Material für den Lehrer: Lektion 2

Die erste Vision

1820 erschienen Joseph Smith Gottvater und sein Sohn Jesus Christus. In dieser Lektion sollen die Schüler die verschiedenen Berichte von Josephs erster Vision kennenlernen, aus der Vision Lehren und Grundsätze herausarbeiten und ihr Zeugnis stärken, dass Joseph Smith tatsächlich den Vater und den Sohn gesehen hat.

Hinweis: Wie Joseph Smith aktiv nach der Wahrheit gesucht hat (geschildert in Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:5-13), wird in Lektion 3 näher behandelt.

Anregungen für den Unterricht

Der Vater im Himmel und Jesus Christus erscheinen Joseph Smith

Zeigen Sie diese Aussage aus Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:21:

„So etwas wie Visionen oder Offenbarungen [gibt] es in diesen Tagen nicht mehr.“

• Was haltet ihr von dieser Aussage?

• Inwiefern wäre euer Leben anders, wenn ihr dieser Aussage Glauben schenken würdet?

Erklären Sie, dass ein Methodistenprediger dies gesagt hat, nachdem ihm der junge Joseph Smith von seiner ersten Vision erzählt hatte. Bitten Sie die Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:15-19 zu lesen und darüber nachzudenken, inwiefern Josephs Schilderung dessen, was er erlebt hat, dem widerspricht, was der Prediger behauptet hat. Bitten Sie die Schüler anschließend, ihre Gedanken dazu zu äußern.

UNSER LEHREN UND LERNEN VERBESSERN

Den Schülern im Unterricht Leseaufträge geben. Greifen Sie auf verschiedene Möglichkeiten zurück, wie im Unterricht gelesen werden kann: Die Schüler können still für sich in den heiligen Schriften lesen, ein Schüler kann etwas vorlesen, die Schüler können reihum jeder ein paar Verse lesen oder auch mal etwas gemeinsam im Chor vorlesen und so weiter.

Schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel: Gottvater und Jesus Christus sind Joseph Smith erschienen und haben mit ihm gesprochen.

Fragen Sie, ob es Schüler gibt, die für Josephs erste Vision Zeugnis geben möchten. Bitten Sie sie, dabei auch diese Frage zu beantworten:

• Wie hast du ein Zeugnis von der ersten Vision erhalten?

Den Berichten von der ersten Vision entnehmen wir wichtige Grundsätze

Rufen Sie den Schülern in Erinnerung, dass es vier Berichte von der ersten Vision gibt, die von Joseph Smith persönlich verfasst wurden. Außerdem gibt es fünf weitere Berichte von dieser Vision, die von Leuten aufgezeichnet wurden, die Joseph darüber haben sprechen hören. Genauso wie es Unterschiede bei den Berichten von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes über das Leben des Erretters gibt, steht in jedem Bericht von Josephs erster Vision ein anderer Aspekt im Vordergrund. In allen kommen jedoch auch dieselben wesentlichen Elemente dessen vor, was Joseph gesehen und gehört hat. Einige Leute versuchen, die erste Vision deswegen als unwahr hinzustellen, weil sich die Berichte unterscheiden. (Zum Beispiel wird im Bericht von 1832 darauf eingegangen, dass Joseph sich um Vergebung seiner Sünden bemüht hat, und er verwendet die Bezeichnung „der Herr“ anstatt vom Vater im Himmel und Jesus Christus als zwei Wesen zu sprechen. Im Bericht von 1835 steht, dass zuerst der himmlische Vater erschienen ist und anschließend der Erretter.)

Um zu erklären, wieso es zu diesen Unterschieden kommt, bitten Sie die Schüler, an ein einschneidendes Ereignis aus ihrem Leben zurückzudenken.

• Inwiefern würde sich das, was ihr darüber erzählt, unterscheiden, je nachdem, wer euch zuhört? Inwiefern würde euer Bericht anders ausfallen, je nachdem, wann oder warum ihr davon erzählt?

• Was würdet ihr jemandem sagen, der argumentiert, durch die Abweichungen in den verschiedenen Berichten von der ersten Vision ergebe sich die Frage, ob Joseph diese Vision tatsächlich gehabt hat? (Falls nötig, rufen Sie den Schülern in Erinnerung, was sie im Vorbereitungsmaterial in Abschnitt 2 gelesen haben.)

Schreiben Sie diesen Satzanfang an die Tafel: Wir lernen aus der ersten Vision, dass …

Erklären Sie, dass wir allen Berichten Josephs von der ersten Vision viele herrliche Grundsätze entnehmen können. Erinnern Sie die Schüler daran, dass sie im Vorbereitungsmaterial aufgefordert wurden, eine Liste mit den Grundsätzen anzufertigen, die sie den Berichten von der ersten Vision entnommen haben. Wenn nötig, geben Sie den Schülern Zeit, sich noch einmal anzusehen, was sie markiert und aufgeschrieben haben. (Wenn Sie die ersten beiden Lektionen zusammen durchnehmen und sich die Schüler nicht auf den Unterricht vorbereiten konnten, müssen Sie den Schülern vielleicht im Unterricht Zeit geben, die Berichte zu lesen.)

