Wie kann ich Kinder unterstützen, deren Vater oder Mutter in Haft ist?

Wenn jemand in Haft kommt, wirkt sich das auf das Leben aller in der Familie aus. Die Familie erlebt für gewöhnlich starke Gefühle wie Wut, Verlust, Scham, Angst oder Traurigkeit. Die Kinder sind vielleicht bestürzt über das, was geschehen ist, und machen sich Sorgen um die Zukunft. Überlegen Sie, wie Sie den Kindern helfen können, mit der Inhaftierung des Vaters oder der Mutter fertigzuwerden:

• Seien Sie ehrlich. Erklären Sie den Kindern, dass die Inhaftierung ihres Vaters oder ihrer Mutter nicht ihre Schuld ist. Dies ist besonders wichtig, wenn die Straftat an dem Kind verübt wurde. Beantworten Sie ihre Fragen ehrlich, aber bedenken Sie dabei das Alter der Kinder.

• Schaffen Sie Sicherheit. Ein regelmäßiger, vorhersehbarer Tagesablauf kann eine große Quelle des Trostes sein. Erzählen Sie Ihren Kindern von Ihrem Tag, fragen Sie sie, wie sie sich fühlen, und sagen Sie ihnen, dass Sie sie liebhaben. Nehmen Sie ihre Gefühle ernst und helfen Sie ihnen zu erkennen, wem sie vertrauen können.

• Suchen Sie sich zusätzliche Hilfe. Sie müssen nicht alles alleine machen. Sprechen Sie mit den örtlichen Führungsverantwortlichen der Kirche (zum Beispiel dem Bischof oder Zweigpräsidenten), Freunden in der Kirche und Fachleuten für psychische Leiden. Sie können sich auch eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Umgebung suchen.

• Fördern Sie die Kommunikation (falls angebracht). Ermuntern Sie die Kinder, Ihrem Vater oder Ihrer Mutter im Gefängnis Briefe zu schreiben, Bilder zu schicken oder Bücher zum Lesen vorzuschlagen. Lassen Sie sie nach Möglichkeit bei Telefonaten dabei sein. Ermuntern Sie sie, über die Schule und andere Aktivitäten zu berichten.