Seminar
Einheit 31, Tag 4: Lehre und Bündnisse 138


Einheit 31, Tag 4

Lehre und Bündnisse 138

Einleitung

Am 3. Oktober 1918 erhält Präsident Joseph F. Smith die Vision, die jetzt in Lehre und Bündnisse 138 steht. In dieser Vision sieht er, wie der auferstandene Erlöser den rechtschaffenen Geistern dient, die auf Erlösung von den Banden des Todes warten.

Lehre und Bündnisse 138:1-11

Präsident Joseph F. Smith sinnt über die heiligen Schriften und das Sühnopfer Jesu Christi nach

Ist jemand, der dir nahesteht, verstorben, oder kennst du jemanden, der einen Freund oder Angehörigen verloren hat? Wenn wir sterben, trennt sich der Geist von unserem Körper und unser Geist geht in die Geisterwelt. Wie stellst du dir die Geisterwelt vor?

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Präsident Joseph F. Smith

Präsident Joseph F. Smith

Präsident Joseph F. Smith, der sechste Präsident der Kirche, erhielt eine Offenbarung über die Geisterwelt. Lies die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 138 und achte darauf, was Präsident Smith in den Monaten vor der Herbst-Generalkonferenz 1918 durchgemacht hatte.

Während dieser Monate trauerte Präsident Joseph F. Smith wegen des Todes seines Sohnes Hyrum Mack Smith, der Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel gewesen war. Hyrum Mack Smith war in diesem Jahr im Alter von 45 Jahren an einem Blinddarmdurchbruch gestorben.

Lies Lehre und Bündnisse 138:1-4 und achte darauf, über welche Lehre Präsident Joseph F. Smith am 3. Oktober 1918 nachsann.

Aus Vers 4 erfahren wir: Dank des Sühnopfers Jesu Christi und durch Gehorsam gegenüber den Grundsätzen des Evangeliums können alle Menschen errettet werden.

Lies Lehre und Bündnisse 138:5 und achte darauf, was Präsident Smith erlebt hat, als er über das Sühnopfer nachdachte.

Ist dir schon einmal eine Schriftstelle in den Sinn gekommen, als du über einen Aspekt des Evangeliums nachgedacht hast? Wenn du dich weiterhin mit dem Wort Gottes befasst und die Lernschriftstellen auswendig lernst, wirst du merken, wie der Heilige Geist dich bei Bedarf an diese Stellen denken lässt.

Lies Lehre und Bündnisse 138:6-10 und achte darauf, welche Lehren Präsident Smith berührt haben.

Präsident Smith schlug die heiligen Schriften auf und las mehrere Schriftstellen aus 1 Petrus 3 und 4. Dort erklärte Petrus, dass Jesus Christus nach seinem Tod in die Geisterwelt ging. Der Erlöser lehrte in der Geisterwelt das Evangelium, damit jeder auf gerechte Weise gerichtet werden kann.

Lies Lehre und Bündnisse 138:11 und achte darauf, was Präsident Smith sah, als er über die Schriftstellen nachdachte.

Bevor du dich mit Präsident Smiths Vision von der Geisterwelt befasst, achte darauf, wie er diese Offenbarung erhielt: Als er über die Schriftstellen nachsann, dachte er über die Lehre vom Sühnopfer und über die Liebe des Vaters im Himmel und Jesu Christi für uns nach, die sich im Kommen des Erlösers kundtut. Bei diesem Gedanken kamen ihm die Worte des Petrus in den Sinn. Als er sich dann die Worte des Petrus noch einmal durchlas und darüber nachsann, „wurden die Augen [seines] Verständnisses aufgetan“ (LuB 138:11), der Heilige Geist ruhte auf ihm und er sah die Geisterwelt. Ein Grundsatz, den wir aus diesem Bericht lernen können, lautet: Dadurch, dass wir in den heiligen Schriften lesen und darüber nachdenken, bereiten wir uns darauf vor, Offenbarung zu empfangen.

  1. Beantworte diese Fragen in deinem Studientagebuch:

    1. Inwiefern laden wir den Geist der Offenbarung ein, wenn wir in den heiligen Schriften lesen und über sie nachdenken?

    2. Beschreibe, was du schon einmal erlebst hast, als du beim Schriftstudium diesem Muster gefolgt bist. Wie wurde dein Schriftstudium dadurch vertieft?

Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat beschrieben, wie wir in den heiligen Schriften studieren sollen. Markiere beim Lesen seiner Erklärung alles, was du bei deinem Schriftstudium umsetzen könntest.

