2018
Was ist Glaube?
August 2018


Frauen am Rednerpult

Was ist Glaube?

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Mary B Ferguson

Abdruck des Fotos von Mary Ferguson mit freundlicher Genehmigung des Historischen Archivs der Kirche; Rahmen von Getty Images

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pioneers around campfire

Illustration von Dan Burr

Da Glaube der erste Grundsatz des Evangeliums ist, müssen wir uns fragen: „Was ist Glaube?“ In den Schriften lesen wir, dass „Glaube die feste Zuversicht auf das [ist], was man erhofft, der Beweis für Dinge, die man nicht sieht“ [Joseph-Smith-Übersetzung, Hebräer 11:1]. Darum folgen auf den Gehorsam gegenüber dem Evangelium bestimmte Segnungen. Wenn wir jedoch sagen, dass wir glauben, sind aber nicht gehorsam, dann ist unser Glaube unnütz. Dann ist er wie der Körper ohne den Geist: tot. Dieser lebendige Glaube war es, meine jungen Schwestern, der unsere Väter und Mütter veranlasst hat, dem Evangelium in ihrer Heimat und ihrem Zuhause gehorsam zu sein. Inmitten von Spott und Verfolgung ließen sie durch Glauben ihr Zuhause, ihre Angehörigen und alles, was ihnen lieb war, zurück und wagten sich auf den gewaltigen Ozean. Sie vertrauten auf den Arm Jehovas – dass er sie sicher in einen ruhigen Hafen geleiten würde. Vielen von ihnen waren die Prüfungen und Schwierigkeiten des Lebens noch gar nicht begegnet. Denkt darüber nach, meine jungen Schwestern: Eure Väter und Mütter sind über 1600 Kilometer weit gereist; Verpflegung, Bettzeug, Kochgeschirr, Kleidung und so fort zogen sie in einem Handkarren mit sich, und viele hatten kleine Kinder dabei. Sie überquerten Flüsse, deren Wasser ihnen bis zur Taille reichte, und quälten sich meilenweit durch schweren Sand, doch abends am Lagerfeuer erschallte ein Lobgesang Gottes, denn die Grundsätze des Glaubens waren ihnen ins Herz gepflanzt. Sie hatten feste Zuversicht auf etwas, was sie nie gesehen hatten, und durch ihren Glauben erreichten sie dieses Tal, das damals noch nicht das reiche und fruchtbare Tal war, das ihr heute kennt. Durch Glauben bezwangen sie den kargen, unfruchtbaren Boden und brachten die Wildnis durch den Segen Gottes wie eine Rose zum Blühen.

Die Zeit würde jetzt nicht reichen, um euch von all den Glaubensprüfungen zu erzählen, die durch Grillen und Heuschrecken, Dürre, Überschwemmungen und auch durch Verfolgung seitens unserer Feinde über uns gebracht wurden. Doch alles in allem sind wir ein über die Maßen gesegnetes und glückliches Volk gewesen, und durch Glauben wollen wir weiterwachsen und uns vermehren und ausbreiten, bis unsere Nachkommenschaft, so wie die Abrahams vor alters, ohne Zahl sein wird.

Nun, meine lieben jungen Freundinnen, glaubt nicht, dass es für euch nichts mehr zu tun gibt, weil schon so viel von uns getan worden ist – ihr nämlich müsst all dies in die Welt tragen. Glaubt nicht, dass im Territorium Utah genug Platz für die Kinder Zions ist. Ihr müsst neue Kolonien errichten.

Verteidigt darum ernsthaft den Glauben, der euren Vätern in diesen Letzten Tagen gegeben worden ist, damit ihr durch Glauben fähig sein mögt, die Absichten Jehovas mit zu verwirklichen. Möge der belebende Einfluss des Geistes Gottes auf den Kindern Zions ruhen und in ihnen zu einem lodernden Feuer werden, sodass sie viele Früchte der Rechtschaffenheit hervorbringen.