ehe und Familie – von Gott verordnet“ und „Die heilige Berufung von Vätern und Müttern“ enthalten Erinnerungen von den Kindern des Ehepaars Benson an das liebevolle Zuhause ihrer Kindheit.)

Die Berufung zum Apostel

Im Sommer 1943 verließ Ezra mit seinem Sohn Reed Maryland, um im Rahmen seiner Aufgaben beim Nationalen Rat der Farmgenossenschaften mehrere Betriebe in Kalifornien aufzusuchen. Er hatte auch vor, mit den Führern der Kirche in Salt Lake City zusammenzukommen und Angehörige in Idaho zu besuchen.

Am 26. Juli, nachdem er alle Vorhaben abgearbeitet hatte, kehrten sie zunächst nach Salt Lake City zurück, bevor sie sich dann auf den Heimweg machten. Sie erfuhren, dass Präsident David O. McKay, mit dem Ezra keine zwei Wochen zuvor erst zusammengekommen war, nach ihm suchte. Ezra rief Präsident McKay an, der ihm sagte, dass Präsident Heber J. Grant, damals Präsident der Kirche, sich mit ihm treffen wolle. Ezra und Reed wurden zu Präsident Grants Sommerhaus gebracht, das ein paar Minuten von der Innenstadt von Salt Lake City entfernt lag. Als sie ankamen, „wurde Ezra sofort in Präsident Grants Schlafzimmer geführt, wo der betagte Prophet sich ausruhte. Auf die Bitte des Präsidenten hin schloss Ezra die Tür, trat näher und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett. Präsident Grant nahm Ezras rechte Hand in seine Hände und sagte, während ihm Tränen in die Augen traten: ,Bruder Benson, von ganzem Herzen beglückwünsche ich Sie und bete darum, dass Gottes Segen Sie begleiten möge. Sie wurden als das jüngste Mitglied des Rates der Zwölf Apostel erwählt.‘“35

Ezra schilderte die Ereignisse in seinem Tagebuch:

„Was er gesagt hatte, war schier unglaublich und überwältigend. … Einige Minuten lang konnte [ich] nur sagen: ‚O Präsident Grant, das kann doch nicht sein!‘ Das habe ich wohl ein paar Mal wiederholt, bevor ich in der Lage war, meine [Gedanken] genügend zu ordnen und zu begreifen, was soeben geschehen war. … Lange Zeit hielt er meine Hand, während wir beide Tränen vergossen. … Wir waren über eine Stunde zusammen, die meiste Zeit hielten wir uns freundschaftlich die Hände. [Trotz seiner] Mattheit war sein Verstand klar und wach, und während er mir in die Seele zu blicken schien, war ich von seinem herzlichen, gütigen, demütigen Geist tief beeindruckt.

Ich fühlte mich derart schwach und unwürdig, dass die von ihm danach ausgesprochenen Worte des Trostes und der Zusicherung mir doppelt wohl taten. ‚Es gibt eine Methode, wie der Herr Männer, die er in Führungspositionen beruft, über sich hinauswachsen lässt‘, sagte er unter anderem. Als ich ihm in meiner Schwachheit erklären konnte, dass ich die Kirche liebe, sagte er: ‚Das wissen wir, und der Herr braucht Männer, die bereit sind, für sein Werk alles zu geben.‘“36

Nach diesem Interview wurden Ezra und Reed zu Präsident McKay nach Hause gebracht. Auf dem Weg erzählte Ezra nichts über seinen Besuch bei Präsident Grant und Reed fragte nicht. Als sie im Haus der Familie McKay ankamen, erzählte Präsident McKay Reed, was geschehen war, woraufhin sich Ezra und Reed umarmten.

Ezra fand an dem Abend, als er und Reed die Heimreise antraten, keine Ruhe. Am nächsten Tag rief er Flora an und erzählte ihr, dass er als Apostel berufen worden war. „Sie sagte, wie wunderbar sie es finde, und brachte ihre uneingeschränkte Zuversicht darüber zum Ausdruck, dass ich dieser Aufgabe gerecht werden würde“, erinnerte er sich. „Es tat gut, mit ihr zu sprechen. Sie hat immer mehr an mich geglaubt als ich selbst.“37

In den nächsten Wochen kümmerten sich Ezra und Flora um den Umzug nach Utah, und Ezra tat alles in seiner Macht Stehende, um seinem Nachfolger beim Nationalen Rat der Farmgenossenschaften einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen. Er und Spencer W. Kimball wurden am 1. Oktober 1943 als Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel bestätigt und am 7. Oktober 1943, angefangen mit Elder Kimball, zu Aposteln ordiniert.

So begann Elder Ezra Taft Bensons geistlicher Dienst als einer der „besonderen Zeugen des Namens Christi in aller Welt“ (LuB 107:23).

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Quorum of the Twelve ca. 1950 [Back Row Left to Right: Delbert L. Stapley, Henry D. Moyle, Matthew Cowley, Mark E. Petersen, Harold B. Lee, Ezra Taft Benson, Spencer W. Kimball; Front Row Left to Right: John A. Widtsoe, Stephen L. Richards, David O. McKay, Joseph Fielding Smith, Joseph F. Merrill, A.E. Bowen.

Das Kollegium der Zwölf Apostel zwischen Oktober 1950 und April 1951. Stehend, von links nach rechts: Delbert L. Stapley, Henry D. Moyle, Matthew Cowley, Mark E. Petersen, Harold B. Lee, Ezra Taft Benson, Spencer W. Kimball. Sitzend, von links nach rechts: John A. Widtsoe, Stephen L. Richards, David O. McKay (Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel), Joseph Fielding Smith (Amtierender Präsident), Joseph F. Merrill, Albert E. Bowen.

Nahrung, Kleidung und Hoffnung für das Europa der Nachkriegszeit

Am 22. Dezember 1945 berief Präsident George Albert Smith, der damals Präsident der Kirche war, eine besondere Versammlung der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf Apostel ein. Er verkündete, dass sich die Erste Präsidentschaft inspiriert fühle, einen Apostel nach Europa zu schicken, der dort über die Europäische Mission präsidieren und die Bemühungen der Kirche dort beaufsichtigen sollte. Früher im Jahr hatte der Zweite Weltkrieg sein Ende gefunden und viele europäische Länder fingen gerade an, sich von der großflächigen, erdrückenden Zerstörung des Krieges zu erholen. Die Erste Präsidentschaft war der Meinung, Elder Ezra Taft Benson sei der richtige Mann für diese Aufgabe.

