Missionsberufungen
Wie entwickle ich Eigenschaften, die Christus besitzt?


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Wie entwickle ich Eigenschaften, die Christus besitzt?

Zum Nachdenken

Zum Nachdenken

  • Wie kann ich Eigenschaften entwickeln, durch die ich das Evangelium Jesu Christi machtvoller und überzeugender verkünden kann?

  • Inwiefern kann ich meinen Auftrag als Missionar besser erfüllen, wenn ich Eigenschaften entwickle, die Christus besitzt?

  • Welche Eigenschaft brauche ich am dringendsten?

Zu Beginn seines irdischen Wirkens ging Jesus Christus am See von Galiläa entlang und rief zwei Fischern, Petrus und Andreas, zu: „Folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“ (Matthäus 4:19; siehe auch Markus 1:17.) Der Herr hat auch Sie zu seinem Werk berufen und lädt Sie ein, ihm nachzufolgen. Die Einladung, Christus nachzufolgen, ist eine Einladung, seinem Beispiel zu folgen und ihm ähnlich zu werden.

Einige Kapitel in dieser Anleitung befassen sich damit, was Sie als Missionar tun müssen – wie man studiert, wie man lehrt, wie man seine Zeit gut einteilt. Ebenso entscheidend wie das, was Sie tun, ist jedoch, wer Sie sind.

Das wiederhergestellte Evangelium ermöglicht es Ihnen, dem Himmlischen Vater und Jesus Christus ähnlich zu werden. Der Erretter hat uns den Weg gezeigt. Er hat uns ein vollkommenes Beispiel gegeben und gebietet uns, so zu werden wie er (siehe 3 Nephi 27:27). Lernen Sie von ihm und trachten Sie danach, sich seine Eigenschaften zu Eigen zu machen. Durch die Macht seines Sühnopfers können Sie dieses Ziel erreichen und auch andere dahin führen, es zu erreichen.

In den heiligen Schriften werden christusähnliche Eigenschaften beschrieben, die Sie als Missionar und Ihr Leben lang nach und nach entwickeln sollten. Befassen Sie sich mit den Schriftstellen in diesem Kapitel und achten Sie auf weitere Beispiele für Eigenschaften, die Christus besitzt, wenn Sie andere Schriftstellen lesen.

Diese Eigenschaften sind Gaben von Gott. Wir erhalten sie, wenn wir unsere Entscheidungsfreiheit rechtschaffen nutzen. Bitten Sie den Himmlischen Vater, Sie mit diesen Eigenschaften zu segnen; ohne seine Hilfe können Sie sie nicht entwickeln. Machen Sie sich mit dem Wunsch, Gott zu gefallen, Ihre Schwächen bewusst und seien Sie bereit und eifrig darauf bedacht, sich zu verbessern.

Schriftstudium

Was sagen diese Schriftstellen darüber aus, wie wir dem Beispiel Jesu Christi folgen sollen?

Welcher Zusammenhang besteht zwischen den ersten Grundsätzen des Evangeliums und den Eigenschaften, die Christus besitzt?

Anregungen zu diesem Kapitel

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich mit diesem Kapitel zu befassen. Versuchen Sie es mit einer der folgenden Anregungen:

  • Erledigen Sie die Aufgabe „Eigenschaften entwickeln“ am Ende dieses Kapitels und stellen Sie dabei fest, welche Eigenschaft Sie am dringendsten brauchen oder entwickeln möchten. Befassen Sie sich dann mit dem Abschnitt, der diese Eigenschaft behandelt, und setzen Sie Ziele, um sie zu entwickeln.

  • Lesen Sie das ganze Kapitel durch, ohne die Schriftstellen zu lesen, und überlegen Sie, mit welcher Eigenschaft Sie sich ausführlicher befassen wollen. Lesen Sie dann die wichtigen Schriftstellen, die zu dieser Eigenschaft angegeben sind. Suchen Sie nach weiteren Schriftstellen zu dieser Eigenschaft, die hier nicht angegeben sind. Schreiben Sie in Ihr Studientagebuch eigene Ideen, wie Sie diese Eigenschaft entwickeln können.

  • Wählen Sie eine Eigenschaft aus, mit der Sie sich befassen wollen. Halten Sie sich an die Vorschläge unter der Überschrift „Eigenschaften entwickeln, die Christus besitzt“ am Ende des Kapitels.

Glaube an Jesus Christus

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portrait of Christ

© 1989 Conceptions Unlimited Investments, Inc. Vervielfältigung untersagt.

