2014
Susume!
September 2014


Susume!

„Geh gläubig vorwärts“ – dies sollte unser Leitsatz sein.

Bild
composite drawing of samurai

Illustrationen von Julia Yellow

In der japanischen Übersetzung des Liedes „Auserwählt zu dienen“ (Gesangbuch, Nr. 163) werden die Wörter weiter und vorwärts mit susume wiedergegeben. Das Wort „susume“ hat für mich eine ganz besondere Bedeutung, und zwar aufgrund eines Erlebnisses, das ich vor einigen Jahren hatte, als ich Pfahlpräsident in Fukuoka in Japan war.

Der Präsident der Kirche, Gordon B. Hinckley (1910–2008), besuchte uns, und ich wurde gebeten, ihn zu begleiten. In einer Versammlung kamen 300 Vollzeitmissionare zusammen, um dem Propheten zuzuhören. Der Heilige Geist erfüllte die Kapelle, und viele von uns vergossen Freudentränen. Wir sangen „Auserwählt zu dienen“ auf Japanisch, wobei wir immer wieder susume, susume wiederholten. Präsident Hinckley fragte den Missionspräsidenten, der neben ihm saß, was das Wort susume bedeute.

„Es bedeutet ‚geh vorwärts‘“, erwiderte der Missionspräsident.

Es war eine wunderbare Versammlung. Präsident Hinckley machte den Missionaren Mut und spornte sie an. Schließlich winkte er ihnen zum Abschied zu und verließ das Gebäude. Als er zu mir ins Auto stieg, damit ich ihn zum Hotel zurückbringe, sagte er ein Wort auf Japanisch zu mir: „Susume!“

Eine wunderbare Botschaft

Dieses Wort wurde für mich zum Motto: „Geh vorwärts! Sei optimistisch! Begegne der Zukunft mit Glauben!“ Die gleiche Botschaft wird den Jugendlichen der Kirche im letzten Abschnitt der Broschüre Für eine starke Jugend mitgegeben. In dem Abschnitt mit der Überschrift „Im Glauben vorangehen“ werden noch einmal die Segnungen angeführt, die damit verbunden sind, dass man nach den Grundsätzen des Herrn lebt: „Wenn ihr das tut, macht der Herr viel mehr aus eurem Leben, als ihr selbst könntet. Er verschafft euch mehr Möglichkeiten, erweitert euren Blickwinkel und gibt euch Kraft. Er gibt euch die Hilfe, die ihr braucht, um euch euren Schwierigkeiten und Herausforderungen zu stellen. Ihr bekommt ein stärkeres Zeugnis und findet wahre Freude in dem Maß, wie ihr euren Vater im Himmel und seinen Sohn, Jesus Christus, kennenlernt, und die Liebe verspürt, die sie für euch empfinden.“ (2011, Seite 43.)

Nach dem Evangelium sollen wir voll Glauben vorwärtsgehen. „Sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.“ (Matthäus 7:7.) Das alles verbinde ich mit dem Wort susume.

Eine berühmte Geschichte

Die Samurai waren im Mittelalter und bis zum Beginn der Moderne die Adligen und Krieger in Japan. Die Japaner sprechen heute noch von einem Samurai, nämlich Ryoma Sakamoto, der 1867 gestorben ist. Er ist unter anderem deshalb immer noch so berühmt, weil er sich stets eine zuversichtliche Einstellung bewahrt hat. Er fürchtete sich vor nichts und niemandem. Er ging dorthin, wo er gebraucht wurde. Inspiriert von dem Ideal, dass alle Menschen gleich erschaffen sind, gab er sein Bestes, um eine neue Regierungsform aufzubauen. Er fiel einem Attentat zum Opfer. Selbst nachdem er bereits mehrmals vom Schwert eines anderen Samurai getroffen worden war, gab er nicht auf. Er versuchte aufzustehen und vorwärtszugehen. In Japan ist das eine sehr bekannte Geschichte.

Natürlich kommen auch Schwierigkeiten und Leid auf uns zu, und manchmal kommt es uns vielleicht so vor, als würden wir von allen Seiten bedrängt. Der Satan will uns dazu bringen, die Hoffnung aufzugeben und pessimistische Gedanken zu hegen.

Ich gebe euch jedoch Zeugnis, dass uns das Evangelium die Kraft gibt, susume zu sagen und weiter vorwärtszugehen. Das Evangelium vermittelt keine trübsinnigen, negativen Gedanken. Wir müssen uns aufrichten und voll Glauben vorwärtsgehen, denn der Herr hat uns verheißen, dass wir nicht bezwungen werden. „Der Herr selbst zieht vor dir her. Er ist mit dir. Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht. Du sollst dich nicht fürchten und keine Angst haben.“ (Deuteronomium 31:8.)

Die Quelle des Glücks

Meine lieben Freunde, ich wünsche mir sehr, dass ihr glücklich seid. Wahres Glück beruht stets auf der Erkenntnis, dass unser Vater im Himmel lebt. Er liebt uns und kennt uns. Er weiß alles über uns. Er kennt unsere Schwächen, unsere Stärken, unsere guten und unsere schlechten Eigenschaften, unsere Schwierigkeiten und unseren Kummer. Da er uns so sehr liebt, hat er seinen Sohn gesandt, uns zu erretten. Jesus Christus ist mein Erlöser. Er ist der Erlöser meiner Familie. Er ist euer Erlöser. Er führt uns. Er leitet uns. Ich weiß, dass diese Kirche seine Kirche ist, und ich weiß, dass Präsident Thomas S. Monson der lebende Prophet ist.

Ich verheiße euch: Wenn ihr euch eine zuversichtliche Einstellung bewahrt und nach dem Guten strebt, werdet ihr den Heiligen Geist bei euch haben. Wenn ihr an Gott denkt und gute Gedanken hegt, wird euch der Heilige Geist leiten. Ihr werdet imstande seid, Mut zu fassen und vorwärtszugehen und trotz eurer Prüfungen voll Glauben weiterzugehen.