Seminar
Einheit 13, Tag 4: Lehre und Bündnisse 59


Einheit 13, Tag 4

Lehre und Bündnisse 59

Einleitung

Am 7. August 1831 empfängt der Prophet Joseph Smith im Kreis Jackson in Missouri die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 59. In dieser Offenbarung legt der Herr seine Erwartungen an die Mitglieder dar, die eben erst in Zion angekommen sind und nennt Richtlinien zur Sabbatheiligung. Zudem bestätigt der Herr, dass diejenigen, die seine Gebote halten, geistige und zeitliche Segnungen empfangen.

Lehre und Bündnisse 59:1-4

Der Herr beschreibt die Segnungen, die er den glaubenstreuen Heiligen in Zion schenkt

Polly Knight, die Mutter Newel Knights, trat mit einer Gruppe von Mitgliedern die knapp 1500 Kilometer lange Reise von Kirtland in Ohio bis in den Kreis Jackson in Missouri an. Schwester Knight wurde auf dem Weg nach Missouri schwer krank, doch sie wollte keinesfalls die Reise unterbrechen. Sie erklärte, dass es ihr größter Wunsch sei, das Land Zion zu betreten und dort begraben zu werden. Ihr Sohn Newel beschrieb, dass er einmal während der Reise „Holz [kaufte], um einen Sarg zu zimmern, falls sie vor unserer Ankunft sterben sollte – so rasch verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. Doch der Herr gewährte ihr ihren Herzenswunsch, und sie lebte lange genug, um das Land betreten zu können.“ (Scraps of Biography: Tenth Book of the Faith-Promoting Series, 1833, Seite 70; siehe auch History of the Church, 1:199.) Schwester Knight verstarb zwei Wochen nach ihrer Ankunft im Kreis Jackson in Missouri (Zion).

  1. Der Prophet Joseph Smith empfing an dem Tag, als Polly Knight starb, die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 59. Stell dir vor, du wirst gebeten, beim Trauergottesdienst von Schwester Knight eine Ansprache zu halten. Lies Lehre und Bündnisse 59:1,2 und such nach Formulierungen, die du bei deiner Ansprache aufgreifen könntest und die ihren Freunden und Angehörigen etwas bedeuten würden. Schreib in dein Studientagebuch mindestens zwei dieser Formulierungen und erkläre, inwiefern sie sich auf Polly Knight beziehen.

Beachte, dass der Herr diese Offenbarung laut Vers 1 an die Heiligen richtet, die – wie Polly Knight – seinem Gebot gehorchen, nach Zion zu kommen und das Auge nur auf seine Herrlichkeit richten. Du kannst diese Formulierung in deinen heiligen Schriften markieren. Die nachstehende Übung kann dir verdeutlichen, was es bedeutet, das Auge nur auf die Herrlichkeit Gottes gerichtet zu haben:

Schließe deine Hand zu einer lockeren Faust. Dein Daumen soll die Finger leicht berühren. Schließe nun ein Auge und schaue durch die kleine Öffnung deiner Hand auf das hier abgedruckte Bild des Erlösers. Öffne dann das andere Auge und schaue mit beiden Augen auf das Bild. Achte darauf, was du alles im Blick hast, wenn du beide Augen geöffnet hast. Was ist anders, wenn du mit nur einem Auge auf das Bild schaust?

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Jesus Christus

Wenn man diese Übung als Gleichnis betrachtet, was bedeutet es dann wohl, das Auge nur auf die Herrlichkeit Gottes zu richten?

Lies Lehre und Bündnisse 59:3,4 und achte auf die zeitlichen (irdischen) und geistigen Segnungen, die denjenigen verheißen sind, die dem Herrn gehorchen und das Auge nur auf seine Herrlichkeit richten. Beachte, dass der Herr in Vers 4 den glaubenstreuen Heiligen verheißt, sie „mit nicht wenigen Geboten“ zu segnen. Warum würde der Herr wohl eine solche Segnung verheißen, wo es doch auch Menschen gibt, die Gebote nicht gerade als Segnung betrachten? Denk darüber nach, wie dein Leben durch das Halten der Gebote bereichert wurde.