Wenn Sie Glauben an Christus haben, glauben Sie daran, dass er der Sohn Gottes ist, der Einziggezeugte des Vaters im Fleisch. Sie nehmen ihn als Ihren Erretter und Erlöser an und befolgen seine Lehren. Sie glauben daran, dass Ihnen durch sein Sühnopfer die Sünden vergeben werden können. Glaube an ihn bedeutet, dass Sie ihm vertrauen und sicher sind, dass er Sie liebt.

Glaube führt zu Taten, dazu gehört, dass man umkehrt, gehorsam ist und eifrig dient. Wenn Sie Glauben an Jesus Christus haben, vertrauen Sie dem Herrn so sehr, dass Sie seine Gebote befolgen – auch wenn Sie den Grund dafür nicht immer ganz verstehen. Sie vollbringen das, was der Herr von Ihnen erwartet. Sie bewirken Gutes in Ihrem Leben und im Leben anderer. Sie können gemäß dem Willen des Herrn Wunder vollbringen. Ihr Glaube zeigt sich durch Ihren Eifer und Ihre Werke.

Glaube ist ein Grundsatz, in dem Macht liegt. Gott wirkt durch Macht, aber diese Macht wird meist als Antwort auf Glauben ausgeübt (siehe Moroni 10:7). Er wirkt gemäß dem Glauben seiner Kinder. Zweifel und Angst stehen dem Glauben entgegen.

Ihr Glaube nimmt zu durch gewissenhaftes Schriftstudium, Beten, eifriges Dienen und Gehorsam gegenüber den Eingebungen des Heiligen Geistes und den Geboten.

Ihr Glaube an Jesus Christus wächst, wenn Sie ihn und seine Lehren besser kennen lernen. Wenn Sie die heiligen Schriften erforschen, lernen Sie viel über sein Wirken, seine Liebe zu allen Menschen und seine Gebote.

Zum Glauben gehört auch das Vertrauen in die Aufgabe und Macht des Heiligen Geistes. Durch Glauben erhalten Sie Antwort auf Ihre Gebete und persönliche Inspiration, die Sie im Werk des Herrn führt.

Schriftstudium

Was ist Glaube?

Wie erlangen Sie Glauben und was können Sie durch Glauben tun?

Welche Segnungen erhalten wir durch Glauben?

Hoffnung

Hoffnung ist das feste Vertrauen, dass der Herr alles erfüllen wird, was er Ihnen verheißen hat. Hoffnung zeigt sich in Gewissheit, Optimismus, Begeisterung und geduldiger Ausdauer. Man glaubt und erwartet, dass sich etwas ereignen wird. Wenn Sie Hoffnung haben, bewältigen Sie Prüfungen und Schwierigkeiten mit dem Vertrauen und der Zuversicht, dass sich für Sie alles zum Guten auswirken wird. Hoffnung hilft Ihnen, Mutlosigkeit zu überwinden. Die heiligen Schriften beschreiben die Hoffnung auf Jesus Christus oft als die Gewissheit, dass man ewiges Leben im celestialen Reich ererben wird.

Präsident James E. Faust hat gesagt:

„Hoffnung ist der Anker unserer Seele. …

Hoffnung bedeutet, auf Gottes Verheißungen zu vertrauen, zu glauben, dass, wenn wir jetzt handeln, sich die gewünschten Segnungen in der Zukunft erfüllen werden. …

Die unfehlbare Quelle unserer Hoffnung ist, dass wir Söhne und Töchter Gottes sind und dass sein Sohn, der Herr Jesus Christus, uns vom Tod errettet hat.“ („Hoffnung, ein Anker der Seele“, Liahona, Januar 2000, Seite 70ff.)

Schriftstudium

Was ist Hoffnung und worauf hoffen wir?

Nächstenliebe und Liebe

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Christ in Gethsemane

© 2001 Simon Dewey. Vervielfältigung untersagt.

Einmal wurde Jesus gefragt: „Welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?“ Jesus antwortete: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22:36-39.)

Nächstenliebe ist „die reine Christusliebe“ (Moroni 7:47). Sie umfasst Gottes ewige Liebe zu allen seinen Kindern. Wir müssen uns darum bemühen, diese Art von Liebe zu entwickeln. Wenn Sie von Nächstenliebe erfüllt sind, befolgen Sie Gottes Gebote und tun alles, was Sie können, um anderen zu dienen und ihnen zu helfen, das wiederhergestellte Evangelium anzunehmen.

