2002
Sich herabbeugen, um andere aufzurichten
Januar 2002


Sich herabbeugen, um andere aufzurichten

„Öffnen wir unser Herz, beugen wir uns herab und richten wir jemanden auf, öffnen wir unsere Geldbörse, erweisen wir unseren Mitmenschen größere Liebe.“

Meine lieben Brüder, wenn ich die vielen Brüder in diesem Saal vor mir sehe und mir bewusst wird, dass es auf der ganzen Welt noch viele Tausend mehr gibt, die alle eines Herzens und eines Sinnes sind und die die Priestertumsvollmacht des lebendigen Gottes tragen, so verspüre ich tiefe Demut und hoffe auf die Führung des Heiligen Geistes.

Diese Gruppe ist einzigartig auf der Welt. Es gibt nichts Vergleichbares. Sie sind die Legionen des Herrn, Männer, die bereit sind, sich dem Widersacher der Wahrheit entgegenzustellen, Männer, die willens sind, sich zu erheben und gezählt zu werden, Männer, die ein Zeugnis von der Wahrheit haben, Männer, die Opfer gebracht und viel für diese große Sache gegeben haben. Möge der Herr Sie segnen und unterstützen und groß machen. „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft.“ (1 Petrus 2:9.)

Brüder, seien wir des Priestertums würdig, das wir tragen. Leben wir so, dass wir dem Herrn näher sind. Seien wir gute Ehemänner und Väter.

Kein Mann, der bei sich zu Hause ein Tyrann ist, ist des Priestertums würdig. Er kann in den Händen des Herrn kein geeignetes Werkzeug sein, wenn er der Frau, die er sich ausgesucht hat, keinen Respekt, keine Freundlichkeit und keine Liebe erweist.

So wird auch jeder Mann, der seinen Kindern ein schlechtes Beispiel gibt, der sich selbst nicht im Griff hat oder der in unehrliche oder unmoralische Verhaltensweisen verstrickt ist, die Macht des Priestertums nicht anwenden können.

Ich möchte Ihnen ins Gedächtnis rufen, dass „die Rechte des Priestertums … mit den Himmelskräften untrennbar verbunden [sind], und die Himmelskräfte … nur nach den Grundsätzen der Rechtschaffenheit beherrscht und gebraucht werden [können].

Sie können uns zwar übertragen werden, doch wenn wir versuchen, unsere Sünden zu verdecken oder unseren Stolz und eitlen Ehrgeiz zu befriedigen, oder wenn wir auch nur mit dem geringsten Maß von Unrecht irgendwelche Gewalt, Herrschaft oder Nötigung auf die Seele der Menschenkinder ausüben wollen – siehe, dann ziehen sich die Himmel zurück, der Geist des Herrn ist betrübt, und wenn er weggenommen wird, dann ist es mit dem Priestertum oder der Vollmacht des Betreffenden zu Ende.“ (LuB 121:36,37.)

Brüder, seien wir gute Männer, die der Herr dazu erwählt, ihnen seine göttliche Vollmacht zu gewähren.

Und nun zu einer anderen, doch damit zusammenhängenden Sache.

Im April habe ich in der Priestertumsversammlung ein neues Programm angekündigt. Ich sprach über die große Anzahl unserer Missionare aus Südamerika, Mexiko, von den Philippinen und aus anderen Gebieten. Sie folgen ihrer Berufung und dienen zusammen mit ihren Brüdern und Schwestern aus Nordamerika. Sie entwickeln ein starkes Zeugnis. Sie lernen eine neue Lebensweise kennen. Sie sind sehr erfolgreich, denn sie sprechen ihre Muttersprache und kennen die Kultur ihres Heimatlandes. Sie verbringen eine wunderbare Zeit voll harter und engagierter Arbeit.

Dann werden sie entlassen und kehren nach Hause zurück. Ihre Familie ist arm, und viele von ihnen befinden sich in der gleichen Lage wie vorher. Sie können sich auf Grund fehlender Fertigkeiten und daraus resultierender Schwierigkeiten, eine gute Arbeit zu finden, auch nicht daraus befreien.

