2014
Offen für Erfolg
März 2014


Offen für Erfolg

Sie können dazu beitragen, das Erlösungswerk zu beschleunigen, indem Sie Ihre Mitmenschen einfach fragen, ob sie mehr über das Evangelium erfahren möchten.

Es kann so einfach sein, das Evangelium zu verbreiten. Man braucht nur eine Einladung auszusprechen, eine Frage zu stellen oder sich an einem Gespräch zu beteiligen. Wenn wir uns innerlich darauf vorbereiten, anderen vom Evangelium zu erzählen, führt uns der Herr zu den Menschen, die davon hören wollen.

„[Der Herr] hat uns die Mittel bereitgestellt, das Evangelium auf vielfache Weise zu verkünden, und er wird uns bei unserer Arbeit helfen, wenn wir im Glauben handeln, um sein Werk zu verrichten“, hat Präsident Monson bei der Herbst-Generalkonferenz 2013 erklärt.1 An den folgenden Beispielen sieht man, wie man es machen kann.

Das gestohlene Fahrrad

Als Nick Barton und seine Frau Morgan nach Arizona umzogen, wo Nick Jura studieren wollte, begannen sie, um Gelegenheiten zur Missionsarbeit zu beten. „Wir baten den Vater im Himmel darum, dass wir die Einflüsterungen des Heiligen Geistes noch besser erkennen und den Mut aufbringen mögen, entsprechend zu handeln“, erklärt Nick.

An einem Samstag brauchte Morgan das Auto. Also fuhr Nick mit dem Fahrrad zur Uni. Als er nach Hause zurückfahren wollte, war das Fahrrad jedoch verschwunden.

„Es wurden so oft Fahrräder gestohlen, dass die Polizei sich erkundigte, woran man es wiedererkennen könne. Mir fiel ein, dass Morgan am Lenker einen Aufkleber angebracht hatte, auf dem ‚Ich liebe dich‘ stand.“

Wieder betete Nick. „Ich betete darum, dass ich etwas aus der Situation lernen könne“, berichtet er. Dann nahm er den Zug. Er wollte so weit wie möglich in Richtung seiner Wohnung fahren und dann seine Frau anrufen und sie bitten, ihn abzuholen.

„An der nächsten Haltestelle sah ich einen großen Mann in den Zug einsteigen. Er trug mein Fahrrad! Ich sah den Aufkleber mit den Worten ‚Ich liebe dich‘ am Lenker. Daher wusste ich, dass es meins war“, erklärt Nick. Er tippte dem Mann an die Schulter.

„Ich sagte zu ihm: ‚Darf ich fragen, woher Sie dieses Fahrrad haben?‘ Er antwortete: ‚Von einem Garagenflohmarkt die Straße runter.‘“ Nick erklärte ihm, dass sein Fahrrad gestohlen worden sei. Der junge Mann beteuerte, dass er kein Dieb sei und dass Nick das Fahrrad wiederhaben könne.

„Ich dankte ihm und sagte, dass ich die Polizei bitten würde, ihn anzurufen, damit sie den ‚Garagenflohmarkt‘ unter die Lupe nehmen könnten“, erzählt Nick weiter. „Er sagte, er heiße Harley, und gab mir seine Telefonnummer. Ich sagte ihm, dass ich mich an den Ausgaben, die er für das Fahrrad hatte, beteiligen würde, da uns beiden Unrecht widerfahren sei. Dann stieg ich aus dem Zug und war froh, dass ich mein Fahrrad zurückhatte.“

Doch das war erst der Anfang.

„Aus reiner Neugier rief ich Harley am nächsten Vormittag an. Er erklärte, die Polizei kümmere sich um die Sache. Dann fragte er mich, ob meine Frau und ich Lust hätten, am Nachmittag etwas mit ihm zu unternehmen. Ich merkte, dass er sich mit uns anfreunden wollte.

Da es Sonntag war, sagte ich ihm, dass wir zur Kirche gehen würden, aber dass wir uns gern ein andermal mit ihm treffen würden. Als ich auflegte, wurde mir bewusst, dass das ganz eindeutig eine Gelegenheit zur Missionsarbeit gewesen war. Ich rief ihn zurück und fragte ihn, ob er uns nicht in die Kirche begleiten wolle. Er sagte zu! Er besuchte alle Versammlungen und sagte mir danach, dass er den Eindruck hatte, die Sprecher und Lehrer hätten direkt zu ihm gesprochen.

Harley hatte Verwandte im Ausland und zog kurz nachdem wir uns kennengelernt hatten um. Aber wir wurden Freunde und er lernte die Kirche schätzen und hatte die Gewissheit erlangt, dass er dem himmlischen Vater wichtig ist.“

Sprechen Sie den Apotheker an

„Eines Tages hatte ich, nachdem ich eine Konferenzansprache angehört hatte, den Eindruck, dass ich mit dem Apotheker sprechen sollte“, erzählt Hannah Rawhouser, die auch in Arizona wohnt. „Meine innere Stimme sagte mir: ‚Er ist ein guter Mensch. Du solltest ihn zu einer Aktivität in der Kirche einladen.‘“

Als Hannah das nächste Mal dort war, hielt sie nach ihm Ausschau, aber er war nicht da. Die Eingebung ließ aber nicht nach.