Nächstenliebe ist eine Gabe von Gott. Der Prophet Mormon hat gesagt, dass wir „mit der ganzen Kraft des Herzens zum Vater [beten sollen], dass [wir] von dieser Liebe erfüllt“ werden (Moroni 7:48). Wenn Sie diesen Rat befolgen und bestrebt sind, rechtschaffen zu handeln, nimmt Ihre Liebe zu allen Menschen zu, vor allem zu denen, unter denen Sie tätig sind. Sie spüren dann ein aufrichtiges Interesse am ewigen Wohlergehen und Glück Ihrer Mitmenschen. Sie sehen sie dann als Kinder Gottes, denen es möglich ist, dem Himmlischen Vater ähnlich zu werden, und Sie setzen sich für sie ein. Sie vermeiden negative Gefühle wie Wut, Neid, Lust oder Habsucht. Sie urteilen nicht über andere, kritisieren sie nicht und sagen nichts Negatives über sie. Sie bemühen sich, sie und ihren Standpunkt zu verstehen. Sie sind geduldig mit ihnen und versuchen ihnen zu helfen, wenn sie Schwierigkeiten haben oder entmutigt sind. Die Nächstenliebe führt, wie der Glaube, zu Taten. Sie entwickeln Nächstenliebe, wenn Sie auf Möglichkeiten achten, anderen zu dienen und etwas von sich selbst zu geben.

Schriftstudium

Was ist Nächstenliebe?

Wie zeigte Jesus Christus Nächstenliebe?

Was sagen diese Verse über die Nächstenliebe aus?

Tugend

Tugend entsteht aus Ihren innersten Gedanken und Wünschen. Tugend ist eine Denkund Verhaltensweise, die auf hohen moralischen Grundsätzen beruht. Da der Heilige Geist nicht in unheiligen Tempeln wohnt, ist Tugend eine Voraussetzung dafür, dass man vom Geist geführt werden kann. Was Sie denken und tun, wenn Sie allein sind und sich unbeobachtet glauben, daran lässt sich messen, wie tugendhaft Sie sind.

Tugendhafte Menschen sind geistig rein. Sie konzentrieren sich auf rechtschaffene, erbauende Gedanken und verbannen unwürdige Gedanken, die zu unrechtem Verhalten führen, aus ihrem Sinn. Sie befolgen Gottes Gebote und folgen dem Rat der Führer der Kirche. Sie beten um die Kraft, Versuchungen zu widerstehen und das Rechte zu tun. Sie kehren schnell von Sünden und Verfehlungen um. Sie sind würdig, einen Tempelschein zu erhalten.

Ihre Gedanken sind wie eine Theaterbühne, doch auf dieser Bühne hat immer nur ein Schauspieler Platz. Bleibt die Bühne leer, schleichen sich oft finstere und sündige Gedanken ein, die uns versuchen. Aber diese Gedanken haben keine Macht, wenn die Bühne Ihres Geistes mit guten Gedanken gefüllt ist, beispielsweise mit einem Kirchenlied oder einer Schriftstelle, die Sie auswendig gelernt haben und sich ins Gedächtnis rufen können, wenn Sie versucht werden. Wenn Sie die Bühne Ihres Geistes unter Kontrolle haben, gelingt es Ihnen, dem hartnäckigen Drängen, einer Versuchung nachzugeben und zu sündigen, zu widerstehen. Sie können rein und tugendhaft werden.

Schriftstudium

Was bedeutet es, tugendhaft zu sein?

Erkenntnis

Der Herr hat geboten: „Trachtet nach Wissen, ja, durch Studium und auch durch Glauben.“ (LuB 88:118.) Er hat uns auch gewarnt: „Es ist unmöglich, dass man in Unwissenheit errettet werden kann.“ (LuB131:6.) Trachten Sie nach Erkenntnis, vor allem nach geistiger Erkenntnis. Lesen Sie jeden Tag in den heiligen Schriften und befassen Sie sich auch mit den Worten der lebenden Propheten. Bemühen Sie sich durch Schriftstudium und Gebet um Antworten auf konkrete Fragen und um Hilfe bei all Ihren Herausforderungen und dem, was Sie tun könnten. Achten Sie dabei vor allem auf Schriftstellen, die Sie verwenden können, wenn Sie Menschen unterweisen und Fragen über das wiederhergestellte Evangelium beantworten.

