2016
Ich musste mit wirklichem Vorsatz beten
Februar 2016


Ich musste mit wirklichem Vorsatz beten

Carlos Rene Romero, El Salvador

Im Jahr 1960 traf ich auf einer Party einen jungen Mann, der mir davon erzählte, dass Jesus Christus nach seiner Auferstehung den Menschen in Amerika erschienen war. Diese Vorstellung faszinierte mich, und ich wollte mehr darüber erfahren. Also machte ich mich daran, in Bibliotheken nachzuforschen und mich über die verschiedenen Religionsgemeinschaften in meiner Heimatstadt San Miguel in El Salvador zu informieren.

Ich war fast drei Jahre lang auf der Suche, fand aber nichts darüber. Als ich Geistliche darauf ansprach, dass ich gehört hätte, Christus sei auch in Amerika erschienen, sagten sie mir, ich sei getäuscht worden. Da meine Suche ergebnislos blieb, glaubte ich schließlich selbst, dass sie Recht hätten.

Eines Tages standen zwei Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage vor meiner Tür. Sie sagten, sie hätten eine wichtige Botschaft für meine Familie. Sofort fragte ich sie: „Wissen Sie, ob Jesus Christus den Menschen in Amerika erschienen ist?“

Einer von ihnen sagte: „Genau das bezeugen wir.“

In dem Augenblick erfüllte mich eine große Freude, und ich fragte ganz aufgeregt: „Woher wissen Sie das?“

Er nahm ein Buch aus seiner Tasche und sagte: „Durch dieses Buch, das Buch Mormon, wissen wir, dass Christus in Amerika erschienen ist.“

Was ich in der ersten Lektion von den Missionaren erfuhr, beunruhigte mich, und ich bezweifelte, dass der Vater und der Sohn dem Propheten Joseph Smith erschienen waren.

Das Buch Mormon aber interessierte mich, und die Missionare unterwiesen mich weiter. An einem Nachmittag fragten sie mich: „Haben Sie gebetet, um herauszufinden, ob das, was wir Ihnen erzählen, wahr ist?“

Ich sagte ihnen, ich hätte es getan, aber keinerlei Antwort erhalten.

„Sie müssen mit wirklichem Vorsatz beten“, erklärten sie.

Ich hatte das Buch Mormon an mehreren Abenden gelesen. Ich hatte von Christi Erscheinen bei den Nephiten gelesen und glaubte daran. Aber Joseph Smiths Vision konnte ich noch immer nicht akzeptieren. Ich erlebte einen fürchterlichen inneren Kampf.

An einem Abend kniete ich mich allein nieder und schüttete Gott mein Herz aus. Ich sagte ihm, dass ich wissen müsse, ob er sich tatsächlich Joseph Smith offenbart habe. Falls es so war, wollte ich – das versprach ich ihm – mich taufen lassen und ihm mein Leben lang dienen.

Als ich früh am nächsten Morgen aufstand, erhielt ich die Antwort durch den Heiligen Geist. Ich konnte klar denken, und Frieden erfüllte mein Herz. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich zweifelsfrei, dass Joseph Smith tatsächlich ein Prophet Gottes war, dass das Buch Mormon ein weiterer Zeuge für Jesus Christus ist und dass Jesus Christus unser Erretter und Erlöser ist. Ich weiß, dass Christus nach seiner Auferstehung auch den Menschen in Amerika erschien. Meine Seele freut sich über diese wunderbare Erkenntnis, die Gewissheit, die ich durch die Macht des Heiligen Geistes erhalten habe.