Ich habe eine Frage
„Ich bin Klassenpräsidentin bei den Jungen Damen, fühle mich dem aber nicht gewachsen. Wie kann ich in diese Führungsaufgabe hineinwachsen?“
Wenn du eine Berufung erhältst und dich unzulänglich fühlst, bist du in guter Gesellschaft. Jeremia, Henoch und Joseph Smith waren bei ihrer Berufung zum Propheten alle noch jung und fühlten sich unzulänglich. Dennoch machte der Herr sie zu einem Werkzeug, um sein Reich voranzubringen. So wie diese Propheten Werkzeuge in der Hand des Herrn waren, um Großes zu vollbringen, kannst auch du ein Werkzeug in seiner Hand sein, wenn du betest und auf ihn vertraust.
Mit das Beste, was du für die Mädchen in deiner Klasse tun kannst, ist, ihnen eine Freundin zu sein. Lerne sie besser kennen. Du könntest täglich für sie beten und vielleicht sogar für die eine oder andere fasten, die gerade Probleme hat. Du könntest sie nach ihren Interessen und Hobbys fragen, sie immer grüßen oder ihnen zulächeln, wenn du sie siehst, oder dich in der Kirche neben sie setzen. Achte vor allem auf diejenigen, die eine Extraportion Liebe und Unterstützung brauchen.
Scheue dich nicht, andere um Hilfe zu bitten. Der Vater im Himmel lässt dich nicht allein – du hast Ratgeberinnen und erwachsene Beraterinnen. Sie werden dir helfen, und ebenso tut dies der Vater im Himmel.
Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) hat gesagt: „Gehen Sie auf die Knie und bitten Sie den Herrn um seinen Segen. Erheben Sie sich wieder und erledigen Sie, was Ihnen aufgetragen wird. Legen Sie die Angelegenheit dann in die Hand des Herrn. Sie werden sehen, dass Sie etwas unschätzbar Wertvolles erreicht haben.“ („An die Frauen der Kirche“, Liahona, November 2003, Seite 114.)
Sei den Mädchen eine Freundin
Ich habe mich als Klassenpräsidentin auch unzulänglich gefühlt. Es ist aber wichtig, dass du dich darum bemühst, dass sich die Mädchen geschätzt und zugehörig fühlen. Sei freundlich und unterstütze sie, und höre deinen Ratgeberinnen zu, wenn es Entscheidungen zu treffen gibt. Geh mit gutem Beispiel voran und bemühe dich, nach den Idealen der Jungen Damen zu leben, erwarte aber nicht von dir, dass du vollkommen bist. Der Vater im Himmel erwartet von dir lediglich, dass du dich anstrengst. Wenn du ihn um Hilfe bittest, gibt er dir die nötige Kraft und Führung.
Rebecca N., 16, New Hampshire
Diene bereitwillig
Mir ging es genauso, als ich Klassenpräsidentin der Rosenmädchen war. Ich weiß noch genau, wie mir zumute war, als ich das Büro des Bischofs betrat und er das Berufungsgespräch mit mir führte. Ich hätte ablehnen können, aber ich wusste, dass dies kein Auftrag von meinem Bischof war, sondern eine Berufung von Gott. Der Vater im Himmel hilft uns, unsere Berufungen zu erfüllen, wenn wir uns ihm bereitwillig fügen und demütig sind.
Nicole P., 16, Philippinen
Schließe sie ins Herz
Wer gut führen will, muss diejenigen, die ihm anvertraut sind, ins Herz schließen. Deshalb muss man jeglichen Groll loslassen und vergeben. Du kannst dafür beten, sie als den wertvollen Menschen zu sehen, den Gott sieht. Bete darum, Gottes Liebe zu dir und zu den anderen in deiner Klasse zu spüren. Ich weiß aus Erfahrung, dass das Programm Mein Fortschritt dir dabei hilft, die notwendigen Eigenschaften zu entwickeln und Werte anzunehmen, damit du deine Berufung erfüllen kannst. Gott wird dir die nötige Kraft geben, wenn du ihn um Hilfe bittest.