Denken Sie darüber nach, wie Sie Evangeliumsgrundsätze anwenden können. Wenn Sie sich gewissenhaft, gebeterfüllt und aufrichtig mit den heiligen Schriften befassen, wird der Heilige Geist Ihren Sinn erleuchten, Sie unterweisen und Ihnen helfen, die Bedeutung einzelner Schriftstellen und die Lehren der lebenden Propheten zu verstehen. Sie können auch Erkenntnis erlangen, indem Sie andere, vor allem Führer der Kirche, beobachten und ihnen zuhören. Wie Nephi können Sie sagen: „Meine Seele erfreut sich an den Schriften und mein Herz sinnt über sie nach … Siehe, meine Seele erfreut sich an dem, was des Herrn ist; und mein Herz sinnt ständig über das nach, was ich gesehen und gehört habe.“ (2 Nephi 4:15,16.)

Schriftstudium

Wie hilft Erkenntnis dabei, das Werk des Herrn zu tun?

Wie können wir Erkenntnis erlangen?

Geduld

Geduld ist die Fähigkeit, Verzögerungen, Schwierigkeiten, Widerstand oder Leid zu ertragen, ohne wütend, enttäuscht oder besorgt zu sein. Geduld ist die Fähigkeit, Gottes Willen zu tun und seinen Zeitplan anzunehmen. Wenn Sie geduldig sind, halten Sie auch unter Druck stand und können Widrigkeiten ruhig und voller Hoffnung begegnen. Geduld hängt mit Hoffnung und Glauben zusammen – Sie müssen darauf warten, dass sich die verheißenen Segnungen des Herrn erfüllen.

Sie brauchen bei allen alltäglichen Erfahrungen und Beziehungen Geduld, vor allem auch mit Ihrem Mitarbeiter. Wenn es darum geht, Fehler und Schwächen zu überwinden, müssen Sie mit allen Menschen geduldig sein, auch mit sich selbst.

Aufgabe: Persönliches Studium

Aufgabe: Persönliches Studium

  • Lesen Sie aufmerksam Mosia 28:1-9. Was wünschten sich die Söhne Mosias?

  • Was riet der Herr diesen Missionaren? (Siehe Alma 17:10,11 und 26:27.)

  • Wozu führten ihre Geduld und ihr Eifer? (Siehe Alma 26.)

  • Schreiben Sie die Antworten in Ihr Studientagebuch.

Schriftstudium

Warum ist Geduld wichtig? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Geduld und Glauben?

Demut

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Christ in Gethsemane

Demut ist die Bereitwilligkeit, sich dem Willen des Herrn zu fügen und dem Herrn die Ehre für das zu geben, was erreicht wurde. Dazu gehört, dass wir für seine Segnungen dankbar sind und eingestehen, dass wir immer auf seine Hilfe angewiesen sind. Demut ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen geistiger Stärke. Wenn Sie demütig auf den Herrn vertrauen und seine Macht und Barmherzigkeit anerkennen, erlangen Sie die Gewissheit, dass seine Gebote zu Ihrem Besten sind. Sie sind sicher, dass Sie alles tun können, was der Herr von Ihnen erwartet, wenn Sie sich auf ihn verlassen. Sie sind auch bereit, seinen erwählten Dienern zu vertrauen und ihrem Rat zu folgen. Demut hilft Ihnen in dem Bestreben, gehorsam zu sein, eifrig zu arbeiten und selbstlos zu dienen.

Das Gegenteil von Demut ist Stolz, der in den heiligen Schriften verurteilt wird. Wer voll Stolz ist, setzt größeres Vertrauen in sich selbst als in Gott oder Gottes Diener. Außerdem setzt er die Dinge der Welt über das, was von Gott ist. Wer voller Stolz ist, beansprucht die Ehre für sich selbst, anstatt Gott zu verherrlichen. Stolz bedeutet Konkurrenzdenken; wer stolz ist, möchte mehr haben und besser sein als andere. Stolz führt oft zu Gefühlen wie Wut und Hass und ist daher ein großer Stolperstein.

Schriftstudium

Was bedeutet es, demütig zu sein?

Was für Segnungen erlangen Sie, wenn Sie sich demütigen?

Wie können Sie Anzeichen von Stolz bei sich selbst erkennen?

Eifer

Eifer ist die stetige, aufrichtige und tatkräftige Anstrengung, das Werk des Herrn zu tun. Der Herr erwartet, dass Sie eifrig arbeiten, nämlich ausdauernd und mit großem Einsatz. Ein eifriger Missionar arbeitet effektiv und effizient. Eifer in der Missionsarbeit ist Ausdruck Ihrer Liebe zum Herrn und zu seinem Werk. Wenn Sie eifrig sind, finden Sie Freude an Ihrer Arbeit und sind zufrieden.