Bitten Sie die Schüler, einige der Grundsätze, die sie gefunden haben, aufzuzählen. Dabei sollen sie auch den Vers, die Verse oder den Absatz nennen, wo wir diese Lehre nachlesen können. Schreiben Sie die Antworten der Schüler unter den Satzanfang an der Tafel.

Hinweis: Einige Grundsätze, die wir aus Joseph Smiths erster Vision lernen können, sind im Artikel „Die erste Vision – Schlüssel zur Wahrheit“ (Liahona, Juni 2017, Seite 27–31) von Elder Richard J. Maynes von den Siebzigern aufgeführt, auf den auch im Vorbereitungsmaterial im Abschnitt Extralesestoff verwiesen wird.

Wenn die Schüler die Grundsätze aufzählen, die sie gefunden haben, könnten Sie ihnen eine oder mehrere dieser Fragen zur Vertiefung stellen:

• Warum ist es eurer Meinung nach wichtig, dass ihr diese Grundsätze kennt und versteht?

• Inwiefern ist es ein Segen für euch, dass ihr diese Grundsätze kennt?

• Was habt ihr über den Vater im Himmel und Jesus Christus gelernt, als ihr euch mit der ersten Vision befasst habt?

Wir können unser Zeugnis von der ersten Vision vertiefen

Erzählen Sie, dass viele Leute in Josephs Umfeld seinem Zeugnis nicht geglaubt und ihn deswegen verfolgt haben (siehe Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:21-23).

Bitten Sie die Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:24,25 zu lesen und darauf zu achten, wie der Prophet Joseph Smith auf diejenigen reagiert hat, die sein Zeugnis von der Vision ins Lächerliche gezogen haben.

• Welche Formulierungen aus dem Zeugnis Joseph Smiths stechen für euch hervor? Warum?

• Wie kann Joseph Smiths Beispiel euch helfen, wenn jemand sich über euer Zeugnis von der ersten Vision und vom wiederhergestellten Evangelium Jesu Christi lustig macht oder es angreift?

Zeigen Sie diese Aussage von Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) oder geben Sie jedem eine Kopie, und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen:

Präsident Gordon B. Hinckley

Seit über 150 Jahren mühen sich Feinde, Kritiker und einige selbst ernannte Gelehrte damit ab, die Echtheit dieser Vision zu widerlegen. Natürlich können sie sie nicht verstehen. Das, was von Gott ist, kann nur durch den Geist Gottes verstanden werden. Es hatte nichts Vergleichbares gegeben, seitdem der Sohn Gottes als Mensch auf der Erde gewandelt war. Ohne diesen Grundstein unseres Glaubens und unserer Organisation haben wir nichts. Mit ihm haben wir alles.

Viel ist geschrieben worden und wird noch geschrieben werden, um die Vision wegzudiskutieren. … Aber das Zeugnis des Heiligen Geistes, das unzähligen Menschen in all den Jahren, die seitdem vergangen sind, zuteilgeworden ist, bestätigt, dass die Vision wahr ist, dass sie sich so zugetragen hat, wie Joseph Smith es geschildert hat. (Gordon B. Hinckley, „Vier Ecksteine des Glaubens“, Liahona, Februar 2004, Seite 5.)

Ermuntern Sie die Schüler, die sich ein tieferes Zeugnis von Joseph Smith und der ersten Vision wünschen, dem Beispiel Josephs zu folgen und nach Wahrheit zu suchen, indem sie sich weiter mit diesen Berichten befassen und Gott bitten, ihnen die Echtheit der ersten Vision durch den Heiligen Geist zu bestätigen. Sie können zum Abschluss des Unterrichts Ihr Zeugnis von der ersten Vision und von der Wiederherstellung des Evangeliums durch den Propheten Joseph Smith geben.

Für die nächste Unterrichtsstunde

Bitten Sie die Schüler, an schwierige Fragen zu denken, die sie oder andere zu Lehren, Gepflogenheiten oder der Geschichte der Kirche haben. Erzählen Sie ihnen, dass sie in der nächsten Stunde darüber sprechen werden, was man tun kann, wenn komplexe Fragen oder Widersprüche auftauchen. Bitten Sie die Schüler, das Vorbereitungsmaterial für Lektion 3 zu lesen, damit sie vorbereitet sind, im Unterricht über Grundsätze zu sprechen, mithilfe derer sie mehr geistige Erkenntnis erlangen können.