2019
Fragen und Antworten zum Endowment
März 2019


Fragen und Antworten zum Endowment

Bereitest du dich auf das Endowment vor? Führer der Kirche beantworten einige häufig gestellte Fragen.

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young adults walking toward the temple

Wie kann ich mich auf das Endowment vorbereiten?

„Weil der Tempel heilig ist, möchte der Herr, dass er vor Entweihung bewahrt bleibt. Jeder darf in den Tempel, sofern er bereit ist, sich gut darauf vorzubereiten. …

Sie bereiten sich körperlich darauf vor, in den Tempel zu gehen, indem Sie sich dem Anlass entsprechend kleiden. Der Tempel ist kein Ort für lässige Kleidung. Die Propheten in unserer Zeit haben mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass wir Achtung vor unserem sterblichen Körper haben sollen. Diese Achtung müssen vor allem diejenigen an den Tag legen, die den heiligen Tempel betreten wollen.“1

„Die Lehren des Tempels sind wunderbar einfach und einfach wunderbar. Sie sind für den einfachen Menschen verständlich und vermögen zugleich auch den Intellekt des Hochgebildeten anzuregen. Die geistige Vorbereitung wird durch Evangeliumsstudium verstärkt. Ich empfehle Mitgliedern, die zum ersten Mal in den Tempel gehen, sich zuvor besonders mit den Erläuterungen im Schriftenführer zu folgenden Themen zu befassen: „Bund“, „Fall Adams und Evas“, „Jesus Christus“, „Opfer“, „Sühnen, Sühnopfer“ und „Tempel, Haus des Herrn“. Das schafft eine solide Grundlage.“2

– Präsident Russell M. Nelson

Weiteres Material, das bei der Vorbereitung auf das Endowment von Nutzen sein kann:

Russell M. Nelson, „Wie man sich für die Segnungen des Tempels bereitmacht“, Liahona, Juli 2001, Seite 37–40

„Endowment“, „Tempel“, Evangeliumsthemen, topics.lds.org

Bei der Vorbereitung auf dein Endowment brauchst du keine Scheu haben, mit Angehörigen, Freunden oder Führungsbeamten der Kirche über den Tempel zu sprechen. Die Lektionen im Tempelvorbereitungskurs bieten ebenfalls viele erhellende Informationen und Erklärungen.

Was geschieht bei der Endowmentzeremonie?

„Das Endowment besteht aus zwei Teilen:

Im ersten empfangen Sie für sich allein eine vorausgehende heilige Handlung, die sogenannten Vorverordnungen. Zu den Vorverordnungen gehören besondere Segnungen im Hinblick auf Ihr göttliches Erbe und Potenzial.

Im zweiten Teil empfangen Sie das übrige Endowment zusammen mit einer Gruppe von anderen Tempelbesuchern. Hierbei wird der Erlösungsplan vorgestellt, darunter die Erschaffung der Welt, der Fall Adams und Evas, das Sühnopfer, der Abfall vom Glauben und die Wiederherstellung. Außerdem wird erklärt, wie alle Menschen in die Gegenwart des Herrn zurückkehren können. Das Endowment wird teils mit einem Video, teils von Amtierenden vorgeführt.

Im Rahmen dieser heiligen Handlungen werden Sie eingeladen, mit dem Herrn bestimmte Bündnisse zu schließen. Zu diesen Bündnissen gehört, Gott zu gehorchen und seine Gebote zu halten, nach dem Evangelium Jesu Christi zu leben, sich selbst sittlich rein und tugendhaft zu halten und seine Zeit und seine Talente dem Dienst des Herrn zu weihen. Im Gegenzug verheißt Gott wunderbare Segnungen in diesem Leben und die Möglichkeit, zu ihm zurückzukehren und für immer bei ihm zu leben.

Am Ende des Endowments treten die Teilnehmer im übertragenen Sinne in die Gegenwart des Herrn ein, wenn sie den celestialen Saal betreten. Dort kann man die Zeit nutzen, um nachzusinnen, zu beten, sich auszuruhen, in den heiligen Schriften zu lesen oder sich leise mit Familie und Freunden über das, was man erlebt hat, zu unterhalten. Es ist ein Ort des Friedens, wo man auch Trost finden und Führung von Gott erhalten kann.“3

Dürfen wir außerhalb des Tempels über das Endowment sprechen?

Ein Grund, weshalb wir nicht häufig außerhalb des Tempels über Einzelheiten des Endowments sprechen, ist die Anweisung des Herrn: „Gehe mit Heiligem nicht leichtfertig um.“(Lehre und Bündnisse 6:12.) Wir können uns darüber freuen, dass der Herr uns „Zeile um Zeile …, Weisung um Weisung“ (2 Nephi 28:30) unterweist und uns nur das gibt, was wir im Augenblick zu empfangen bereit sind. Der Herr lädt alle ein, zu seinem Haus zu kommen, diejenigen jedoch, die diese heilige Gabe und Verantwortung empfangen, sind hoffentlich vorbereitet.

