2007
Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel
November 2007


Elder Quentin L. Cook
vom Kollegium der Zwölf Apostel

Er sagt zwar, seine Berufung ins Kollegium der Zwölf Apostel sei ganz unerwartet gekommen, doch Elder Quentin La Mar Cook hat schon sehr früh gelernt, als Zeuge Jesu Christi, des Erlösers, aufzutreten.

„Mein ganzes Leben lang habe ich von Menschen, die den Heiland lieben, Gutes erfahren“, erklärt Elder Cook.

Er wurde am 8. September 1940 in Logan, Utah, als Sohn von J. Vernon Cook und dessen Frau Bernice geboren. Elder Cook ist dankbar für seinen liebevollen, sehr aktiven Vater und seine Mutter, die „den Heiland liebte. Sie taten alles, was sie nur konnten, um uns auf die rechte Weise zu erziehen.“

Er ist dankbar für seinen Bruder und seine Schwester. Er weiß noch, dass er mit 15 Jahren einmal ein ernsthaftes Gespräch mit seinem großen Bruder Joe führte und dabei erkannte, dass ein Zeugnis von Jesus Christus weitreichende Folgen hat. Joe musste sich überlegen, ob er sein Medizinstudium aufschiebt, um auf Mission zu gehen. „Nach diesem Gespräch betete ich, und mir wurden die Wahrheit der Kirche und die Göttlichkeit Jesu Christi bestätigt – dieses Ereignis hat mich geprägt.“

Letzten Endes ging sein Bruder auf Mission und Elder Cook tat es ihm gleich und diente in der Britischen Mission. Seine Missionspräsidenten, darunter auch Elder Marion D. Hanks, der zu diesem Zeitpunkt dem Ersten Rat der Siebzig angehörte, hatten großen Einfluss auf ihn.

„Es ist sehr wichtig, ein Zeugnis vom Erlöser zu haben und auch mit Menschen Umgang zu pflegen, die ihn lieben“, meint Elder Cook. So einen Menschen fand er beispielsweise in Mary Gaddie, die er am 30. November 1962 im Logan-Utah-Tempel heiratete.

Nach seinem Abschluss in Politikwissenschaften an der Utah State University zog das Paar nach Kalifornien, wo Elder Cook an der Stanford-Universität im Fach Jura promovierte. Während ihre drei Kinder heranwuchsen, war Elder Cook im Bereich Wirtschaftsrecht tätig. Er wurde erst leitender Partner einer Anwaltskanzlei im Raum San Francisco, dann Präsident und Vorstandsvorsitzender von California Healthcare System und schließlich stellvertretender Vorsitzender von Sutter Health Systems.

In dieser Zeit war er in der Kirche Bischof, Pfahlpräsident und Ratgeber in einer Pfahlpräsidentschaft, Regionalrepräsentant sowie Gebietsautorität. Als Mitglied der Pfahlpräsidentschaft war er nicht nur für englischsprachige Gemeinden zuständig, sondern auch für Einheiten, in denen Spanisch, Tongaisch, Samoanisch, Tagalog sowie Mandarin und Kantonesisch gesprochen wurde.

„Uns gefiel die Vielfalt unter den Mitgliedern, und wir freuten uns über ihre Begeisterung für das Evangelium Jesu Christi. Sie haben mich sehr positiv beeinflusst.“

Beruflich hatte Elder Cook jedoch vor allem mit Menschen zu tun, die nicht der Kirche angehörten. Er stellte fest, dass es „außerhalb der Kirche ausgesprochen viele Menschen gibt, die den Heiland lieben. Auch viele von diesen Menschen hatten einen positiven Einfluss auf mich. Wenn ich also sage, dass man sich mit guten Menschen umgeben soll, bedeutet das nicht, dass man sich von der Welt abschotten soll.“

Nach seiner Berufung ins Zweite Kollegium der Siebziger am 6. April 1996 und der folgenden Berufung ins Erste Kollegium am 4. April 1998 gehörte Elder Cook der Gebietspräsidentschaft Philippinen/Mikronesien an und war Präsident des Gebiets Pazifische Inseln sowie des Gebiets Nordamerika Nordwest.

Seine Tätigkeit als Generalautorität hat ihn in der Ansicht bestärkt, dass „man überall gute Menschen finden kann, die den Heiland lieben“. Elder Cook ist davon überzeugt, dass man diese guten Menschen findet, indem man demütig, aber ungeniert nach dem Evangelium lebt.

„Ich glaube, der größte Fehler, den die meisten Heiligen der Letzten Tage machen, ist der, dass sie verschweigen, wer sie sind“, erklärt er. „Viele Mitglieder erzählen ihren Freunden und Bekannten nicht, wer sie sind und woran sie glauben, und so geraten sie in sehr schwierige Situationen. Wer sich als Heiliger der Letzten Tage zu erkennen gibt und deutlich sagt, woran er glaubt, hat weitaus weniger Schwierigkeiten.“

Außerdem leisten solche Mitglieder auch bessere Missionsarbeit. Das stellte er fest, als er Direktor der Missionsabteilung der Kirche war, ehe er im August 2007 in die Präsidentschaft der Siebziger berufen wurde.

In seiner ersten Konferenzansprache, nachdem er am 6. Oktober 2007 als Apostel bestätigt worden war, sprach Elder Cook das Problem an, dass sich Mitglieder „verstecken“, und forderte sie auf, „aus dem Glauben heraus und nicht aus Furcht“ zu leben.

„Es gibt viele Menschen, denen ‚die Wahrheit nur deshalb vorenthalten ist, weil sie nicht wissen, wo sie zu finden ist‘“, sagt er (siehe LuB 123:12). „Und wenn jemand offen für seine Überzeugung eintritt und dabei tolerant und freundlich ist, reagieren erstaunlich viele Menschen positiv darauf.“

Elder Cook hofft, dass die Menschen ihn in seiner neuen Berufung auf eben- diese Weise annehmen. Ihm ist bewusst, dass er, obwohl er sich unzulänglich fühlt, aus dem Glauben heraus und nicht aus Furcht leben muss, wenn er den Menschen sagt, wer er ist und woran er als besonderer Zeuge Christi glaubt.

„Ich liebe den Erretter“, erklärt er. „Es ist mir eine Freude, in aller Welt Zeugnis von Jesus Christus geben zu dürfen.“