Mary B., 16, Washington
Beginne dort, wo du gerade bist
Du wächst in deine Aufgabe hinein, wenn du die Eigenschaften einsetzt, die du entwickeln möchtest. Bete darum, dass der Geist mit dir ist, wenn du Entscheidungen triffst. Bete darum, dass du aufmerksam sein und die Bedürfnisse der Mädchen erkennen kannst. Man kann vieles tun, um in eine Führungsaufgabe hineinzuwachsen, aber meiner Erfahrung nach ist der erste Schritt dazu, dass man an sich selbst glaubt.
Savanna P., 15, Texas
Geh in den Tempel
Als ich als Präsident des Diakonskollegiums berufen wurde, überlegte ich, wie ich für den Heiligen Geist empfänglicher werden kann. Ich fing an, mich fast jeden Sonntag mit der Geschichte meiner Familie zu befassen. Ich bin jeden Samstagvormittag in den Tempel gegangen. Mein Ziel war, so oft wie möglich selbst Namen für die Taufe und die Konfirmierung mitzubringen. Als ich jede Woche in den Tempel ging, konnte ich den Heiligen Geist besser verspüren und dadurch auch meinem Kollegium besser helfen.
Josh B., 13, Utah
Achte auf Inspiration und handle entsprechend
Wenn der Herr dir eine Berufung gibt, hat er einen Auftrag für dich, den du erfüllen kannst. Wir müssen Gott bitten, wie es in Jakobus 1:5 steht. Durch die Macht des Heiligen Geistes wird uns kundgetan, was wir tun sollen (siehe 2 Nephi 32:5). Mit seiner Hilfe können wir „von allem wissen, ob es wahr ist“ (Moroni 10:5). Dann müssen wir der Inspiration folgen, die wir empfangen haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder von uns seine Berufung großmachen kann, weil der Herr uns führt.
Lucy D., 17, Frankreich
Plane erbauliche Aktivitäten
Besprich dich regelmäßig mit deinen Ratgeberinnen. Plant Aktivitäten, die die Mädchen aufbauen und ihren Bedürfnissen und Interessen gerecht werden. Wenn ein Mädchen aus deiner Klasse nicht dabei war, dann lass es wissen, dass du es vermisst hast. Eine Schriftstelle, die ich hilfreich fand, ist Mosia 18:9.
Karen P., 16, Mexiko
Der Herr hat dich ausgewählt
„Sie sind von Gott berufen. Der Herr kennt Sie. Er weiß, wen er an welchem Platz in seiner Kirche dienen lassen möchte. Er hat Sie ausgewählt. … Derjenige, der dazu inspiriert wurde, Sie für diese Berufung vorzuschlagen, tat das nicht, weil er Sie besonders mochte oder weil er jemanden für eine bestimmte Aufgabe brauchte. Er betete und spürte, dass genau Sie für diese Berufung bestimmt waren. …
Sie sind berufen, den Erretter zu vertreten. Wenn Sie Zeugnis geben, spricht er durch Ihre Stimme, wenn Sie Ihre helfende Hand ausstrecken, wirkt er durch Sie.“
Präsident Henry B. Eyring, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, „In unsere Berufung hineinwachsen“, Liahona, November 2002, Seite 76
Eine neue Frage
„Ich möchte gern meine Cousins und Cousinen einladen, mit mir in die Kirche zu gehen, aber ich habe Angst davor, dass ihre Eltern dann sauer sind. Wie kann ich meinen Cousins und Cousinen Zeugnis geben?“
Schickt uns bis zum 15. Januar 2016 eure Antworten zu und, falls gewünscht, ein Foto in hoher Auflösung, und zwar online unter liahona.lds.org oder per E-Mail an liahona@ldschurch.org.
Eure Mitteilung muss die nachstehenden Angaben und die Genehmigung enthalten: 1.) vollständiger Name, 2.) Geburtsdatum, 3.) Gemeinde/Zweig, 4.) Pfahl/Distrikt, 5.) eure schriftliche Genehmigung oder, wenn ihr unter 18 seid, die schriftliche Einwilligung eurer Eltern (E-Mail genügt), dass eure Antwort und euer Foto gedruckt werden dürfen.
Wir behalten uns vor, Antworten zu kürzen oder klarer zu formulieren.