2009
Lieder und Geschichten
April 2009


Lieder und Geschichten

Als meine Frau Sandra und ich unseren Dienst in der Südafrika-Mission Durban antraten, hielten wir nach einem öffentlichen Dienstprojekt Ausschau. Ich hatte über zwanzig Jahre im Tabernakelchor gesungen und meine Frau war Bibliotheksgehilfin und hatte in einer Grundschule immer eine Vorlesestunde gehalten. Als unser Missionspräsident beschloss, die Missionsarbeit in einer nahegelegenen Ortschaft aufzunehmen, wussten wir, dass dies unsere Chance war.

Wir fuhren in den Ort und stellten fest, dass es in den Schulen keine Bücherei gab. In dem Ort gab es nur eine kleine öffentliche Bibliothek. Die jungen Missionare stellten uns der Leiterin vor. Wir erklärten ihr, dass wir gern eine wöchentliche Vorlesestunde für Kinder veranstalten wollten. Sie war skeptisch, doch dann überlegte sie und willigte ein, diese Veranstaltung publik zu machen und uns eine Chance zu geben.

Beim ersten Mal waren fünf Kinder da. Nach und nach wurden es mehr. Nach einigen Monaten holten wir noch eine junge Frau, eine Neubekehrte, die hervorragend Englisch und Zulu sprach, dazu. Es kamen immer mehr Kinder zur Vorlesestunde, und die Bibliotheksleiterin und die Eltern waren begeistert von diesem Projekt.

Die Zulu singen sehr gern, und so bauten wir auch ein paar einfache Lieder und Reime in die Vorlesestunde ein. Am Ende unserer Mission hielten wir zwei, drei Vorlese- und Singstunden pro Woche ab, damit die über einhundert Kinder alle teilnehmen konnten. Es war so schön, wenn wir diese Kinder dann anderswo trafen, und sie anfingen, unsere Lieder zu singen oder unsere Reime aufzusagen.

Unser Dienst in diesem Gebiet brachte aber noch etwas Gutes mit sich. Als es in dem Ort immer mehr Mitglieder gab, brauchten wir Räumlichkeiten für die Versammlungen am Sonntag. Die Bibliotheksleiterin stellte uns die Bücherei dafür kostenlos zur Verfügung.

Wir sind so dankbar, dass der Herr uns geholfen hat, etwas zu finden, wobei wir unsere Talente nutzen, im Gemeinwesen dienen und mithelfen konnten, ein neues Gebiet in der Mission zu erschließen.