Wenn Sie es wirklich wissen wollen, werden Sie es wissen

Elder Walter F. González

von der Präsidentschaft der Siebziger

Ich bin unendlich dankbar für das Buch Mormon. Es hat mein Leben für immer verändert, und ich weiß, dass es auch Ihres verändern kann.

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Elder Walter F. González

Ich habe mich mit achtzehn Jahren der Kirche angeschlossen. Das Buch Mormon spielte bei meiner Bekehrung eine wesentliche Rolle. Damals war ich auf der Suche nach neuen Vorstellungen, die mir die Welt, die mich umgab, erklären konnten. Ich erinnere mich, dass meine Dozenten am College in ihren Vorlesungen sehr materialistische Ansichten verbreiteten. Ich neigte eher agnostischen Ansichten zu, was die Existenz Gottes betraf.

Eines Tages fiel mir ein blaues Buch auf, das Missionare etwa sechs Jahre zuvor meiner Familie gegeben hatten. Es war das Buch Mormon. Außer dem Buch hatten sie auch eine Broschüre über den Propheten Joseph Smith und eine Anleitung, wie man zu Gott betet, dagelassen.

Ich schlug das Buch Mormon auf und las darin. Kaum hatte ich einige Verse im Ersten Buch Nephi gelesen, hatte ich ein besonderes Gefühl. In mir erhob sich ein Disput zwischen Gefühlen und Verstand. Also beschloss ich, mich im Gebet an Gott zu wenden.

Zum ersten Mal kniete ich beim Beten nieder. Was ich dann erlebte, gehört zu den heiligsten Erfahrungen meines Lebens. Mich erfüllte ein derart überwältigendes Glücksgefühl, dass ich tief in mir wusste, dass das Buch Mormon kein gewöhnliches Buch war. Dieses Buch kam von Gott. Es musste das Wort Gottes sein. Später verstand ich, dass dieses Gefühl der Heilige Geist war, der mir bezeugte, dass es wahr ist.

Vielleicht hat manch einer etwas Ähnliches erlebt, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man zu der Erkenntnis gelangen kann, dass das Buch Mormon wahr ist.

Wie können Sie erkennen, dass es wahr ist?

1. Manche erlangen diese Erkenntnis, indem sie zuhören. Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die einfach nur zuzuhören brauchen, was im Buch Mormon dargelegt wird, um zu erkennen, dass es wahr ist. Im Buch Mormon wird von Tausenden berichtet, die zuhörten, als die Söhne Mosias das Evangelium Jesu Christi predigten, und die sich daraufhin zum Herrn bekehrten (siehe Alma 23:5,6). Die Missionare lehren heute das gleiche Evangelium, wie es im Buch Mormon steht. Manch einer erkennt, dass das Buch Mormon das Wort Gottes ist, wenn er jemandem zuhört, der verkündet, was im Buch Mormon dargelegt wird.

2. Manche erlangen diese Erkenntnis, indem sie lesen. Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die einfach nur das Buch Mormon mit dem aufrichtigen Wunsch lesen müssen, die Wahrheit zu erkennen. So war es bei meiner Frau. Sie war zwölf Jahre alt, als sie sich den Auftrag, man solle das Buch Mormon von Anfang bis Ende durchlesen, zu Herzen nahm. Sie las das Buch Mormon und wusste, dass es wahr ist. Das Gefühl, das sie beim Lesen verspürte, war so stark, dass sie beschloss, stets dem Heiland zu folgen. Sie ist diesem Gefühl immer treu geblieben.

3. Manche erlangen diese Erkenntnis durch die Tat. Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die einfach nur das in die Tat umsetzen müssen, was im Buch Mormon dargelegt wird, um zu erkennen, dass es wahr ist. Manche Menschen erlangen ein Zeugnis, indem sie handeln (siehe Johannes 7:17). Nephi, ein Prophet im Buch Mormon, verstand diesen Grundsatz sehr gut. Er schrieb: „Damit ich sie … noch eindringlicher bewegen könne, an den Herrn, ihren Erlöser zu glauben, … wandte [ich] alle Schriften auf uns an, damit wir davon Nutzen hätten und lernen könnten.“ (1 Nephi 19:23; Hervorhebung hinzugefügt.) Wenn Sie die Lehren des Buches Mormon auf sich beziehen und in die Tat umsetzen, können Sie zu der Überzeugung gelangen, dass es von Gott kommt.