Tun Sie viel Gutes aus eigenem, freiem Willen (siehe LuB 58:27). Warten Sie nicht darauf, dass man Ihnen sagt, was Sie tun sollen. Hören Sie nicht auf, bis Sie alles getan haben, was Sie tun können, auch wenn Sie müde sind. Konzentrieren Sie sich auf das Wichtigste und verschwenden Sie keine Zeit. Beten Sie um Führung und Kraft. Planen Sie regelmäßig und effektiv. Vermeiden Sie alles, was Sie ablenkt, auch in Gedanken.

Schriftstudium

Was bedeutet es, eifrig zu sein?

Warum erwartet der Herr von Ihnen, dass Sie eifrig sind?

Was hat Eifer mit Entscheidungsfreiheit zu tun?

Gehorsam

Sie sind Missionar. Von Ihnen wird erwartet, dass Sie bereitwillig die Gebote halten, die Missionarsregeln befolgen und dem Rat Ihrer Führer folgen. Gehorsam ist das erste Gesetz des Himmels. Gehorsam beruht auf Glauben. Manchmal wird vielleicht etwas von Ihnen verlangt, was Sie nicht ganz verstehen. Wenn Sie gehorsam sind, erlangen Sie mehr Glauben, Erkenntnis, Weisheit, Gewissheit, Schutz und Freiheit. Bemühen Sie sich, dem Herrn, dem lebenden Propheten und dem Missionspräsidenten zu gehorchen.

Schriftstudium

Was bedeutet es, gehorsam zu sein?

Was erfahren Sie aus diesen Schriftstellen über Gehorsam?

Warum gehorchten Helamans junge Soldaten mit Genauigkeit? Wie wurden sie gesegnet?

Eigenschaften entwickeln, die Christus besitzt

Wenn Sie sich mit den Eigenschaften, die in diesem Kapitel beschrieben werden, und weiteren Eigenschaften, die in den heiligen Schriften zu finden sind, befassen und sie zu entwickeln versuchen, kann die folgende Vorgehensweise nützlich sein:

  • Wählen Sie die Eigenschaft aus, die Sie entwickeln wollen.

  • Schreiben Sie eine Definition und Beschreibung der Eigenschaft auf.

  • Schreiben Sie Fragen auf, die Sie dann beim Schriftstudium beantworten können.

  • Listen Sie Schriftstellen auf, die etwas über diese Eigenschaft aussagen, und lesen Sie sie aufmerksam.

  • Halten Sie Ihre Gefühle und Eindrücke fest.

  • Setzen Sie sich Ziele und planen Sie, wie Sie die Eigenschaft anwenden wollen.

  • Beten Sie zum Herrn, dass er Ihnen hilft, diese Eigenschaft zu entwickeln.

  • Bewerten Sie regelmäßig, welchen Fortschritt Sie bei jeder Eigenschaft gemacht haben.

Aufgabe: Persönliches Studium

Wählen Sie eine Eigenschaft aus diesem Kapitel oder aus den heiligen Schriften aus. Gehen Sie wie oben beschrieben vor, um mehr über die Eigenschaft zu erfahren und zu planen, wie Sie sie entwickeln können.

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missionary badge

Sehen Sie sich Ihr Namensschild an. Worin unterscheidet sich Ihr Namensschild von dem eines Angestellten einer Firma? Beachten Sie, dass Ihr Name und der Name des Erretters am meisten auffallen. Wie können Sie dafür sorgen, dass Sie den Erretter als einer seiner Jünger vertreten? Warum ist es wichtig, dass die Menschen Ihren Namen in positiver Weise mit dem Namen des Erretters in Verbindung bringen? Schreiben Sie Ihre Gedanken in Ihr Studientagebuch.

Schriftstudium

Welche Eigenschaften werden in den heiligen Schriften angeführt?

Zur Erinnerung

Zur Erinnerung

  • Sie müssen ein christusgleicher Missionar sein, nicht nur das tun, was eben ein Missionar so tut.

  • So zu werden wie Christus, ist ein lebenslanges Streben.

  • Sie folgen dem Beispiel Christi – entwickeln seine Eigenschaften – Tat um Tat, Entscheidung um Entscheidung.

  • Sich zu ändern und Christus ähnlicher zu werden, erfordert Glauben, Umkehr und dass wir Bündnisse einhalten, den Heiligen Geist in größerem Maß empfangen und bis ans Ende ausharren.

