2018
Gemeinsam voran
April 2018


Botschaft von der Ersten Präsidentschaft

Gemeinsam voran

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new First Presidency

Liebe Brüder und Schwestern, es stimmt mich demütig, heute Morgen bei Ihnen zu sein. Vor vier Tagen haben wir einen menschlichen Riesen bestattet, einen Propheten Gottes – Präsident Thomas S. Monson. Keine Worte würden der Größe und Tragweite seines Lebens gerecht werden. Ich werde mir unsere Freundschaft stets wie einen Schatz bewahren, denn ich bin dankbar für alles, was er mir beigebracht hat. Nun müssen wir mit vollkommenem Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, dessen Kirche dies ja ist, der Zukunft entgegenblicken.

Vor zwei Tagen sind alle lebenden Apostel im oberen Raum des Salt-Lake-Tempels zusammengekommen. Sie haben eine einstimmige Entscheidung getroffen: Erstens, dass die Erste Präsidentschaft sofort neu gebildet wird, und zweitens, dass ich als Präsident der Kirche tätig sein soll. Ich kann nicht in Worte fassen, was ich gespürt habe, als meine Brüder – Brüder, die sämtliche Priestertumsschlüssel innehaben, die in dieser Evangeliumszeit durch den Propheten Joseph Smith wiederhergestellt worden sind – mir die Hände aufgelegt haben, um mich als Präsident der Kirche zu ordinieren und einzusetzen. Dieses Erlebnis war heilig und hat mich mit Demut erfüllt.

Sodann fiel mir die Aufgabe zu, zu erkennen, wen der Herr als meine Ratgeber vorbereitet hat. Aber wie konnte ich von den zwölf übrigen Aposteln, die mir alle sehr am Herzen liegen, nur zwei auswählen? Ich bin zutiefst dankbar, dass der Herr meine innigen Gebete erhört hat. Ich bin sehr dankbar, dass Präsident Dallin Harris Oaks und Präsident Henry Bennion Eyring bereit sind, mir als Erster und Zweiter Ratgeber zur Seite zu stehen. Präsident Dieter F. Uchtdorf hat wieder seinen Platz im Kollegium der Zwölf Apostel eingenommen. Er hat bereits wichtige Aufträge erhalten, für die er sich in einzigartiger Weise eignet.

Ich spreche ihm und Präsident Eyring für ihren ausgezeichneten Dienst als Ratgeber von Präsident Monson meine Anerkennung aus. Sie waren höchst kompetent, engagiert und inspiriert. Wir sind sehr dankbar für sie. Beide sind bereit, nun dort anzupacken, wo sie am meisten gebraucht werden.

Als Apostel, der im Dienstalter an zweiter Stelle steht, wird Präsident Oaks auch Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel. Angesichts seiner Berufung in die Erste Präsidentschaft und im Einklang mit der Ordnung der Kirche wird jedoch Präsident M. Russell Ballard, der im Dienstalter an nächster Stelle folgt, als Amtierender Präsident des Kollegiums tätig sein. Die Erste Präsidentschaft und die Zwölf Apostel werden Hand in Hand zusammenarbeiten, um den Willen des Herrn zu erkennen und sein heiliges Werk voranzubringen.

Wir sind dankbar für Ihre Gebete. In aller Welt betet man für uns. Am Morgen nach Präsident Monsons Tod sprach ein vierjähriger Junge namens Benson ein solches Gebet. Ich zitiere aus einem Brief, den seine Mutter meiner Frau Wendy geschickt hat. Benson betete: „Vater im Himmel, danke, dass Präsident Thomas S. Monson nun seine Frau wiedersehen konnte. Danke für unseren neuen Propheten. Hilf ihm, mutig zu sein und dass er keine Angst hat, weil er neu ist. Hilf ihm, dass er gesund und stark sein kann. Hilf ihm, Macht zu haben, weil er das Priestertum trägt. Und hilf uns, immer freundlich zu sein.“

Ich danke Gott für solche Kinder und für Eltern, die sich ernsthaft dazu verpflichten, ihre Kinder rechtschaffen und bewusst zu erziehen. Ich danke ihm für alle Eltern, Lehrer und Mitglieder, die schwere Lasten zu tragen haben und sich doch bereitwillig einbringen. Mit anderen Worten: Ich bin für jeden von Ihnen voller Demut dankbar.

Der Herr steht am Ruder

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current Quorum of the Twelve Apostles

Nun, da wir gemeinsam voranschreiten, bitte ich Sie, darüber nachzudenken, auf welch majestätische Weise der Herr seine Kirche leitet. Wenn ein Präsident der Kirche von uns geht, ist es kein Geheimnis, wer als Nächstes zu diesem Amt berufen wird. Es gibt weder Wahlkampf noch -kampagnen; vielmehr greifen die Rädchen der göttlichen Nachfolgeregelung, die der Herr selbst getroffen hat, geräuschlos ineinander.