Ich sprach zu Ihnen über den Ständigen Auswanderungsfonds, der in der Pionierzeit der Kirche eingerichtet wurde und die Bedürftigen dabei unterstützte, aus England und Europa in die Vereinigten Staaten zu kommen. Ein Umlauffonds wurde eingerichtet, aus dem niedrige Darlehen vergeben wurden und der es schätzungsweise 30 000 Mitgliedern ermöglichte, ihr Heimatland zu verlassen und sich in Zion zu sammeln.

Ich sagte Ihnen, dass wir das gleiche Prinzip anwenden und den sogenannten Ständigen Ausbildungsfonds einrichten würden. Mit diesem Fonds, der durch Spenden unserer Mitglieder finanziert wird und nicht durch den Zehntenfonds, sollten wir ein bestimmtes Grundkapital haben. Mit diesen Einnahmen sollten unsere jungen Brüder und Schwestern unterstützt werden, so dass sie eine Ausbildung absolvieren und sich somit für eine bessere Arbeit qualifizieren können. Sie sollen Fertigkeiten erlernen, durch die sie genug verdienen, um gut für ihre Familien zu sorgen und sich von der Armut zu befreien, die sie selbst und schon Generationen vor ihnen erleben mussten.

Zu der Zeit, als wir den Fonds planten, war er leer. Aber voller Glauben gingen wir ans Werk und gründeten eine Organisation, die, sehr bescheiden in ihren Dimensionen, doch dem gerecht wurde, was uns notwendig erschien. Ich freue mich, Ihnen sagen zu können, dass das Geld hereinkommt – Zehntausende Dollar, Hunderttausende Dollar, sogar Millionen. Sie kamen von großzügigen Mitgliedern der Kirche, die den Herrn lieben und gern denen in seinem Volk, die weniger Glück hatten, helfen möchten, auf wirtschaftlichem Gebiet voranzukommen. Wir verfügen nun über eine beträchtliche Summe. Doch das ist noch nicht alles, was wir brauchen. Wir hoffen, dass weiterhin Spenden eingehen. Von der Höhe der Summe im Fonds hängt es ab, wie vielen geholfen werden kann.

Jetzt, 6 Monate später, möchte ich Ihnen berichten, was bisher erreicht worden ist. Als Erstes beriefen wir Elder John K. Carmack, der im Ersten Siebzigerkollegium treu gedient hat und anlässlich dieser Generalkonferenz als Siebziger emeritiert worden ist. Er ist ein hervorragender Rechtsanwalt, ein Mann mit solidem Urteilsvermögen in der Geschäftswelt, ein Mann mit großartigen Fähigkeiten. Er wurde zum geschäftsführenden Direktor berufen; von seiner Arbeit als Siebziger wurde er zwar emeritiert, aber er wird seine gesamte Zeit zur Durchführung dieses Unterfangens verwenden.

Elder Richard E. Cook von den Siebzigern, der ebenfalls emeritiert wurde, wird mit ihm zusammenarbeiten und für die Finanzen verantwortlich sein. Elder Cook war vor seiner Berufung als Controller bei der Ford Motor Company tätig und hat Erfahrungen im weltweiten Finanzwesen, ist eine höchst fähige Führungskraft und ein Mann, der den Herrn und seine Kinder liebt.

Wir haben diese beiden Brüder schon sehr strapaziert und werden ihnen auch jetzt wieder einiges abverlangen.

Bruder Rex Allen, ein Experte für Organisation und Ausbildungsprogramme, und Bruder Chad Evans, der umfassende Erfahrungen mit Weiterbildungsprogrammen hat, arbeiten mit ihnen zusammen.

Sie alle setzen ihre Zeit und ihre Sachkenntnis ein.

Das Programm läuft inzwischen. Diese Brüder haben sich sehr viel Mühe gegeben, so dass es ordnungsgemäß und mit vernünftigen Prinzipien anlaufen konnte. Wir haben das Gebiet, in dem das Programm läuft, vorerst eingeschränkt, aber es wird erweitert werden, sobald wir die Mittel dazu haben.

