2009
Vergiss nie, dass du Mormone bist
Januar 2009


Vergiss nie, dass du Mormone bist

Immer, wenn wir einen Fehler machen, wenn wir weniger tun, als wir könnten, vergessen wir tatsächlich unsere Mutter“, erklärte Präsident Thomas S. Monson. Er sagte weiter: „Die Menschen wenden sich vom Bösen ab und geben ihrem besseren Wesen nach, wenn sie an ihre Mutter denken.“1

Präsident Monsons Botschaft hat mir sehr viel Kraft gegeben. Als ich seine Worte zum ersten Mal las, musste ich an meine Mutter denken und an den weisen Rat, den sie mir vor Jahren gab, kurz nachdem ich mich der Kirche angeschlossen hatte.

Meine Mutter war Mitglied einer anderen christlichen Kirche, aber sie war freundlich zu den Missionaren, die mich das Evangelium lehrten. Nachdem ich beschlossen hatte, ein Heiliger der Letzten Tage zu werden, hat sie mich immer unterstützt.

Alles lief gut in meinem neuen Leben als Mitglied der Kirche, bis ich am Tag des Journalisten, der in meinem Heimatland Peru immer begangen wird, an einer Feier teilnahm. Dort unterhielten sich alle und machten sich gegenseitig Komplimente. Dann folgten Trinksprüche. Im Verlauf der Party nahm die Versuchung, mit meinen Freunden zu trinken, immer mehr zu.

Zu den Veränderungen bei jemandem, der sich zur Kirche bekehrt und das Evangelium angenommen hat, gehört oft, dass er sich neue Freunde suchen muss. Ich habe festgestellt, dass ehemalige Freunde manchmal ein Instrument des Widersachers sein können, uns zu versuchen, die Gebote zu übertreten und in alte Verhaltensweisen zurückzufallen.

Als meine Kollegen mir ein Glas Bier anboten, nahm ich es und trank es aus, und ich trank weiter. Als die Party zu Ende war, machte mir mein Gewissen zu schaffen. Ich war gefallen. Was würde meine Mutter sagen?

Als ich nach Hause kam, schlich ich mich hinein und ging sofort zu Bett. Meine Mutter sagte nichts, aber ich schämte mich und beschloss, nicht mehr in die Kirche zu gehen. Eine Woche später, als wir am Tisch saßen und zu Mittag aßen, sah sie mir tief in die Augen und sagte: „Mein Sohn, vergiss nie, dass du Mormone bist.“

Auf dem Weg zur Arbeit und zurück fuhr ich mit meinem Fahrrad immer am Gemeindehaus vorbei. Jedes Mal, wenn ich dort vorbei-kam, plagte mich mein Gewissen. Eines Abends kam ich zu dem Schluss, dass ich nicht länger mit meiner Schuld leben konnte. Ich stellte mein Rad direkt vor dem Büro des Zweigpräsidenten ab, ging hinein und bat um eine Unterredung.

Ich erzählte ihm, was ich getan hatte, und bat um Vergebung. Danach gab er mir ein paar Ratschläge. Von diesem Augenblick an habe ich nie mehr das Wort der Weisheit übertreten.

Meine Mutter starb vor über zwanzig Jahren, aber ich habe mich immer bemüht, daran zu denken, wovon sie mir sagte, dass ich es nie vergessen soll: Ich bin ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Anmerkung

  1. „Siehe, deine Mutter“, Der Stern, April 1998, Seite 4

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