  1. Unterteile eine Seite in deinem Studientagebuch in zwei Spalten. Schreib über die erste Spalte Zeitliche Segnungen und über die zweite Geistige Segnungen. Schreib alle Segnungen, die du in Lehre und Bündnisse 59:1-4 findest, in die betreffende Spalte.

Du kannst diesen Grundsatz in deinen heiligen Schriften an den Rand schreiben: Wenn wir die Gebote halten und dabei unser Auge nur auf die Herrlichkeit Gottes richten, dann werden wir sowohl zeitlich als auch geistig gesegnet. Such, während du Lehre und Bündnisse 59 liest, nach weiteren Beispielen für diesen Grundsatz.

Lehre und Bündnisse 59:5-8

Der Herr gibt den Mitgliedern Gebote

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Lächelnde Mädchen

Im weiteren Verlauf dieser Offenbarung gab der Herr den Mitgliedern in Zion mehrere Gebote. Lies Lehre und Bündnisse 59:5 und markiere das erste Gebot des Herrn: Wir sollen den Herrn lieben mit unserem ganzen Herzen, mit all unserer Macht, ganzem Sinn und aller Kraft.

  1. Beantworte diese Fragen in deinem Studientagebuch:

    1. Was bedeutet es deiner Meinung nach, den Herrn zu lieben mit ganzem Herzen, mit all deiner Macht, ganzem Sinn und aller Kraft?

    2. Welches Verhalten und welche Einstellung legen Menschen an den Tag, die den Herrn mit ganzem Herzen lieben, mit all ihrer Macht und mit ganzem Sinn und aller Kraft?

Welchen Einfluss kann dieses Gebot, Gott mit ganzem Herzen zu lieben, darauf haben, wie wir zu allen Geboten Gottes stehen? Erzähle jemandem aus deiner Familie, einem Freund oder einer Freundin davon, wie deine Liebe zum Herrn einmal Einfluss auf eine deiner Entscheidungen gehabt hat. Vielleicht bietet es sich auch an, deinen Gesprächspartner zu fragen, wie die Liebe zum Herrn ihn dazu gebracht hat, einem Gebot zu gehorchen.

Lehre und Bündnisse 59:6-8 enthält weitere Gebote, die der Herr den Mitgliedern damals gab. Denk, während du diese Verse liest, darüber nach, wie wir durch das Halten dieser Gebote unsere Liebe zum Herrn zum Ausdruck bringen.

In Lehre und Bündnisse 59:6 spricht der Herr über Mord und dass wir nicht „irgendetwas Derartiges tun“ sollen. Inwiefern ist Abtreibung auch „etwas Derartiges“? (Siehe Treu in dem Glauben – ein Nachschlagewerk zum Evangelium, Seite 8f.)

Lehre und Bündnisse 59:9-19

Der Herr unterweist die Heiligen in Bezug auf den Sabbat

Der Herr gab ein Gebot, das den Heiligen helfen sollte, Gott im Leben an die erste Stelle zu setzen und ihre Beziehung zu ihm zu stärken. Lies Lehre und Bündnisse 59:9,10. Um welches Gebot handelt es sich hier?

In Vers 9 verheißt der Herr denen, die den Sabbat heilighalten, große Segnungen. Lies Vers 9. Wie lautet die Verheißung des Herrn? Es könnte hilfreich sein, sich vor Augen zu halten, dass „von der Welt unbefleckt“ zu sein bedeutet, sich von den Sünden der Welt rein zu halten. Vervollständige anhand dieses Verses diesen Grundsatz mit eigenen Worten: Wenn wir , können wir .

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Elder Mark E. Petersen

Hinsichtlich des Gebots der Sabbatheiligung hat Elder Mark E. Peterson vom Kollegium der Zwölf Apostel gesagt: „Inwieweit wir den Sabbat heilighalten oder nicht, ist ein sicherer Maßstab für unsere Einstellung gegenüber dem Herrn selbst und gegenüber seinem Leiden in Getsemani, seinem Tod am Kreuz und seiner Auferstehung von den Toten. Daran lässt sich erkennen, ob wir tatsächlich Christen sind oder ob unsere Bekehrung so oberflächlich ist, dass das Gedenken an sein Sühnopfer uns nichts oder nur wenig bedeutet.“ („The Sabbath Day“, Ensign, Mai 1975, Seite 49.)