Diese Brüder sind an die Arbeit gegangen und nutzen die bestehenden Organisationen der Kirche. Das Programm basiert auf dem Priestertum und wird deshalb Erfolg haben. Es beginnt bei den Bischöfen und Pfahlpräsidenten. Es schließt das Bildungsprogramm der Kirche ein, die Arbeitsvermittlungsdienste und andere Stellen, die alle wunderbar zusammenarbeiten. Es wurde zuerst in Peru, Chile und Mexiko eingeführt, also in Gebieten, in denen es viele zurückgekehrte Missionare und einen großen Bedarf gibt. Die örtlichen Führer sind begeistert und engagiert. Die, denen dieser Fonds zugute kommt, erlernen die wahren Prinzipien der Selbständigkeit. Ihre Vision dessen, was in ihnen steckt, hat sich bedeutend erweitert. Sie wählen gute örtliche Einrichtungen für die Ausbildung aus und nutzen so weit wie möglich ihre persönlichen Mittel, die der Familie und andere örtliche Möglichkeiten. Sie sind sehr motiviert und dankbar für die Möglichkeit, die ihnen geboten wird, und wissen sie zu schätzen. Das möchte ich an zwei, drei Beispielen veranschaulichen.

Das erste Beispiel ist das eines jungen Mannes, der in der Mission Cochabamba in Bolivien gedient hat. Er wohnt mit seiner glaubenstreuen Mutter und seinen Nichten in einer armen Gegend. Ihr kleines Haus hat einen Betonfußboden, es gibt eine einzige Glühbirne, das Dach ist undicht und das Fensterglas zerbrochen. Er war ein erfolgreicher Missionar. Er sagt:

„Meine Mission war das Beste, was ich jemals getan habe. Ich habe gelernt, die Gebote zu befolgen und in meinen Bedrängnissen geduldig zu sein. Ich habe auch etwas Englisch gelernt und wie ich mein Geld, meine Zeit und meine Fähigkeiten besser einsetzen kann.

Nach meiner Mission war es schwer, nach Hause zu gehen. Meine amerikanischen Mitarbeiter gingen zurück an eine Universität. Aber in unserem Land gibt es viel Armut. Es ist sehr schwierig, eine Ausbildung zu absolvieren. Meine Mutter tut ihr Bestes, aber sie kann uns nicht helfen. Sie hat schon viel durchgemacht, und ich bin nun ihre Hoffnung.

Als ich vom Ständigen Ausbildungsfonds hörte, war ich sehr froh. Der Prophet erkennt unsere Bemühungen an. Ich war voller Freude … es gab die Möglichkeit, dass ich studieren konnte, selbständig werden konnte, eine Familie haben und meiner Mutter helfen konnte.

Ich werde Rechnungswesen studieren, an einer örtlichen Bildungseinrichtung, an der ich studieren und auch arbeiten kann. Es ist eine kurze Ausbildung. Sie dauert nur drei Jahre. Ich werde weiterhin als Hausmeister arbeiten müssen, aber das ist in Ordnung. Wenn ich meinen Abschluss habe und eine Arbeit im Rechnungswesen bekomme, werde ich noch auf ein weiterführendes Studium in der internationalen Wirtschaft hinarbeiten.

Das ist unsere Chance, und wir dürfen sie nicht ausschlagen. Der Herr vertraut uns. Ich habe oft im Buch Mormon die Worte gelesen, die der Herr den Propheten gesagt hat, dass – wenn wir die Gebote halten – es uns wohl ergehen soll im Land. Dies wird nun erfüllt. Ich bin Gott für diese großartige Möglichkeit sehr dankbar, die sich mir bietet und die meine Brüder und Schwestern nicht hatten, so dass ich meiner Familie helfen und meine Ziele erreichen kann. Ich freue mich, wenn ich das Darlehen zurückzahlen kann, so dass auch andere in gleichem Maße gesegnet werden. Ich weiß, dass der Herr mich segnen wird, wenn ich das tue.“