4. Manche erlangen diese Erkenntnis, indem sie Gott fragen. Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die erkennen, dass das Buch Mormon wahr ist, wenn sie darin lesen und dann den Vater im Himmel im Gebet fragen, ob es wahr ist. So war es bei mir. Moroni, ein Prophet im Buch Mormon, hat allen aufrichtigen Wahrheitssuchenden dies verheißen: „Siehe, ich möchte euch ermahnen, wenn ihr dieses hier lesen werdet, … so fragt Gott, den Ewigen Vater, im Namen Christi, ob es wahr ist; und wenn ihr mit aufrichtigem Herzen, mit wirklichem Vorsatz fragt und Glauben an Christus habt, wird er euch durch die Macht des Heiligen Geistes kundtun, dass es wahr ist.“ (Moroni 10:3,4.) Ich bezeuge, dass Sie wissen werden, dass das Buch Mormon wahr ist, wenn Sie es lesen und darüber beten, wie Moroni uns angewiesen hat.

Gott hat verheißen, dass Sie es wissen werden

Wenn Sie es wirklich wissen wollen, werden Sie Gewissheit erlangen, dass das Buch Mormon wahr ist. Gott hat diese Gewissheit allen verheißen, die aufrichtig nach Wahrheit suchen, und er ist „ein Gott der Wahrheit und [kann] nicht lügen“ (Ether 3:12).

Alma, ein weiterer Prophet im Buch Mormon, hat seinem Sohn erklärt, Gott habe verheißen, er „werde [dieses Buch] in seiner weisen Absicht bewahren, damit er künftigen Generationen seine Macht zeigen kann. Und nun siehe, eine Absicht hat er erfüllt, nämlich, viele Tausende … wieder zur Erkenntnis der Wahrheit zu bringen; und er hat darin seine Macht gezeigt, und er wird auch künftigen Generationen seine Macht darin noch zeigen; darum [wird dieses Buch] bewahrt bleiben.“ (Alma 37:18,19.)

Dieselbe Überzeugungskraft findet man auch heute in dieser einzigartigen heiligen Schrift, und der Herr wird jedem, der es wirklich wissen will, zeigen, dass dieses Buch wahr ist. Dies kann ich mit Sicherheit sagen, wenn ich auf die Zeit zurückblicke, als ich die Kirche kennengelernt habe. Heute gebe ich aufgrund der Überzeugungskraft des Buches Mormon mein Zeugnis, dass das Buch Mormon das Wort Gottes ist und Jesus den Christus, den heiligen Messias, verkündet. Das Buch ist ein greifbarer Beweis dafür, dass die Wiederherstellung seines Evangeliums stattgefunden hat und Joseph Smith ein Prophet Gottes ist.

Wenn Sie zu denen gehören, die aufrichtig nach der Wahrheit suchen, werden Sie die Wahrheit erkennen, wie der Herr es verheißen hat. Diese Erkenntnis können Sie erlangen, indem Sie hören, was im Buch Mormon dargelegt wird, indem Sie es lesen, indem Sie das, was darin gelehrt wird, in die Tat umsetzen oder indem Sie beten, um zu wissen, ob es wahr ist, oder indem Sie diese Elemente beliebig kombinieren. Aber Sie werden wissen, dass es wahr ist.

Moronis Verheißung

Am Schluss des Buches Mormon verheißt ein Prophet namens Moroni, dass Gott uns durch die Macht des Heiligen Geistes eine Antwort geben wird, wenn wir über die Botschaft des Buches im Herzen nachdenken und Gott im Gebet fragen, ob es wahr ist (siehe Moroni 10:3-5).

Persönliche Offenbarung ist wirklich persönlich. Wir empfangen sie auf unterschiedliche Weise und zu unterschiedlichen Zeiten, ganz nach dem Willen des Herrn. Wenn Sie die folgenden Grundsätze verstehen, können auch Sie Gewissheit erlangen.

1. Denken Sie darüber nach

Moroni fordert uns zuerst auf, nachzudenken, ehe er uns auffordert, zu beten. Man muss sich in Gedanken eingehend damit beschäftigen. Fragen Sie sich: Was empfinde ich, wenn ich im Buch Mormon lese? Warum habe ich dieses Gefühl? Was habe ich dazugelernt? Ist es etwas Gutes?

Der Herr hat Oliver Cowdery diesen Grundsatz erklärt: „Du [hast] dir keine Gedanken gemacht … , außer mich zu bitten. Aber siehe, ich sage dir: Du musst es mit deinem Verstand durcharbeiten; dann musst du mich fragen, ob es recht ist.“ (LuB 9:7,8; Hervorhebung hinzugefügt.)

