2020
Wie das Buch Mormon mir den Himmel geöffnet hat
Januar 2020


Nur online: Junge Erwachsene

Wie das Buch Mormon mir den Himmel geöffnet hat

Da wir uns dieses Jahr mit dem Buch Mormon befassen, möchte ich Zeugnis dafür geben, welch großen Einfluss es auf euer Leben haben kann

Die Verfasserin lebt in Utah.

Seit ich in jungen Jahren das Buch Mormon zum ersten Mal gelesen habe, habe ich ein Zeugnis davon. Aber in den Monaten vor der Herbst-Generalkonferenz 2018 war mein „Schriftstudium“ ehrlich gesagt nur ein Schürfen an der Oberfläche. Als dann Präsident Nelson die Frauen der Kirche aufforderte, das Buch Mormon bis zum Jahresende ganz zu lesen, war mir klar, dass dieser Aufruf genau das war, was ich brauchte.

Präsident Nelson verband damit auch großartige Verheißungen. Er sagte: „Wenn Sie das Buch Mormon gebeterfüllt lesen, verheiße ich Ihnen, dass sich Ihnen der Himmel öffnen wird.“ („Der Beitrag der Schwestern zur Sammlung Israels“, Liahona, November 2018, Seite 69.)

Während ich ihm zuhörte, freute ich mich schon darauf, mich wieder dem Buch zu widmen, das mir bereits so viel bedeutete, und ich konnte es kaum erwarten, dass sich mir der Himmel öffnete.

Und so kam es auch, und zwar auf vielerlei Weise. Nachdem ich der Aufforderung nachgekommen war und das Buch Mormon ganz gelesen hatte, nahm ich mir Zeit, darüber nachzudenken, was ich erlebt habe und immer noch erlebe. Es fasziniert mich, was ich gelernt habe, was ich empfunden habe und wie sehr ich mich dadurch verändere, dass ich diese inspirierten Seiten lese.

Was ich gelernt habe

Als ich das Buch Mormon in einem rascheren Tempo als gewöhnlich las, wurde die Erzählung für mich sehr lebendig. Ich fühlte mich mit denen verbunden, deren Zeugnisse und Erlebnisse das Buch ausmachen.

Von Nephis Bruder Sam habe ich gelernt, dass es edel ist, einfach im Stillen rechtschaffen zu leben. Von Alma habe ich gelernt, niemals meinen Glauben aufzugeben. Von Almas Sohn, dass es nie zu spät ist, sich Christus zuzuwenden und die reinigende Kraft seines unbegrenzten Sühnopfers zu erfahren (siehe Mosia 27; Alma 36). König Lamonis Vater hat mich dazu angeregt, für Gott mehr Opfer zu bringen (siehe Alma 22:15,18). Pahoran hat mich gelehrt, gelassen und freundlich wie Christus zu sein, wenn ich mich missverstanden fühle (siehe Alma 61). Von Jareds Bruder habe ich gelernt, dass wir zwar unbedingt auch selbst etwas unternehmen müssen, dies aber allein nicht ausreicht. Wir brauchen die helfende Macht Christi (siehe Ether 2 und 3). Von Moroni habe ich gelernt, dass wir niemals allein sind, auch wenn es uns manchmal so vorkommen mag (siehe Mormon 8:3,5).

Ich habe gelernt, den Herrn häufig zu befragen und leidenschaftlich und glaubensvoll zu beten. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, Aufzeichnungen zu führen und Zeugnis zu geben und auf die richtige Weise umzukehren. Ich habe gelernt, dass Gott auf uns achtet, dass Christus barmherzig ist und dass sie eins sind in ihren Absichten.

Ich habe gelernt, dass ich die nötige Führung für mein Leben erhalte, wenn ich mich „an den Worten von Christus [weide]“ (2 Nephi 32:3).

Und wieder einmal habe ich erkannt, dass Joseph Smith dieses Buch nicht geschrieben hat – es niemals allein hätte schreiben können.

Was ich empfunden habe

War es ein Zufall, dass ich Nephis Psalm (2 Nephi 4) an einem Tag las, als mich meine Unzulänglichkeiten und Schwächen niederdrückten? Natürlich nicht. War es ein glücklicher Zufall, dass ich König Limhis Ausruf „O wie wunderbar sind die Werke des Herrn, und wie lange hält er es mit seinem Volk aus“ (Mosia 8:20) las, als ich mich in meinen Prüfungen allein gelassen fühlte? Nein! Bei Gott gibt es keine Zufälle – nur seine liebevolle Barmherzigkeit, die er mir beim Lesen oft in vollkommener Art und Weise kundgetan hat. Als ich mich ins Buch Mormon vertiefte, spürte ich tatsächlich bis ins Innerste die Liebe meines Vaters im Himmel und einen unvergleichlichen Frieden.

Vor allem spürte ich jedoch beim Lesen des Buches Mormon stets die heilende Macht des Erretters. Ich las Vers um Vers Zeugnisse für seine Gnade, seine Barmherzigkeit, sein Mitgefühl und seine grenzenlose Liebe. Wenn ich von Jesus Christus las, erfüllte mich große Dankbarkeit für sein Opfer. Eines der größten Wunder, die ich beim Lesen erlebt habe, war das Gefühl, dass mir eine Reihe schlechter Entscheidungen, die ich vor Jahren getroffen hatte, voll und ganz vergeben wurden. Es war, als spräche der Erretter direkt zu mir, während ich las. Im Herzen spürte ich die Worte: Es ist Zeit, weiterzugehen. Christus schenkte mir genau die Heilung, die ich brauchte.

Auch wenn ich, anders als die Nephiten, den auferstandenen Christus nicht gesehen habe (siehe 3 Nephi 11), spürte ich doch seine Gegenwart in meinem Leben, als ich im Buch Mormon über ihn las. Er versteht wirklich jeden von uns und unsere individuellen Prüfungen, und er hat die Macht, uns zu erretten, zu trösten und zu heilen.

Wie ich mich verändere

Wenn ich mich täglich ins Buch Mormon vertiefe, bin ich geduldiger, einfühlsamer, dankbarer und optimistischer. Ich bin weniger egoistisch und mache mir weniger Gedanken um alles Weltliche.

Dem Buch Mormon und dem Geist, den es in mein Leben bringt, verdanke ich, dass ich eine bessere Mutter, Ehefrau, Tochter und Freundin bin. Ich bin eine eifrigere Jüngerin Jesu Christi.

Wie kann ein einziges Buch alle Antworten bereithalten? Wie kann ein einziges Buch so viel bewirken?

Nur ein Buch, das von Gott kommt, hat eine solche Macht. Und ich weiß wirklich, dass es von Gott kommt.

So wie Präsident Nelson es uns verheißen hat, hat sich mir der Himmel tatsächlich geöffnet, und das auf so vielerlei Weise, wie ich es mir nie hätte vorstellen können. Deshalb lese und forsche ich weiterhin im Buch Mormon. Ich vertiefe mich weiterhin in seine Seiten und finde dort Christus, denn in diesem Buch geht es im Grunde nur um ihn.