„Einige Wochen darauf fuhr ich wieder hin, und er war da. Da ich annahm, dass ich nicht viel Zeit für ein Gespräch hatte, kam ich gleich zur Sache. Ich fragte ihn: ‚Gehen Sie zur Kirche?‘ Er stutzte und bejahte dann meine Frage. Ich gab ihm meine Visitenkarte mit der Aufforderung, mich doch mal anzurufen, und fuhr davon. Ich dachte, damit hätte ich meinen Teil getan und nun würde keine Eingebung mehr an mir nagen.“

Sie war überrascht, als er sie am nächsten Tag anrief. Er hieß Greg Eiselin. „Später erzählte er mir, dass er dachte, ich wollte mit ihm ausgehen, weil wir beide jung und alleinstehend waren“, erklärt sie. „Wir unterhielten uns dann drei Stunden lang über Religion, und nach und nach erfuhr er mehr über die Kirche.“ Heute erfüllt Elder Eiselin eine Vollzeitmission in Montana.

Fragen Sie den Fahrstuhlführer

Mit 26 arbeitete Robert G. Ellis Jr. als Polizist in einem Bürogebäude des US-Senats in Washington, D.C.

„Ich dachte oft über das nach, was ich über Jesus wusste“, erinnert er sich. „Meine Eltern gingen nicht zur Kirche, aber sie ließen mich hingehen. Ich hatte Gottesdienste von über einem Dutzend verschiedener Glaubensrichtungen besucht, und es hatte mir dort gefallen.“ Er hatte kurz zuvor geheiratet und spürte, dass er sich taufen lassen sollte, wusste aber nicht, in welcher Kirche.

„Ich war beunruhigt. Ich wollte eine Kirche finden, die sich an die Lehren Christi hielt. Einige Leute sagten, dass alle Kirchen die Kirche des Herrn seien, scheuten sich aber nicht davor, andere Glaubensrichtungen als falsch zu bezeichnen. Ich betete, dass ich getauft werden wolle und nur nicht wisse, welcher Kirche ich mich anschließen solle.“

Robert kam in den Sinn, dass Jesus Christus gesagt hatte: „Bittet, dann wird euch gegeben“ (Matthäus 7:7), also betete er weiterhin intensiv darum. Eines Tages war Robert bei der Arbeit wieder voller Sorge. Ihm kamen die Tränen.

„Ich hatte Angst und wusste nicht, ob das, was ich dachte, richtig oder falsch war. Da überkam mich ein friedevolles Gefühl. Mir war nicht ganz klar warum, aber ich ging auf einen Fahrstuhlführer zu und fragte ihn: ‚Welcher Kirche gehören Sie an?‘“

Der Fahrstuhlführer hieß Norman Maxfield und war ein zurückgekehrter Missionar, der an der Universität Georgetown studierte.

„Er sah von seinen Büchern auf. Es war unschwer zu erkennen, dass er überrascht war. Er sagte: ‚Ich bin Mormone. Warum fragen Sie?‘

Ich antwortete: ‚Ich möchte mich taufen lassen, aber ich weiß nicht, welcher Kirche ich mich anschließen soll.‘

Er fragte mich, woran ich glaube.

Stolz gab ich zur Antwort: ‚An Jesus Christus.‘

Daraufhin fragte er mich: ‚Darf ich Ihnen etwas über meine Kirche, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, erzählen?‘ Als er mir erzählte, dass die Kirche Christi auf Erden wiederhergestellt worden sei, wusste ich, dass meine Gebete erhört worden waren. Ich fühlte mich wunderbar.“

Das ereignete sich 1977. Heute gehören Bruder Ellis und seine Frau der Kirche an und leben in Virginia.

Vertrauen Sie auf den Herrn

Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Wenn wir bereit sind, ‚allzeit und in allem … als Zeugen Gottes aufzutreten‘ (Mosia 18:9), wird der Herr Wege für uns bereiten, sodass wir die, die suchen, finden und auf die rechte Art und Weise ansprechen. Das wird gewiss eintreten, sofern wir nach Weisung streben und aus aufrichtiger und [christlicher] Liebe zu unseren Mitmenschen handeln.“2

Nick, Hannah, Greg, Robert und Norman würden dem alle beipflichten und bezeugen, dass Elder Oaksʼ Worte wahr sind.

Anmerkungen

  1. Thomas S. Monson, „Willkommen zur Konferenz!“, Liahona, November 2013, Seite 4

  2. Dallin H. Oaks, „Andere am Evangelium teilhaben lassen“, Liahona, Januar 2002, Seite 8f.

  3. Russell M. Nelson, „Fragen Sie die Missionare! Sie können Ihnen helfen!“, Liahona, November 2012, Seite 18–21