Diese Nachricht war wie ein Schlag für Elder Benson, der das zuletzt berufene und jüngste Mitglied des Kollegiums war. Wie die Missionsberufung seines Vaters 34 Jahre zuvor würde ihn dieser Auftrag von seiner jungen Familie trennen. Die Erste Präsidentschaft konnte nicht sagen, wie lange er fort sein würde. Er versicherte ihr aber, dass seine Frau und seine Kinder ihn unterstützen würden, und er brachte zum Ausdruck, dass er voll und ganz bereit sei zu dienen.38 Später beschrieb er den Auftrag, den er angenommen hatte:

„Das Ausmaß dieser Aufgabe schien überwältigend. [Die Erste Präsidentschaft] gab uns einen Auftrag, der sich in vier Punkte gliederte: Erstens: sich um die geistigen Angelegenheiten der Kirche in Europa kümmern; zweitens: dafür sorgen, dass unsere leidenden Mitglieder in allen Teilen Europas Nahrung, Kleidung und Bettzeug bekommen; drittens: die Neuorganisation der verschiedenen Missionen Europas leiten; und viertens: die Rückkehr von Missionaren in diese Länder vorbereiten.“39 Doch Präsident Smith gab ihm diese tröstliche Verheißung: „Ich mache mir überhaupt keine Sorgen um Sie. Sie werden dort genauso sicher sein wie an jedem anderen Ort in der Welt, wenn Sie auf sich aufpassen, und Sie werden ein großes Werk verrichten können.“40

Elder Benson beschrieb, wie es war, als er seiner Frau und den Kindern die Nachricht überbrachte: „In einem guten, beeindruckenden Gespräch mit meiner Frau, das durch Tränen geheiligt wurde, brachte Flora ihre liebevolle Dankbarkeit zum Ausdruck und versicherte mir ihre völlige Unterstützung. Beim Abendessen erzählte ich es den Kindern, die überrascht, interessiert und absolut loyal waren.“41

Als Elder Benson und sein Mitarbeiter, Frederick W. Babbel, in Europa ankamen, waren sie betrübt angesichts der gesundheitlichen Probleme, Armut und Zerstörung, auf die sie überall stießen. In einem Brief an Flora erzählte Elder Benson beispielsweise von Müttern, die dankbar für ein Stück Seife, Nadel und Faden und eine Orange waren. Seit Jahren hatten sie so etwas nicht mehr gesehen. Elder Benson konnte sehen, dass sie angesichts der mageren Rationen, die sie in der Vergangenheit erhalten hatten, „selbst gehungert hatten, um ihren Kindern im Geist wahrer Mutterschaft mehr geben zu können“42. Er erzählte von Versammlungen der Kirche in „ausgebombten Häusern“ und in „fast völliger Dunkelheit“43. Er erzählte von Flüchtlingen – „armen, unerwünschten Menschen, … vertrieben aus ihrer einst glücklichen Heimat, hin zu unbekannten Bestimmungsorten“44. Aber er erzählte auch von Wundern inmitten der trostlosen Folgen des Krieges.

Ein Wunder konnte man bei den Heiligen der Letzten Tage in ganz Europa sehen. Auf dem Weg dorthin fragte sich Elder Benson, wie die Mitglieder ihn wohl empfangen würden. „Würden sie im Herzen verbittert sein? Würden sie hasserfüllt sein? Waren sie der Kirche überdrüssig?“ Was er vorfand, inspirierte ihn:

„Als ich in ihre Gesichter blickte − blass, dünn, viele in Lumpen gekleidet, einige mit bloßen Füßen −, sah ich das Licht des Glaubens in ihren Augen, als sie die Göttlichkeit dieses großen Werks der Letzten Tage bezeugten und dem Herrn ihren Dank für seine Segnungen bekundeten. …

Wir stellten fest, dass unsere Mitglieder auf wundervolle Weise weitergemacht hatten. Ihr Glaube war stark, ihre Hingabe noch größer und ihre Treue war unübertroffen. Wir fanden sehr wenig, wenn überhaupt, Verbitterung oder Verzweiflung. Da war ein Geist der Verbundenheit und Bruderschaft, der sich von einer Mission zur nächsten erstreckt hatte. Die Mitglieder baten uns, auf unseren Reisen ihren Brüdern und Schwestern in anderen Ländern ihre Grüße auszurichten, obwohl sich ihre Länder noch vor ein paar Monaten miteinander im Krieg befunden hatten.“ Selbst die Flüchtlinge „sangen die Lieder Zions mit … Inbrunst“ und „knieten abends und morgens gemeinsam zum Gebet nieder und gaben Zeugnis … von den Segnungen des Evangeliums“.45

Ein weiteres Wunder war das Wohlfahrtsprogramm der Kirche. Durch diese Bemühung, mit der man zehn Jahre zuvor begonnen hatte, wurde vielen Heiligen der Letzten Tage in Europa das Leben gerettet. Die Mitglieder wurden gesegnet, weil sie die Wohlfahrt selbst als Grundsatz angenommen hatten. Sie halfen einander in ihrer Not, teilten Lebensmittel, Kleidung und weitere Vorräte miteinander und legten sogar Gärten in ausgebombten Häusern an. Zudem waren sie gesegnet, weil Heilige der Letzten Tage aus anderen Teilen der Welt Waren – etwa 2000 Tonnen Versorgungsgüter – gespendet hatten, um ihnen zu helfen. Elder Benson erzählte von Führern der Kirche, die beim Anblick von Grundnahrungsmitteln, die sie an die Mitglieder vor Ort verteilen konnten, weinten, und er sagte, er habe vor Gemeinden gestanden, bei denen 80 Prozent der Kleidung, die die Leute trugen, über das Wohlfahrtsprogramm geschickt worden waren.46 In einer Generalkonferenzansprache, die er kurz nach seiner Heimkehr hielt, sagte er: „Meine Brüder und Schwestern, brauchen Sie wirklich noch einen weiteren Beweis dafür, dass wir dieses Programm brauchen und dass es damals inspiriert worden ist? … Ich sage Ihnen: Gott leitet dieses Programm. Es ist inspiriert!“47

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Ezra Taft Benson in Bergen, Norway. Caption: "Inspecting welfare supplies with Pres. Petersen in mission office basement." Collection Summary: Black-and-white views taken during Benson's February-December 1946 mission to postwar Europe to meet with Latter-day Saints, direct distribution of welfare supplies, and arrange for resumption of missionary work.

Elder Benson, rechts, überprüft eine Lieferung von Wohlfahrtsgütern in Bergen, Norwegen.

Elder Benson und Bruder Babbel erlebten ein weiteres Wunder, das sich immer wieder ereignete, nämlich dass der Herr ihnen den Weg öffnete, sodass sie in den vom Krieg zerrütteten europäischen Ländern umherreisen konnten. Immer wieder bat Elder Benson die Militärbeamten um Erlaubnis, in bestimmte Regionen reisen zu dürfen, um mit den Mitgliedern der Kirche zusammenzukommen und Waren zu verteilen. Immer wieder erhielt er im Grunde die gleiche Antwort von diesen Führungsleuten und anderen Personen: „Begreifen Sie denn nicht, dass wir hier Krieg hatten? Keine Zivilpersonen dürfen hier einreisen.“ Und immer wieder wurde ihm und Bruder Babbel, nachdem er diesen Führungsleuten in die Augen gesehen und ruhig seinen Auftrag erklärt hatte, gestattet, umherzureisen und zu tun, was der Herr ihnen aufgetragen hatte.48

Nach etwa elf Monaten wurde Elder Benson durch Elder Alma Sonne, einen Assistenten der Zwölf Apostel, ersetzt, der mit seiner Frau Leona in Europa für die Kirche tätig war. Bruder Babbel blieb, um das Ehepaar Sonne zu unterstützen. Von der Zeit an, als Elder Benson Salt Lake City am 29. Januar 1946 verließ, bis zu seiner Rückkehr am 13. Dezember 1946 legte er insgesamt fast 100.000 Kilometer zurück. Er betrachtete seine Mission als Erfolg, fügte aber auch schnell hinzu: „Ich weiß, worauf der Erfolg unserer Arbeit zurückzuführen ist. Zu keinem Zeitpunkt hielt ich es für möglich, dass ich oder meine Mitarbeiter die Mission, die uns übertragen worden war, ohne die führende Macht des Allmächtigen erfüllen könnten.“49 Dass diese Mission erfolgreich war, wurde am robusten Zustand der Kirche in den europäischen Ländern deutlich – sie war neu organisiert und wuchs. Man konnte es auch auch am Leben einzelner Mitglieder ablesen – beispielsweise bei einem Mann, der viele Jahre später bei einer Versammlung in Zwickau einmal auf Präsident Thomas S. Monson zuging. Er bat Präsident Monson, Ezra Taft Benson Grüße auszurichten. Dann rief er aus: „Er hat mir das Leben gerettet. Er hat mir Lebensmittel und Kleidung gegeben. Er hat mir Hoffnung geschenkt. Gott segne ihn!“50

Patriot, Staatsmann und Mitglied der US-Regierung

Als Elder Benson fort von zu Hause war, wurde er an etwas erinnert, was er schon seit seiner Jugend geschätzt hatte: seine Staatszugehörigkeit zu den Vereinigten Staaten von Amerika. Von seinem Vater, George Taft Benson Jr., hatte er gelernt, sein Heimatland zu lieben und die Grundsätze zu schätzen, auf die es gegründet war. Er hatte gelernt, dass die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika von inspirierten Männern verfasst worden war. Er schätzte das Wahlrecht, und er vergaß nie ein Gespräch, das er einmal nach einer Wahl mit seinem Vater hatte. George Benson hatte offen einen bestimmten Kandidaten befürwortet und sogar für diesen Mann im Familiengebet gebetet. Als Vater Benson erfuhr, dass sein Kandidat die Wahl verloren hatte, hörte Ezra ihn für den Mann beten, der gewonnen hatte. Ezra fragte seinen Vater, warum er für einen Kandidaten betete, den er nicht gewählt hatte. „Mein Sohn“, entgegnete der Vater, „ich glaube, er braucht unsere Gebete noch mehr, als es bei meinem Kandidaten der Fall gewesen wäre.“51

Im April 1948 hielt Elder Benson seine erste von vielen Generalkonferenzansprachen und konzentrierte sich dabei auf „die prophetische Mission“ der Vereinigten Staaten von Amerika und darauf, wie wichtig Freiheit ist. Er bezeugte, dass der Herr die Vereinigten Staaten „als die Wiege der Freiheit“ bereitet habe, damit das Evangelium dort wiederhergestellt werden konnte.52 „Wir folgen dem Friedefürsten nach“, sagte er kurz vor Schluss seiner Rede, „und wir sollten uns erneut dazu verpflichten, für Wahrheit, Rechtschaffenheit und die Bewahrung von … Freiheit einzutreten und dies zu verbreiten.“53 In weiteren Reden bezeichnete er die Vereinigten Staaten von Amerika als „die Ausgangsbasis des Herrn in diesen Letzten Tagen“54.

Elder Benson warnte davor, dass die Freiheit in den Vereinigten Staaten und überall in der Welt bedroht werden würde. Häufig sprach er sich entschieden gegen „auf Zwang beruhende, von Menschen geschaffene“ Staatsformen aus, „die ewigen Grundsätzen entgegenstehen“55. Er warnte auch vor anderen Einflüssen, die die Freiheit bedrohen, darunter unsittliche Unterhaltung, Mangel an Achtung vor dem Sabbat, Selbstzufriedenheit und falsche Lehren.56 Er legte den Mitgliedern überall in der Welt ans Herz, ihren Einfluss geltend zu machen und dazu beizutragen, dass weise und gute Menschen in öffentliche Ämter gewählt würden.57 Er verkündete: „Man kann das Evangelium nur dort erfolgreich verkünden, wo Freiheit herrscht. Ja, wir alle lieben die Freiheit. Aber das allein reicht nicht. Wir müssen das schützen und behüten, was wir lieben. Wir müssen die Freiheit bewahren!“58

Am 24. November 1952 wurden Elder Bensons nachdrückliche, patriotische Worte auf die Probe gestellt, als er gebeten wurde, seinem Land zu dienen. Auf Einladung von Dwight D. Eisenhower, der gerade zum Präsidenten der USA gewählt worden war, war er nach New York gereist. Der neu gewählte Präsident zog in Erwägung, Elder Benson als Landwirtschaftsminister in sein Kabinett zu holen. Elder Benson empfand es als Ehre, dass man ihn berücksichtigt hatte. „Aber“, so erzählte er später, „ich wollte den Posten nicht. … Niemand, der bei Verstand ist, sagte ich mir, würde in solchen Zeiten Landwirtschaftsminister werden wollen. … Ich verstand ein wenig davon, was mit diesem Posten verbunden war: die destruktiven Konflikte, der ungeheure Druck, die verworrenen Probleme. …

Aber mein Unbehagen beschränkte sich nicht auf die Probleme und den Druck. Damit hat jeder zu kämpfen. Wie viele Amerikaner zögerte ich, aktiv in die Politik einzusteigen. Natürlich wollte ich, dass Männer mit hohen Idealen und einem guten Charakter in die Regierung gewählt wurden, das war aber etwas ganz anderes, als selbst ins kalte Wasser zu springen. …

Vor allem war ich aber mehr als zufrieden mit der Tätigkeit, die ich bereits als Mitglied des Rates der Zwölf Apostel ausübte. … Ich hatte weder den Wunsch noch die Absicht, daran etwas zu ändern.“59

Vor dem Treffen mit dem designierten Präsidenten Eisenhower hatte Elder Benson sich Rat von David O. McKay, dem damaligen Präsidenten der Kirche, geholt. Präsident McKay hatte ihm gesagt: „Bruder Benson, ich habe dazu eine klare Meinung. Wenn die richtigen Beweggründe hinter dieser Gelegenheit stehen, dann sollten Sie annehmen.“60 Dieser direkte Rat, verbunden mit Elder Bensons grundlegendem Wunsch, „für [seine] Ansichten als Amerikaner einzutreten und dadurch etwas zu bewirken“, löste in ihm – wie er es nannte – eine „innere Debatte“ aus61.

Als Mr. Eisenhower und Elder Benson sich zum ersten Mal begegneten, dauerte es nicht lange, bis der künftige Präsident Elder Benson den Posten als Landwirtschaftsminister anbot. Elder Benson nannte zwar sofort einige Gründe, warum er vielleicht nicht der richtige Mann für den Posten sei, doch der angehende Präsident gab nicht klein bei. Er sagte: „Wir haben hier eine Aufgabe. Offen gesagt, als der Druck einsetzte, wollte ich auch nicht Präsident werden. Aber man kann sich nicht weigern, Amerika zu dienen. Ich möchte Sie in meiner Mannschaft haben, und Sie können nicht ablehnen.“62

„Das gab den Ausschlag“, erinnerte sich Elder Benson. „Die Bedingungen von Präsident McKays Rat waren erfüllt. Selbst, wenn ich der Meinung war, dass ich von meiner Kirche bereits eine größere Ehre empfangen hatte, als mir die Regierung zuteilwerden lassen konnte – und das sagte ich ihm auch –, nahm ich die Verantwortung auf mich, für mindestens zwei Jahre Landwirtschaftsminister zu werden, wenn er mich denn so lange haben wollte.“63

Gleich nachdem Elder Benson den Posten angenommen hatte, begleitete er den gewählten Präsidenten zu einer Pressekonferenz, bei der der neue Landwirtschaftsminister der Nation vorgestellt wurde. Unmittelbar danach kehrte er in sein Hotel zurück. Er rief Flora an und sagte ihr, dass der künftige Präsident Eisenhower ihn um seinen Dienst gebeten habe und dass er der Aufforderung nachgekommen sei.