Anregungen für das Studium und die praktische Anwendung

Persönliches Studium

  • Bereiten Sie eine Fünf-Minuten-Ansprache über eine der Eigenschaften vor, die in diesem Kapitel behandelt werden.

  • Suchen Sie anhand des Schriftenführers nach Beispielen, wie der Erlöser die Eigenschaften an den Tag gelegt hat, die in diesem Kapitel beschrieben werden. Halten Sie das Gelernte im Studientagebuch fest.

  • Führen Sie von Zeit zu Zeit die Aufgabe „Eigenschaften entwickeln“ am Ende des Kapitels durch.

  • Wählen Sie eine Eigenschaft aus diesem Kapitel aus. Fragen Sie sich:

    • Wie kann ich diese Eigenschaft entwickeln?

    • Was muss sich in meinem Herzen, meinem Sinn und meinem Verhalten ändern, damit ich diese Eigenschaft entwickle?

    • Wenn ich meine Bündnisse einhalte, wie trägt das dazu bei, dass ich diese Eigenschaft entwickle?

    • Inwiefern hilft mir diese Eigenschaft, für den Heiligen Geist würdig zu sein und ein machtvolleres Werkzeug im Dienste des Evangeliums Jesu Christi zu werden?

  • Finden Sie im Leben von Gestalten aus den heiligen Schriften Beispiele für Eigenschaften, die Christus besitzt. Notieren Sie Ihre Eindrücke in Ihrem Studientagebuch.

Studium mit dem Mitarbeiter

  • Suchen Sie in der Missionarsbibliothek nach Verweisen auf Eigenschaften, die Christus besitzt.

  • Sprechen Sie über den Zusammenhang verschiedener Eigenschaften, zum Beispiel:

    • Welcher Zusammenhang besteht zwischen Glauben und Eifer?

    • In welchem Zusammenhang stehen Demut und Liebe?

    • Wie kann Erkenntnis zu mehr Geduld führen?

Distriktsversammlung und Zonenkonferenz

  • Bitten Sie jeden Missionar ein paar Tage vor der Distriktsversammlung oder der Zonenkonferenz, eine der Eigenschaften in diesem Kapitel oder aus den heiligen Schriften auszuwählen und eine Fünf-Minuten-Ansprache darüber vorzubereiten, wobei er auch Schriftstellen anführt, die ihm geholfen haben.

    Lassen Sie dann einige Missionare in der Versammlung ihre Ansprache halten.

  • Teilen Sie die Missionare in drei Gruppen ein und geben Sie ihnen den folgenden Auftrag:

    Gruppe 1: Lesen Sie 1 Nephi 17:7-16 und beantworten Sie die folgenden Fragen:

    • Wie übte Nephi seinen Glauben aus?

    • Was tat Nephi, was christusähnlich war?

    • Welche Verheißungen erhielt Nephi vom Herrn, falls er treu bliebe und die Gebote hielte?

    • Wie lässt sich dieser Bericht auf die Missionsarbeit beziehen?

    Gruppe 2: Lesen Sie Jakob 7:1-15 und beantworten Sie die folgenden Fragen:

    • Warum war Jakobs Glaube stark genug, um Scherems Angriff standzuhalten?

    • Wie übte Jakob Glauben aus, als er mit Scherem sprach?

    • Inwiefern war Jakobs Verhalten christusähnlich?

    • Wie können wir einen solchen Glauben entwickeln, wie Jakob ihn hatte?

    Gruppe 3: Lesen Sie Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:8-18 und beantworten Sie die folgenden Fragen:

    • Auf welche Weise übte Joseph Smith Glauben an Jesus Christus?

    • Wie wurde sein Glaube geprüft?

    • Was tat er, was christusähnlich war?

    • Was können wir tun, um Joseph Smiths Beispiel zu folgen?

    Wenn die Gruppen fertig sind, bringen Sie die Missionare wieder zusammen und bitten Sie sie, den anderen mitzuteilen, was sie besprochen haben.

  • Erzählen Sie, wie Sie selbst einmal durch den Glauben eines anderen Menschen inspiriert oder gesegnet wurden.

  • Lassen Sie die Missionare die Aufgabe „Eigenschaften entwickeln“ aufschlagen. Geben Sie jedem Missionar ein Blatt Papier, worauf er seine Antworten schreiben kann.

    Wenn sie mit dem Arbeitsblatt fertig sind, bitten Sie sie, sich persönliche Ziele zu setzen.