Ist das nicht wundervoll? Ein anderes Beispiel. Einem jungen Mann in Mexiko wurde ein Darlehen von rund 1 000 Dollar gewährt, das es ihm ermöglicht, eine Ausbildung zum Mechaniker für Dieselmotoren zu machen. Er hat gesagt: „Ich verspreche, mein Bestes zu geben, damit ich mit meinen Leistungen zufrieden sein kann. Ich weiß, dass dieses Programm wertvoll und wichtig ist. Darum bemühe ich mich, daraus so weit wie möglich Nutzen für die Zukunft zu ziehen. Ich werde in der Lage sein, den Armen zu dienen und zu helfen und meinen Familienmitgliedern beratend zur Seite zu stehen. Ich danke meinem himmlischen Vater für dieses schöne und inspirierte Programm.“

Kürzlich wurde ein Darlehen für einen anderen jungen Mann aus Mexiko City genehmigt, der eine Mission in der Mission Las Vegas in Nevada erfüllte. Er möchte gern Zahntechniker werden. Für seine Ausbildung sind 15 Monate engagierter Arbeit erforderlich. Er sagt: „Ich verspreche, dass ich nach Beendigung meines Studiums an der Technischen Fachschule, das ich mit Hilfe des Ständigen Ausbildungsfonds absolvieren kann, das Darlehen zurückzahle, so dass auch andere zurückgekehrte Missionare diese Segnungen erlangen können.“

Und so haben wir dieses Werk begonnen, bei dem wir es unseren glaubenstreuen und fähigen jungen Männern und Frauen ermöglichen, die Leiter hinauf zu steigen, die ihnen wirtschaftlichen Erfolg sichert. Mit deutlich verbesserten Möglichkeiten werden sie aus der Armut ausbrechen, in der sie und ihre Vorfahren so lange Zeit gelebt haben. Sie haben eine Mission erfüllt, und sie werden weiterhin in der Kirche dienen. Sie werden in diesem großartigen Werk in ihrem Heimatland ein Führer sein. Sie werden den Zehnten und die übrigen Spenden zahlen, die es der Kirche ermöglichen, das Werk auf der ganzen Erde auszubreiten.

Wir erwarten, dass wir Ende dieses Jahres ungefähr 1 200 Teilnehmer in dem Programm haben werden. In 3 Jahren schätzen wir die Teilnehmerzahl auf 3 000. Es gibt genug Möglichkeiten. Hilfe wird dringend benötigt. In einigen Fällen werden wir möglicherweise keinen Erfolg haben. Aber die große Mehrzahl wird das leisten, was wir erwarten, sowohl die jungen Männer als auch die jungen Frauen.

Unsere einzige Einschränkung wird die Summe sein, die wir im Fonds haben. Wir fordern erneut alle, die sich beteiligen wollen, zu einer Spende auf, sei sie groß oder klein. Dann können wir das großartige Werk ausweiten, das es jenen mit Glauben, doch kaum ausgebildeten Fertigkeiten ermöglichen wird, als glaubenstreue Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wirtschaftlich unabhängiger zu werden.

Können Sie das gewaltige Werk dieser Kirche erfassen? Zwei Missionare klopfen an die Tür eines kleinen Hauses irgendwo in Peru. Eine Frau öffnet die Tür. Sie versteht nicht ganz, was die Missionare wollen. Aber sie bittet sie herein. Sie vereinbaren einen Termin, an dem der Ehemann und die anderen Mitglieder der Familie da sind.

Die Missionare unterweisen die Familie. Berührt von der Macht des Geistes nehmen sie die Botschaft der ewigen Wahrheit an. Sie lassen sich taufen.

Die Familie ist in der Kirche aktiv. Sie zahlen einen ehrlichen, doch sehr bescheidenen Zehnten. In der Familie gibt es einen Sohn oder eine Tochter um die 20. Zu gegebener Zeit wird der Sohn oder die Tochter auf Mission berufen. Die Familie tut alles, was sie kann, um ihn oder sie zu unterstützen, und der Rest wird vom Missionarsfonds getragen, der aus den Spenden der Heiligen besteht.

Der Sohn oder die Tochter arbeitet mit einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin aus den Vereinigten Staaten oder Kanada zusammen. Er oder sie lernt Englisch, während das Spanisch des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin deutlich besser wird. Sie arbeiten voller Liebe und Wertschätzung und Respekt füreinander zusammen, Vertreter zweier großartiger, völlig verschiedener Kulturen.

