2002
„Eine Wolke von Zeugen‘
Dezember 2002


„Eine Wolke von Zeugen“

Es gibt unzählige Zeugnisse vom Erretter – sowohl in den heiligen Schriften als auch aus dem Mund vieler hundert besonderer Zeugen.

Weihnachten ist die Zeit, wo man zurückdenkt und dankbar ist. Oft nehmen wir nämlich so vieles als selbstverständlich hin. Wann haben Sie beispielsweise zum letzten Mal den schönen blauen Himmel angeschaut und über die schneeweißen Wolken gestaunt? Sind sie nicht ein Wunder? Es gibt unterschiedliche Größen und Arten – zum Beispiel Zirrus-, Stratus- und Kumuluswolken.

In den heiligen Schriften werden Wolken oft im Zusammenhang mit dem Erscheinen geistiger Wesen erwähnt. Der Herr beispielsweise erschien in einer Wolke, um die Israeliten durch die Wüste ins verheißene Land zu führen. Der auferstandene Jesus wurde von einer Wolke aufgenommen, als er in den Himmel aufstieg. Am Ende der Welt wird der Erretter mit Macht und großer Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels niedersteigen (siehe Exodus 13:21; Apostelgeschichte 1:9; Matthäus 24:30).

Der Apostel Paulus schrieb an die Hebräer: „Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt, wollen wir alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen. Lasst uns… dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens.“ (Hebräer 12:1,2.)

Um beim Bild des Apostels Paulus von der „Wolke von Zeugen“ in der Mitte der Zeit zu bleiben – aus der einen Wolke sind inzwischen viele Wolken von Zeugen geworden. Es gibt unzählige Zeugen dafür, dass der Erretter Gott ist – sowohl in den heiligen Schriften als auch seit Beginn der Wiederherstellung aus dem Mund vieler hundert besonderer Zeugen.

Eine Wolke Von Zeugen Vor Seiner Irdischen Geburt

Zu Weihnachten konzentrieren sich unsere Gedanken vor allem auf die Geburt des Erretters. Oft lesen wir das Zeugnis derer, die sein Kommen im Fleisch miterlebt haben, wie es in den heiligen Schriften wiedergegeben ist, und sinnen darüber nach: Maria (siehe Lukas 1:26-56; 2:7,19) und Josef (siehe Matthäus 1:18–25; 2:13–23), Elisabet (siehe Lukas 1:41–45) und Zacharias (siehe Lukas 1:67-79), die Hirten (siehe Lukas 2:8–20), Simeon (siehe Lukas 2:21–35), Hanna (siehe Lukas 2:36–38), die Sterndeuter (siehe Matthäus 2:1–12) und die Bewohner des alten Amerikas (siehe 3 Nephi 1:15–21).

Wir können auch über das nachdenken, was diejenigen geschrieben haben, die schon lange vorher von seinem Kommen wussten:

„Und der Herr sprach zu Adam, nämlich:… Sein Einziggezeugter heißt des Menschen Sohn, ja, Jesus Christus, ein rechtschaffener Richter, der in der Mitte der Zeit kommen wird. Darum gebe ich dir das Gebot, deine Kinder frei und offen dies zu lehren.“ (Mose 6:55,57,58.)

„Und es begab sich: Henoch redete mit dem Herrn… [und] schaute den Tag, da des Menschen Sohn kam, ja, im Fleisch; und seine Seele freute sich.“ (Mose 7:20,47.)

In Kanaan schrieb Abraham Folgendes nieder: „Und so redete ich, Abraham, mit dem Herrn von Angesicht zu Angesicht…. Und der Herr sprach zu mir:… Ich bin der Herr, dein Gott.“ (Abraham 3:11,19.) Abraham sah das Kommen des Herrn voraus; er „war von Frohsinn erfüllt und freute sich“ (Helaman 8:17).

Mose stand „in der Gegenwart Gottes“ und redete mit ihm „von Angesicht zu Angesicht“ (Mose 1:31). „Ja, hat [Mose] nicht Zeugnis gegeben, dass der Sohn Gottes kommen wird?“ (Helaman 8:14.)

Zu Jareds Bruder sprach der Erretter: „Weil du das weißt, bist du vom Fall erlöst;… darum zeige ich mich dir…. Und so, wie ich dir erscheine, da ich im Geist bin, so werde ich meinem Volk im Fleische erscheinen.“ (Ether 3:13,16.)