    Bitten Sie ein paar Missionare, den anderen mitzuteilen, was sie bei dieser Selbsteinschätzung gelernt und empfunden haben.

    Geben Sie Zeugnis, wie wichtig es ist, Eigenschaften, die Christus besitzt, zu entwickeln.

Missionspräsident

  • Bitten Sie die Missionare, eines der vier Evangelien im Neuen Testament oder 3 Nephi 11 bis 28 zu lesen. Dabei sollen sie unterstreichen, was Jesus getan hat, das auch sie tun können.

  • Machen Sie den Missionaren mit Hilfe von Zielsetzung und Planung deutlich, was Eifer bedeutet. Erklären Sie, dass es ein Ausdruck der Liebe ist, wenn man eifrig um den Menschen bemüht ist.

  • Bitten Sie die Missionare im Interview, über eine Eigenschaft zu sprechen, an der sie gerade arbeiten.

  • Bitten Sie die Missionare bei einer Zonenkonferenz, von den christusähnlichen Eigenschaften zu erzählen, die sie an ihrem Mitarbeiter bewundern.

Eigenschaften Entwickeln

Lesen Sie jeden Punkt aufmerksam durch. Überlegen Sie, inwieweit die Aussage auf Sie zutrifft, und wählen Sie dann aus den möglichen Antworten die zutreffendste aus. Schreiben Sie die Antwort zu jedem Punkt in Ihr Studientagebuch. Geistiges Wachstum ist ein allmählicher Vorgang. Niemand ist vollkommen, gehen Sie also davon aus, dass Sie sich bei einigen Punkten besser bewerten als bei anderen.

Mögliche Antworten

1

= nie

2

= manchmal

3

= oft

4

= fast immer

5

= immer

Glaube

  1. Ich glaube an Christus und nehme ihn als meinen Erretter an. (2 Nephi 25:29)

  2. Ich bin sicher, dass Gott mich liebt. (1 Nephi 11:17)

  3. Ich vertraue dem Erlöser so sehr, dass ich seinen Willen annehme und alles tue, worum er mich bittet. (1 Nephi 3:7)

  4. Ich glaube fest daran, dass mir durch das Sühnopfer Jesu Christi alle meine Sünden vergeben werden können. (Enos 1:5-8)

  5. Ich habe genügend Glauben an Christus, um Antworten auf meine Gebete zu erhalten. (Mosia 27:14)

  6. Ich denke den Tag über an Christus und erinnere mich an das, was er für mich getan hat. (LuB 20:77,79)

  7. Ich habe den Glauben, der nötig ist, damit ich Gutes in meinem Leben und im Leben anderer bewirken kann. (Ether 12:12)

  8. Ich weiß durch die Macht des Heiligen Geistes, dass das Buch Mormon wahr ist. (Moroni 10:3-5)

  9. Ich habe genügend Glauben an Christus, um alles zu vollbringen, was er von mir erwartet – selbst Wunder, wenn es nötig ist. (Moroni 7:33)

Hoffnung

  1. Einer meiner größten Wünsche ist es, ewiges Leben im celestialen Reich Gottes zu ererben. (Moroni 7:41)

  2. Ich bin sicher, dass meine Mission glücklich und erfolgreich sein wird. (LuB 31:3-5)

  3. Ich bin, was die Zukunft angeht, ruhig und optimistisch. (LuB 59:23)

  4. Ich glaube fest daran, dass ich einmal bei Gott wohnen und wie er sein werde. (Ether 12:4)

Nächstenliebe und Liebe

  1. Das ewige Wohlergehen und Glück anderer liegt mir sehr am Herzen. (Mosia 28:3)

  2. Wenn ich bete, bitte ich um Nächstenliebe, die reine Christusliebe. (Moroni 7:47,48)

  3. Ich bemühe mich, die Gefühle anderer und ihren Standpunkt zu verstehen. (Judas 1:22)

  4. Ich vergebe dem, der mich verletzt oder mir Unrecht getan hat. (Epheser 4:32)

  5. Ich bemühe mich, anderen zu helfen, wenn sie Schwierigkeiten haben oder entmutigt sind. (Mosia 18:9)

  6. Falls es angebracht ist, sage ich anderen, dass ich sie lieb habe und mir Gedanken um sie mache. (Lukas 7:12-15)

  7. Ich achte auf Gelegenheiten, meinen Mitmenschen zu dienen. (Mosia 2:17)

  8. Ich spreche positiv über andere. (LuB 42:27)

  9. Ich bin im Umgang mit anderen freundlich und geduldig, selbst wenn es nicht leicht ist, mit ihnen auszukommen. (Moroni 7:45)