Sie gab zur Antwort: „Ich wusste, dass er das tun würde. Und ich wusste, dass du annehmen würdest.“

Er erklärte: „Es ist eine furchtbar große Verantwortung – und sie wird viele Probleme für uns beide aufwerfen.“

„Ich weiß“, meinte sie, „doch es scheint Gottes Wille zu sein.“64

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President Ezra Taft Benson being sworn in as the Secretary of Agriculture

US-Präsident Dwight D. Eisenhower schaut zu, wie Elder Benson durch den Präsidenten des Obersten Gerichtshofs, Fred M. Vinson, als Landwirtschaftsminister der USA vereidigt wird

So, wie Elder Benson es erwartet hatte, war seine Amtszeit als Landwirtschaftsminister eine turbulente Erfahrung für ihn und seine Familie. Doch er bestand darauf, dass er nicht versuchte, „einen Popularitätswettbewerb“ zu gewinnen, sondern einfach nur „der Landwirtschaft helfen und Amerika dienen“ wollte65 – und er hielt sich an das, was er sich geschworen hatte: „Es ist gut, für das Rechte einzutreten, auch wenn es unpopulär ist. Vielleicht sollte ich sagen, vor allem dann, wenn es unpopulär ist.“66 Und es war ein Glück, dass er sich keine Gedanken um Beliebtheit machte. Während er seinen Überzeugungen treu blieb, schwankte seine Beliebtheit unter den Politikern und Bürgern nämlich sehr stark. Manchmal wünschten sich die Leute, er würde als Landwirtschaftsminister abgesetzt werden.67 Ein andermal gaben die Leute wiederum zu verstehen, dass er einen guten Vizepräsidenten für die Vereinigten Staaten abgeben würde.68

Selbst in seiner Rolle als Spitzenpolitiker sprach Elder Benson offen über seine christlichen Ideale, sein Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium und sein Engagement für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Wann auch immer er eine Sitzung mit seinen Mitarbeitern im Landwirtschaftsministerium leitete, wurde zunächst ein Gebet gesprochen.69 Er schickte Präsident Eisenhower Auszüge aus dem Buch Mormon, in denen die Bestimmung der Vereinigten Staaten von Amerika prophezeit wurde, und der Präsident sagte später, dass er sie „mit dem größten Interesse“70 gelesen habe. Er schenkte auch vielen anderen Führungspersönlichkeiten aus aller Welt ein Buch Mormon. Im Jahr 1954 bat Edward R. Murrow, ein bekannter Fernsehreporter in den Vereinigten Staaten, Elder Benson um die Erlaubnis, die Familie Benson in einem Freitagabend-Programm mit dem Titel „Von Mensch zu Mensch“ vorstellen zu dürfen.71 Elder Benson und seine Frau lehnten zunächst ab, erklärten sich dann aber doch dazu bereit, nachdem sie sich die Argumente ihres Sohnes Reed angehört hatten, der die Einladung als hervorragende Gelegenheit zum Missionieren betrachtete. Am 24. September 1954 konnte sich das ganze Land einen nicht einstudierten Familienabend im Haus der Familie Benson live ansehen. Murrow erhielt als Resonanz auf diese Sendung mehr Fanpost, als er jemals für irgendeine andere erhalten hatte. Leute aus dem ganzen Land mit unterschiedlicher religiöser Überzeugung schrieben, um sich bei der Familie Benson für ihr leuchtendes Beispiel zu bedanken.72

Elder Benson war acht Jahre lang Landwirtschaftsminister – die ganze Zeit, die Präsident Eisenhower die Geschicke der USA leitete. Präsident McKay sagte, dass Elder Bensons Arbeit „für die Kirche und das Land immer ein Verdienst sein“ werde73. Elder Benson blickte auf jene Jahre im nationalen Rampenlicht zurück und sagte: „Ich liebe dieses großartige Land. Es war mir eine Ehre zu dienen.“74 Er meinte auch: „Wenn ich es noch einmal tun müsste, würde ich größtenteils den gleichen Kurs einschlagen.“75 Mit Blick auf die Fortsetzung seines geistlichen Wirkens als Apostel sagte er: „Jetzt … widme [ich] mich dem Einzigen, was ich noch mehr liebe als die Landwirtschaft.“76

Zwar zog sich Elder Benson 1961 aus dem Staatsdienst zurück, doch seiner Liebe zu seinem Land und zur Freiheit tat dies keinen Abbruch. In vielen seiner Generalkonferenzansprachen konzentrierte er sich auf diese Themen. Er sprach von den Vereinigten Staaten von Amerika als „ein Land, das ich von ganzem Herzen liebe“77. Er sagte auch: „Ich schätze Patriotismus und Vaterlandsliebe, in welchem Land es auch sei.“78 Er legte allen Heiligen der Letzten Tage ans Herz, ihr Land zu lieben, und erklärte: „Patriotismus bedeutet mehr als Fahnen und große Reden zu schwingen. Es geht darum, wie wir uns zu Themen von öffentlichem Interesse verhalten. Weihen wir uns erneut als Patrioten im wahrsten Sinne des Wortes.“79 „Anders als der politische Opportunist schätzt der wahre Staatsmann Grundsätze mehr als Beliebtheit und bemüht sich, kluge und gerechte politische Grundsätze populär zu machen.“80

Ein besonderer Zeuge des Namens Christi

Als Apostel des Herrn Jesus Christus befolgte Elder Ezra Taft Benson das Gebot, „in die ganze Welt [hinauszugehen] und … das Evangelium allen Geschöpfen [zu verkünden]“ (Markus 16:15) und „durch die Kundmachung des Evangeliums Jesu Christi die Tür zu öffnen“ (LuB 107:35). Er diente in vielen Teilen der Welt, bereiste Missionen und belehrte die Menschen.