Jesaja: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt.“ (Jesaja 9:5.) „Meine Augen haben den König, den Herrn der Heere, gesehen.“ (Jesaja 6:5.)

In einer Vision sah Vater Lehi „einen [Jesus Christus] hernieder steigen mitten aus dem Himmel“ (1 Nephi 1:9).

Nephi: „Und ich schaute und sah wieder die Jungfrau, und sie trug auf den Armen ein Kind. Und der Engel sprach zu mir: Sieh das Lamm Gottes, ja, den Sohn des ewigen Vaters!“ (1 Nephi 11:20,21.) Weiter gab Nephi Zeugnis: „Und auch mein Bruder Jakob hat ihn gesehen, wie ich ihn gesehen habe.“ (2 Nephi 11:3.)

Jakob: „Er wird sich im Leib denen zeigen, die zu Jerusalem sind;… denn für den großen Schöpfer ist es erforderlich, dass er sich dem Menschen im Fleische freiwillig unterwirft…. Er kommt in die Welt, auf dass er alle Menschen errette.“ (2 Nephi 9:5,21.)

Abinadi: „Haben sie nicht gesagt, Gott selbst werde unter die Menschenkinder herabkommen und Menschengestalt annehmen und mit großer Macht auf Erden einhergehen?“ (Mosia 13:34.).

Alma hat prophezeit: „Er wird von Maria zu Jerusalem geboren werden, das das Land unserer Vorväter ist; und sie ist eine Jungfrau, ein kostbares und erwähltes Gefäß.“ (Alma 7:10.)

Eine Wolke Von Zeugen Seit Seiner Auferstehung

Denken Sie über die Worte der folgenden Zeugen nach, die zur Wolke von Zeugen gehören, von denen in den heiligen Schriften und in der Geschichte der Kirche berichtet wird, und die bestätigen, dass der Herr heute lebt:

In einem Garten in Jerusalem sagte Jesus: „Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!“ (Johannes 20:16.)

Als elf der Apostel versammelt und die Türen verschlossen waren, trat Jesus „in ihre Mitte und… Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott.“ (Johannes 20:26,28.)

Johannes der Offenbarer, der auf eine Insel verbannt worden war: „Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder. Er aber legte seine rechte Hand auf mich und sagte: Fürchte dich nicht! Ich bin… der Lebendige. Ich war tot, doch nun lebe ich in alle Ewigkeit.“ (Offenbarung 1:17,18.)

Und der Apostel Paulus: „Als Letztem von allen erschien er auch mir.“ (1 Korinther 15:8.)

Petrus, der ranghöchste Apostel, gab mit unerschütterlicher Gewissheit Zeugnis: „Denn wir sind nicht irgendwelchen klug ausgedachten Geschichten gefolgt,… sondern wir waren Augenzeugen seiner Macht und Größe.“ (2 Petrus 1:16.)

Die zweieinhalbtausend Menschen, die sich im alten Amerika in der Stadt Überfluss versammelt hatten, gingen hin, einer nach dem anderen, „bis sie alle hingegangen waren und mit eigenen Augen sahen und mit eigenen Händen fühlten und mit Gewissheit wussten und Zeugnis gaben“ (3 Nephi 11:15).

Mormon gab Zeugnis: „Ich, der ich fünfzehn Jahre alt war,… wurde darum vom Herrn besucht und kostete von der Güte Gottes und wusste von ihr.“ (Mormon 1:15.)

Moroni bezeugte: Ich habe Jesus gesehen, und er hat „von Angesicht zu Angesicht mit mir geredet“ (Ether 12:39).

Von Joseph Smith jun., als er fünfzehn Jahre alt war: „Als das Licht auf mir ruhte, sah ich zwei Gestalten…. Eine von ihnen redete mich an… und sagte, dabei auf die andere deutend: Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!“ (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:17; Hervorhebung im Original.)

In Hiram, Ohio, schauten der Prophet Joseph Smith und Sidney Rigdon (1793–1876) eine Vision vom Himmel und gaben Zeugnis: „Wir haben ihn gesehen, ja, zur rechten Hand Gottes; und wir haben die Stimme Zeugnis geben hören, dass er der Einziggezeugte des Vaters ist.“ (LuB 76:23.)