Jeden Tag, den man als Apostel tätig ist, lernt man dazu und bereitet sich auf größere Verantwortung in der Zukunft vor. Bis jemand den Werdegang vom zuletzt ordinierten zum dienstältesten Apostel abgeschlossen hat, vergehen viele Jahrzehnte des Dienens. In dieser Zeit lernt er jede Facette des Werks der Kirche aus nächster Nähe kennen. Auch macht er sich gut mit den verschiedenen Völkern der Erde und deren Geschichte, Kultur und Sprache vertraut, da seine Aufträge ihn wiederholt rund um die Welt führen. Diese Nachfolgeregelung in der Führung der Kirche ist einzigartig. Ich kenne nichts Vergleichbares. Das sollte uns aber nicht überraschen, denn dies ist die Kirche des Herrn. Er arbeitet nicht nach der Weise der Menschen.

Ich war im Kollegium der Zwölf Apostel unter den fünf vorherigen Präsidenten der Kirche tätig. Ich habe beobachtet, wie jeder Präsident Offenbarung empfing und danach handelte. Der Herr hat schon immer seine Propheten angeleitet und inspiriert und wird dies stets weiterhin tun. Der Herr steht am Ruder. Wir, die wir dazu ordiniert worden sind, überall in der Welt für seinen heiligen Namen Zeugnis abzulegen, sind weiterhin bestrebt, seinen Willen zu erkennen und zu befolgen.

Bleiben Sie auf dem durch Bündnisse vorgezeichneten Weg

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taking the sacrament

Nun möchte ich zu jedem Mitglied der Kirche sagen: Bleiben Sie auf dem durch Bündnisse vorgezeichneten Weg. Wenn Sie sich verpflichten, dem Erretter nachzufolgen, indem Sie Bündnisse mit ihm eingehen und diese auch halten, öffnet sich Ihnen die Tür zu jeder geistigen Segnung und zu jedem Anrecht, die allen Männern, Frauen und Kindern überall offenstehen.

Als neue Präsidentschaft haben wir bereits am Anfang das Ende vor Augen. Aus diesem Grund sprechen wir heute auch von einem Tempel aus zu Ihnen. Das Ende, auf das wir alle hinarbeiten, besteht darin, im Haus des Herrn mit Macht ausgestattet zu werden, als Familie gesiegelt zu werden und den Bündnissen, die man im Tempel eingeht, treu zu sein, damit wir der größten Gabe Gottes würdig sind: ewiges Leben. Die heiligen Handlungen des Tempels und die Bündnisse, die Sie dort eingehen, sind ganz entscheidend, damit Sie selbst sowie Ihre Ehe und Familie gestärkt werden und damit Sie imstande sind, den Angriffen des Widersachers zu widerstehen. Wenn Sie Gott im Tempel verehren und sich dort für Ihre Vorfahren einsetzen, empfangen Sie vermehrt persönliche Offenbarung, Frieden und festigen Ihre Entschlossenheit, auf dem durch Bündnisse vorgezeichneten Weg zu verbleiben.

Falls Sie den Weg verlassen haben, möchte ich Sie mit aller Hoffnung, derer mein Herz fähig ist, bitten, zurückzukommen. Welche Sorgen oder Schwierigkeiten Sie auch haben, es gibt in dieser Kirche – der Kirche des Herrn – einen Platz für Sie. Sie und Generationen noch Ungeborener werden gesegnet, wenn Sie jetzt handeln und auf den durch Bündnisse vorgezeichneten Weg zurückkehren. Dem Vater im Himmel liegen seine Kinder am Herzen, und er möchte, dass jeder einzelne von uns zu ihm nach Hause zurückkommt. Darin besteht eines der großen Ziele der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage: jedem von uns zu helfen, nach Hause zurückzukehren.

Ich habe Sie sehr lieb. Diese Zuneigung ist im Laufe der Jahrzehnte gewachsen, in denen ich mit Ihnen zusammengekommen bin, gemeinsam mit Ihnen Gott verehrt und Ihnen gedient habe. Gott hat uns beauftragt, zu jeder Nation, jedem Geschlecht, jeder Sprache und jedem Volk zu gehen und die Welt auf das Zweite Kommen des Herrn vorzubereiten. Dies tun wir voller Glauben an den Herrn Jesus Christus, denn wir wissen ja, dass er uns leitet. Dies ist sein Werk und es ist seine Kirche. Wir sind seine Diener.

Ich bin Gott, unserem ewigen Vater, und seinem Sohn Jesus Christus ergeben. Ich kenne sie, ich liebe sie, und ich verspreche, ihnen – und Ihnen allen – mit jedem Atemzug, der mir noch bleibt, zu dienen. Im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.