Und er schätzte es, mit den Mitgliedern der Kirche zusammenkommen zu dürfen. In einer Konferenzansprache betonte er: „Manchmal, wenn ich von meinen Besuchen in den Pfählen wieder nach Hause komme, sage ich zu meiner Frau, dass ich zwar nicht genau weiß, wie es im Himmel sein wird, aber ich kann dort um nichts Erhabeneres bitten als um die Freude, mit der Art von Männern und Frauen zusammen zu sein, die ich unter den Führern der Pfähle und Gemeinden Zions und der Missionen auf der Erde antreffe. Wir sind wahrhaftig reich gesegnet.“81 In einer anderen Ansprache sagte er: „In der Kirche ist wirklich ein Geist der Bruderschaft und der Gemeinschaft spürbar. Es ist etwas sehr Machtvolles; nicht so ganz greifbar, aber ganz real. Ich spüre es und ebenso meine Mitarbeiter, wenn wir die Pfähle und Gemeinden Zions und die Missionen in der Welt bereisen. … Man empfindet stets diese Zusammengehörigkeit und Bruderschaft. Das ist mit das Schönste, was mit der Mitgliedschaft in der Kirche und im Reich Gottes verbunden ist.“82

Elder Benson ließ auch gern Menschen anderen Glaubens an seinem Zeugnis teilhaben. Beispielsweise bereiste er 1959 mit seiner Frau und vier Angehörigen des Landwirtschaftsministeriums sieben Länder, darunter auch die Sowjetunion. Auch wenn er kraft seines Amtes als Landwirtschaftsminister dort war, berührte sein apostolisches Zeugnis doch das Herz vieler Menschen. Er berichtete:

„Auf dem Weg zum Flughafen an [unserem] letzten Abend in Moskau erwähnte ich … gegenüber einem unserer Fremdenführer, dass ich enttäuscht war, dass wir keine Gelegenheit hatten, eine Kirche in Russland zu besuchen. Der Fremdenführer sagte ein paar Worte zum Chauffeur, dieser wendete den Wagen mitten auf der Straße und schließlich hielten wir vor einem alten, stuckverzierten Gebäude in einer dunklen, schmalen Seitenstraße mit Kopfsteinpflaster nicht weit vom Roten Platz entfernt. Es war die Baptistenkirche.

Es war ein regnerischer, ungemütlicher Oktoberabend und die Luft war beißend kalt. Doch als wir die Kirche betraten, war sie gut gefüllt; die Leute standen im Saal, im Eingangsbereich und sogar auf der Straße. Wie wir erfuhren, waren jeden Sonntag, Dienstag und Donnerstag ähnlich viele Menschen anwesend.

Ich blickte in die Gesichter der Menschen. Viele waren im mittleren Alter und älter, aber es gab auch eine erstaunliche Anzahl junger Leute. Vier von fünf waren Frauen – die meisten trugen ein Kopftuch. Uns wurde ein Platz neben der Kanzel zugewiesen. …

Der Geistliche sagte ein paar Worte, dann ertönte die Orgel und die gesamte Gemeinde stimmte mit ein. Zu hören, wie sich diese 1.000 oder 1.500 Stimmen erhoben, gehörte von da an zu den Erfahrungen in meinem Leben, die mich ganz besonders berührt haben. In unserem gemeinsamen Glauben als Christen wendeten sie sich uns mit einer Botschaft des Willkommens zu, die alle Unterschiede in Sprache, Politik und Geschichte überwand. Und als ich derart emotional berührt versuchte, mein inneres Gleichgewicht wiederzuerlangen, bat mich der Geistliche durch einen Dolmetscher, der dort stand, das Wort an die Versammelten zu richten.

Es dauerte einen Augenblick, bis ich meine Gefühle soweit unter Kontrolle hatte, dass ich einwilligen konnte. Dann sagte ich unter anderem: ‚Es ist sehr freundlich, dass Sie mich gebeten haben, zu Ihnen zu sprechen.

Ich überbringe Ihnen die Grüße von vielen Millionen gläubiger Menschen in Amerika und in der ganzen Welt.‘ Und dann war es plötzlich das Natürlichste auf der Welt, zu diesen Mitchristen über die heiligsten Wahrheiten zu sprechen, die der Mensch kennt.

‚Unser Vater im Himmel ist nicht fern von uns. Er kann uns sehr nahe sein. Gott lebt, ich weiß, dass er lebt. Er ist unser Vater. Jesus Christus, der Erlöser der Welt, wacht über diese Erde. Er wird alles lenken. Seien Sie ohne Furcht, halten Sie seine Gebote, lieben Sie einander, beten Sie um Frieden und alles wird gut werden.‘

Als Satz für Satz für die Gemeinde übersetzt wurde, sah ich, wie die Frauen ihre Taschentücher nahmen und – wie ein Beobachter es ausdrückte – anfingen, sie ‚zu schwenken wie eine Mutter, die ihrem einzigen Sohn für immer Lebewohl sagt‘. Sie nickten heftig mit dem Kopf und sagten leise ja, ja, ja!. Dann bemerkte ich, dass selbst die Empore gefüllt war und viele Menschen dort gegen die Wand gelehnt standen. Ich blickte hinunter zu einer alten Frau, die vor mir stand. Den Kopf hatte sie mit einem einfachen, alten Kopftuch bedeckt und ein Schultertuch um die Schultern gelegt. In ihrem alten, faltigen Gesicht spiegelte sich der Friede, den der Glaube verleiht. Ich sprach direkt zu ihr.

‚Dieses Leben ist nur ein Teil der Ewigkeit. Wir haben schon als Geistkinder Gottes gelebt, ehe wir hierherkamen. Wer werden wieder leben, nachdem wir aus diesem Leben geschieden sind. Christus hat die Bande des Todes zerrissen und ist auferstanden. Wir alle werden auferstehen.

Ich glaube ganz fest ans Gebet. Es ist möglich, die Hand auszustrecken und die unsichtbare Macht zu berühren, die uns in Zeiten der Not so viel Kraft und Rückhalt bietet.‘ Bei jedem Satz, den ich aussprach, nickte die alte Frau zustimmend. So alt, zerbrechlich und faltig wie sie war, war diese Frau doch schön in ihrer Gottesfurcht.

Ich erinnere mich nicht mehr an alles, was ich sagte, aber ich weiß noch, dass ich mich erbaut fühlte, inspiriert von den andächtigen Gesichtern dieser Männer und Frauen, die so standhaft ihren Glauben an Gott bewiesen, dem sie dienten und den sie liebten.

Abschließend sagte ich: ‚Ich lasse Ihnen mein Zeugnis, als langjähriger Kirchenmann, dass die Wahrheit Bestand haben wird. Die Zeit ist auf der Seite der Wahrheit. Möge Gott Sie alle Tage Ihres Lebens segnen und beschützen. Darum bete ich im Namen Jesu Christi. Amen.‘

Damit beendete ich diese kleine, etwas holprige Ansprache, weil ich nicht mehr sagen konnte, und setzte mich. Daraufhin stimmte die ganze Gemeinde eines der Kirchenlieder, die ich als Kind am liebsten hatte, an: ‚Gott sei mit euch bis aufs Wiedersehn.‘ Wir verließen die Kirche während sie sangen, und als wir den Gang entlang gingen, winkten sie zum Abschied mit Taschentüchern – es schien, als würden alle 1500 uns zuwinken, als wir hinausgingen.

Ich durfte in vielen Gottesdiensten in allen Teilen der Welt sprechen, doch der Eindruck, den dieses Erlebnis auf mich gemacht hat, ist kaum zu beschreiben. Solange ich lebe, werde ich jenen Abend nicht vergessen.

