2015
Elder Gary E. Stevenson
November 2015


Elder Gary E. Stevenson

Kollegium der Zwölf Apostel

Wenn Elder Gary E. Stevenson über seine Berufung ins Kollegium der Zwölf Apostel nachdenkt, kommt er zu dem Schluss, dass es bei seiner Aufgabe im Reich Gottes – und besonders als Apostel – viel mehr darum geht, durch Dienen zu führen als durch Führen zu dienen.

„Jesus Christus sah sich selbst als Diener“, erklärte Elder Stevenson bei einer Pressekonferenz, kurz nachdem er bestätigt wurde. „Auch wir sehen in uns einen Diener.“ (Siehe Markus 10:43.)

Elder Stevensons Berufung ins Kollegium der Zwölf Apostel kam ganz unerwartet. Er hat jedoch das Gefühl, dass seine Ämter in der Kirche, insbesondere die Zeit als Generalautorität-Siebziger von 2008 bis 2012 und als Präsidierender Bischof seit März 2012, ihn auf die neuen Aufgaben vorbereitet haben.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die er im Dienste des Herrn gewonnen hat, ist die, dass die Kinder des himmlischen Vaters großen Wert haben. Elder Stevenson freut sich darauf, dass er als Apostel noch häufiger die Gelegenheit haben wird, mit Gottes Kindern aus aller Welt zusammenzukommen und ihnen Zeugnis zu geben.

Er freut sich auch auf die Zusammenarbeit mit den Führern der Kirche des Herrn. „Gewiss ist es eine wundervolle Erfahrung, zu Rate zu sitzen und von ihnen zu lernen, von ihnen unterwiesen zu werden und ihre Kraft und ihr Zeugnis von Jesus Christus und seinem Sühnopfer verspüren zu können“, berichtet er.

Gary E. Stevenson kam am 6. August 1955 als Sohn von Evan N. Stevenson und dessen Frau Vera Jean zur Welt. Zu seinen Vorfahren gehören Pioniere aus der Anfangszeit der Kirche in Utah. Er ist im Cache Valley im Norden Utahs in einer Familie aufgewachsen, in der das Evangelium im Mittelpunkt stand. Er lernte, wie wichtig harte Arbeit und der Dienst am Nächsten sind. Sein Vater war Bischof, als er Jugendlicher war. Er nahm ihn oft mit, wenn er die vielen Witwen im Gemeindegebiet besuchte. Was der junge Gary von seinem Vater über christliche Fürsorge und christlichen Dienst lernte, prägte sich ihm unauslöschlich ein und half ihm sehr, als er Präsidierender Bischof war.

„Die Bischöfe der Kirche sind wirklich Helden für mich“, stellt er fest.

So richtig ernst wurde es für Elder Stevenson mit dem Dienen in der Kirche als Vollzeitmissionar in der Japan-Mission Fukuoka. Noch immer ist er von der Liebe zu den Menschen dort und zu ihrer Sprache erfüllt. Nach wie vor spricht er fließend Japanisch. Nach seiner Mission studierte er an der Utah State University, wo er Lesa Jean Higley kennenlernte. Sie heirateten 1979 im Idaho-Falls-Idaho-Tempel und haben vier Söhne. Elder Stevenson machte seinen Abschluss in Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Marketing. Später war er Mitbegründer und Hauptgeschäftsführer eines weltweit führenden Herstellers und Vertriebs von Fitnessgeräten.

Familie Stevenson wohnte mehrere Jahre in Japan. 2004 wurde Elder Stevenson als Präsident der Japan-Mission Nagoja berufen. 2008 wurde er als Siebziger berufen und war erst als Ratgeber und dann als Präsident des Gebiets Asien Nord tätig. 2011 war er Gebietspräsident, als vor der Küste im Norden Japans ein starkes Erdbeben einen gewaltigen Tsunami auslöste, bei dem Tausende ums Leben kamen. Dieses Erlebnis war ein Wendepunkt für ihn.

Elder Stevenson trug entscheidend dazu bei, dass die Kirche Lebensmittel und Hilfsgüter schickte, Unterstützung leistete und auch langfristig dort im Hilfseinsatz war.

„Auf diese Weise hat die Kirche Jesu Christi ihre gottgegebene Aufgabe, für die Armen und Bedürftigen zu sorgen, wahrhaft in die Tat umgesetzt“, berichtet er. Er bezeichnet es als ein heiliges Vorrecht, „sich um andere zu kümmern und ein Segen für sie zu sein und dafür zu sorgen, dass Hilfe kommt“.