Es gibt vieles, worüber wir sprechen dürfen und sollen, bevor wir das erste Mal in den Tempel gehen, so auch über Tempelbündnisse. Es gibt manches in Hinblick auf diese heiligen Handlungen, worüber wir nur im Tempel sprechen. Die im Tempel vollzogenen heiligen Handlungen und Zeremonien sind etwas Persönliches und sie sind heilig. Dass sie etwas Besonderes sind und bleiben, hängt auch damit zusammen, wie ehrfürchtig, zurückhaltend und achtsam wir sind, wenn wir darüber sprechen.

„Wer die heiligen Schriften aufmerksam liest, erfährt, dass der Herr nicht allen alles gesagt hat. Bestimmte Voraussetzungen waren erforderlich, um von Heiligem Kenntnis zu erlangen. Das gilt auch für die Tempelzeremonie.

Wir sprechen außerhalb des Tempels nicht über das, was darinnen geschieht. Es war aber nie beabsichtigt, die Kenntnis der Tempelzeremonie auf ein paar Auserwählte zu beschränken, die dann gewährleisten müssen, dass andere nichts davon erfahren. Genau das Gegenteil ist richtig. Wir bemühen uns sehr darum, jeden Menschen so weit zu bringen, dass er sich qualifiziert und vorbereitet, um in den Tempel gehen zu können.“4

– Boyd K. Packer (1924–2015), Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel

Warum ist es so wichtig, dass ich das Endowment empfange?

Die im Tempel vollzogenen heiligen Handlungen und dort geschlossenen Bündnisse sind so wichtig, weil sie uns zu den größten Segnungen führen, die der Vater im Himmel jetzt und in Ewigkeit für seine Kinder bereithält. Elder Robert D. Hales (1932–2017) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Der wichtigste Zweck des Tempels besteht darin, die heiligen Handlungen, die für unsere Erhöhung im celestialen Reich erforderlich sind, zugänglich zu machen.“5 Mithilfe des Endowments können wir uns durch das Sühnopfer Jesu Christi für das ewige Leben bereitmachen. Es ist uns aber auch im täglichen Leben eine Hilfe. Die mit dem Endowment verbundenen Bündnisse und heiligen Handlungen schenken uns schon jetzt Kraft, geben uns Schutz und lassen uns auf unser Ziel schauen. Sie helfen uns, so zu werden, wie Gott es möchte.

Neuzeitliche Propheten haben uns daran erinnert, dass wir durch den Tempel Zugang zu diesen Segnungen erhalten. Präsident Boyd K. Packer hat gesagt: „Unsere Arbeit im Tempel verleiht uns – jedem Einzelnen und auch der ganzen Kirche – Schild und Schutz.“6

Was kann ich tun, um ein größeres Verständnis vom Endowment und von den Bündnissen, die ich im Tempel schließe, zu erlangen?

Konzentriere dich bei deinem persönlichen Studium auf die mit dem Tempel verbundenen Lehren und Bündnisse. Achte in den heiligen Schriften, Generalkonferenzansprachen und anderen Veröffentlichungen der Kirche auf Hinweise in Bezug auf die Grundsätze und Bündnisse, die mit dem Endowment zusammenhängen. Wenn du dich beim persönlichen Studium mit diesen Lehren beschäftigst, wird dein Verständnis von den heiligen Handlungen im Tempel und den dort geschlossenen Bündnissen wachsen. Stell dir zum Beispiel folgende Frage, wenn du dich mit dem Gesetz der Keuschheit befasst und liest, wie Josef von Potifars Frau in Versuchung geführt wurde: Inwiefern kann Josefs Rechtschaffenheit mich in meinem Vorsatz bestärken, dieses Gesetz zu befolgen? (Siehe Genesis 39.) Oder stell dir diese Frage: Inwiefern kann Nephi, der die Gebote Gottes fest entschlossen hielt, mir beim Erfüllen meiner Berufung als Vorbild dienen? (Siehe 1 Nephi 3:7.)

Kehre so oft, wie es die Umstände erlauben, zum Tempel zurück.

Anmerkungen

  1. Russell M. Nelson, „Sich auf die Segnungen des Tempels vorbereiten“, Liahona, Oktober 2010, Seite 42, 45

  2. Russell M. Nelson, „Wie man sich für die Segnungen des Tempels bereitmacht“, Anleitung für neu berufene Tempelpräsidenten und Tempeloberinnen, Seite 30f.

  3. „Das Endowment“, temples.lds.org

  4. Boyd K. Packer, „The Holy Temple“, Ensign, Februar 1995, Seite 32

  5. Robert D. Hales, „Segnungen des Tempels“, Liahona, Oktober 2009, Seite 14

  6. Boyd K. Packer, „Der heilige Tempel“, Liahona, Oktober 2010, Seite 35