Selten, wenn überhaupt, habe ich die Einigkeit der Menschheit und die unstillbare Sehnsucht des menschlichen Herzens nach Freiheit so deutlich gespürt wie in jenem Augenblick. …

Ich kam [nach Hause], entschlossen, diese Geschichte oft zu erzählen –, weil sie zeigt, wie der Geist der Freiheit, der Geist der Bruderschaft und der Geist der Religion immer weiterleben, trotz aller Bemühungen, sie zu zerstören.“83

Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel

Am 26. Dezember 1973 erhielt Elder Benson die unerwartete Nachricht, dass der Präsident der Kirche, Präsident Harold B. Lee, ganz plötzlich verstorben war. Mit Präsident Lees Dahinscheiden nahmen die Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft ihre Plätze im Kollegium der Zwölf Apostel wieder ein. Vier Tage später wurden Spencer W. Kimball als Präsident der Kirche und Ezra Taft Benson als Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel eingesetzt. Mit dieser Aufgabe übernahm Präsident Benson weitere administrative Pflichten. Er führte bei den wöchentlichen Sitzungen des Kollegiums den Vorsitz und koordinierte die Arbeit seiner Brüder, darunter auch, wer bei welcher Pfahlkonferenz präsidieren, welche Missionen besuchen und welchen Pfahlpatriarchen berufen sollte. Er betreute auch einige andere Generalautoritäten. Ein Mitarbeiterstab kümmerte sich um die Büroarbeiten und unterstützte ihn und seine Amtsbrüder beim Organisieren der Arbeit.84

In einer Sitzung mit dem Kollegium der Zwölf Apostel äußerte Präsident Benson sich dazu, wie er es empfand, ihr Präsident zu sein: „Ich habe mir angesichts dieser großen Verantwortung viele Sorgen gemacht – doch was ich empfand, war keine Furcht, denn ich weiß, dass wir in diesem Werk nicht versagen können, … wenn wir unser Bestes geben. Ich weiß, der Herr wird uns unterstützen, aber es beunruhigt mich sehr, dass ich dazu berufen bin, eine Gruppe von Männern wie Sie – besondere Zeugen des Herrn Jesus Christus – zu führen.“85

Präsident Benson verband diese Demut mit der ihm eigenen Unerschrockenheit und harten Arbeit. Er delegierte oft Verantwortung an andere, damit sie Gelegenheiten bekamen, zu dienen. Er erwartete, dass diejenigen, die er führte, ihr Bestes gaben, genau wie er dies von sich selbst erwartete. Er forderte zwar, war dabei aber gütig. Er hörte sich die Meinung seiner Brüder an und förderte das offene Gespräch in den Sitzungen des Kollegiums. Elder Boyd K. Packer, Elder Russell M. Nelson und Elder Dallin H. Oaks, die unter seiner Führung noch junge Mitglieder im Kollegium der Zwölf waren, sagten, er habe sie immer ermuntert, ihren Standpunkt mitzuteilen, auch wenn ihre Vorstellungen sich von den seinen unterschieden.86

Die Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel lernten, dass sich Präsident Bensons Führung auf unveränderliche Grundsätze stützte. Beispielsweise sagte er mehrfach: „Denken Sie daran, Brüder, in diesem Werk ist es der Geist, der zählt.“87 Und er hatte einen Maßstab, an dem er alle Entscheidungen des Kollegiums maß. Er fragte: „Was ist das Beste für das Reich Gottes?“ Elder Mark E. Petersen, der mit ihm im Kollegium der Zwölf Apostel diente, sagte: „Die Antwort auf diese Frage war der ausschlaggebende Faktor bei jeder wichtigen Angelegenheit, die Präsident Ezra Taft Benson im Laufe seines Lebens vorgelegt wurde.“88

Präsident der Kirche

Präsident Spencer W. Kimball starb am 5. November 1985 nach langer Krankheit. Die Führung der Kirche ruhte jetzt auf dem Kollegium der Zwölf Apostel mit Präsident Ezra Taft Benson als Präsidenten und dienstältestem Mitglied. Fünf Tage später wurde Präsident Ezra Taft Benson in einer feierlichen Versammlung des Kollegiums der Zwölf Apostel im Salt-Lake-Tempel als Präsident der Kirche eingesetzt. Er wurde dazu inspiriert, Präsident Gordon B. Hinckley darum zu bitten, als sein Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft zu fungieren, und Präsident Thomas S. Monson als Zweiter Ratgeber.

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Portrait of President Ezra Taft Benson, President Gordon B. Hinckley, and President Thomas S. Monson

Präsident Benson mit seinen Ratgebern in der Ersten Präsidentschaft: Präsident Gordon B. Hinckley (links) und Präsident Thomas S. Monson (rechts)

Präsident Benson war sich Präsident Kimballs labilen Gesundheitszustands bewusst gewesen, hatte jedoch gehofft, dass die körperliche Kraft seines Freundes erneuert werden würde. „Ich habe diesen Tag nicht herbeigesehnt“, sagte Präsident Benson bei einer Pressekonferenz kurz nach seiner Einsetzung als Präsident der Kirche. „Meine Frau Flora und ich haben beständig darum gebetet, dass Präsident Kimballs Tage auf dieser Erde verlängert werden mögen und ein weiteres Wunder um seinetwillen geschehen möge. Jetzt, da der Herr gesprochen hat, werden wir unser Bestes geben, um unter seiner Leitung das Werk auf der Erde voranzubringen.“89

Auf seiner ersten Generalkonferenz als Präsident der Kirche sprach Präsident Benson darüber, welchen Schwerpunkt er setzen wolle, um das Werk des Herrn voranzubringen. „In unserer Zeit hat der Herr offenbart, dass wir das Buch Mormon erneut hervorheben müssen.“90

Als Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel hatte Präsident Benson wiederholt verkündet, wie wichtig das Buch Mormon ist.91 Als Präsident der Kirche schenkte er dem Thema noch größere Aufmerksamkeit. Er erklärte, dass „die ganze Kirche … unter Schuldspruch [stehe]“, weil die Mitglieder sich nicht genug mit dem Buch Mormon beschäftigten oder den darin enthaltenen Lehren nicht genug Beachtung schenkten. Er sagte: „Wir haben das Buch Mormon noch nicht in den Mittelpunkt unseres persönlichen Studiums, unserer Belehrungen in der Familie, unserer Predigten und unserer Missionsarbeit gerückt. Davon müssen wir umkehren.“92 Er zitierte häufig die Aussage des Propheten Joseph Smith, dass, „wenn man sich an dessen Weisungen halte, … man dadurch näher zu Gott kommen [werde] als durch jedes andere Buch“93, und er erläuterte diese Verheißung. „In diesem Buch steckt eine Macht, die sich auf Ihr Leben überträgt, sobald Sie beginnen, sich ernsthaft damit zu befassen.“94 Er forderte die Mitglieder eindringlich dazu auf, „die Erde mit dem Buch Mormon zu überfluten und ihr Leben davon durchdringen zu lassen“95.