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Elder D. Todd Christofferson

„Mit ‚studieren‘ meine ich mehr als nur lesen. … Manchmal stelle ich mir vor, wie ihr ein paar Verse lest, innehaltet und darüber nachdenkt, die Verse dann noch einmal aufmerksam lest und über ihre Bedeutung nachsinnt, dabei um Verständnis betet, in Gedanken Fragen stellt, auf geistige Eindrücke wartet und die Eindrücke und Einsichten, die kommen, niederschreibt, sodass ihr sie nicht vergesst und mehr lernen könnt.“ („Wenn du dich … bekehrt hast“, Liahona, Mai 2004, Seite 11.)

Du könntest dir das Ziel setzen, diese Woche so in den heiligen Schriften zu lesen und darüber nachzudenken, wie Elder Christofferson es beschrieben hat.

Lehre und Bündnisse 138:12-24,38-50

Joseph F. Smith sieht die Geister der Gerechten, die auf die Auferstehung warten

Auf welches künftige Ereignis freust du dich am meisten? Wieso freust du dich darauf?

Als Präsident Joseph F. Smith die Vision von der Geisterwelt erhielt, sah er eine große Menge von Geistern, die sich versammelt hatten. Lies Lehre und Bündnisse 138:12,13 und achte darauf, welche Geister sich versammelt hatten. Du kannst markieren, was du herausgefunden hast.

Lies Lehre und Bündnisse 138:38-49 und achte auf die Namen einiger, die sich unter den Versammelten befanden.

Lies Lehre und Bündnisse 138:15,16,50. Auf welche Befreiung warteten diese rechtschaffenen Geister? Denk kurz darüber nach, warum für diese rechtschaffenen Geister die Wiedervereinigung von Geist und Körper eine Art Befreiung war.

Lies Lehre und Bündnisse 138:17 und arbeite heraus, welche Segnungen die Rechtschaffenen erhalten, nachdem ihr Geist und ihr Körper wieder vereint sind.

Aus Lehre und Bündnisse 138:16,17 erfahren wir: Durch die Gnade Gottvaters und Jesu Christi werden wir aus den Banden des Todes erlöst. Durch die Auferstehung können wir eine Fülle der Freude empfangen.

Lies diese Aussage von Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel und achte darauf, warum der Körper unbedingt erforderlich ist, damit wir eine Fülle der Freude empfangen können:

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Elder David A. Bednar

„Der physische Körper macht eine Vielfalt von Erfahrungen in einer Tiefe und Intensität möglich, wie wir sie im vorirdischen Dasein ganz einfach nicht hätten sammeln können. Unser Verhältnis zu anderen Menschen, unsere Fähigkeit, die Wahrheit zu erkennen und ihr gemäß zu handeln, und die Fähigkeit, die Grundsätze und Verordnungen des Evangeliums Jesu Christi zu befolgen, werden durch unseren physischen Körper intensiviert. …

Der Plan des Vaters ist so gestaltet, dass er Gottes Kindern die Richtung weist, ihnen hilft, glücklich zu werden, und sie mit einem auferstandenen, erhöhten Körper sicher heim zum Vater bringt.“ („Wir glauben daran, keusch zu sein“, Liahona, Mai 2013, Seite 41, 43.)

Denk einen Augenblick lang über diese Frage nach: Warum brauchen wir wohl einen Körper, um eine Fülle der Freude zu empfangen?

Eine Fülle der Freude ist die Freude, die der Vater im Himmel verspürt. Der Vater im Himmel hat einen physischen Körper aus Fleisch und Gebein (siehe LuB 130:22). Wenn unser Geist vom Körper getrennt ist, sind wir nicht wie er und können daher keine Fülle der Freude empfangen (siehe LuB 93:33,34). Wenn wir wie er werden, können wir dieselben Segnungen, denselben Frieden und dieselbe Freude erfahren wie er.

Lies Lehre und Bündnisse 138:51,52 und achte auf weitere Formulierungen, aus denen hervorgeht, was rechtschaffene Seelen dank der Auferstehung außerdem tun können. Du kannst markieren, was du herausfindest.

  1. Stell dir vor, einer deiner Freunde fragt dich, warum die Auferstehung im Plan des himmlischen Vaters so wichtig sei. Schreib in deinem Studientagebuch anhand dessen, was du bisher aus Lehre und Bündnisse 138 und der Aussage von Elder Bednar gelernt hast, eine Antwort.

Die Rechtschaffenen warteten in der Geisterwelt darauf, dass der Sohn Gottes zu ihnen komme, um sie zu befreien und sie zu ihrer „vollkommenen Gestalt“ wiederherzustellen (LuB 138:16,17). Überleg, was damals gerade auf der Erde geschah, während sich diese rechtschaffenen Geister versammelten. Jesus Christus litt in Getsemani und am Kreuz. Manche der rechtschaffenen Geister in der Geisterwelt hatten Tausende Jahre auf ihre Erlösung vom Tod gewartet. Durch das Sühnopfer Jesu Christi wurden sie – wie letztendlich einmal alle Menschen – vom körperlichen Tod erlöst.

