2004
Zur Lage der Kirche
November 2004


Zur Lage der Kirche

Ich glaube, die Lage der Kirche ist besser als je zuvor in ihrer gesamten Geschichte.

Zu Beginn dieser großen Konferenz weisen wir darauf hin, dass Elder David B. Haight und Elder Neal A. Maxwell vom Kollegium der Zwölf Apostel nicht mehr unter uns sind. Sie beide haben lange Jahre hervorragende Arbeit geleistet. Wir trauern um sie. Wir vermissen sie sehr. Ihren Angehörigen bekunden wir unsere Anteilnahme. Wir sind überzeugt, dass die beiden dieses große Werk auf der anderen Seite des Schleiers weiter voranbringen.

Uns ist bewusst, dass es im natürlichen Lauf der Dinge liegt, dass immer wieder Plätze frei werden, die dann wieder besetzt werden müssen.

Nachdem wir gefastet und gebetet haben, haben wir Elder Dieter Friedrich Uchtdorf und Elder David Allan Bednar berufen, die freien Plätze im Kollegium der Zwölf Apostel einzunehmen. Diese Namen stellen wir Ihnen heute Morgen vor. Sie kennen sie vielleicht noch nicht, aber bald schon werden sie Ihnen vertraut sein. Wer von Ihnen das Gefühl hat, er könne die beiden Brüder in dieser heiligen Berufung unterstützen, möge dies bitte durch das Heben der Hand kundtun. Ist jemand dagegen?

Die Namen werden im weiteren Verlauf der Konferenz bei der Bestätigung sämtlicher Autoritäten mit vorgelegt. Wir bitten die beiden Brüder nun, bei den Zwölf Aposteln auf dem Podium ihren Platz einzunehmen. Sie werden am Sonntagmorgen zu uns sprechen. Dann lernen Sie sie besser kennen.

Ich möchte nun zu Beginn der Konferenz kurz auf die Lage der Kirche eingehen. Sie wächst beständig. Jahr für Jahr nimmt sie Einfluss auf immer mehr Menschen. Die Kirche breitet sich auf der ganzen Erde aus.

Damit wir mit diesem Wachstum Schritt halten, müssen wir notwendigerweise weiterhin Häuser zur Gottesverehrung bauen. Derzeit werden in vielen Teilen der Welt 451 Gemeindehäuser verschiedener Größe errichtet. Die Bauarbeiten sind unterschiedlich weit fortgeschritten. Dieses umfangreiche Bauprogramm ist unglaublich. Ich kenne nichts, was dem gleichkommt. Unsere Gebäude sind schön. Jeder Ort, in dem eines davon steht, wird dadurch verschönert. Sie werden gut gepflegt. Wir haben eine lange und umfangreiche Erfahrung mit dem Bau von Häusern zur Gottesverehrung, und deshalb kann die Kirche jetzt bessere Gebäude denn je errichten. Sie verbinden Schönheit mit großer Zweckmäßigkeit. Wenn sie sich alle ähnlich sehen, so ist das beabsichtigt. Indem wir uns an erprobte Baupläne halten, sparen wir Millionen Dollar und entsprechen gleichzeitig den Bedürfnissen unserer Mitglieder.

Wir bauen weiterhin Tempel. Vor kurzem haben wir den ersten Spatenstich für einen neuen Tempel in Sacramento in Kalifornien vorgenommen. Es wird der siebte in diesem Bundesstaat, der die zweithöchste Mitgliederzahl von allen US-Bundesstaaten aufweist.

Die Tempel im Raum Salt Lake City sind stark frequentiert und bisweilen überfüllt. Wir haben daher beschlossen, im Salzseetal noch einen neuen Tempel zu errichten. Sein Standort wird in Kürze bekannt gegeben. Vielleicht sieht es so aus, als ob wir dieses Gebiet über Gebühr bevorzugten. Die Tempel werden jedoch so stark frequentiert, dass wir uns um den Besucherandrang kümmern müssen. Wenn der gegenwärtige Wachstumstrend weiter anhält, brauchen wir wahrscheinlich noch einen Tempel.

Wir freuen uns auch bekannt geben zu dürfen, dass wir in Idaho, wo die Mitgliederzahl die dritthöchste in den Vereinigten Staaten ist, einen weiteren Tempel bauen. Die Pläne für Rexburg sind bereits fortgeschritten. Wir haben jedoch vor, noch einen Tempel in der Stadt Twin Falls zu bauen. Dieser Tempel soll tausenden Mitgliedern offen stehen, die zwischen Idaho Falls und Boise wohnen.

Derzeit sind in Aba in Nigeria, in Helsinki, in Newport Beach sowie in Sacramento in Kalifornien und in San Antonio in Texas Tempel im Bau. Wir bauen auch den Tempel auf Samoa wieder auf, der einem Brand zum Opfer fiel.

Wenn alle Tempel, die bisher angekündigt worden sind, geweiht sind, werden wir 130 Tempel in Betrieb haben. Wenn die Kirche weiterhin wächst, werden weitere gebaut werden.

In Salt Lake City arbeiten wir gerade an einem großen Projekt. Es ist sehr wichtig, dass wir die Umgebung des Tempelplatzes erhalten. Dies macht ein gewaltiges Bauprojekt erforderlich. Dafür werden jedoch keine Zehntengelder eingesetzt. Es wird durch Einnahmen der Kirche aus Geschäften, Mieteinnahmen und ähnlichen Quellen finanziert.

Wir müssen umfangreiche Arbeiten am Tabernakel vornehmen, um es erdbebensicher zu machen. Dieses herrliche Gebäude wird diesen Monat seit 137 Jahren genutzt. Die Zeit ist gekommen, da wir etwas unternehmen müssen, um es zu erhalten. Es ist ein einzigartiges architektonisches Meisterwerk in der ganzen Welt und hat enormen historischen Wert. Seine historischen Merkmale werden auf jeden Fall bewahrt bleiben, doch Nutzbarkeit, Komfort und Sicherheit werden erhöht. Wir sind dankbar, dass wir dieses Konferenzzentrum haben, wo wir Versammlungen wie diese abhalten können. Ich frage mich inzwischen, was wir wohl ohne es tun würden.

Ich freue mich sehr, berichten zu können, dass der Ständige Ausbildungsfonds weiterhin wächst, genau wie die Zahl der Nutznießer dieser wunderbaren Unternehmung.

Wir stärken unser Missionsprogramm. Wir bemühen uns, dass in dem Werk, in dem so viele Missionare tätig sind, mehr Geistigkeit herrscht.

Unser Bildungswesen entwickelt sich weiter und sein Einfluss nimmt überall, wo die Kirche vertreten ist, zu.

Das Buch Mormon wurde vor kurzem den zwanzig einflussreichsten Büchern zugezählt, die je in den Vereinigten Staaten veröffentlicht wurden. Wir arbeiten jetzt mit einem kommerziellen Verlag zusammen, damit dieses heilige Buch, ein weiterer Zeuge für Jesus Christus, noch weiter verbreitet werden kann.

Und so, meine Brüder und Schwestern, könnte ich fortfahren. Es genügt, wenn ich sage, dass ich glaube, die Lage der Kirche ist besser als je zuvor in ihrer gesamten Geschichte. Ich habe nun beinahe 95 Jahre dieser Geschichte miterlebt und weiß vieles aus erster Hand. Ich weiß, dass unsere Jugendlichen größeren Glauben üben, in immer mehr Bereichen dienen und allgemein ein größeres Maß an Rechtschaffenheit an den Tag legen. In allen Bereichen des Werkes gibt es mehr Aktivität, als wir je zuvor erlebt haben. Erfreuen wir uns an dieser wunderbaren Zeit im Werk des Herrn. Wir wollen nicht stolz oder überheblich sein. Wir wollen demütig und dankbar sein. Und möge ein jeder von uns sich vornehmen, zum Glanz dieses großartigen Werks des Allmächtigen beizutragen, dass es in aller Welt erstrahle als ein Licht der Stärke und des Guten, auf das alle Welt blicken kann. Darum bete ich demütig im Namen Jesu Christi. Amen.