Auf der ganzen Welt befolgten die Heiligen der Letzten Tage diesen Rat ihres Propheten. Dadurch wurden sie persönlich und als Gemeinschaft gesegnet.96 Präsident Howard W. Hunter hat gesagt: „Kann es jemals eine Generation geben – künftige mit eingeschlossen –, die nicht auf die Amtszeit von Präsident Ezra Taft Benson zurückblickt und sofort an seine Liebe zum Buch Mormon denkt? Vielleicht hat seit dem Propheten Joseph Smith persönlich kein Präsident der Kirche mehr dazu beigetragen, die Wahrheiten im Buch Mormon zu verbreiten, alle Mitglieder der Kirche dazu anzuhalten, es täglich zu studieren und mit ihm die ,Erde zu überfluten‘.“97

Eng verbunden mit Präsident Bensons Zeugnis vom Buch Mormon war sein Zeugnis von Jesus Christus. Zu einer Zeit, in der viele Menschen „den Erlöser als Gott“ ablehnten, ließ er keinen Zweifel daran, dass „dieses von Gott inspirierte Buch … ein Schlussstein dabei ist, der Welt Zeugnis zu geben, dass Jesus der Messias ist“98. Seit seiner Ordinierung zum Apostel im Jahr 1943 war Präsident Benson ein eifriger Zeuge dafür gewesen, dass der Erlöser wirklich lebt. Als Präsident der Kirche gab er mit neuem Nachdruck und neuer Dringlichkeit Zeugnis von Jesus Christus und seinem Sühnopfer. Er ermahnte die Mitglieder, sich „der Führung Christi“ zu unterstellen und „ganz in Christus [aufzugehen]“99 und „ein auf Christus ausgerichtetes Leben [zu] führen“100. Als er einmal über den Heiland sprach, sagte er: „Ich liebe ihn von ganzem Herzen.“101

Präsident Benson sprach auch eindringlich und machtvoll über andere Themen. Er warnte vor den Gefahren, die mit dem Stolz verbunden sind. Er gab Zeugnis von der ewigen Bedeutung der Familie. Er lehrte die Grundsätze Glaube und Umkehr und betonte, wie wichtig es ist, engagiert Missionsarbeit zu betreiben.

Er sprach nicht mehr so oft über die Vereinigten Staaten von Amerika wie in früheren Zeiten seines geistlichen Dienstes. Dennoch gedachte er des 200. Jahrestages der Unterzeichnung der Verfassung der Vereinigten Staaten, indem er bei der Herbst-Generalkonferenz 1987 über dieses Thema sprach. Und nach wie vor schätzte er Freiheit und wahren Patriotismus überall in der Welt. In den späten 80er Jahren und Anfang der 90er Jahre freute er sich sehr über die Nachricht, dass die Berliner Mauer gefallen war, dass die Menschen in Russland und Osteuropa nun mehr Freiheit erhielten und die Regierungen der Religionsausübung gegenüber aufgeschlossener waren.102

Präsident Benson richtete eine Reihe von Ansprachen an bestimmte Gruppen von Mitgliedern. Ab April 1986 bereitete er Ansprachen vor, die an die Jungen Männer, die Jungen Damen, die Mütter, die Heimlehrer, die Väter, die alleinstehenden Männer, die Frauen, die Kinder und die älteren Mitglieder gerichtet waren. Präsident Howard W. Hunter sagte dazu: „Er sprach zu jedem und machte sich um alle Gedanken. Er sprach zu den Frauen der Kirche und zu den Männern. Er sprach zu den älteren Mitgliedern. Er sprach zu den Alleinstehenden, zu den Jugendlichen und besonders gern sprach er zu den Kindern in der Kirche. Er gab wunderbaren Rat für alle Mitglieder, der aber doch auf den Einzelnen zugeschnittenen war, ganz gleich wie die persönlichen Lebensumstände auch aussehen mochten. Diese Ansprachen werden uns auch weiterhin viele Jahre eine Stütze sein und uns Führung geben, wenn wir darüber nachdenken.“103

Präsident Benson kamen die Tränen, als er einen Brief von einer Familie erhielt, die von einer dieser Ansprachen berührt worden war. In dem Brief erklärte ein junger Vater, dass er und seine Frau sich die Generalkonferenz im Fernsehen angesehen hatten. Ihr dreijähriger Sohn spielte in einem Raum in der Nähe, wo die Konferenz im Radio lief. Nachdem Vater und Mutter Präsident Bensons Botschaft an die Kinder gehört hatten, gingen sie in den Raum, in dem ihr Sohn spielte. Der kleine Junge „erzählte aufgeregt: ‚Der Mann im Radio hat gesagt, dass der Vater im Himmel uns auch dann lieb hat, wenn wir etwas falsch machen.‘ Diese einfache Aussage“, so der Vater, „hat einen dauerhaften und bedeutenden Eindruck bei unserem kleinen Sohn hinterlassen. Ich kann ihn auch heute noch fragen, was Präsident Benson gesagt hat, und ich erhalte die gleiche, begeisterte Antwort. Es ist ein Trost für ihn, zu wissen, dass er einen gütigen, liebevollen Vater im Himmel hat.“104

Kurz nach der Herbst-Generalkonferenz 1988 erlitt Präsident Benson einen Schlaganfall, der es ihm fortan unmöglich machte, in der Öffentlichkeit zu sprechen. Er besuchte noch einige Zeit die Generalkonferenzen und andere öffentliche Versammlungen. Bei den Konferenzen im Jahr 1989 lasen seine Ratgeber Ansprachen vor, die er vorbereitet hatte. Ab dem Jahr 1990 übermittelten seine Ratgeber den Mitgliedern seine Grüße und zitierten aus seinen Ansprachen aus der Vergangenheit. Die Frühjahrs-Generalkonferenz 1991 war die letzte, die er besuchte. Von da an war er körperlich nur noch dazu in der Lage, die Versammlungen im Fernsehen mitzuverfolgen.105

Präsident Gordon B. Hinckley sagte über diese Zeit: „Wie man wohl erwarten konnte, verfiel sein Körper mit zunehmendem Alter. Er konnte nicht mehr gehen wie einst. Er konnte nicht mehr sprechen wie einst. Man sah den allmählichen Verfall, doch so lange er lebte, war er noch immer der erwählte Prophet des Herrn.“106 Präsident Hinckley und Präsident Thomas S. Monson führten die Kirche kraft der Vollmacht, die Präsident Benson an sie delegiert hatte, doch die Kirche unternahm ohne Präsident Bensons Wissen und Zustimmung nie etwas Neues.107

Als Präsident Benson körperlich schwächer wurde, ließ auch Floras Gesundheit nach. Sie starb am 14. August 1992. Weniger als zwei Jahre später, am 30. Mai 1994, folgte er ihr nach und seine sterblichen Überreste wurden neben ihren in Whitney – dem Ort, den sie beide so sehr liebten – beigesetzt. Bei Präsident Bensons Beerdigung sagte Präsident Monson rückblickend: „Einmal sagte er zu mir: ‚Bruder Monson, denken Sie daran, was auch immer irgendjemand anderes vorschlagen mag, ich möchte in Whitney in Idaho begraben werden.‘ Präsident Benson, heute erfüllen wir diesen Wunsch. Sein Leib kehrt heim nach Whitney, sein ewiger Geist aber ist bereits zu Gott heimgekehrt. Zweifellos freut er sich jetzt mit seinen Angehörigen, seinen Freunden und seiner geliebten Flora. …

Der Junge vom Land, der Gottes Prophet wurde, ist heimgegangen. Gott segne sein Angedenken!“108

Anmerkungen

  1. Robert D. Hales, „A Testimony of Prophets“, 5. Juni 1994, speeches.byu.edu; siehe auch Twila Van Leer, „Church Leader Buried beside Wife, Cache Pays Tribute as Cortege Passes“, Deseret News, 5. Juni 1994

