2004
Eine Zusammenkunft in Ghana
Oktober 2004


Eine Zusammenkunft in Ghana

Der grobe Staub, den der Harmattan-Wind mit sich trug, wehte über eine erwartungsvolle Menschenmenge in Accra in Ghana. Tausende Heilige der Letzten Tage saßen still da, und Vorfreude lag in der Luft. Sie hatten gearbeitet und sich vorbereitet – und jetzt waren sie bereit. Jetzt war es so weit. Der Prophet war da.

Schon Monate zuvor war unter den Jugendlichen in Ghana Begeisterung ausgebrochen, als Präsident Gordon B. Hinckley darum bat, dass die Jugendlichen und Kinder auch etwas zu den Weihungsfeierlichkeiten des Accra-Tempels – dem ersten Tempel in Westafrika –beitragen.

Für die Jugendlichen in Ghana bedeutete dies, dass sie stundenlang landestypische Tänze und Lieder einstudierten und dann alles kombinierten, um nicht nur die größte Jugendaktivität, die es je in Afrika gab, auf die Beine zu stellen, sondern auch ein spektakuläres kulturelles Ereignis für den Propheten und die Einwohner ihres Heimatlandes.

Fast 1000 Jugendliche, 700 PV-Kinder und alle Vollzeitmissionare aus dem Gebiet traten in der Sportarena von Accra vor Präsident Hinckley und seiner Frau, Marjorie, Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel, Mitgliedern der Gebietspräsidentschaft Afrika West und deren Frauen, dem Stammesrat der Ga, Mitgliedern der Kirche und weiteren Zuschauern auf. Präsident Hinckley wurde auf Englisch, Französisch, Twi und mit Buschtrommeln begrüßt.

Die Missionare leiteten die Show mit dem Lied „Auserwählt zu dienen“ ( Gesangbuch, Nr. 163) ein und dann traten die Jugendlichen in Aktion. Sie trugen landestypische Trachten und waren nach Pfählen und Distrikten in Gruppen aufgeteilt, die verschiede Regionen und Dörfer darstellten.

Ein Jugendlicher, Desmond Ahwireng, spielte Anansi, eine legendäre Spinne aus afrikanischen Überlieferungen. Auf der Bühne ging Anansi von Dorf zu Dorf und hielt Ausschau nach all dem Guten auf der Welt. Er wollte es für sich allein haben und sammelte es in einem Korb auf seinem Kopf. Wenn er zu einem Dorf kam, sangen und tanzten die Jugendlichen für ihn und schenkten ihm gute Gaben wie Mut, Dienen, Liebe, Musik und eine Familie.

Zum Ende seiner Reise kam Anansi zum Accra-Tempel. Die Schönheit des Tempels bewog die egoistische Spinne, nicht all das Gute, was sie für sich gesammelt hatte, zu behalten, und so leerte sie ihren Korb, damit jeder etwas davon abbekäme. Anansis gute Tat wurde von einem Chor mit 700 weiß gekleideten PV-Kindern begrüßt, die das Lied „Ich bin ein Kind von Gott“ ( Gesangbuch , Nr. 202) sangen.

Die Jugendlichen aus Ghana werden die Weihung dieses Tempels nicht vergessen. Er gefällt ihnen genauso, wie er Anansi gefallen hat. Sie hoffen, dass er sie dazu bewegt, mit anderen all das Gute, was sie haben, zu teilen, und wollen sich weiterhin an den Rat des Propheten halten.

Michael und Marged Kirkpatrick haben vor kurzem ihre Tätigkeit als Direktoren für Öffentlichkeitsarbeit im Gebiet Afrika West beendet. Sie gehören zur Gemeinde Holladay 26 im Pfahl Holladay in Salt Lake City.