2. Beten Sie eifrig

Es erfordert geistige Anstrengung, uns zu konzentrieren und unsere Gedanken auf die leisen Antworten des Heiligen Geistes zu richten. Vielleicht bezeichnet Enos im Buch Mormon auch deshalb sein Gebet als einen „Kampf … vor Gott“ (Enos 1:2).

Wählen Sie für das Lesen, das Nachdenken und das Beten eine Zeit und einen Ort mit möglichst wenig Ablenkungen aus. Auch die richtige Haltung kann dazu beitragen, dass man sich konzentrieren kann. Wenn Sie laut beten, ist es leichter, mit den Gedanken bei der Sache zu bleiben.

3. Stellen Sie die richtigen Fragen

Der Herr hat Oliver Cowdery gesagt, er solle nicht einfach nur fragen, sondern er solle fragen, ob das, was er sich überlegt habe, richtig sei. Oft fällt es uns leichter, die Antwort auf eine einfache Frage, die mit Ja oder Nein beantwortet wird, zu erkennen, vor allem dann, wenn wir noch nicht viel Erfahrung damit haben, Antworten vom Vater im Himmel zu erhalten.

„Ein Schlüssel zu einem besseren Gebet: Lernen Sie, die richtigen Fragen zu stellen“, erklärte Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel.¹

4. Welchen Vorsatz haben Sie?

Ein Schlüssel zu Moronis Verheißung liegt darin, dass wir mit „wirklichem Vorsatz“ fragen. Als der vierzehnjährige Joseph Smith in den Wald ging, um zu beten, war er „gewillt, nicht bloß zuzuhören, sondern auch zu gehorchen“, sagte Präsident Henry B. Eyring, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft. „Und wegen seiner Glaubenstreue wurden in den darauffolgenden Tagen und Monaten und Jahren seine Gebete erhört, und er empfing Licht und Wahrheit in Hülle und Fülle.“²

5. Übersehen Sie die Antwort nicht

Nicht jede Offenbarung empfängt man auf spektakuläre Weise. Manche Menschen haben Träume, Visionen oder Erscheinungen. Aber die meisten von uns werden etwas Leises und Feines spüren, etwa ein warmes, friedevolles Gefühl.

Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985), der zwölfte Präsident der Kirche, sagte: „Wenn jemand Aufsehenerregendes erwartet, merkt er vielleicht gar nicht, dass sich Gott unablässig durch Offenbarung kundtut.“³

Wie ich es wusste

Ich wurde mit neun Jahren getauft, aber meine Familie war in der Kirche nicht aktiv. Als ich dreizehn war, luden die Missionare mich ein, in die Kirche zu kommen, und ich ging hin. Ich besuchte auch das Seminar. Wir befassten uns mit dem Buch Lehre und Bündnisse, und ich fand es verwirrend. Vor allem fiel es mir schwer, Joseph Smith und das Buch Mormon anzunehmen. Ich wollte Gott finden, wusste aber nicht recht, wie und wo.

Im Laufe der Zeit dachte ich viel über meine Gespräche mit den Missionaren nach. Ich dachte über das Seminar nach. Ich dachte über Gespräche nach, die ich mit Mitgliedern anderer christlicher Glaubensrichtungen geführt hatte. Gelegentlich betete ich, weil ich wissen wollte, was richtig war, aber es war eher ein vorübergehender Gedanke und keine aufrichtige Frage. Dann beschloss ich an einem Abend, „mit wirklichem Vorsatz“ zu fragen.

Ich sagte dem Vater im Himmel, dass ich ihn erkennen und seiner wahren Kirche angehören wolle. Ich versprach: „Wenn du mich wissen lässt, ob Joseph Smith wirklich ein Prophet war und ob das Buch Mormon wahr ist, dann werde ich alles tun, was du von mir möchtest. Wenn die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage die wahre Kirche ist, werde ich ihr folgen und sie nie verlassen.“

Ich erlebte keine spektakuläre Kundgebung, aber ich verspürte Frieden und ging zu Bett. Ein paar Stunden später wachte ich mit dem klaren Gedanken auf: „Joseph Smith ist ein wahrer Prophet, und das Buch Mormon ist wahr.“ Diesen Gedanken begleitete ein unbeschreiblicher Friede. Ich schlief wieder ein, wachte aber später mit genau dem gleichen Gedanken und Gefühl wieder auf.

Seit damals habe ich nie mehr daran gezweifelt, dass Joseph Smith ein wahrer Prophet ist. Ich weiß, dass dies das Werk des Erretters ist und dass der Vater im Himmel Antwort gibt, wenn wir ihn aufrichtig darum bitten.

Rodolfo Armando Pérez Bonilla, El Salvador