  2. Gordon B. Hinckley, „Farewell to a Prophet“, Ensign, Juli 1994, Seite 37f.

  3. Ezra Taft Benson, „Godly Characteristics of the Master“, Ensign, November 1986, Seite 46

  4. Margaret Benson Keller, aus: Ezra Taft Benson: A Biography von Sheri L. Dew, 1987, Seite 34

  5. Ezra Taft Benson, „Godly Characteristics of the Master“, Seite 47f.

  6. Ezra Taft Benson, „Scouting Builds Men“, New Era, Februar 1975, Seite 15f.

  7. Siehe Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 44

  8. „After 60 Years ‚Still in Love‘“, Church News, 14. September 1986, Seite 4, 10

  9. Ezra Taft Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 58

  10. Siehe Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 55; siehe auch Kapitel 7 in diesem Buch

  11. Siehe Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 59

  12. Siehe Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 59

  13. Ezra Taft Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 62

  14. Sheri L. Dew, Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 59

  15. Ezra Taft Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 53

  16. Ezra Taft Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 63

  17. Flora Amussen Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 75

  18. Flora Amussen Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 79

  19. Ezra Taft Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 79

  20. Eugene J. Neff, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 84

  21. Eugene J. Neff, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 87

  22. Siehe Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 87

  23. Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 87

  24. Flora Amussen Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 96

  25. Flora Amussen Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 88

  26. Flora Amussen Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 89

  27. Ezra Taft Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 92

  28. Siehe Francis M. Gibbons, Ezra Taft Benson: Statesman, Patriot, Prophet of God, 1996, Seite 85–89

  29. Siehe Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 99ff., 115

  30. Ezra Taft Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 115

  31. Siehe Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 100

  32. Barbara Benson Walker, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 130

  33. Flora Amussen Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 121

  34. Flora Amussen Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 121

  35. Sheri L. Dew, Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 174; mit Zitaten aus Ezra Taft Bensons Tagebuch vom 26. Juli 1943

  36. Ezra Taft Bensons Tagebuch, 26. Juli 1943; zitiert in: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 174f.

  37. Ezra Taft Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 176

  38. Siehe Ezra Taft Benson, A Labor of Love: The 1946 European Mission of Ezra Taft Benson, 1989, Seite 7

  39. Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1947

  40. George Albert Smith, aus: A Labor of Love, Seite 7

  41. Ezra Taft Benson, A Labor of Love, Seite 7f.

  42. Ezra Taft Benson, A Labor of Love, Seite 120

  43. Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1947

  44. Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1947

  45. Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1947

  46. Siehe Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1947

  47. Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1947

  48. Siehe Frederick W. Babbel, On Wings of Faith, 1972, Seite 28–33, 46f., 106ff., 111f., 122, 131–134, 136, 154

  49. Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1947

  50. Thomas S. Monson, „President Ezra Taft Benson – A Giant among Men“, Ensign, Juli 1994, Seite 36

  51. Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 37

  52. Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1948

  53. Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1948

  54. Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1962

  55. Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1948

  56. Siehe Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1962

  57. Siehe Ezra Taft Benson, Herbst-Generalkonferenz 1954

  58. Ezra Taft Benson, Herbst-Generalkonferenz 1962

  59. Ezra Taft Benson, Cross Fire: The Eight Years with Eisenhower, 1962, Seite 3f.

  60. David O. McKay, aus: Cross Fire, Seite 5

  61. Ezra Taft Benson, Cross Fire, Seite 10

  62. Dwight D. Eisenhower, aus: Cross Fire, Seite 12

  63. Ezra Taft Benson, Cross Fire, Seite 12

  64. Ezra Taft Benson, Cross Fire, Seite 13

  65. Ezra Taft Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 355

  66. Ezra Taft Benson, aus: „President Ezra Taft Benson: Confidence in the Lord“ von Sheri Dew, New Era, August 1989, Seite 36

  67. Siehe Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 313, 345

  68. Siehe Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 331

  69. Siehe Kapitel 2 in diesem Buch

  70. Dwight D. Eisenhower, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 292

  71. Siehe Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 292

  72. Siehe Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 297ff.

  73. David O. McKay, aus: Cross Fire, Seite 519

  74. Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1961

  75. Ezra Taft Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 358

  76. Ezra Taft Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 355

  77. Ezra Taft Benson, „A Witness and a Warning“, Ensign, November 1979, Seite 31

  78. Ezra Taft Benson, „The Constitution – A Glorious Standard“, Ensign, Mai 1976, Seite 91

  79. Ezra Taft Benson, Frühjahrs-Generalkonferenz 1960

  80. Ezra Taft Benson, Herbst-Generalkonferenz 1968

  81. Ezra Taft Benson, Herbst-Generalkonferenz 1948

  82. Ezra Taft Benson, Herbst-Generalkonferenz 1950

  83. Ezra Taft Benson, Cross Fire, Seite 485–488

  84. Siehe Francis M. Gibbons, Statesman, Patriot, Prophet of God, Seite 270f.

  85. Ezra Taft Benson, aus: Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 430f.

  86. Siehe Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 429f.

  87. Ezra Taft Benson, aus: „A Provident Plan – A Precious Promise“ von Thomas S. Monson, Ensign, Mai 1986, Seite 63

  88. Mark E. Petersen, „President Ezra Taft Benson“, Ensign, Januar 1986, Seite 2f.

  89. Ezra Taft Benson, aus: Church News, 17. November 1985, Seite 3

  90. Ezra Taft Benson, „A Sacred Responsibility“, Ensign, Mai 1986, Seite 78

  91. Siehe zum Beispiel „The Book of Mormon Is the Word of God“, Ensign, Mai 1975, Seite 63ff.; „A New Witness for Christ“, Ensign, November 1984, Seite 6ff.; siehe auch Ezra Taft Benson: A Biography, Seite 491ff.

  92. Ezra Taft Benson, „Cleansing the Inner Vessel“, Ensign, Mai 1986, Seite 5f.

  93. Joseph Smith, zitiert aus der Einleitung zum Buch Mormon

  94. Ezra Taft Benson, „The Book of Mormon – Keystone of Our Religion“, Ensign, November 1986, Seite 7; siehe auch Ezra Taft Benson, „Das Buch Mormon – der Schlussstein unserer Religion“, Liahona, Oktober 2011, Seite 56

  95. Ezra Taft Benson, „Beware of Pride“, Ensign, Mai 1989, Seite 4

  96. Siehe Kapitel 10 in diesem Buch

  97. Howard W. Hunter, „A Strong and Mighty Man“, Ensign, Juli 1994, Seite 42

  98. Ezra Taft Benson, „The Book of Mormon – Keystone of Our Religion“, Seite 4f.

  99. Ezra Taft Benson, „Born of God“, Ensign, Juli 1989, Seite 4

  100. Ezra Taft Benson, „Come unto Christ“, Ensign, November 1987, Seite 84

  101. Ezra Taft Benson, “Jesus Christ, Our Savior and Redeemer“, Ensign, Juni 1990, Seite 6

  102. Siehe Russell M. Nelson, „Drama on the European Stage“, Ensign, Dezember 1991, Seite 16

  103. Howard W. Hunter, „A Strong and Mighty Man“, Seite 42

  104. Thomas S. Monson, „The Lord Bless You“, Ensign, November 1991, Seite 87

  105. Siehe Francis M. Gibbons, Statesman, Patriot, Prophet of God, Seite 315

  106. Gordon B. Hinckley, „Farewell to a Prophet“, Seite 40

  107. Siehe Francis M. Gibbons, Statesman, Patriot, Prophet of God, Seite 317f.

  108. Thomas S. Monson, „President Ezra Taft Benson – A Giant among Men“, Ensign, Juli 1994, Seite 36