2015
Eine Kultur des Glaubens in Guatemala
September 2015


Junge Erwachsene im Porträt

Eine Kultur des Glaubens in Guatemala

Merci Arens fällt es leichter, ihre Grundsätze zu verteidigen, wenn sie von Freunden mit den gleichen Überzeugungen unterstützt wird.

Bild
Composite of three images. 1) A lake in Guatemala 2) A Guatemalan textile 3) A young woman in Guatemala, Merci Arens.

Foto von Merci Arens zur Verfügung gestellt; Foto des Stoffs von Steve Burger/iStock/Thinkstock; Foto des Atitlánsees von Simon Dannhauer/iStock/Thinkstock

In den 68 Jahren, seit die Kirche in Guatemala Fuß gefasst hat, ist die Mitgliederzahl rapide gewachsen. Guatemala ist reich an Regenwäldern und an vielfältigen Elementen der Maya-Kultur. Außer für seine Schönheit ist Guatemala allerdings auch für seine Armut und die politischen Auseinandersetzungen bekannt. Das bedeutet jedoch nicht, dass es ein Land ist, das arm vor Gott ist. Merci Arens ist 25 Jahre alt und kommt aus Guatemala-Stadt. Sie ist dankbar, in einem Land zu leben, das größtenteils verschiedene Religionen toleriert und akzeptiert. „Ein Hauptmerkmal der Kultur in Guatemala ist, dass wir von Natur aus religiös sind“, sagt sie. „Die Kultur und das Umfeld sind sehr gastfreundlich und lebhaft.“ Dennoch war es nicht immer leicht, Gleichgesinnte zu finden.

„Meine Grundsätze erscheinen meinen Arbeitskollegen und meinen Mitschülern, die noch nie etwas vom Mormonentum gehört haben, ziemlich radikal“, erklärt sie. Davon lässt sich Merci aber nicht entmutigen. Sie betont, wie wichtig es ist, Berufungen in der Kirche zu erfüllen und bei den Aktivitäten mitzuwirken. „Wenn ich an den Veranstaltungen in der Kirche teilnehme, baue ich Beziehungen zu Menschen auf, die im Wesentlichen die gleichen Ziele und Grundsätze haben wie ich.“ Sie hat festgestellt, dass ihr Zeugnis wächst, wenn sie sich mit Freunden über geistige Erlebnisse unterhalten kann. Solche Freundschaften haben ihr noch einen weiteren, unerwarteten Nutzen gebracht. „Es war leichter für mich, mich mit Jungen zu verabreden, weil ich mich ja mit Freunden verabredete. Da ich ihnen schon in verschiedenen Situationen begegnet bin, kann ich sie auf ganz natürliche Art besser kennenlernen.“

Gelegentlich, meint Merci, verspüre sie schon etwas Druck zu heiraten, aber sie hält sich an der tief verankerten Gewissheit fest, dass alles gut ist und gut werden wird. „Ich freue mich darauf, einen Partner zu finden, mit dem ich eine Beziehung aufbaue, die mir hilft, Gott näherzukommen, und mit ihm gemeinsam eine ewige Familie zu gründen.“

Von allen Segnungen, die Merci empfangen hat, erinnert sie sich vor allem an eine, die mit dem Tod ihrer Mutter zu tun hat: „Meine Mutter starb, als ich 15 war. Ihr Tod warf bei mir viele Fragen auf. Aber diese Fragen und die Antworten, die ich nach und nach darauf erhielt, haben mein ganzes Leben geprägt.“ Durch aufrichtiges Beten empfing Merci den Trost, dass sie ihre Mutter eines Tages genauso liebevoll umarmen wird, wie ihre Mutter sie als kleines Kind umarmt hat. „Die Wahrheit des Evangeliums erleuchtet alles, was ich jeden Tag tue“, stellt Merci fest. „Ich weiß, dass ich mit der Liebe Gottes verbunden bin, und das ist in jeder Hinsicht erfüllend.“