Lies Lehre und Bündnisse 138:18-24 und male dir aus, wie sich das in diesen Versen beschriebene Ereignis zugetragen haben kann.

  1. Beantworte diese Fragen in deinem Studientagebuch:

    1. Was hättest du wohl gedacht und empfunden, wenn du dabei gewesen wärst, als der Erlöser in der Geisterwelt gepredigt hat?

    2. Wie hättest reagiert, wenn der Erlöser kommt, der gerade das Sühnopfer für dich vollbracht hat?

Lehre und Bündnisse 138:25-37

Präsident Joseph F. Smith erfährt, wie das Evangelium in der Geisterwelt verkündet wird

Vielleicht ist dir in Lehre und Bündnisse 138:20-22 aufgefallen, dass manche Geister den Erlöser, als er die Geisterwelt besuchte, nicht sehen konnten. Als Präsident Joseph F. Smith über die Schriftstellen in 1 Petrus nachdachte, offenbarte ihm der Herr, auf welche Weise die Geister im Gefängnis die Segnungen des Evangeliums empfangen. Lies Lehre und Bündnisse 138:29-31 und achte darauf, wie die Geister im Gefängnis vom Evangelium erfahren. Du kannst markieren, was du herausgefunden hast.

  1. Verfasse in deinem Studientagebuch anhand dessen, was du aus Vers 29 bis 31 gelernt hast, eine kurze Erläuterung, wie das Evangelium in der Geisterwelt verkündet wird.

In Lehre und Bündnisse 138:32-37 beschreibt Präsident Joseph F. Smith, dass er gesehen hat, wie das Evangelium Jesu Christi zwei unterschiedlichen Gruppen von Geistern gepredigt wurde: denjenigen, die ohne Kenntnis vom Evangelium gestorben waren, und denjenigen, die die Propheten im Erdenleben verworfen hatten. Die Geister im Gefängnis der Geister erhielten alle die Möglichkeit, umzukehren und das Evangelium, das ihnen von erwählten Boten des Herrn verkündet wurde, anzunehmen.

Lehre und Bündnisse 138:53-60

Präsident Smith sieht die edlen und großen Geister, die das Evangelium im Gefängnis der Geister verkünden sollen

Denk an rechtschaffene Angehörige, die bereits verstorben sind. Hast du je darüber nachgedacht, was sie in der Geisterwelt tun?

In einem Teil der Vision sah Präsident Joseph F. Smith seinen Vater Hyrum Smith, seinen Onkel Joseph Smith und andere auserkorene Geister. All diese edlen Geister hatten im Erdenleben zum Werk des Herrn beigetragen. Sie und viele andere waren schon vor ihrer Geburt darauf vorbereitet worden, auf Erden Großes zu bewirken.

Lies Lehre und Bündnisse 138:57 und achte darauf, was die getreuen Ältesten nach ihrem Tod weiterhin tun. Du kannst markieren, was du herausgefunden hast.

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Präsident Joseph F. Smith

Präsident Joseph F. Smith hat auch erklärt, dass die Arbeit in der Geisterwelt nicht allein den Trägern des Melchisedekischen Priestertums vorbehalten ist: „Alle guten Schwestern, die eingesetzt, zur Arbeit ordiniert [und] berufen sind, … erhalten jedwede Vollmacht und Macht, das Evangelium zu verkünden.“ (Gospel Doctrine, 5. Ausgabe, 1939, Seite 461.)

Einer der Grundsätze, den wir aus Lehre und Bündnisse 138:57 und aus Präsident Smiths Aussage lernen können, lautet: Nach dem Erdenleben werden treue Mitglieder weiterhin das Evangelium verkünden.

Lies Lehre und Bündnisse 138:60 und achte auf Präsident Joseph F. Smiths Zeugnis von den Grundsätzen, die er aufgeschrieben hat.

Es ist eine wundervolle Segnung, dass wir wissen, dass es allen Kindern des Vaters im Himmel ermöglicht wird, das Evangelium zu empfangen und danach zu leben. Dank der Arbeit für die Verstorbenen, die wir im Tempel verrichten, haben diese die Möglichkeit, von ihren Sünden gereinigt und aus dem Gefängnis der Geister befreit zu werden. Dann können auch sie sich an dem großen Erlösungswerk in der Geisterwelt beteiligen.

  1. Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe Lehre und Bündnisse 138 durchgearbeitet und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: