2018
Sie, die Jugendlichen und der Leitgedanke
January 2018


Sie, die Jugendlichen und der Leitgedanke

Wie kann der Leitgedanke für mehr Verbundenheit sorgen?

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Young Women leaders

Jedes Jahr legen die Präsidentschaften der Jungen Männer und der Jungen Damen den Jugendlichen ans Herz, sich mit einem Leitgedanken zu befassen, der auf einer Schriftstelle beruht und von der Ersten Präsidentschaft genehmigt worden ist. Sie sollen ihn verinnerlichen und in die Tat umsetzen. Wenn man sich mit den Lehren im Leitgedanken befasst und danach lebt, stärkt dies den Glauben, festigt das Zeugnis und führt zu mehr Einigkeit in den Kollegien, in den JD-Klassen und in der Familie.

Der Leitgedanke für 2018

Der diesjährige Leitgedanke vermittelt den Jugendlichen, wie man den Frieden findet, den Jesus Christus uns schenkt. In Lehre und Bündnisse 19:23 fordert der Herr uns auf: „Lerne von mir und höre auf meine Worte; wandle in der Sanftmut meines Geistes, dann wirst du Frieden haben in mir.“ Wenn man bedenkt, wie viel Unsicherheit und Angst es auf der Welt geben kann, ist diese Verheißung machtvoll.

Eltern, Führungsbeamte, Vertrauenspersonen und Lehrer können den Jugendlichen mithilfe der Schriftstelle vermitteln, wie sie in schwierigen Zeiten vorgehen können und dadurch Kraft erlangen.

Wie kann man den Leitgedanken nutzen?

Die Präsidentschaften der Jungen Damen und der Jungen Männer legen uns ans Herz, die Schriftstelle auswendig zu lernen, uns mit deren Lehre zu befassen und die enthaltenen Grundsätze in die Tat umzusetzen. Zwar kann dies jeder für sich tun, doch wenn man es gemeinsam angeht, entsteht mehr Verbundenheit, und die Jugendlichen und ihre Familie werden gestärkt.

Es gibt viele Möglichkeiten und Gelegenheiten, den Leitgedanken ins Leben der Jugendlichen einzubinden: Man kann mit dem Leitgedanken den Familienabend, den Unterricht in der Kirche, den Seminarunterricht und den Eröffnungsteil der wöchentlichen Aktivitäten gestalten, Jugendliche können ihn als Thema für Ansprachen in der Abendmahlsversammlung verwenden, und man kann bei Jugendaktivitäten darauf eingehen, unter anderem bei Jugendlagern, Jugendtagungen, gemeinsamen Aktivitäten, bei der Veranstaltung „Ein neuer Anfang“ oder bei Andachten.

Ein paar Vorschläge

Es folgen ein paar Vorschläge, wie man den Leitgedanken im Laufe des Jahres immer wieder einbauen kann. Weitere Ideen finden Sie auf youth.lds.org.

„Lerne von mir“

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young men at church

Von Jesus Christus zu lernen ist eine wichtige Voraussetzung dafür, in ihm Frieden zu finden. Man empfindet Frieden und Zuversicht, wenn man erkennt, welche Eigenschaften Christus besitzt, wenn man erfährt, wie er gelebt hat, und wenn man begreift, was er für uns getan hat.

Als 14-Jähriger wurde Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) einmal gefragt, ob er die Bibel komplett gelesen habe. „Ich hatte schon viele Bücher gelesen – Bilderhefte und leichte Lektüre, aber mein Herz klagte mich an: ,Du, Spencer Kimball, hast dieses heilige Buch noch nie gelesen. Warum?‘“1 Von da an machte Präsident Kimball es zur Priorität, sich an den Worten von Christus zu weiden (siehe 2 Nephi 32:3).

  • Schlagen Sie den Jugendlichen vor, in einem Studientagebuch aufzuschreiben, was sie über Jesus Christus und sein Evangelium erfahren.

  • Legen Sie den Jugendlichen ans Herz, die Aufforderung von Präsident Russell M. Nelson anzunehmen und „jede Woche einen Teil [ihrer] Zeit dem Studium aller Worte und Handlungen Jesu zu widmen, die [in den heiligen Schriften] verzeichnet sind“2. Lassen Sie sie im Unterricht in der Kirche oder beim Familienabend berichten, was sie erfahren haben und wie sie dies in die Tat umsetzen.

Hilfreiche Quellen

  • Jakobus 1:22; Mose 1

  • „Der lebendige Christus – das Zeugnis der Apostel“, Liahona, Mai 2017, Umschlaginnenseite vorn

  • Russell M. Nelson, „Wie wir die Macht Jesu Christi in unser Leben bringen“, Liahona, Mai 2017, Seite 39-42

  • David A. Bednar, „Ein christlicher Charakter“, Liahona, Oktober 2017, Seite 50-53

„Höre auf meine Worte“

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young men in Church class

Auf die Worte des Erretters zu hören bedeutet, sie nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern sie zu befolgen. Wer im Einklang mit den Lehren Christi lebt, verspürt tiefen Frieden und große Zuversicht.

Mit acht Jahren wollte Präsident Thomas S. Monson mit seinem Freund Danny ein Lagerfeuer machen. Es gab nur ein Problem: Das auserkorene Feld war trocken, stachelig und voller Unkraut. Der junge Thomas Monson hatte aber eine Idee: „Ich sagte zu Danny: ,Wir brauchen das Gras doch bloß zu versengen. Brennen wir doch einfach einen Kreis in das Gras!‘ Er war einverstanden, und schon lief ich zur Hütte, um Zündhölzer zu holen. …

Ich weiß noch, dass ich mir damals dachte, das Feuer würde nur bis dorthin brennen, wo wir es brauchten, und danach auf wundersame Weise wieder ausgehen.

Ich entzündete also ein Streichholz an einem Stein und setzte das verdorrte Präriegras in Brand.“ Schon bald erkannten die Jungen, dass das Feuer von allein nicht wieder ausgehen würde. Sie holten Hilfe, und erst nach vielen anstrengenden Stunden konnte man den Brand löschen.

„Danny und ich lernten an diesem Tag einige unangenehme, doch grundlegende Lektionen“, berichtet Präsident Monson. „Und nicht zuletzt die, wie wichtig Gehorsam ist.“3

  • Die Jugendlichen sollen sich mit dem Thema Gehorsam in Kapitel 6 der Anleitung Verkündet mein Evangelium! befassen, unter anderem auch mit dem Abschnitt zu Gehorsam in der Selbsteinschätzung am Ende des Kapitels.

  • Besprechen Sie, was uns davon abhält, auf die Worte des Herrn zu hören. Fordern Sie die Jugendlichen beispielsweise dazu auf, 10 Minuten Fernsehen durch 10 Minuten Schriftstudium zu ersetzen.

  • Fragen Sie die Jugendlichen regelmäßig, was sie nun, nachdem sie dazugelernt haben, tun wollen.

Hilfreiche Quellen

  • Exodus 20; Matthäus 5:1-12

  • „Gehorsam“, Verkündet mein Evangelium!, Anleitung für den Missionsdienst, Seite 143

  • Hadley Griggs, „Zehn Minuten am Tag“, Liahona, September 2017, Seite 58-61

  • Robert D. Hales, „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten“, Liahona, Mai 2014, Seite 35-38

„Wandle in der Sanftmut meines Geistes“

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young women at church

Lernen und hören – damit wird beschrieben, was wir tun müssen. In der Sanftmut seines Geistes wandeln bezieht sich darauf, wie wir es tun sollen.

Sanftmut ist „das Ertragen von Kränkung mit Geduld und ohne Verbitterung“4. Dazu braucht man sowohl Kraft als auch Demut. 1838 wandte Thomas B. Marsh, der allererste Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, der Kirche den Rücken zu. Unter anderem war er verbittert, dass die Führer der Kirche in einem Streit über Milch nicht Partei für seine Frau ergriffen. Viele Jahre später beklagte er die Segnungen, die er verloren hatte, und kehrte zur Kirche zurück: „Ich habe mich oft gefragt, wie alles begonnen hat, und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich wohl den Geist des Herrn aus dem Herzen verloren habe. …Ich war zornig und ergrimmt, und da der Geist des Herrn mich verlassen hatte, war ich, wie es in der Schrift heißt, verblendet.“5

  • Der Erretter hatte kein leichtes Leben. Suchen Sie in den heiligen Schriften nach Begebenheiten, in denen Jesus trotz Schwierigkeiten sanftmütig bleibt. Besprechen Sie dann gemeinsam, wie man dem Beispiel des Erretters heutzutage nacheifern kann.

  • Sanftmut erlangt man unter anderem dadurch, dass man für andere da ist. Überlegen Sie, wie die Jugendlichen allein oder als Gruppe anderen helfen können.

Hilfreiche Quellen

  • Titus 3:2-5; Moroni 8:26; Lehre und Bündnisse 112:13

  • Ulisses Soares, „Sanftmütig und von Herzen demütig“, Liahona, November 2013, Seite 9-11

  • Neal A. Maxwell, „Meekness – A Dimension of True Discipleship“, Ensign, März 1983, Seite 70-74

„Dann wirst du Frieden haben in mir“

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young women outside of church

Friede bedeutet für jeden etwas anderes. Manch einer hofft auf Heilung, ein anderer auf einen Ausweg in Schwierigkeiten oder auf die Zusicherung, dass er sich auf dem richtigen Weg befindet.

  • Auf Mormon.org/deu/ostern und Seite 60 und 63 dieser Ausgabe wird berichtet, wie andere Frieden erlangt haben. Wie haben Sie schon Frieden gefunden?

  • Schauen Sie unter Mormon.org/deu/ostern das Ostervideo aus dem vergangenen Jahr, „Der Fürst des Friedens“, an. Fordern Sie die Jugendlichen auf, das Video übers Internet zu verbreiten und dabei Zeugnis zu geben, wie sie schon Frieden in Christus gefunden haben.

Hilfreiche Quellen

  • Johannes 14:27; Philipper 4:7

  • W. Christopher Waddell , „Ein Muster dafür, wie man Frieden findet“, Liahona, Mai 2016, Seite 90-93

  • Quentin L. Cook, „Persönlicher Friede – der Lohn der Rechtschaffenheit“, Liahona, Mai 2013, Seite 32-36

Anmerkungen

  1. Spencer W. Kimball, „Read the Scriptures“, Friend, Dezember 1985, Umschlaginnenseite vorn; siehe auch „What I Read as a Boy“, Children’s Friend, November 1943, Seite 508

  2. Russell M. Nelson, „Propheten, Führung und die Gesetze Gottes“, Andacht für junge Erwachsene in aller Welt, 8. Januar 2017, broadcasts.lds.org

  3. Thomas S. Monson, „Gehorsam bringt Segnungen“, Liahona, Mai 2013, Seite 89f.

  4. Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary, 11. Auflage, 2003, „meekness“, merriam-webster.com

  5. Thomas B. Marsh in „Der Glaube und der Fall von Thomas Marsh“, Offenbarungen im Zusammenhang, history.lds.org/article/revelations-in-context-doctrine-and-covenants-thomasmarsh?lang=deu; siehe auch Journal of Discourses, 5:206f.