Wie beweist du dem Herrn am Sabbat deine Liebe zu ihm?

  1. Schreib in dein Studientagebuch, wie du durch die Sabbatheiligung Kraft erhältst, dich von den Sünden der Welt reinzuhalten oder rein zu werden.

Aus Lehre und Bündnisse 59:9-15 erfahren wir den Zweck des Sabbats und wie wir ihn heilighalten können. Lies aufmerksam Vers 9 bis 15 und such nach Einsichten, wie wir den Sabbat heilighalten können. Aus Vers 9 erfährst du beispielsweise, dass zur Sabbatheiligung gehört, dass wir „ins Haus des Betens“ (zur Kirche) gehen. Erarbeite beim Lesen dieser Verse noch weitere Einsichten. (Vielleicht ist es hilfreich zu wissen, dass „deine Gottesverehrung zu entrichten“ in Vers 10 auch bedeutet, Gott unsere Liebe und Treue zu erweisen. Außerdem wird aus Fußnote 12a ersichtlich, dass sich das Wort Opfergaben auf jegliches Opfer bezieht, „gleich ob Zeit, Fähigkeiten oder Mittel im Dienst für Gott und Mitmenschen“; das Wort Mittel steht im Allgemeinen für Gelder oder Güter, die der Kirche gespendet werden.)

  1. Schreib mindestens sechs Einsichten in dein Studientagebuch, die du aus Lehre und Bündnisse 59:9-15 über die Sabbatheiligung gewonnen hast. Dazu zählt auch, wie unser Verhalten und unsere Einstellung sein sollten und was der Zweck des heiligen Tages des Herrn ist. Wenn du mit deiner Liste fertig bist, denk darüber nach, wie deine Beziehung zum Herrn dadurch inniger geworden ist, dass du den Sabbat auf eine der genannten Weisen heiliggehalten hast.

In Lehre und Bündnisse 59:15-19 verheißt der Herr denen Segnungen, die seinen heiligen Tag ehren.

  1. Schreib ein persönliches Ziel auf, wie du versuchen willst, den Sabbat heiligzuhalten.

Lehre und Bündnisse 59:20-24

Der Herr verheißt den Treuen irdische und ewige Segnungen

Auf welche Weise hat dich Gott in letzter Zeit gesegnet? Für welche Segnungen bist du am meisten dankbar? Lies Lehre und Bündnisse 59:20,21. Was bedeutet es für Gott, wenn er uns segnen kann? Und wie sollten wir reagieren? Was bedeutet es für dich, dass es Gott gefällt, dir Segnungen zukommen zu lassen?

In Lehre und Bündnisse 59:21 erfahren wir, dass wir Gott beleidigen, wenn wir ihm nicht unseren Dank zum Ausdruck bringen und seine Gebote nicht halten. Sein Übelnehmen und sein Grimm sind ein Beweis dafür, dass er uns liebt. Es missfällt ihm, wenn wir undankbar oder ungehorsam sind, denn mit einer solchen Einstellung entfernen wir uns von ihm.

Denk darüber nach, wie unsere Beziehung zu Gott gestört werden kann, wenn wir ihm nicht dafür danken, dass er uns segnet.

Am Ende dieser Offenbarung drückt der Herr erneut aus, dass er uns sowohl in diesem als auch im nächsten Leben segnen möchte. Lies Lehre und Bündnisse 59:23,24 und achte darauf, wie der Herr diejenigen segnet, die seine Gebote halten.

Denk heute und morgen im Laufe des Tages darüber nach, auf wie vielfältige Weise Gott dich segnet, wenn du seine Gebote hältst. Achte auf Gelegenheiten, wie du ihm deine Liebe und Dankbarkeit zeigen kannst.

  1. Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe Lehre und Bündnisse 59 durchgearbeitet und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: