2015
Der Mittelpunkt meines Lebens
Januar 2015


Wie ich es wusste

Der Mittelpunkt meines Lebens

Der Verfasser lebt in Arequipa in Peru.

Ich kannte das Wirken Christi aus der Bibel. Aber konnte er wirklich auf dem amerikanischen Kontinent gewesen sein?

Als ich 18 wurde, erlaubte mir mein Vater, mir meine Religion selbst auszusuchen. Für mich kam nur eine christliche Kirche in Frage, da ich mich in mehreren Glaubensgemeinschaften ausführlich mit der Bibel beschäftigt hatte und an Jesus Christus glaubte.

Eines Tages lud mein Onkel zwei Missionarinnen zu uns nach Hause ein. Sie sprachen voller Überzeugung über ihren Glauben an das Buch Mormon als einem weiteren Zeugen für Jesus Christus und erklärten, dass Christus auf dem amerikanischen Kontinent erschienen sei.

An dieser Stelle wandte ich ein, dass sie sich da wohl irrten, denn davon hätte ich noch nie etwas gelesen. Eine der Missionarinnen erwiderte sanft und mit Tränen in den Augen: „Bruder Roberto, die Tatsache, dass Sie nicht wissen, ob das Buch Mormon wahr ist, bedeutet nicht, dass wir im Irrtum sind. Ich weiß, dass Jesus Christus uns liebt und dass er hier auf diesem Kontinent war, wo er, wie im Heiligen Land, sein Evangelium verkündet hat.“

Ich äußerte viele Bedenken und Zweifel bei diesem ersten Gespräch, und die Missionarinnen bemühten sich, mir zu helfen, und sagten zu, mich in der folgenden Woche wieder zu besuchen.

Am Abend blätterte ich im Buch Mormon. Als ich die Titelseite las, wurde ich auf einen Satz aufmerksam: „Jesus [ist] der Christus, der ewige Gott, der sich allen Nationen kundtut.“ Ich las außerdem in 3 Nephi 11 vom Erscheinen des Erlösers auf dem amerikanischen Kontinent, und mein Herz füllte sich mit Freude. Deshalb tat ich, wozu die Missionarinnen mich aufgefordert hatten: Ich kniete nieder und fragte den Vater im Himmel, ob das Buch wahr sei.

Als ich das Gebet beendet hatte, verspürte ich Frieden und die Gewissheit, dass es wahr ist. Einen Moment lang dachte ich, die Tränen der Missionarinnen hätten mich gerührt und dies sei der Grund, warum ich ihrem Zeugnis glaubte. Also las ich weiter im Buch Mormon, bis kurz nach vier Uhr früh. Jedes Mal, wenn ich betete, spürte ich die Bestätigung noch deutlicher, dass Christus auf dem amerikanischen Kontinent erschienen war und dass er wollte, dass ich sein wahres Evangelium kennenlerne.

In wenigen Wochen hatte ich das Buch Mormon zu Ende gelesen und spürte den drängenden Wunsch, mich taufen zu lassen und somit der wahren Kirche anzugehören.

Im Buch Mormon zu lesen hat mir geholfen, Jesus Christus näherzukommen und ihn zum Mittelpunkt meines Lebens zu machen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass der Erretter mir die Missionarinnen gesandt hat und ich seine Kirche kennengelernt habe.