2011
Das ehrwürdige Vermächtnis der Pioniere
Juli 2011


Das ehrwürdige Vermächtnis der Pioniere

Jeder von uns kann viel unseren Pioniervorfahren lernen, die auf Schwierigkeiten und Kummer mit unerschrockenem Mut und unerschütterlichem Glauben an den lebendigen Gott reagierten.

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President Thomas S. Monson

Das Leiden der Pioniere

„Jener erste Treck von 1847, der von Brigham Young organisiert und angeführt wurde, wird von Historikern als eines der großen Epen in der Geschichte der Vereinigten Staaten bezeichnet. Hunderte der Mormonenpioniere litten und starben an Krankheit, Erschöpfung oder Hunger. Es gab einige, die keinen Wagen und kein Gespann hatten und die die eintausenddreihundert Meilen über die Prärie und über die Berge buchstäblich zu Fuß gegangen sind und dabei ihren Handkarren geschoben und gezogen haben.“1

Beeindruckender Glaube

„Jeder von uns kann so viel von unseren Pioniervorfahren lernen, die auf Schwierigkeiten und Kummer mit unerschrockenem Mut und unerschütterlichem Glauben an den lebendigen Gott reagierten. … Jugendliche und Kinder gehörten zu den Tausenden, die Handkarren zogen oder schoben und den Weg der Pioniere zurücklegten – so, wie sie auch heute zu den Heiligen gehören, die überall auf der Welt in ihrer Heimat Pionierarbeit leisten. Ich denke, dass es heute kein Mitglied der Kirche gibt, das nicht von den Berichten über die Pioniere berührt ist. Diejenigen, die so viel zum Nutzen aller getan haben, hatten bestimmt das Ziel, Glauben zu vermitteln. Sie haben ihr Ziel auf großartige Weise erreicht.“2

Sie stellten sich Mühsal

„Die verblichenen Seiten aus einem verstaubten Pioniertagebuch rühren unser Herz an, wenn wir darin lesen: ‚Wir neigten uns in demütigem Gebet und mit dankerfülltem Herzen vor dem Allmächtigen und weihten ihm dieses Land als Wohnplatz für sein Volk.‘

Die primitiven Unterkünfte wurden von einem, der damals noch ein kleiner Junge war, so beschrieben: ‚In unserem Haus gab es keinerlei Fenster. Auch eine Tür gab es nicht. Meine Mutter hängte eine alte Decke vor den Eingang. Das war im ersten Winter unsere Tür. Es war unser Schlafzimmer, unser Wohnzimmer, unsere Küche, alles in einem Raum von etwa dreieinhalb auf fünf Metern. Wie um alles in der Welt dort alle miteinander auskamen, weiß ich nicht. Ich weiß noch, dass meine liebe Mutter sagte, keine Königin, die ihren Palast betritt, könne so stolz sein und so glücklich, wie sie es über ihre Unterkunft und die Segnungen des Herrn gewesen sei, als sie die fertige Höhlenwohnung betrat.‘

Solche Prüfungen, Mühsal, Schwierigkeiten und solchen Kummer erlebten die Pioniere damals. Sie stellten sich ihnen mit unerschrockenem Mut und unerschütterlichem Glauben an den lebendigen Gott.“3

Pioniere in unserer Zeit

„Wir ehren jene, die unsagbare Mühen auf sich genommen haben. Wir preisen ihren Namen und sinnen über ihre Opferbereitschaft nach.

Was ist heute? Können wir Pioniere sein? Werden sich zukünftige Generationen dankbar an unsere Anstrengungen und an unser Beispiel erinnern? Ihr [jungen Menschen] könnt tatsächlich, was den Mut, den Glauben, die Nächstenliebe und die Entschlossenheit angeht, Pioniere sein.

Ihr könnt einander stärken. Ihr habt die Fähigkeit, das zu sehen, was andere ignorieren. Wenn ihr Augen habt, um zu sehen, Ohren habt, um zu hören, und ein Herz habt, um zu fühlen, dann könnt ihr die Hand ausstrecken und andere in eurem Alter retten.“4

Der größte Pionier von allen

„Wenn man die Geschichte der heiligen Schriften von Anfang bis Ende liest, begegnet man dem größten Pionier: Jesus Christus. Seine Geburt war von den Propheten in alter Zeit vorhergesagt worden und wurde von einem Engel angekündigt. Sein Leben und sein Wirken haben die Welt verändert. …

Ein Satz aus der Apostelgeschichte spricht Bände: Jesus zog umher und tat Gutes, ‚denn Gott war mit ihm‘ (Apostelgeschichte 10:38). …

Seine Mission, sein Wirken unter den Menschen, seine Lehren von der Wahrheit, seine barmherzigen Werke, seine unerschütterliche Liebe stimmen uns dankbar und berühren unser Herz. Jesus Christus, der Erretter der Welt, ja, der Sohn Gottes, war und ist der größte Pionier, denn er ist vorausgegangen und hat allen anderen den Weg gewiesen, den sie gehen sollten. Mögen wir ihm immer folgen.“5

Anmerkungen

  1. „Come Follow Me“, Ensign, Juli 1988, Seite 2; siehe auch Der Stern, November 1988, Seite 2

  2. „Wie wir unsere Kinder unterweisen“, Liahona, Oktober 2004, Seite 4

  3. Ensign, Juli 1988, Seite 4; siehe auch Der Stern, November 1988, Seite 3

  4. „Wir sind alle Pioniere“, Der Stern, Juli 1997, Seite 92

  5. „Geistige Pioniere gehen uns voran“, Liahona, August 2006, Seite 7f.

Von oben: Fotos von Matthew Reier, John Luke und mit freundlicher Genehmigung des Pfahles Willow Creek in Sandy, Utah; Planwagen, Gemälde von Minerva Teichert, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Historischen Museums der Kirche