2016
Du weißt, dass es wahr ist!
Januar 2016


Du weißt, dass es wahr ist!

Henry (Hank) Brown, Utah

Bild
Illustration depicting a man holding up a copy of the Book of Mormon and showing it to another man.

Illustration von Allen Garns

Als ich in Kalifornien lebte, arbeitete ich eine Zeit lang in einem Kaufhaus in Oakland. Eines Tages kam dort eine Freundin vorbei und lud mich zum Abendessen ein. Sie sagte, sie habe auch zwei Missionare der Mormonen eingeladen.

Nach dem Essen stellten die Missionare eine kleine Flanelltafel auf und stellten mir Fragen. Das störte mich, denn ich wollte einfach nur dasitzen und zuhören und dann wieder gehen können.

Am Ende des Gesprächs rückte ein junger Missionar aus Utah seinen Stuhl zu mir herüber, blickte mir geradewegs in die Augen, reichte mir ein Buch Mormon und gab Zeugnis. Er sagte, er wisse, dass die Kirche wahr ist, und ich könne das ebenfalls wissen, wenn ich dieses Buch läse. Dann zitierte er Moroni 10:4 und bekräftigte: Wenn ich Gott mit aufrichtigem Herzen und wirklichem Vorsatz frage, tut Gott mir durch die Macht des Heiligen Geistes die Wahrheit des Buches kund.

Im Laufe der folgenden Woche las ich mehrere Kapitel, dann trafen wir uns bei meiner Freundin wieder. Nach der dritten Lektion ging der Missionar aus Utah nach Hause, da seine Missionszeit zu Ende war.

Ich las und betete weiterhin jeden Abend und fragte Gott, ob das Buch wahr ist. Als ich an einem Abend gebetet hatte, ging ich ins Bett und las noch einige Kapitel. Plötzlich hörte ich eine Stimme sagen: „Du weißt ja, dass es wahr ist!“

Noch nie zuvor hatte der Heilige Geist zu mir gesprochen. Aber nun wusste ich, dass Gott mich kennt und mich liebt. Ich war so überwältigt, dass ich die Tränen nicht zurückhalten konnte. Ich wusste, dass ich mich der wahren Kirche Jesu Christi anschließen musste. Jetzt verstand ich auch, weshalb der junge Missionar aus Utah sagen konnte, er wisse, dass die Kirche wahr ist.

Ich schloss mich der Kirche an. Später lernte ich eine wunderbare junge Frau kennen und wir heirateten im Oakland-Kalifornien-Tempel. Wir bekamen acht Kinder und lebten 33 Jahre in Kalifornien. Dann zogen wir nach Utah.

Vor einigen Jahren, als sich unsere jüngste Tochter darauf vorbereitete, auf Mission zu gehen, fragte sie mich, ob ich jemals versucht hätte, mit dem jungen Missionar, der mir damals Zeugnis gegeben hatte, Kontakt aufzunehmen.

„Ich habe all die Jahre immer wieder an ihn gedacht“, antwortete ich, „aber ich weiß ja nicht, wie ich ihn erreichen kann.“

Zehn Minuten später kam sie zurück und sagte: „Hier ist seine Telefonnummer.“

Ich rief ihn an und wir führten ein langes Gespräch. Er wollte meine E-Mail-Adresse haben und mir von seinem bisherigen Leben erzählen. Am nächsten Tag erhielt ich eine E-Mail, in der er mir erklärte, dass er seit über 40 Jahren kein Mitglied der Kirche mehr sei. Er hoffe, ich sei nicht enttäuscht.

„Warum sollte ich enttäuscht sein?“, schrieb ich ihm gleich zurück. „Sie haben mein Leben verändert!“

Wir schrieben noch ein paar E-Mails hin und her und vereinbarten ein Treffen. Ich besuchte ihn zu Hause. Er bat mich herein und stellte mich seiner Frau vor. Als wir so über die Vergangenheit sprachen, fragte ich ihn, ob er ein Buch Mormon habe. Er ging nach oben und kam mit einem Buch Mormon zurück. Ich nahm es in die Hand, blickte ihm geradewegs in die Augen, gab ihm das Buch zurück und sagte: „Ich weiß, dass dieses Buch wahr ist! Wenn Sie Moroni 10:4 lesen und darüber beten, können auch Sie ein Zeugnis davon erlangen.“

In den folgenden Monaten las er im Buch Mormon, betete und kehrte um. Bald darauf wurde er von seinem 18-jährigen Sohn erneut getauft, und ich durfte ihn konfirmieren.

Ich weiß, dass meine Tochter dazu inspiriert worden war, mir diese Frage zu stellen, und ich weiß, dass der Vater im Himmel uns beide auf dieses Wiedersehen nach 45 Jahren vorbereitet hat. Ich habe die machtvolle Wirkung des Buches Mormon erlebt. Ich weiß jetzt auch, dass man jemanden, der sich von der Kirche entfernt hat, nie aufgeben darf.