In Kirtland, Ohio, verkündeten der Prophet Joseph Smith und Oliver Cowdery (1806–1850) nach der Weihung des Tempels: „Wir sahen den Herrn auf der Brustwehr der Kanzel vor uns stehen.“ Und er sprach: „Ich bin der Erste und der Letzte; ich bin der, der lebt, ich bin der, der getötet worden ist; ich bin euer Fürsprecher beim Vater.“ (LuB 110:2,4.)

Präsident Lorenzo Snow (1814–1901) sagte zu seiner Enkelin: „Er stand genau hier, ungefähr einen Meter über dem Boden. Es sah aus, als ob er auf einer Platte aus purem Gold stand.“ (Zitiert in LeRoi C. Snow, „An Experience of My Father’s“, Improvement Era, September 1933, Seite 677.)

„Ich sah die Schar der Toten“, erklärte Präsident Joseph F. Smith (1838–1918). „Während diese riesige Menge wartete und sie miteinander redeten,… erschien der Sohn Gottes und verkündete den Gefangenen, die treu gewesen waren, die Freiheit.“ (LuB 138:11,18.)

Auf einer Generalkonferenz gab Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) Zeugnis, indem er Präsident John Taylor (1808–1887) zitierte: „,Ich weiß, dass Jesus Christus lebt’, hat John Taylor, mein Vorgänger, gesagt, ‚denn ich habe ihn gesehen’. Dieses Zeugnis gebe ich Ihnen, Brüder, im Namen Jesu Christi.“ („Strengthening the Family – the Basic Unit of Society“, Ensign, Mai 1978, Seite 48.)

Das Zeugnis Des Heutigen Ranghöchsten Apostels

„Eines überragt alles, wofür ich… dankbar bin“, hat Präsident Gordon B. Hinckley gesagt. „Das lebendige Zeugnis von Jesus Christus, dem Sohn des allmächtigen Gottes, dem Fürsten des Friedens, dem Heiligen Gottes….

Ich bin sein Apostel geworden, dazu berufen, seinen Willen zu tun und sein Wort zu lehren. Ich bin sein Zeuge für die Welt geworden. Ich gebe Ihnen… erneut dieses Zeugnis des Glaubens.

Jesus ist mein Freund….

Er ist mein Vorbild….

Er ist mein Lehrer….

Er ist mein Heiler….

Er ist mein Führer….

Er ist mein Erretter und Erlöser. Indem er unter Schmerzen und unsagbarem Leid sein Leben gab, hat er den Arm nach unten ausgestreckt, um mich, um jeden von uns, alle Söhne und Töchter Gottes, aus dem Abgrund ewiger Finsternis, die dem Tod folgt, emporzuheben. Er hat etwas Besseres vorgesehen – eine Sphäre des Lichts und der Erkenntnis, des Wachstums und der Schönheit, wo wir auf dem Weg, der zum ewigen Leben führt, vorangehen können. Meine Dankbarkeit kennt keine Grenzen….

Dem füge ich mein Zeugnis hinzu, dass er ‚der Weg und die Wahrheit und das Leben’ ist und dass niemand zum Vater kommt ‚außer durch [ihn]’ (Johannes 14:6). Dankbar und mit unverminderter Liebe bezeuge ich dies alles.“ („Mein Zeugnis“, Liahona, Juli 2000, Seite 83, 85; Hervorhebungen im Original.)

Ein Zeugnis Von Christus

Der Herr hat erklärt, dass wir alle ein Zeugnis von ihm erlangen können und dass ein solches Zeugnis eine Gabe des Geistes ist.

„Einigen ist es durch den Heiligen Geist gegeben zu wissen, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist und dass er für die Sünden der Welt gekreuzigt worden ist.

Anderen ist es gegeben, dass sie ihren Worten glauben.“ (LuB 46:13,14.)

Wenn wir die Worte der Wolke von Zeugen glauben, dann können wir vom Heiligen Geist unterwiesen werden. Wenn wir die Worte neuzeitlicher Propheten und die heiligen Schriften lesen, gibt der Geist Zeugnis, dass Christus Gott ist. Neuzeitliche Apostel und Propheten haben ganz deutlich gesagt, dass wir in unserer Eigenschaft als Mitglied der Kirche Zeuge des Erretters sein müssen. Und wenn wir von Christus und seinen Knechten Zeugnis geben, dann werden wir Teil der herrlichen Wolke von Zeugen für den Herrn Jesus Christus und sein wiederhergestelltes Evangelium.

Stephen K. Iba gehört zur Gemeinde Olympus 7 im Pfahl Salt Lake Olympus.