Nach der Mission kehrt der Amerikaner oder die Amerikanerin nach Hause zurück und nimmt die Ausbildung wieder auf. Der Peruaner oder die Peruanerin kehrt nach Hause zurück und kann nur darauf hoffen, eine niedere Arbeit zu finden. Die Bezahlung ist sehr gering. Die Zukunft ist düster. Er oder sie besitzt nicht die erforderlichen Fähigkeiten, um eine bessere Anstellung anzunehmen. Und dann gibt es diesen herrlichen Hoffnungsstrahl. Sie können es sich vorstellen. Ich muss es nicht noch deutlicher erklären. Der Weg liegt klar vor uns, der Bedarf ist enorm und der Herr hat uns den Weg gezeigt.

Elder Carmack stieß vor kurzem auf ein altes Geschäftsbuch. Er brachte es mir mit. Wir stellten fest, dass vor langer Zeit, im Jahr 1903, ein kleiner Fonds eingerichtet wurde, der es angehenden Lehrern ermöglichte, sich besser zu qualifizieren, und zwar durch ein geringes Darlehen während ihrer Ausbildung.

Dieses Programm wurde 30 Jahre lang durchgeführt, bis es während der Weltwirtschaftskrise schließlich aufgegeben wurde.

Ich war erstaunt, welche Namen in diesem alten Geschäftsbuch standen. Zwei von ihnen wurden Präsidenten einer Universität. Andere wurden bekannte und hoch qualifizierte Pädagogen. In dem Buch sind Rückzahlungen über 10 Dollar, 25 Dollar, 3 Dollar und 10 Cent Zinsen und ähnliches verzeichnet. Ein Mann, dem das Programm zugute kam, wurde Bischof, dann Pfahlpräsident, dann Apostel und schließlich Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft.

Brüder, wir müssen uns eifriger umeinander kümmern. Wir müssen uns etwas mehr anstrengen, um denen zu helfen, die sich ganz unten an der Leiter zum wirtschaftlichen Erfolg befinden. Wir müssen den Männern und Frauen, die Glauben haben, rechtschaffen sind und über Fähigkeiten verfügen und die Leiter mit etwas Hilfe emporsteigen können, Mut machen und ihnen helfend die Hand reichen.

Dieses Prinzip lässt sich nicht nur auf unser derzeitiges Projekt in diesem Ausbildungsfonds anwenden, sondern auch im allgemeineren Sinn. Öffnen wir unser Herz, beugen wir uns herab und richten wir jemanden auf, öffnen wir unsere Geldbörse, erweisen wir unseren Mitmenschen größere Liebe.

Der Herr hat uns so reichlich gesegnet. Und die Not ist groß. Er hat gesagt: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25:40.)

Ich lese aus der Apostelgeschichte vor:

„Da wurde ein Mann herbeigetragen, der von Geburt an gelähmt war. Man setzte ihn täglich an das Tor des Tempels, das man die Schöne Pforte nennt; dort sollte er bei denen, die in den Tempel gingen, um Almosen betteln.

Als er nun Petrus und Johannes in den Tempel gehen sah, bat er sie um ein Almosen.

Petrus und Johannes blickten ihn an, und Petrus sagte: Sieh uns an!

Da wandte er sich ihnen zu und erwartete, etwas von ihnen zu bekommen.

Petrus aber sagte: Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, geh umher!

Und er fasste ihn an der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich kam Kraft in seine Füße und Gelenke;

er sprang auf, konnte stehen und ging umher. Dann ging er mit ihnen in den Tempel, und sprang umher und lobte Gott.“ (Apostelgeschichte 3:2–8.)

Beachten Sie, dass Petrus ihn an der rechten Hand fasste und ihn aufrichtete.

Petrus musste sich herabbeugen, um den lahmen Mann aufzurichten. Auch wir müssen uns herabbeugen.

Gott segne Sie, meine lieben Brüder, jung und alt. Bleiben Sie treu. Dienen Sie voller Liebe. Ziehen Sie Ihre Kinder auf die Weise des Herrn groß. „Sieh zu, dass du auf Gott blickst und lebst.“ (Alma 37:47.)

Darum bete ich im Namen Jesu Christi. Amen.