2010
Die Kraft, sich zu ändern
Juni 2010


Wir sprechen von Christus

Die Kraft, sich zu ändern

Ich war in der Kirche aufgewachsen und bis zum Alter von 15 Jahren aktiv gewesen, aber als junger Erwachsener wandte ich mich vom Evangelium ab. In dieser Zeit griff ich, auf der Suche nach etwas, was mich glücklich machen konnte, nach Drogen.

Als die Sucht immer stärker wurde, kam es mir vor, als sei mein Leben ein schlechter Film, den ich nicht abschalten konnte. Ich wollte aufhören, musste aber feststellen, dass ich meine Gedanken und mein Handeln kaum im Griff hatte. Erst als ich wegen eines Drogendelikts eine Gefängnisstrafe abbüßte, wurde mir bewusst, was ich verloren hatte. Ich hatte ein Buch Mormon bei mir, da las ich in Alma 5:7: „Siehe, er veränderte ihnen das Herz; ja, er erweckte sie aus einem tiefen Schlaf, und sie sind für Gott erwacht. Siehe, sie waren inmitten von Finsternis; doch wurde ihnen die Seele durch das Licht des immerwährenden Wortes erleuchtet.“

Mir war klar, dass ich inmitten von Finsternis war, und ich wollte, dass mein Herz verändert wurde.

Ich hatte ja schon versucht, mich zu ändern. Ich hatte an verschiedenen Entzugsprogrammen teilgenommen. Für mich und für meine Familie hatte ich den Versuch gemacht, aufzuhören. Es klappte immer eine Zeit lang, aber jedes Mal wurde ich rückfällig. Dieser Vers in Alma schenkte mir Hoffnung in Jesus Christus, nämlich die Hoffnung, dass er mich ändern konnte – selbst wenn ich nicht die Kraft hatte, mich zu ändern (und so war es ja auch).

Ich legte die Last meiner Sucht auf den Erlöser. Ich betete und gestand dem Vater im Himmel: „Ich kann das nicht alleine schaffen.“

Dann nahm ich an dem von der Kirche geförderten Genesungsprogramm für Suchtkranke teil. Der Kurs, der zwölf Schritte umfasst, wurde von einem Missionarsehepaar geleitet. Was ich in diesem Kurs lernte, rettete mich. Dort wurde die Saat des Glaubens genährt, die viele Jahre zuvor gepflanzt worden war, als ich als Kind mit meiner Mutter in die Kirche ging. Die Missionare sprachen über Umkehr und Vergebung. Was noch wichtiger war: Sie waren voller Liebe und sagten mir, dass mich mein Vater im Himmel und mein Erlöser noch sehr viel mehr liebten. Ich spürte „eine mächtige Wandlung in [meinem] Herzen“ (Alma 5:12) und erkannte, dass das Glück, nach dem ich so lange gesucht hatte, schon immer im Evangelium zu finden war.

Es ist jetzt sechs Jahre her, dass ich mich meinem Erlöser zugewandt habe. Es war eine große Anstrengung, aber durch die Kraft des Herrn habe ich viele Hindernisse überwunden.

Ich hätte mir die Freude und das Glück, das ich jetzt mit meiner Frau und meinen Kindern erlebe, nie vorstellen können. Ich trage das Melchisedekische Priestertum und habe die heiligen Handlungen des Tempels empfangen. Diese positiven Veränderungen in meinem Leben verdanke ich Jesus Christus. Er hat die Kraft, uns zu ändern.

Ich gebe allen, die sich plagen, wie ich mich geplagt habe – und all denen, die sie lieben – Zeugnis, dass Änderung möglich und etwas Reales ist. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben. Es gibt einen Weg zurück zum Glück, und der führt über Jesus Christus.

Ich heile das gebrochene Herz, Gemälde von Michael T. Malm