  10. Ich freue mich über die Leistungen anderer. (Alma 17:2-4)

Tugend

  1. Ich habe ein reines Herz. (Psalm 24:3,4)

  2. Ich habe keinen Wunsch, Böses zu tun, sondern möchte Gutes tun. (Mosia 5:2)

  3. Ich bin verlässlich; wenn ich sage, ich werde etwas tun, tue ich es auch. (Alma 53:20)

  4. Ich konzentriere mich auf rechtschaffene, erbauende Gedanken und verbanne ungute Gedanken aus meinem Sinn. (LuB 121:45)

  5. Ich kehre von meinen Sünden um und bin bestrebt, meine Schwächen zu überwinden. (LuB 49:26-28)

  6. Ich spüre den Einfluss des Heiligen Geistes in meinem Leben. (LuB 11:12,13)

Erkenntnis

  1. Ich fühle mich sicher, was mein Verständnis der Lehren und Grundsätze des Evangeliums angeht. (Ether 3:19,20)

  2. Ich lese täglich in den heiligen Schriften. (Johannes 5:39)

  3. Ich bemühe mich ernsthaft, die Wahrheit zu verstehen und Antworten auf meine Fragen zu finden. (LuB 6:7)

  4. Ich erhalte Erkenntnis und Führung durch den Geist. (1 Nephi 4:6)

  5. Ich liebe und schätze die Lehren und Grundsätze des Evangeliums. (2 Nephi 4:15)

Geduld

  1. Ich warte geduldig darauf, dass sich die Segnungen und Verheißungen des Herrn erfüllen. (2 Nephi 10:17)

  2. Ich kann auf etwas warten, ohne verärgert oder enttäuscht zu sein. (Römer 8:25)

  3. Ich bin bei all den Herausforderungen, vor denen ein Missionar steht, geduldig. (Alma 17:11)

  4. Ich bin geduldig im Hinblick auf die Fehler und Schwächen anderer. (Römer 15:1)

  5. Ich bin mit mir selbst geduldig und verlasse mich auf den Herrn, wenn ich mich bemühe, meine Schwächen zu überwinden. (Ether 12:27)

  6. Ich begegne Widrigkeiten und Bedrängnissen ruhig und voller Hoffnung. (Alma 34:40,41)

Demut

  1. Ich bin gütig und von Herzen demütig. (Matthäus 11:29)

  2. Ich verlasse mich darauf, dass der Herr mir hilft. (Alma 26:12)

  3. Ich bin von Herzen dankbar für die Segnungen, die ich vom Herrn erhalten habe. (Alma 7:23)

  4. Meine Gebete sind ernsthaft und aufrichtig. (Enos 1:4)

  5. Ich schätze die Weisung von meinen Führern und Lehrern. (2 Nephi 9:28)

  6. Ich bemühe mich darum, mich dem Willen des Herrn zu fügen, wie immer er ausfallen mag. (Mosia 24:15)

Eifer

  1. Ich arbeite effektiv, auch wenn ich nicht unter Druck stehe oder beaufsichtigt werde. (LuB 58:26,27)

  2. Ich konzentriere meine Anstrengungen auf das Wichtigste. (Matthäus 23:23)

  3. Ich spreche mindestens zweimal am Tag ein persönliches Gebet. (Alma 34:18-27)

  4. Ich konzentriere meine Gedanken auf meine Berufung als Missionar. (LuB 4:2,5)

  5. Ich setze regelmäßig Ziele und plane. (LuB 88:119)

  6. Ich arbeite eifrig, bis die Aufgabe erfolgreich ausgeführt ist. (LuB 10:4)

  7. Ich finde Freude an meiner Arbeit und bin zufrieden. (Alma 36:24,25)

Gehorsam

  1. Wenn ich bete, bitte ich um Kraft, Versuchung zu widerstehen und das Rechte zu tun. (3 Nephi 18:15)

  2. Ich halte die erforderlichen Gebote, um würdig zu sein, einen Tempelschein zu erhalten. (LuB 97:8)

  3. Ich befolge bereitwillig die Missionarsregeln und folge dem Rat meiner Führer. (Hebräer 13:17)

  4. Ich bemühe mich, im Einklang mit den Gesetzen und Grundsätzen des Evangeliums zu leben. (LuB 41:5)