Die Macht des Gebets
Für wen kannst du heute beten?
„Betet füreinander.“ (Jakobus 5:16)
Papa rief alle zum Computer. Lucy legte die Stoffgiraffe weg, mit der sie gespielt hatte, und lief hinüber. Was war denn los? War es an der Zeit, mit Oma zu skypen?
Papa deutete auf den Bildschirm. „Ich möchte euch einen Ausschnitt aus einer Generalkonferenzansprache zeigen.“
Lucy kniff die Augen zusammen. Das war bestimmt nicht Oma. Das war Präsident Eyring aus der Ersten Präsidentschaft!
Papa startete das Video. Präsident Eyring sprach davon, dass man die Führer der Kirche unterstützen soll. Er erklärte, dass die Führer der Kirche unsere Gebete brauchen.
„Deshalb beten wir für den Propheten, oder, Papa?“, fragte Lucys kleiner Bruder David. Papa und Mama nickten.
„Genau“, sagte Papa. „Aber ich habe auch über unsere Zweigpräsidentschaft nachgedacht. Ich glaube, auch Präsident Alvarez und seine Ratgeber brauchen unsere Gebete.“
Lucy hatte Präsident Alvarez und seine Ratgeber sehr gerne. Sie waren immer freundlich zu ihr. Sie wollte ihnen helfen!
„Ich werde für sie beten“, sagte Lucy. „Und wir können auch in unserem Familiengebet für sie beten!“
„Das ist eine gute Idee“, meinte Mama. „Das machen wir.“
Die nächsten Tage bemühte sich Lucy sehr, bei jedem Gebet auch für die Zweigpräsidentschaft zu beten. Das Gebet war dadurch nur ein paar Sekunden länger – kinderleicht!
Am nächsten Sonntag in der Abendmahlsversammlung stand Präsident Alvarez nach dem Lied auf. Er sagte etwas, woraufhin Lucy ganz große Augen bekam:
„Wir möchten uns als Zweigpräsidentschaft bei Ihnen für Ihre Gebete bedanken. Wir haben die Kraft dieser Gebete gespürt. Wir brauchen Ihren Glauben und Ihre Gebete, um unsere Berufung ausüben zu können. Danke!“
Lucy grinste. Sie sah zu David hinüber. Er lächelte auch. Sie konnte es kaum glauben! Sie freute sich so sehr, dass sie kaum stillsitzen konnte. Sie lehnte sich zur Seite und zog an Mamas Ärmel.
„Mama!“, flüsterte sie. „Hast du gehört, was Präsident Alvarez gesagt hat?“ Sie wollte vor Freude hüpfen. „Es hat funktioniert! Unsere Gebete haben wirklich geholfent!“
Nach der Kirche ging Lucy mit ihrer Familie nach Hause.
„Gott erhört unsere Gebete wirklich“, sagte Mama. „Ist es nicht unglaublich, wie viel es ausmachen kann, wenn mehrere Menschen für jemanden beten?“
Lucy wurde es ganz warm ums Herz. Sie war glücklich. David und sie hüpften den Weg entlang, und Mama und Papa gingen hinter ihnen her. Lucy wusste, dass der Vater im Himmel die Gebete ihrer Familie gehört hatte. Sie bewirkten wirklich etwas Gutes. Einfach nur durch Beten!
Als Lucy an diesem Abend ihr Gebet sprechen wollte, dachte sie an ihre PV-Lehrerin und an andere Führer der Kirche, die zusätzliche Segnungen gebrauchen konnten. Vielleicht sollte sie auch für sie beten! Lucy verschränkte die Arme und neigte den Kopf. Sie wusste schon, was sie sagen wollte. ●